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Mittwochsfrage #69: Der erste Satz/Absatz

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    #16
    Da fällt mir doch glatt mein Lieblingssatz unter den ersten Sätzen ein: "Here begins our tale. The empire, long divided, must unite; long united, must divide. Thus it has ever been." Aus "Three Kingdoms", da gibt's gleich das Gefühl für historische Grandiosität und epische Kriege .
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Ruyi Die Frage, die sich mir jetzt stellt, gibt es einen sicheren Textkorpus im Chinesischen? Ich mein, der Text ist Jahrhunderte alt und die Autorschaft nicht für jeden Textteil vollkommen sicher (im heutigen Sinne). Wenn wir hingehen und das Nibelungenlied lesen, gibt es verschiedene Varianten des Textes und verschiedene Arten, den in modernes Deutsch geschweige denn eine andere Sprache zu übersetzen. Ich nehme an, den "Drei Reichen" geht es ähnlich.

      Ich bezweifel sehr gern, dass die Übersetzung immer wörtlich korrekt ist. Bestimmt gäbe es eine korrektere oder treffendere Übersetzung als "empire" für "天下". Aber träfe die die Sprachrealität von damals? von heute? des englischen Sprachhorizonts? Wenn im chinesischen "unter dem Himmel" mit "die Welt" zu übersetzen wäre um das chinesische Reich zu meinen … ist "empire" dann nicht genau das englische Wort, das diesem Ausdruck am nächsten kommt? Das Britische Empire umspannte die ganze Welt, der berühmte Satz "im Britischen Empire geht nie die Sonne unter" könnte nicht klarer darin sein, dass der ganze Globus unter der britischen Vorherrschaft steht. Ein "empire" ist also die Welt.
      Heute fehlt ein wenig die religiöse Komponente, die in "天下" (man denke an das himmlische Mandat) mitschwebt und das früher auch in "empire" mitschwebte, weil die Queen auf Gottes Gnaden zurückgeht; aber ich vermute, diese religiöse Dissonanz haben moderne chinesische Leser auch.
      Bei einer Übersetzung kommt es nicht nur darauf an, wie die Worte im Original sind, sondern auch was sie meinen und wie diese Weltsicht am besten in die Übersetzung transportiert werden kann. Chinesisch und englisch sehen die Welt sehr anders, da auf gleiche Konzepte zu stoßen oder sie mindestens lesbar zu vermitteln, ist schwierig. Ich denke, "empire" ist eine angemessene Lösung, auch wenn sie nicht wörtlich korrekt sein mag.

    • Ruyi
      Ruyi kommentierte
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      In-Genius

      Ohne da jetzt tiefer einsteigen zu wollen (so gut ist mein Chinesisch jetzt auch wieder nicht, leider), scheint mir auf den ersten Blick diese Version als Grundlage meiner übersetzten Ausgabe (mit erwähnten Abstrichen) recht nahe zu kommen: https://ctext.org/sanguo-yanyi/ch1

      Das chinesische Amazon bietet noch ziemlich viele Ausgaben auf Chinesisch, die aber teilweise noch mal anders sind (mit mehr erklärenden Infos im Fließtext - sieht mir aus wie neu bearbeitete Fassungen, dass die unbedarften Schüler von heute auch noch mitkommen). Der erste Satz ist aber in allen Fassungen der geteilt/vereint-Satz und darüber das Gedicht.

      Klar, "Welt" für 天下 ist auch kurz gedacht und mit empire kann ich auch leben - ich erwähnte es hauptsächlich als Alternative, weil Badabumm durch das empire verwirrt war. Ich persönlich hänge mich an solchen Begriffen auch gerne auf (schreibe historisch, wo ich genau über dieses Problem gestolpert bin). Wenn ich einen deutschen Begriff für 天下 brauche, habe ich bis jetzt immer "... unter diesem Himmel" geschrieben (z.B. "ein Mann, der unter diesem Himmel Großes geleistet hat", "wo nur sind wir unter diesem Himmel sicher?"). Das mag umständlich sein, aber etwas Besseres ist mir bis jetzt nicht eingefallen und ist noch mit am nächsten am Ausgangswort.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      TiānbiÁ  wird bei Piasek neben "Weltall, Welt" auch mit "China" und "Reich" übersetzt, wenn auch als veraltet. Passt also schon.

    #17
    Seit ich weiß, dass auf ersten Sätzen soviel Augenmerk liegt, schlage ich das Buch zusätzlich in der Mitte auf und lese eine Seite "Fließtext". Wie ist die flüssige Lesbarkeit, wie geht der Autor mit dem alltäglichen Schreib-"Brot" um?
    Aber, klar, dabei kann man auch "gespoilert" (Edit: nach Zwielicht) werden... (dafür gibt's interessanterweise kein deutsches Wort). Wenn's gut ist, lese ich es aber trotzdem.
    Zuletzt geändert von Badabumm; 09.07.2018, 12:15.

    Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
    Mark Twain

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    • Zwielicht
      Zwielicht kommentierte
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      Gespoilert "Gespoilt" wäre denglisch für "verwöhnt". Is aber egal, falsch ist das eigentlich alles

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Da sieht man mal: Englisch ist nicht so meins ...

    #18
    Oh ja, erste Sätze. Ich persönlich mag es, wenn ich erstmal in die Atmosphäre eingeführt werde. Erste Sätze über das Wetter finde ich toll. Besonders wenn das Wetter schlecht ist oder im völligen Kontrast zum Gefühlsleben der Figur steht. Da ich mit dieser Meinung aber scheinbar ziemlich allein stehe, fange ich oft kurz nach dem Beginn eines Dialoges oder einer anderen unabgeschlossenen Handlung an.
    New posts every Monday, Wednesday, Friday and Sunday:
    https://catholifire.wordpress.com/
    Holiness within your reach

    Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)

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    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Ich war ja gerade auf dem BuCon, also dem Fantasy-Literatur-Event schlechthin, und kann nur sagen: es gibt viel, viel mehr witzige Fantasy, als man denkt. Satiren, subtile Selbstironie, Parodien, aber auch schlicht und einfach witzige Geschichten, die zufällig in einer Fantasy-Welt spielen.
      Nur zwei Beispiele, die es hier ins Forum geschafft haben: die Rezis von "Phantastische Sportler" (da gehe ich ausführlich darauf ein) und von "P-Files" (ist nicht explizit in der Rezi erwähnt, aber einige Geschichten sind echt witzig).
      Andere Beispiele: Die Peter Grant- Serie von Aaronovich. Die Bücher von Walter Moers. Der Klassiker "The Princess Bride". Einige Bücher von Matt Ruff. Alles von Christopher Moore. - Mehr fällt mir gerade auf Anhieb nicht ein, aber es gibt eine Menge.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      ... und J. L. Howard, der flirtet zusätzlich mit "Ratgeberregeln" schlechthin, indem er Figuren Dinge sagen lässt wie "Denk bloß nicht, ich wäre jetzt dein Mentor" etc pp.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Stimmt. Einige habe ich unterschlagen.

    #19
    Für mich persönlich sind der Titel, der Klappentext und die ersten Textabschnitte das wichtigste. Wenn der erste Satz richtig gut ist, dann ist das wunderbar. Aber kaufentscheidend ist das für mich nicht. Selbst wenn der erste Satz ein richtiger Kracher ist, kann er nicht wettmachen, wenn mir der restliche Stil oder die Charaktere nicht gefallen. Beim Schreiben versuche ich, mir nicht zu sehr den Kopf über den ersten Satz zu zerbrechen, sondern mit dem ersten Abschnitt/den ersten Abschnitten zu überzeugen.

    Die ersten Sätze von fremden Büchern mag ich gar nicht posten, auch wenn da sicher der eine oder andere dabei war, der mir sehr gut gefallen hat. Manchmal hat mir auch der erste Satz gefallen, aber der Rest nicht so sehr und dann habe ich das Buch doch zurück ins Regal gestellt … manchmal war es genau andersrum. Also müsst ihr mit ein paar Sachen von mir leben *g* Da ich nur wenig längere Werke habe, poste ich einfach mal den einen oder anderen Anfang einer meiner Kurzgeschichten/Schreibübungen, die mir persönlich ganz gut gefallen.

    Der Maler:
    Ich male mit Gedanken. Deinen leichtfüßigen Gang. Dein hellblaues Kleid. Dein wehendes Haar, das im Licht der Sommersonne glänzt.

    Fallen:
    Nebelfetzen waberten um die Kiefern und wirkten wie vergessene Gespenster.

    Springbock nach Art des Hauses:
    Jason war 15. Aber das stand nicht in seinen Papieren.

    Besuch:
    Ich sehe kaum mehr die Hand vor Augen. Überall ist nichts als Wasser. Peitschendes Wasser und Sturm.

    Nicht in einem Schauermärchen:
    »Ich bin ein Vampir.«
    Mein Gegenüber schmunzelte und schaute mir weiter tief in die Augen. »Nein, im Ernst.«

    Der Geist der Weihnacht:
    Die Umgebung dieses Mal war seltsam. In der Ferne erhob sich die dunkle Silhouette einer Fabrik, doch sie wirkte wie ausgestorben, aus den hohen Schornsteinen drang kein Qualm. Die Häuser an der Straße, auf der er ging, waren viel zu klein für normale Menschen.

    Aus. Geliefert:
    Er rannte.
    Er musste!
    Keuchend floh er, seine Beine griffen weit aus, als gelte es, einen Sprintwettbewerb zu gewinnen. Immer wieder sah er sich um – das Bild blieb unverändert: Sie waren noch da. Sie waren hinter ihm her. Und sie kamen näher.
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Uff, mit A4-Seiten kann ich dir nicht dienen, in solchen Maßstäben denke ich nicht (kommt ja total auf die Formatierung und alles an). Ich hab grad mal nach der Wortanzahl geschaut:
      Der Maler: 507
      Fallen: 939
      Springbock nach Art des Hauses: 597
      Besuch: 1082
      Nicht in einem Schauermärchen: 918
      Der Geist der Weihnacht: 3922
      Aus. Geliefert: 1413

      Du siehst: Extrem kurz. Bis auf den Geist der Weihnacht sind alle Kurzgeschichten übrigens innerhalb von 60 Minuten im Rahmen von Schreibübungen entstanden, zwei von denen habe ich noch mal überarbeitet für zwei Anthologien.

      Tatsächlich ist die Geschichte mit dem Vampir keineswegs lustig – der Vampir meint das durchaus ernst, aber sein Freund glaubt ihm nicht. Die Kurzgeschichte ist Teil eines Romanprojekts, das im historischen Preußen und später (wie in dieser Szene) im historischen Florenz angesiedelt ist. Vielleicht hätte ich die nächsten beiden Sätze auch noch dazuposten sollen, um keinen falschen Eindruck zu vermitteln. Aber sei's drum, ich kann verstehen, wenn dir der Anfang nicht so zusagt.

      Die klischeehaften Gespensternebelfetzen … ja, das kann ich auch sehr gut nachvollziehen. Dummerweise gibt es so ein paar sprachliche Bilder, die ich von ganzem Herzen liebe und dieses gehört dazu. Gespenster mag ich eh gerne und wenn sie dann auch noch von irgendwem irgendwo vergessen wurden … her damit! Aber klar, das ist schon hundertmal gesagt worden und wird niemanden vom Hocker reißen (außer mich, ich spring voll drauf an *g*)

      Übrigens: Deine Abneigung gegen kurze Sätze – vor allem diese Ein-Wort-Sätze – teile ich. Beim Titel »Aus. Geliefert.« wollte ich eigentlich nur auf das kleine Wortspiel »ausgeliefert« vs. »aus/zu Ende« + »(ich bin/du bist) geliefert« hinaus. Die unfreiwillige Komik des zweiten Satzes ist mir übrigens noch nie aufgefallen Aber ja, ist sicherlich nicht mein stärkster Text und deine Kritik finde ich durchaus berechtigt.

      Danke für deine detailliertere Rückmeldung! Freut mich, dass du dir noch mal die Mühe gemacht hast (finde ich nicht selbstverständlich). Und ich kann ja nur daraus lernen.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      PS: bei der Vampirgeschichte habe ich automatisch angenommen, dass der Vampir (also die Ich-Person) weiblich ist. Das liegt einfach daran, dass das Gegenüber "tief in die Augen" sieht, was mich sofort zu Bogart und Bergman verleitet hat (auch wenn's gar nicht genau passt) Wenn das gleich geklärt wird, ist das natürlich kein Problem. Aber so vereinzelte Satzanfänge können verwirren. Im übrigen gibt's ja bei Fanfiktion u.a. reichlich homoerotische Vampir-Themen...

      Die Geschichten sind tatsächlich extrem kurz. Da muss ich an meine Drabbles denken...

    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Na ja, Drabbles haben 100 Wörter, das ist schon ein Unterschied Aber klar, die Geschichten sind kurz, allerdings in sich abgeschlossen. Außerdem ist es mitunter schwierig, innerhalb von 60 Minuten spontan mehr als 1000 Wörter zu schreiben *g* Aber das konntest du ja anfangs nicht wissen.

      Und etwa 98% aller meiner Charaktere sind männlich Bei dem Vampir handelt es sich aber nicht um einen homoerotischen Reißzahnträger, sein Gegenüber ist nur ein Freund, der zudem auch noch bald heiratet. Aber diese ganzen Schnulzromane mit Vampiren (ob homoerotisch oder – noch schlimmer – Biss-Abklatsche) kann ich absolut nicht leiden. Die waren übrigens einer der Auslöser für mich, dieses Romanprojekt zu beginnen *g* Die gingen mir so dermaßen auf die Nerven und ich hatte Lust auf einen stilvollen Vampir, konnte aber nichts finden (außer der paar älteren Bücher, die ich schon kannte). Also selber schreiben *g* Aber abgesehen von dieser Geschichte geht es oft genug homoerotisch bei mir zu (mit weniger Gewicht auf erotisch).

    #20
    Welche Rolle spielen Eure ersten Sätze/Absätze, wie wichtig sind sie Euch?

    Mir sind erste Sätze/Absätze in meinen Geschichten inzwischen sehr wichtig und sie sind auch der Teil, der mit am öftesten umformuliert oder noch mal komplett über den Haufen geworfen wird. Das heißt aber leider nicht, dass am Ende zwingend was Gutes dabei rauskommt, mit dem ich leben kann.

    Zeigt uns ein oder mehrere Beispiel(e) Eurer ersten Sätze/Absätze und zeigt uns warum Ihr Euch für diese(n) entschieden habt.

    Eines meiner ältesten noch existenten Machwerke (Jugenddrama) beginnt so: „Aufstehen!“ Die Mutter riss die Tür auf und rief: „In zehn Minuten kommt dein Bus!“ Wie’s weitergeht, könnt ihr euch wahrscheinlich denken. Und, nein, das ist kein guter Einstieg, aber ich wusste es noch nicht besser ;-)

    Und das hier finde ich auch ganz schlimm: „Die unbeschlagenen Hufe des braunen Pferdes stoben durch den frischen Schnee, wirbelten große weiße Wolken auf, die das Pferd mit seinem warmen Körper durchschnitt und die die Beine des Reiters langsam weiß vor Schnee färbten.“ ("Japan"-Fantasy) Da war ich gerade in einer bösen Adjektiv-Overkill-und-beim-Protagonisten-im-ersten-Satz-auf-mysteriös-machen-Phase.

    Mit denen hier kann ich mich schon eher anfreunden:

    „Geld. Verdammt, er brauchte Geld.“ (Jugenddrama)

    „Ein lautes Scheppern zerriss die Stille der Nacht.“ (YA/Familiendrama)

    „In goldenen Kurven plätscherte unser Urin synchron in die Schüsseln.“ (YA/Comedy)

    Ich habe zwar noch nie so genau drüber nachgedacht, aber wie es aussieht, war es mir immer schon wichtig, ohne großes Vorgeplänkel einzusteigen.

    Was sind für Euch persönlich gute erste Sätze/Absätze und welche findet ihr weniger gelungen?

    Wenn ich auf Amazon in Bücher gucke, entscheiden tatsächlich die ersten Zeilen, ob ich weiterlese. Gute Einstiege müssen gar nicht ausgefallen sein. Mich muss das Thema und die Situation ansprechen, außerdem muss der Schreibstil so fließend sein, dass er mich in die Geschichte hineinzieht, ohne dass ich mich dagegen wehren kann. Ich breche gerne ab, wenn die ersten Sätze u.a.

    - belanglos und ausgelutscht sind
    - zu sehr auf „Seht uns an, wie zwanghaft ausgefallen wir sind“ gemacht wurden
    - mich in eine Situation entführen, die mich nicht interessiert
    - den Prota erst mal in einer Szene als Kind vorstellen
    - mit „Prolog“ überschrieben sind und auf einen einzigen Infodump oder eine bieder geschriebene Legende usw. hindeuten
    - in Ich-Form geschrieben sind
    - mich vom Schreibstil nicht ansprechen

    Das kann auch von meiner jeweiligen Stimmung oder vom derzeitigen Interesse abhängen. Meinen Lieblingsautoren, die eh einen Vertrauensbonus haben, würde ich solche Anfänge schon eher verzeihen.

    Kommentar


    • In-Genius
      In-Genius kommentierte
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      Hältst du dich strikt an deine Liste (wann du aufhörst zu lesen)? Mir kommt sie etwas einschränkend vor. Natürlich hat jeder seinen eigenen Geschmack und alles, aber ich kenne gute Geschichten, die unter deine Liste fallen würden.

    • Ruyi
      Ruyi kommentierte
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      Nein, strikt halte ich mich nicht daran. Wenn mich der Schreibstil reinzieht, dann darf's auch mal ein Ich-Erzähler sein ;-) Wenn ich ein Buch vom Thema oder vom Klappentext her sehr interessant finde, geb ich ihm auch mal mehrere Seiten eine Chance. Ich stöbere bei Amazon nur oft relativ ziellos, um zu sehen, wie andere so ihre Anfänge gestalten, und ich habe festgestellt, dass mich die Punkte in der Liste sehr häufig sehr schnell abbrechen lassen. Mag sein, dass mir dabei die ein oder andere gute Geschichte entgeht, damit muss ich dann leben.

    #21
    Ich bewerte eher den ersten Absatz in seiner Gesamtheit. Wenn mich der Schreibstil anspricht, das Thema interessant ist (das weiß ich meist schon vom Klappentext) und wenig Phrasen drin sind, dann schlage ich das Buch in der Mitte auf und lese dort. Bleibt es so wie auf der ersten Seite, dann ist es lesenswert.

    Es hängt immer von den Erwartungen ab. Ich habe sehr viele SF-Romane gelesen, von denen viele literarisch nicht unbedingt Meisterwerke waren, aber eben ungewöhnliche Ideen enthielten. Sie versprachen diese zumindest. Da quäle ich mich schon mal durch den einen oder anderen klebrigen Absatz wie auf einem Bergpfad zum ersehnten Ausblick mit Picknick. Das Etikett "Science Fiction" zeigt eben, was ich erwarten darf. Dasselbe würde dann auch für eine Abhandlung über kosmologische Inflation oder Kälbermast gelten, wenn's mich interessiert ...

    Suche ich mir aber was Lustiges zur Entspannung, dann bin ich strenger. Was da nach ein, zwei Seiten nicht ankommt, fällt gnadenlos durch. Gerade lustige Werke schlagen den Humor häufig durch Wiederholungen und Allgemeinplätze tot, was sich nicht immer vermeiden lässt. Das kommt oft erst nach einigen Seiten zum Vorschein, weshalb ich da gerne ein ganzes Kapitel "voraus"lese. Bleibt es lustig, bleibe auch ich.

    Bei einer schnulzigen Romanze erwarte ich auch keine Goethe-Höhenflüge, aber ich muss die Personen viel mehr "lieben" können als wie bei einem "normalen" Thriller. Wenn man nicht heulen kann, ist es keine gute Romanze. Also ist die innere "Stimmung" wichtiger als "Information". Im ersten Absatz möchte ich dann nicht wissen, wieviel PS sein Ferrari hat oder ob sie ihren Zopf links- oder rechtsherum gedreht hat. Obwohl es - zugegeben - das Thema schön streckt, weil am Ende ja doch das ersehnte Happy-Ending steht, und bis dahin eine Geschichte über ein paar hundert Seiten stattfinden muss... (Vielleicht gehört der Ferrari ja zu seinem Ego...)

    Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
    Mark Twain

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    • Ruyi
      Ruyi kommentierte
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      "Lustiges zur Entspannung"

      Bei humorvollen Sachen finde ich es generell schwer. So gern ich einen guten lustigen Roman auch lese (z.B. Christopher Moore, Douglas Adams), ab einem bestimmten Punkt wird mir das mit dem Humor eigentlich immer zu anstrengend.
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