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Mittwochsfrage #58: Alles eine Frage der Perspektive

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    Mittwochsfrage #58: Alles eine Frage der Perspektive

    Ich - Du - er, sie, es - wir - Ihr - sie - der dahinten. Wer hat das Wort?

    Als ich ein inhaltlich sehr empfehlenswertes Buch gelesen habe, das durch imA falsch gewählten Erzähler zerstört wird, wurde mir die negative Macht der Perspektive klar: Ein tolles Buch. Kaputt.

    Das will doch keiner.

    Sind Euch solche "zerstörten" Geschichten auch schon einmal begegnet? Ich hätte das Buch fast weggelegt. War aber schon bezahlt.

    Welchen Erzähler wählt Ihr? Warum?
    Beschränkt Ihr Euch auf einen oder verwendet Ihr unterschiedliche Stimmen? Bei Einsatz multipler Perspektivträger, erzeugt Ihr unterschiedliche Stimmen - und wie?

    #2
    Die Perspektivfrage nimmt vor jeder Geschichte eine zentrale Rolle in meiner Planung ein. Am meisten liegt mir die Ich-Perspektive, was wohl an meinem Faible für "hard boiled detective stories" liegt, die mehrheitlich in dieser Perspektive geschrieben sind. Gerade bei Kurzgeschichten probiere ich aber auch viele andere Perspektiven aus.
    Wie bei allen Dingen, gibt es Vor- und Nachteile einer jeden Sichtweise. Die Ich-Perspektive ist nah am Protagonisten, aber man kann nur über die Tatsachen schreiben, die dem Perspektivträger bekannt sind. In der dritten Person hat man zwar die Außenansicht und somit auch mehr Möglichkeiten, was das Geschehen rundherum angeht. Dafür fehlt es wieder an inneren Einblicken. Na ja und auktorial ist so ziemlich weit entfernt von allem. Eignet sich vielleicht für Märchen und Kindergeschichten.
    Auf jeden Fall gibt es keine generell perfekte Perspektive. Sie muss einfach zur Geschichte passen.
    Auch Mischformen sind möglich, doch dann muss man es wirklich geschickt anstellen.

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      #3
      Die Perspektive wähle ich meistens intuitiv, ohne groß darüber nachzudenken. Selten überlege ich mir "Kniffe", wenn ich in der dritten Person Singular erzähle und mal kurz auktorial werde. Meistens schreibe ich in der dritten Person Singular, ab und zu aber auch in der ersten Person Singular und noch seltener auktorial. Bisher hat es wohl immer gut gepasst. Zumindest hat sich da noch nie jemand beschwert.
      Ich hatte auch noch nie den Fall, dass ich ein Buch aufgrund einer falsch gewählten Perspektive weggelegt hätte. Ich akzeptiere die Wahl des Autoren da wohl recht gut.

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        #4
        Sind Euch solche „zerstörten“ Geschichten auch schon einmal begegnet?
        Das ist mir zum Glück noch nie passiert. Es hat mich bisher noch nie gestört.

        Welchen Erzähler wählt Ihr? Warum?
        Ich schreibe momentan viel in der Ich-Perspektive. Früher habe ich dies nicht getan, aber bei meinem New Adult Roman fand ich es viel stimmiger so. Dort war es mir sehr wichtig, dass die Gefühle und Gedanken der Protagonistin gut zur Geltung kommen. Für die Geschichte fand ich es dann die beste Lösung.
        Ansonsten schreibe ich oft in der Er-/Sie-Perspektive.
        Ich treffe diese Entscheidung auch meistens intuitiv.

        Beschränkt Ihr Euch auf einen oder verwendet Ihr unterschiedliche Stimmen?
        Bisher habe ich mich auf einen beschränkt. Ich überlege allerdings gerade, ob ich einen Roman aus zwei Sichten erzählen möchte.
        There is no real ending. It´s just the place where you stop the story.
        Frank Herbert

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          #5
          Welchen Erzähler wählt Ihr? Warum?
          Ich nehme meistens den personellen Erzähler, meistens auch nur mit einer Figur, manchmal auch, je nach Geschichte, mehrere (aber dann 3 - Schmerzgrenze ist bei 4, mehr wird mir zu chaotisch).
          Ich-Perspektive mag ich nicht sonderlich, weder zum lesen, noch zum schreiben. Diese schränkt mich zu sehr ein, ich bleibe zu nah an einer Person und die Gefahr ist viel zu groß, dass die anderen Figuren farblos bleiben. Und ich stöhne jedes Mal auf, wenn ich ein Buch mit Ich-Perspektive erwische. Es ist kein Grund es direkt wegzulegen, aber Begeisterungssprünge mache ich trotzdem nicht und ja, der Ich-Erzähler ist auch meistens daran schuld, wenn ich ein Buch weniger mag und oft denke ich mir, wenn der Autor doch nur eine andere Perspektve gewählt hätte. Ich sage da jetzt nur die Higlander Saga von Diana Gabaldon. Am Anfang von, ich glaube Buch 2, hat sie den personellen Erzähler gewählt, genauso kurz am Ende. Den Rest des Buches ist komplett in der Ich-Perspektive gewesen... Ich hätte gern mehr von Jamies Sicht gelesen und da haben mir auch das teilweise brechen mit der Ich-Perspektive nicht geholfen. Das hat sich ja dann erst recht falsch gelesen... Es ist auch mit ein Grund, warum ich bei der Reihe pausiere.
          Am liebsten mag ich tatsächlich den personellen Erzähler Singular, da er nah am Prota ist und dennoch Raum für die restlichen Figuren lässt.


          Beschränkt Ihr Euch auf einen oder verwendet Ihr unterschiedliche Stimmen?
          Nein, nicht ausschließlich, wenn doch aber meistens nur mit einer Person. Ich gebe meinen Figuren nicht bewusst eine eigene Stimme, da ich denke, dass das zu künstlich klingen würde, wenn ich mich darauf vertiefe. Ich schreibe aus dem Bauch heraus, überlege mir, ob ich die Meinung / Überzeugung der Figur rüberbringe, sprich ich versuche das mit dem Inhalt deutlich zu machen.

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            #6
            Ich bin nicht auf eine Perspektive festgelegt. Ich habe fast alle schon benutzt.

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            • Gast-Avatar
              Gast kommentierte
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              Milch - Da hätte ich aber gerne mal ein Beispiel, wie man mit einer auktorialen Perspektive eine Geschichte ironisch bricht.

            • Milch
              Milch kommentierte
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              Spontan würde ich Per Anhalter durch die Galaxies sagen, kann mich aber auch irren.
              Oder die Zamoniengeschichten von Moers.

            • Gast-Avatar
              Gast kommentierte
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              Milch - Mit Beispiel meinte ich etwas konkretes. Wie bricht man ironisch die Geschichte mittels eines auktorialen Erzählstils? Darunter kann ich mir einfach nichts vorstellen.

            #7
            Mich würde echt interessieren, welches Buch das bei dir war, Dodo

            Ich schreibe sowohl in der Ersten Person als auch in der Dritten, je nach Anspruch der Geschichte, wobei ich glaube ich die Erste Person bevorzuge. Auch in der Dritten Person versuche ich, möglichst nah an der Perspektivfigur dran zu bleiben - wird glaube ich Deep POV genannt, obwohl ich den definitiv noch nicht perfektioniert habe - dadurch bekommt auch jeder eine etwas andere Stimme.
            Einen auktorialen Erzähler finde ich sehr, sehr schwierig zu schreiben, ohne dass es wie eine Kindergeschichte klingt.

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            • Dodo
              Dodo kommentierte
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              An den reinen DPOV traue ich mich auch nicht ran. Das ist ja wie "ICH". Nur eben "Er/sie/es".

              Auktorial schafft Erklärbär- oder Sachbuchatmosphäre; da kommt keine wirkliche Leserbindung zustande.

            #8
            Dodo was hat dich denn an der Perspektive so gestört, dass sie das Buch für dich zerstört hat?

            Ich schreibe eigentlich inzwischen beides gern. "Ich" ist einfach noch einen Tacken näher und verzeiht auch leichter etwas saloppe Ausdrücke, was schön ist, um eine Figurenpersönlichkeit rüberzubringen, aber auch die Gefahr birgt, dass eben diese Figurenstimme dem Leser auf den Wecker geht. Bei Büchern in der Ich-Perspektive ist es mir daher auch wichtiger, dass der Protagonist mir sympathisch ist, während ich mich in der Er-Perspektive auch gerne mal auf einen Unsympath einlasse. Aber wenn ich mir vorstelle, dass mir ein Unsympath stundenlang seine Geschichte erzählt, dann fühlt sich das so ... aufdringlich an. Schwer zu beschreiben. Jedenfalls denke ich, dass jede Perspektive ihren Sinn und ihre berechtigung hat.

            Du/Ihr-Perspektive kenne ich hauptsächlich aus Rollenspielen oder Find-Your-Fate-Büchern, von daher hat diese Perspektive einen ganz eigenen Kontext für mich, der beinhaltet, dass ich tatsächlich selbst auch den Verlauf der Geschichte beeinflussen kann. Ich glaube, ein ganzer Roman in dieser Perspektive würde mich hibbelig machen, wann ich denn endlich auch mal was dazu sagen darf, oder ich würde irgendwann das Buch anschreien "Nein, das mache ich NICHT!"
            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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            • Ankh
              Ankh kommentierte
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              Milch ja, aber je nachdem, wie einverstanden ich mit den Handlungen bin, würde ich das Buch eben irgendwann weglegen, wenn mit diese Vorstellung nicht passt. Außer, er schafft es, mich gleich am Anfang zu hypnotisieren ... Du wirst gaaaanz müde ...

            • Milch
              Milch kommentierte
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              Das basiert auf Erkenntnissen die Linguistik. Wenn wir jemand über etwas sprechen hören, werden die Gehirnareale aktiv, die auch für die reale Tat aktiv werden.

            • Dodo
              Dodo kommentierte
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              Milch Ändert nicht, dass Ankh das Buch weglegt, wenn es ihr nicht gefällt. Egal, was im Hirn mehr Zucker verstoffwechselt. Wahrscheinlich auch der kleine Bereich links hinten im Limbischen System, das "Die Geschichte mag ich nicht"-Zentrum

            #9
            Am liebsten in der Ich-Perspektive, weil ich da so gut in die Rolle schlüpfen kann... ein anderes Leben leben und so

            Aber nachdem für viele Verlage diese Erzählperspektive ein Grund war, meinen ersten Roman abzulehnen, habe ich mich auch auf die Er/Sie/Es gestürzt.
            Trotzdem passiert es mir immer wieder, dass ich damit anfange und merke, der Roman funktioniert so nicht.
            Meinen Letzten habe ich deshalb nach 50 Seiten nochmal umgeschrieben auf ICH. - Üble Arbeit.

            Und wenn man sich mal für ICH entschieden hat, ist es nicht ratsam aus erzähltechnischen Gründen zur ER zu wechseln. Das mögen Verlage nicht so gern.
            Die ICH ist aus dem Grunde auch schwieriger, weil sie eben nur aus einer Sicht erzählt und man ziemliche Kniffe anwenden muss um dem Leser alles zu erklären. Aber eine schöne Herausforderung, finde ich.
            "Um ein Buch zu schreiben braucht man: 10% Ideen, 10% Talent und 80% puren Fleiß", sagt Frank Schätzing.
            Ich sage: "Wenn ich nur richtig fleißig wäre, würde ich wohl schon Millionär sein... doch der Gedanke allein erschreckt mich schon über alle Maßen...

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              #10
              Ich lese jede Perspektive.

              Ich schreibe im DPOV, da ich es mag dicht an einer Figur dran zu sein.
              Nein das war ich nicht.
              Ach so, das!
              Ja, das war ich.

              Kontakt: administrator@wortkompass.de

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                #11
                Ich finde es gar nicht so schwierig, dem Leser aus der Ich-Persektive heraus alles zu erklären, zumindest in den Versuchen, die ich bislang gestartet habe. Es ist eben, als wäre man komplett im Kopf des Charakters drin (und mir fällt das Schreiben in der Ich-Form sogar leichter, weil ich mich da unmittelbarer in andere Charakterzüge usw. hineinversetzen kann).
                Ansonsten habe ich keine speziellen Vorlieben. Jede Perspektive hat ihre Vor- und Nachteile und ihre Berechtigung.

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                • Àngel
                  Àngel kommentierte
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                  Es gibt halt immer Dinge, die der Ich-Protagonist nicht wissen kann, die aber wichtig für den Leser sind bzw. Spannung aufbauen

                • Mona
                  Mona kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Dann ist es die Kunst, so zu schreiben, dass die Spannung gerade dadurch entsteht, dass man genauso unwissend ist wie der Ich-Protagonist.
                  Ich denke, Du hattest im realen Leben bestimmt auch schon spannende Momente -- da konntest Du aber auch nichts wissen, was Du als "Ich" nicht erfahren hast (es sei denn, Du kannst hellsehen - nicht sarkastisch gemeint, ich kann nicht ausschließen, dass es Leute gibt, die es können, und eine andere Möglichkeit fällt mir im RL nicht ein.)

                  Wenn man sich nun PC-Spiele her nimmt, ist gerade dieses Unwissen häufig das, was den Rezipienten in Spannung versetzt, z.B., wenn man zu Beginn des Spieles in irgendeiner dystopischen Ruine erwacht und erst mal kapieren muss, was man da eigentlich sucht und was geschehen ist.

                  Wenn man hingegen in der personalen Perspektive schreibt, weiß der Prota ebenso wenig Dinge, die außerhalb seines Horizonts liegen, da kann man die Dinge dem Leser dann auch nur durch Perspektivwechsel wissen oder durch Symboliken und andere Kniffe erahnen lassen.

                  Unterm Strich würde ich also sagen, die Ich-Perspektive lebt dramaturgisch sogar häufig gerade davon, dass der Leser genauso unwissend wie der Ich-Perspektivträger ist.

                  Edit: Ich sehe gerade, ich habe mich in meinem Posting womöglich etwas unglücklich ausgedrückt (sorry). Ich wollte mit "alles wissen" nicht sagen, dass Ich-Perspektivträger nun fähig sind, dem Leser ALLES zu erklären, sondern dass sie dem Leser die nötige Orientierung bieten können, die er braucht, um in die Story reinzufinden.

                #12
                Ich glaube, ich hatte noch nie ein Buch, wo die Perspektive unpassend war und ich abgebrochen habe. Manchmal gibt es nur Bücher, wo die Perspektive am Anfang ungewohnt ist und man ein paar Seiten braucht, sich einzulesen. Aber selbst in diesen Fällen hat es gepasst. Das ist auch das, was mir als Leser wichtig ist: Die Perspektive muss zum Buch und zum Inhalt passen. Deswegen habe ich keine direkten Vorlieben da.

                Anders sieht es beim Schreiben aus. Ich schreibe eigentlich nur in einer sehr nahen, dritten Person. Das liegt mir und passt zu meinen Texten. Es gibt nur eine unveröffentlichte Kurzgeschichte von mir, die in der Ich-Perspektive geschrieben ist, weil es sich da richtig angefühlt hat
                »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                  #13
                  Ich lese auch jede Perspektive und auch gerne. Mit der Ich-Perspektive in Gegenwart habe ich (je nach Geschick des Autors) manchmal Probleme, wenn er sich entscheidet, den Protagonisten nicht alles live miterleben zu lassen. Von daher sehe ich es wie Dodo : eine falsche Perspektive kann ein eigentlich gutes Buch kaputt machen. In meinem Beispiel ist es der dritte Teil von den Tributen von Panem. Die Protagonistin war entweder krank oder im Koma oder im Gefängnis, auf jeden Fall hat sie die Hälfte der Handlung nicht mitgekriegt und konnte (da Ich + Gegenwart) weder etwas vorwegnehmen noch schlicht erzählen. Vieles musste ihr im Nachhinein erzählt werden. Ich fand's einfach dämlich.

                  Ansonsten gibt es noch das ein oder andere Jugendbuch, von denen ja auch 99 % in der Ich-Perspektive geschrieben sind, wo ich finde, dass es trotzdem sehr distanziert erzählt wird. Aber das liegt oft an "Tell don't Show"

                  Ich weiß, dass es einige gibt, die die-und-die Perspektive generell nicht gerne lesen, aber für mich hat die Perspektive grundsätzlich nichts mit der Nähe zur Figur zu tun, sondern, wie man sie einsetzt. Auktorial erzählte Geschichten können auch sehr nah an der Figur bzw am Geschehen sein. Stephen King kann das ganz großartig.

                  Bei meinen Texten mache ich die Perspektive abhängig davon, was sich richtig anfühlt. Aber in letzter Zeit ist mir aufgefallen, dass sich meine "Ich-Texte" im Nachhinein gar nicht so genial anhören, wie ich das im ersten Moment finde, weshalb ich derzeit zum personellen Erzähler neige. Wobei ich generell immer erstmal alles absolut brillant finde und mich beim Drüberlesen frage, welcher Erstklässler das eigentlich geschrieben hat

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                  • Julestrel
                    Julestrel kommentierte
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                    Stimmt, es gibt auch sehr nahe auktoriale Geschichten. Gail Carriger kann das auch sehr gut.

                  #14
                  Ich schreibe für gewöhnlich in der DPOV-Perspektive. In der 3. Person kann ich meist näher an einer Person schreiben als in der Ich-Perspektive. Das ist mir sogar aufgefallen, als wir für ein Schreibseminar ein Journal schreiben sollten und ich tagebuchartige Einträge in der 3. Person geschrieben habe.
                  Für mich ist eine Geschichte sehr schnell zerstört, wenn sie in der Ich-Perspektive und der Gegenwart steht. Mir fällt gerade kein Buch ein, das das macht, ohne dass es mich stört.
                  New posts every Monday, Wednesday, Friday and Sunday:
                  https://catholifire.wordpress.com/
                  Holiness within your reach

                  Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)

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                    #15
                    Das kommt ganz auf die Sprache an, muss ich zugeben.
                    Im Deutschen lese ich Ich-Perspektive sehr ungerne, während sie im Englischen für mich okay ist. Irgendwie finde ich, dass die Ich-Perspektive auf deutsch meist recht unglaubwürdig rüberkommt - zumindest für meinen Geschmack. Ansonsten bevorzuge ich 3.Person Singular.

                    Welchen Erzähler wählt Ihr? Warum?
                    Entweder Deep PoV oder Ich-Erzähler. In meinen Geschichten geht es sehr viel um Gefühl und Emotionen und der ganzen Innerlichkeit, das geht für mich besser, wenn ich tief im Kopf der Figur bin. Welches von beiden genau mache ich von Geschichte und Charakter abhängig.
                    Selten ist es ein "normaler" Er-Erzähler, aber das kommt auch vor, wenn es dem Zweck der Geschichte dienlich ist.

                    Beschränkt Ihr Euch auf einen oder verwendet Ihr unterschiedliche Stimmen? Bei Einsatz multipler Perspektivträger, erzeugt Ihr unterschiedliche Stimmen - und wie?
                    Ich versuche jedem Erzähler seine eigene Stimme zu geben. Das mache ich mit Hilfe der Sprache, Affinität zu Metaphern, grammatischen Eigenheiten, Zeit und die Auswahl ob 1. oder 3.Person etc. Ich habe kein Problem damit, eine Geschichte aus zwei Hauptperspektivträger zu schreiben: eine Deep PoV, Präteritum und eher poetisch-künstlerisch, und die andere Ich-PoV, Präsenz und eher nüchtern-faktlich; dazu dann vielleicht noch 3 oder mehr weitere kleinere Perspektivträger mit ihren eigenen, individuellen Sprachmustern.
                    Der Einsatz verschiedener Erzähler kann ein sehr potentes Mittel sein, um der Geschichte Würze zu geben und dem Leser nur die richtigen Informationen an der richtigen Stelle zu geben.
                    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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