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Romanzen und Freundschaften strukturieren

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    Romanzen und Freundschaften strukturieren

    Wie ihr ja vermutlich wisst, habe ich einer sehr technisch-strukturierten Schreibansatz. Es gibt da allerdings so einen Bereich, bei dem ich festgestellt habe, dass die klassischen Plot-Strukturen nicht so gut anwendbar sind: Beziehungen entwickeln.

    Ich habe mir Plot-Strukturen für Romanzen angeschaut, aber auch bei Romanzen gibt es einen externen Plot, der quasi die Struktur vorgibt. Aber wie könnten man die Beziehungsentwicklung zwischen Figuren an sich strukturieren? Ich habe weder im Internet noch in Ratgebern dazu bisher etwas brauchbares gefunden, also bleibt mir nichts anderes übrig, als selbst eine Struktur zu entwickeln.
    Dabei hätte ich gerne eure Hilfe, weil wir alle zusammen vermutlich einen größeren Wissensschatz haben. Ich erzähle euch mal, was ich mir ungefähr überlegt habe und ihr sagt mir, was ihr davon haltet, ja?

    Korrespondierend zur klassischen dramatischen Struktur finde ich auch hier drei Akte sinnvoll. Einführung - Konflikt - Auflösung. Im Bezug auf Beziehungen könnte das so aussehen:

    1. Akt: Man etabliert beide Figuren und ihre Eigenschaften/Persönlichkeiten (getrennt von einander). Das Augenmerk sollte hier darauf liegen, sowohl mögliches Konfliktpotential anzudeuten, als auch anzudeuten, warum die Figuren gut zusammen passen könnten (romantisch oder platonisch)
    2. Akt: Hier zeigt man, wie sich die Figuren emotional aufeinander zu bewegen. Allerdings sollte man darauf achten, dass das ganze nach dem Prinzip "Zwei Schritte vorwärts, ein Schritt zurück." passiert. Das im ersten Akt etablierte Konfliktpotential führt immer wieder dazu, dass die Figuren sich wieder von einander weg bewegen.
    3. Akt: In diesem Akt sollte die Feuerprobe für die Beziehung statt finden. Die Figuren befinden sich in einer Situation, in der sie sich auf einander verlassen- und füreinander einstehen müssen

    Geht ihr soweit mit? Das ganze ist ja noch recht simpel. Deshalb jetzt die Plot-Punkte. Jetzt wird es ein bisschen komplexer. Ich verwende als Vorlage mein eigenes erweitertes 7-Punkte System (Maggis 10-Punkte).

    In den Spoiler habe ich zur Illustration "Kirk und Spock" aus Star Wars 2009 und "Han Solo und Luke Skywalker" aus Star Wars IV gewählt, weil ich beide Freundschaften als emotional nachvollziehbar entwickelt empfunden habe.
    Ich habe bewusst Freundschaften und nicht Romanzen gewählt, weil Freundschaften meiner Meinung nach in Medien unterrepräsentiert sind. Das Konzept sollte aber übertragbar sein.




    #2

    Hook: Das ist nicht so schwer. Das ist das erste Zusammentreffen der Figuren. Die Dynamik der Figuren sollte allerdings bereits hier so interessant sein, dass der Leser gespannt ist, wie die beiden Figuren wohl miteinander zurecht kommen würde/werden



    Spock und Kirk treffen das erste mal aufeinander, als Kirk den von Spock programmierten Simulator-Test so manipuliert, dass er das eigentliche no-win-szenario mit Leichtigkeit bewältigt. Spock reicht daraufhin offiziell Beschwerde ein und Kirk muss sich öffentlich rechtfertigen. Spocks Simulation war dazu gedacht, Sternenflotten-Kadetten beizubringen, im Angesicht des sicheren Todes seine Emotionen so im Griff zu haben, dass man nicht die Kontrolle verliert (charakterisiert Spock). Kirk rechtfertigt sich damit, dass er nicht an "No-Win-Szenarien" glaubt (Charakterisiert Kirk).

    Han und Luke treffen sich, als Luke mit Obi-Wan einen Schmuggler-Pilot anheuert, um nach Alderaan zu gelangen. Hand wird hier als jemand gezeigt, der abgebrüht und mutig ist, aber sich nur für sich selbst und seinen eigenen Gewinn interessiert. Luke ist zu diesem Zeitpunkt noch ein naiver Bauernjunge, der wichtiger sein will, als er ist.
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    Plot-Turn 1: Das ist ja der erste Point-of-no-return. Die Figur tritt unwiderruflich in den Hauptkonflikt ein und es gibt kein zurück mehr. Für Beziehungen bedeutet das also...? Ich glaube, hier gibt es zwei Möglichkeiten. 1. Die Figur entscheidet sich aktiv für die andere Figur, entweder aus Sympathie (Der Typ ist cool, mit dem will ich befreundet sein) oder aus Zweck (Ich muss mit ihr zusammenarbeiten, wenn ich mein Ziel erreichen will). 2. Die Figuren werden durch äußere Umstände "aneinander gebunden". Sie müssen in Beziehung zueinander treten, weil keiner von beiden das Szenario verlassen kann.



    Spock und Kirk landen beide auf dem selben Schiff, der Enterprise.

    Han und Luke landen ebenfalls auf dem selben Schiff, diesmal die Millennium Falcon.

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    Pinch 1: In Handlungs-Plots soll an diesem Punkt der Antagonist in Erscheinung treten und Druck auf die Figur ausüben. Wer oder was ist der Antagonist in er Beziehung? Die Charaktereigenschaften/-fehler/-schwächen der Figuren, oder? Dann wäre das die Stelle, man der die Figuren auf Grund ihrer inkompatiblen Persönlichkeitsmerkmale aneinander geraten, sich eventuell sogar gegenseitig Schaden zu fügen (bewusst oder unbewusst).



    Spock und Kirk geraten an Board der Enterprise mehrmals aneinander. Das ganze Gipfel damit, dass Spock Kirk wegen Meuterei auf einem Eisplaneten aussetzt.

    Auch Luke und Han halten nicht viel von einander. Han hält die Jedi und die Macht für Eso-Quatsch und der idealistische Luke stößt sich an Hans "Ich will nur das Geld" Einstellung.

    Interessant ist, dass wir in beiden Fällen nicht nur eine einzelne Szene bekommen, sondern das die ganze erste Hälfte des zweiten Aktes ein einziger großer Pinch ist.
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    Mittelpunkt : Hier tue ich mich schwer. Der Mittelpunkt ist ja fast der wichtigste Punkt in einem Plot. Am Mittelpunkt wird eine neue Information offenbart, die den Plot in eine neue Richtung lenkt, was zudem dazu führt, dass der Protagonist von reaktiv zu aktiv wechselt. Wie könnte so ein Wendepunkt für eine Beziehung zwischen zwei Figuren aussehen? Ich könnte mir vorstellen, dass der Protagonist hier etwas über die Beziehungsfigur erfährt, was deren "negative" (aus Sicht des Protagonisten) Eigenschaften in ein anderes Licht rückt. Das kann durch eine Handlung, aber auch durch eine Information passieren. Wichtig ist nur, dass ein neuer Persönlichkeitsaspekt beleuchtet wird, der dazu führt, dass der Protagonist seinen Partner besser versteht.
    Der zweite wichtige Aspekt für diesen Punkt ist der Übergang von reaktiv zu aktiv. Dieser Übergang wäre dann durch diese neue Information katalysiert. Frei nach dem Motto "Wir haben zwar unsere Differenzen, aber jetzt wo ich das über dich weiß, weiß ich, dass du es wert bist, dass ich mich um dich bemühe."



    Kirk trifft auf dem Eisplaneten auf den alten Spock der anderen Zeilinie. Der alte Spock verschmelzt seine Gedanken mit dem neuen Kirk und teilt so seine Gefühlswelt mit ihm. Kirk ist zutiefst erschüttert und begreift, welche intensiven Gefühle hinter Spocks Fassade versteckt sind. Er ist nun gewillt, sich um Spocks Freundschaft zu bemühen, wohl wissend, dass Spock ihn zu diesem Zeitpunkt noch total ätzend findet.

    Der Mittelpunkt für Han und Luke ist meiner Meinung nach die Szene, in der Luke Han davon überzeugt, ihm zu helfen Leia zu befreien. Luke könnte auch alleine gehen, aber er will Han dabei haben. Man könnte argumentieren, dass das zweckbedingt war, aber ich hatte eigentlich immer den Eindruck, dass Luke in Han eine Spur Heldentum gerochen hat und sich aktiv darum bemüht hat, diese Eigenschaft aus Han heraus zu kitzeln.
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    Pinch 2: Anmerkung vorweg: Das ist nicht der Dan-Wells-Pinch-2. Den habe ich in "dunkelste Stunde" umbenannt. In anderen Strukturen tauch unter diesem Namen ein zweite Krise auf. Der Antagonist tritt wieder in Erscheinung, ist dieses mal aber mächtiger und gefährlicher. Der Punkt dient dazu, zu illustrieren, wie groß die Gefahr ist und was auf dem Spiel steht.
    Auch hier tue ich mich noch etwas schwer. Ich würde sagen, hier kocht noch mal das bereits bekannte Konfliktpotential zwischen den Figuren hoch. Eventuell weil zu diesem Zeitpunkt nur eine der Figuren die Erleuchtung im Mittelpunkt durchgemacht hat? Dieser Konflikt sollte nach der Regel der Eskalation heftiger und frontaler ausfallen, als der zum Pinch 1. Dem Leser wird gezeigt, dass eine/diese Beziehung kein Selbstläufer ist, sondern Arbeit, Mut und Einsatz von beiden Partnern benötigt um zu funktionieren.



    Zurück an Board der Enterprise provoziert Kirk Spock so sehr, dass dieser austickt, Kirk angreift und schließlich sein Amt als Interim-Kapitän an Kirk abtritt, weil er eomotional kompromittiert ist. Man muss hier natürlich anmerken, dass Kirk das in guter Absicht getan hat, trotzdem illustriert das noch einmal, wie sehr Kirk in der Lage ist Spock zu frustrieren und provozieren.

    Für Han und Luke kommt der Pinch 2, als Han seine Bezahlung verlangt und die Rebellen wieder verlässt. Luke ist sehr enttäuscht von Han.
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    Plot-Turn 2: Hier ist der zweite Point-of-no-return. Die Figur tritt in den Klimax ein und es gibt kein zurück. Analog würde das den Beginn der Feuerprobe bedeuten. Die beiden Figuren befinden sich in einer Situation, in der sie sich zusammenraufen müssen. Hier fände ich noch folgenden Aspekt wichtig. Zum Plot-Turn 1 habe ich geschrieben, dass auch ein äußeres Ereignis die Figuren aneinander binden kann. Für den Plot Turn 2 halte ich es für unabdingbar, dass der Protagonist selbst die Entscheidung trifft, die Feuerprobe mit dieser speziellen Person zu bestehen. Ich wähle dich, Pickachu!



    Spock will sich auf das feindliche Schiff transportieren lassen. Kirk bietet an, ihn begleiten.

    Mit Han und Luke ist das etwas schwerer. Luke bittet Han, die Rebellen bei dem Angriff zu unterstützen. Han lehnt jedoch erst einmal ab. Trotzdem hat Luke die beiden mit seiner Bitte gemeinsam in den Endkampf befördert.
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    Dunkelste Stunde: Das ist jetzt Dan Wells Pinch 2. An diesem Punkt scheint es so, als wäre alles verloren. Und für Beziehungen? Ich bin mir nicht sicher, aber eventuell könnte das der Punkt sein, wo es so aussieht, als wären die Bemühungen des Protagonisten um die Beziehungsperson vergeblich gewesen.
    Für eine Handlung finde ich den wichtig, bei Beziehungen ist er eventuelle optional. Was meint ihr?

    Letztes Puzzelstück: Hier passiert etwas, dass dazu führt, dass auch die Beziehungsfigur diese Freundschaft-Erleuchtung erlebt, so wie der Protagonist im Mittelpunkt.



    Ich müsste beide Filme noch einmal gucken. Zumindest bei Star Trek bin ich mir relativ sicher, dass es diese beiden Momente gibt. Bei Star Wars finden sie eher Off-Screen statt. Ich update den Punkt, wenn ich mir die Szenen noch einmal angeschaut habe.
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    Klimax: Teamwork! Synergie! Die beiden Figuren agieren nun gemeinsam und sind als Team stärker als alleine.



    Spock und Kirk kämpfen sich als dynamisches Duo durch das feindliche Schiff und übernehmen die Kontrolle. Sie trennen sich anschließend noch einmal kurz, arbeiten aber Hand in Hand, um die Erde zu retten.

    Han kommt angedüst und verschafft Luke den Freiraum, den er für seinen finalen Angriff auf den Todesstern braucht.
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    Auflösung: Hier fügt man am besten noch eine Szene ein, die neu gewonnene Freundschaft symbolisiert. Die Dynamik aus dem Hook ist immer noch da, aber sie befindet sich am Ende auf einer anderen, vertrauteren Ebene.



    Am Ende gibt es noch eine hübsche Szene, in der Spock und Kirk sich im finalen Gespräch mit dem Antagonisten kurz beraten, wie sie weiter vorgehen wollen. Interessant ist hier, dass Kirk eine klassische Spock-Vorgehensweise anbietet und Spock lieber eine klassische Kirk-Reaktion hätte. (ab 0:50)

    Luke steigt nach erfolgreicher Zerstörung aus seinem Fighter und wird sofort von Han in Empfang genommen. Die beiden umarmen sich herzlich und haben einen "Ich hab doch gewusst, dass du mich nicht im Stich lässt Moment.
    (Ab 14:00)
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    Zuletzt geändert von Maggi; 11.08.2016, 14:27.

    Kommentar


      #3
      Ich weiß gar nicht, ob sich der Beziehungsplot so komplett an den Hauptplot koppeln lassen muss. Ich weiß, es ist der Versuch einer Strukturierung, den ich übrigens sehr gut finde, weil ich mich gerade bei der Überarbeitung damit abplage, noch nicht entdeckte (nicht bewusst eingeflochtene) Parallelstrukturen aufzuspüren und eventuell zu verbessern.
      Wenn die Beziehung nicht Hauptthema des Buches ist, würde ich dem Beziehungsfaden einen eigenen, lockerer gewebten Plot durchlaufen lassen, der sich natürlich mit dem Hauptplot sinnvoll kreuzen, aber gar nicht unbedingt punktgenau entsprechen muss.
      Ausnahme: Klimax. Das sehe ich genauso. Auf diese Stelle steuern alle Handlungsstränge hin, und daher muss auch der Beziehungsplot hier und idealerweise natürlich mit dem Hauptplot in einem großen Feuerwerk gipfeln (nicht fünfzehn Knallerbsen hintereinander).

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        #4
        Wenn die Beziehung nicht Hauptthema des Buches ist, würde ich dem Beziehungsfaden einen eigenen, lockerer gewebten Plot durchlaufen lassen, der sich natürlich mit dem Hauptplot sinnvoll kreuzen, aber gar nicht unbedingt punktgenau entsprechen muss
        Ah! Nein, nein! Das soll er auch gar nicht. Die aufgezählten Punkte gehören alle nur dem Beziehungsstrang. Die können sich mit den Plot-Punkten des Hauptstrangs überschneiden, müssen sie aber nicht. Ist in Star Trek und Star Wars auch nicht so.

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Ah, OK. Nee, dann bin ich völlig bei Dir.

        #5
        *mecker, mecker*

        Nein, eine Frage: Muss eine Beziehung (Freundschaft oder Liebe) immer Anfang - Mittelteil - Ende haben? Ich erinnere mich an Romane, in denen der Freund bspw. von Anfang an dabei war. Dann gab es zwar Stress, Misstrauen usw., aber letzten Endes war doch wieder alles gut - hier fehlt der Anfang. Andere Beziehungen haben keinen Mittelteil: Die beiden lernen sich gerade erst kennen, da stirbt einer von ihnen. Und mitunter sind Freundschaften nach ihrer Entwicklung so präsent, dass es eigentlich absurd ist, von einem Ende auszugehen. Man denke nur an Ron und Harry. Nur weil Band 7 aufhört, hatte ich nicht den Eindruck, ihre Freundschaft sei nun zu Ende.
        Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

        So nah, so fern.

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Ich glaube, das ist gar nicht so gemeint, dass die Beziehungen "enden". Auch der Anfang muss nicht das Kennenlernen sein. Es geht um das (Wieder- oder Initial-) Zusammenraufen.
          Wenn einer mitten drin stirbt, geht es um den Verbliebenen - wie er mit der Situation umgeht, wahrscheinlich. Nicht um den Verlauf der eigentlichen Beziehung, wohl aber deren Auswirkungen auf den Hinterbliebenen.

        #6

        Und mitunter sind Freundschaften nach ihrer Entwicklung so präsent, dass es eigentlich absurd ist, von einem Ende auszugehen
        Hast du denn gelesen, was ich da geschrieben habe? Da steht nämlich nichts von einem Ende. Eigentlich steht da das Gegenteil. Bitte lies es dir doch durch, bevor du es als "absurd" bezeichnest.
        Ich erinnere mich an Romane, in denen der Freund bspw. von Anfang an dabei war. Dann gab es zwar Stress, Misstrauen usw., aber letzten Endes war doch wieder alles gut - hier fehlt der Anfang
        Diese Struktur kann man auf jedem Niveau anwenden, so wie Strukturen für externes Plots auch. Man kann Plot-Punkte durchaus auch auf eine Buch-Serie verteilen, oder das ganze zyklisch wiederholen. Schließlich werden Beziehungen auch im echten Leben immer wieder auf die Probe gestellt. Der Anfang fehlt dann nicht, er sieht nur etwas anders aus. Man muss dann die Figuren nicht von Grund auf etablieren, sondern nur die Persönlichkeitsaspekte noch einmal beleuchten, die für diese Episode der Beziehung relevant werden.

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          #7
          Ich hab den Star Trek nicht gesehen, aber bei Star Wars passte es doch ganz gut in die 7-Punkte Struktur: der 2.Pinch= dunkelste Stunde ist,
          wo die Rebellen sich auf den Angriff vorbereiten und Han will mit seinem Geld die Biege machen. Luke ist megaenttäuscht, und die beiden gehen ohne Verständnis füreinander auseinander.
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          Das wird dann kurz darauf eben in der Klimax revidiert
          wo Han Luke und seinem Geschwader zu Hilfe kommt.
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          Im Grunde hat das ja auch alles Verbindung zur Charakterentwicklung der einzelnen Figuren, z.B. von Han = geldgeiler Schmuggler zu Han = ein bisschen selbstloserer Abenteurer.

          Ich hab bei meinen Freundschafts-/ Teamworkentwicklungen auch eine 7-Punkte Struktur angewendet, nur um mal zu sehen, wie es passt. Bei manchen passt es 1A, bei anderen gibt es eher so Fortschritt-Rückschritt-Kreise, bis der Knoten platzt.
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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          • Maggi
            Maggi kommentierte
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            Ich hab den Star Trek nicht gesehen
            *dramatisches Luftholen* Du musst!

          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            Hm, echt? Ich mag keine Reboots. Was lohnt sich an diesem hier? Und bevor du sagst, "darker and grittier", ich bin Fan vom Adam West-Batman

          • Maggi
            Maggi kommentierte
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            Die Figuren (Der gesamte Kern-Cast ist hervorrangend), das Ensemble und dessen Dynamik, aber besonders Kirk und Spock. Die Plots sind keine Meisterwerke, aber solide, flott, spannend und emotional erzählt. Visuell ist das ganze fantastisch umgesetzt, tolle Kamerarbeit.
            Oh und.... LENSE FLARES!

            https://www.youtube.com/watch?v=OTfBH-XFdSc

          #8
          Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
          Dunkelste Stunde: Das ist jetzt Dan Wells Pinch 2. An diesem Punkt scheint es so, als wäre alles verloren. Und für Beziehungen? Ich bin mir nicht sicher, aber eventuell könnte das der Punkt sein, wo es so aussieht, als wären die Bemühungen des Protagonisten um die Beziehungsperson vergeblich gewesen.
          Für eine Handlung finde ich den wichtig, bei Beziehungen ist er eventuelle optional. Was meint ihr?
          [/SPOILER]
          Was ist der Treiber der Geschichte: die Handlung oder die Beziehung? In Liebesgeschichten ist es in der Regel die Beziehung.
          Daher ist für mich die dunkelste Stunde oder central ordeal (Vogler) ganz besonders entscheidend im Beziehungsplot. Nach einer Hochphase kommt für gewöhnlich der Beziehungscrash. Nur durch das, was der/die Prota in Plot turn 2 / innermost cave erfahren/gelernt hat, ist er/sie in der Lage sich aus ihrem inneren Jammertal wieder zu befreien. Das entspricht wohl dem letzten Puzzlestück, das noch gefehlt hat, um eine stabile Beziehung zu etablieren.
          Das kann alles mögliche sein. Meist ist es doch die Überwindung einer Schwäche, Verwundung, etc.
          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

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            #9
            Was ist der Treiber der Geschichte: die Handlung oder die Beziehung?
            Sowohl als auch. Wenn die Beziehung führend ist, dann sehe ich das wie du. Die Haupthandlung, egal wie sie jetzt aussieht, sollte diesen Punkt durchlaufen. Aber wenn die Beziehung/Freundschaft/Partnerschaft jetzt nur ein Sub-Plot ist?

            Kommentar


            • Peter
              Peter kommentierte
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              Ein Subplot sollte idealerweise die gleiche Struktur aufweisen, die auch auf den Hauptplot angewandt wurde. Natürlich gibt es kein MUSS für diesen dunkelsten Punkt / central ordeal in der Entwicklung der Beziehung..
              Wenn es die Emotionen sind, die uns als Leser in die Geschichte hineinziehen, verpassen wir dann nicht eine große Möglichkeit den Leser emotional zu berühren und mitzunehmen, wenn wir auf diese letzte dramatische Prüfung verzichten?

            • Maggi
              Maggi kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Kommt darauf an, denke ich. Man will ja seine Geschichte auch nicht überfrachten, gerade den Klimax nicht. Am besten wäre es vermutlich, wenn man im Klimax versucht, Hauptplot, Character-Arc und alle Subplots (Beziehung oder sonst irgendwie) in den selben Plot-Punkten zu fusionieren, also das die Szene, die den Moment der dunkelsten Stunde für den externen Plot auch die dunkelste Stunde für den Character-Arc und die Sub-Plots darstellt.

              Ist das irgendwie verständlich, was ich hier schreibe? Schreiben kann ganz schön kompliziert sein, hm?

            • Peter
              Peter kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Wenn in der dunkelsten Stunde der Klimax des inneren und des äußeren Konflikts zusammentreffen, gibt das der (oder den) Szenen viel Gewicht und Emotionen.
              Kommen dann auch noch die Subplots dazu, wäre mir das zu viel. Das wäre wahrscheinlich überfrachtet und der Eindruck könnte entstehen, dass der Autor jetzt aber wirklich schnell zumende kommen will, und losen Fäden in einem Aufwasch beenden will.
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