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    Scriptshadow Secrets

    Ich lese ja gerne How-to-Bücher aus dem Drehbuch-Bereich, weil Drehbuchautoren im Allgemeinen weniger "verkünstelt" und mehr handwerklich orientiert sind.
    In meiner aktuellsten Lektüre nimmt der Autor 50 berühmte Filmskripte unter die Lupe und zeigt auf, was man sich aus diesen Skripten für seine eigene Arbeit abgucken kann. Ein paar meiner Lieblingstricks habe ich mir mal heraus geschrieben, um sie mit euch zu teilen und sie zur Diskussion frei zu geben.

    1. Lass den Bösewicht dem Protagonisten etwas wegnehmen, dass ihm viel bedeutet, um Antipathie zu wecken:
    Beispiel: In Stand by me nimmt der Antagonist dem Protagonisten seine Mütze weg, von der der Leser bereits weiß, dass sie ein Geschenk seines verstorbenen Bruder war.

    2. Eine verschlossene Box. Zeige eine geschlossene Box, Kiste, Paket, Brief, USB_Stick etc. Menschen sind von Natur aus neugierig und die Leser werden heraus finden wollen, was drin ist.
    Beispie: Die Box in Die Bourne Identität.

    3.Unkonventionelle Mentor-Figuren. Die kommen besonders gut an.
    Beispiel: Sean (Robin Williams) aus Good Will Huting. Weitere Beispiele wären Yoda aus Star Wars oder Haymitch Abernathy aus Die Tribute von Panem.

    4. Erschaffe ein Szenario in dem dein Protagonist mit einem ehemaligen Feind zusammenarbeiten muss.
    Beispiel: Luke und Darth Vader gegen den Imperator in Star Wars oderRocky und Apollo in Rocky 3.

    5.Ein hinterhältiger Antagonist erzeugt besonders viel Antipathie.
    Beispiel: Grand Moff Tarkin aus Star Wars, der Leia verspricht, er würde Alderaan schonen, wenn sie ihm den Ort der Rebellen verrät und den Planeten dann trotzdem zerstört.

    6. Stelle sicher, dass jedes neue Story Ziel wichtiger ist als das vorhergegangene, um einen aufsteigenden Spannungsbogen zu erschaffen.
    Beispiel: Lukes Ziele in Star Wars. R2-D2 finden -> Einen Piloten anheuern, der sie nach Alderaan bringen kann -> Prinzessin Leia retten -> Den Todesstern zerstören

    7. Verzweifelte Figuren funktionieren besonders gut, weil sie handeln müssen und deshalb sehr aktive Protagonisten sind
    Beispiel: Der hoch verschuldete Jerry Lundegaard aus Fargo

    8. Je mehr Figuren, für die etwas auf dem Spiel steht, umso besser.
    Beispiel: Die Goonies. Die Golfkurserweiterung betrifft die Häuser aller Kinder, für alle steht ihr Zuhause auf dem Spiel.

    9. Platziere Szenen in Setting, die einen Kontrast liefern, um die Szene interessanter zu gestalten.
    Beispiel: In Harry und Sally passiert das gleich drei Mal. Harry erzählt die traurige Geschichte, wie seine Frau ihn verlassen hat, während eines Baseballsspiels zwischend 60,000 jubelnden, klatschenden Fans. Sally spielt in einem ruhigen Restaurant lautstark einen Orgasmus nach, Harry trifft auf seine Ex-Frau als er gerade in einer Karaoke-Bar singt.

    #2
    Vielen Dank, Maggi.

    Allerdings muss ich sagen, dass ich für die meisten dieser "Tricks" keinen Ratgeber benötige. Ich meine: Lass den Bösewicht dem Protagonisten etwas wegnehmen, dass ihm viel bedeutet, um Antipathie zu wecken? (Ach was?!)

    Zu 2.: Das wurde bei den Simpsons schön parodiert, als Apu im Kwik-E-Mart ein Panoptikum (Freak-E-Mart) eröffnet. Die geheimnisvolle Büchse ohne Etikett!

    Zu 3.: Was ist an diesen Mentoren unkonventionell?

    Zu 4.: Ja, das funktioniert in den meisten Fällen, wird aber langweilig, wenn es plötzlich jeder in seine Geschichten einbaut.

    Zu 5.: Ach?!

    6. und 7. sind logisch bzw. nachvollziehbar. Gerade 6. finde ich hauptsächlich für Filme anwendbar. Natürlich funktioniert es auch in Büchern, aber da kann man auch mal davon abweichen.

    Zu 8.: Ist das so? Kommt wohl auf die Figuren an. Wenn die Opfer nun hochbezahlte Manager wären, würde es wohl nicht funktionieren. Nicht ausschließlich die Masse macht's. Manchmal wiegt ein Einzelschicksal emotional auch mehr. (Bsp. Philadelphia)

    Zu 9.: Macht Sinn, aber man sollte es nicht übertreiben, wenn man keine Persiflage fabrizieren möchte.

    Kommentar


      #3
      Allerdings muss ich sagen, dass ich für die meisten dieser "Tricks" keinen Ratgeber benötige.
      In dem Ratgeber sind insgesamt 500 davon zusammengefasst und erklärt. Natürlich ist das alles nichts neues, aber hast du beim Schreiben zu8 jedem Zeitpunkt sämtliche tricks, Kniffe und Techniken im Kopf, die du jemals irgendwo gesehen hast? Also ich nicht. Manchmal steht man auf dem Schlauch und dann können einem solche Listen die nötige Anregung geben, "ach ja, sowas könnte ich ja mal probieren".

      Gerade 6. finde ich hauptsächlich für Filme anwendbar. Natürlich funktioniert es auch in Büchern, aber da kann man auch mal davon abweichen.
      Das sehe ich völlig anders. Gerade in langen werken wie Bücher ist es wichtig, dass innerhalb der Story irgendeine Steigerung statt finde.

      Ist das so? Kommt wohl auf die Figuren an. Wenn die Opfer nun hochbezahlte Manager wären, würde es wohl nicht funktionieren.
      Doch natürlich, auch Manager sind Menschen, die etwas zu verlieren haben.
      Auch in Philadelphia steht übrigens für fast alle Beteiligten etwas auf dem Spiel (nur nicht für alle das selbe, aber das war auch nicht gemeint).

      Was ist an diesen Mentoren unkonventionell?
      Sean würgt seine Patienten, Yoda ist klein und grün und spricht komisch, Haymitch ist ein zynischer Alkoholiker. Vergleiche das mit Obi-Wan, Dumbledore oder Gandalf.

      Ja, das funktioniert in den meisten Fällen, wird aber langweilig, wenn es plötzlich jeder in seine Geschichten einbaut.
      Ich weiß nicht, was das Argument immer soll, wenn irgendjemand irgendwo einen Tipp gibt. Ist doch eigentlich klar, dass nicht jeder in seinem Buch sämtliche Techniken und Tricks anwenden kann oder sollte, oder?

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        #4
        Zitat von Maggi
        Manchmal steht man auf dem Schlauch und dann können einem solche Listen die nötige Anregung geben, "ach ja, sowas könnte ich ja mal probieren".
        Ja, da hast du Recht.

        Gerade in langen werken wie Bücher ist es wichtig, dass innerhalb der Story irgendeine Steigerung statt finde.
        Über das gesamte Werk gesehen ja, aber es tut in langen Werken keinen Abbruch, wenn zwei aufeinander folgende Ziele mal gleichwertig oder das zweite etwas geringer ist.

        Yoda ist klein und grün und spricht komisch
        Ja und das wirkt so extrem krampfhaft. Master Splinter von den Turtles ist genauso ein Fall.

        Ist doch eigentlich klar, dass nicht jeder in seinem Buch sämtliche Techniken und Tricks anwenden kann oder sollte, oder?
        Vor allem, wenn es 500 sind.

        Kommentar


          #5

          Yoda ist klein und grün und spricht komisch
          Ja und das wirkt so extrem krampfhaft. Master Splinter von den Turtles ist genauso ein Fall.
          Naja, beide fallen ja immer noch ins "weiser alter Mann"-Klischee. Bei Yoda denke ich sogar, dass es eben ins Extrem ausgereizt ist, er ist so alt und verschroben und körperlich unbeeindruckend, dass Luke ihm erstmal keine Kompetenz zutraut, bis er ihn eben mit seinem Wissen und seiner Erfahrung überzeugt.
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Einen Idioten als Mentor gibt es vergleichsweise selten.

          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            Vielleicht einen Fachidioten

          • Gast-Avatar
            Gast kommentierte
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            In Komödien gibt's auch das.

          #6
          Zitat von Maggi Beitrag anzeigen
          Sean würgt seine Patienten, Yoda ist klein und grün und spricht komisch, Haymitch ist ein zynischer Alkoholiker. Vergleiche das mit Obi-Wan, Dumbledore oder Gandalf.
          Mhm ... Dumbledore und Gandalf sind manipulative Intriganten und Obi-Wan ist auf ganzer Linie ein Versager.
          Panta rhei.

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          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            ... und ein Lügner.

          • Gast-Avatar
            Gast kommentierte
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            Jedenfalls ist die Figur des Mentors auch oft genug zwielichtig oder als Überklischee angelegt.
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