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Buch in Tagebuchform - zu real?

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    Buch in Tagebuchform - zu real?

    Hallöchen!
    Ich hätte mal eine Frage (ja mich gibt es auch noch) - hat einer von euch schon mal in "Tagebuchform" geschrieben? Ich habe diese Idee, ein fiktives Tagebuch von einem Soldaten zu schreiben, das ganze soll im Vietnam spielen (weiß der Geier warum da, mein Kopf sagt das ist so 😅).
    Jetzt stellen sich mir gerade aber eher die Fragen, ob das den Leser nicht komplett verwirren könnte, wenn die dann rausfinden, dass das alles nicht real ist. Natürlich wird das in viel Recherche enden, damit es nicht unrealistisch wird, evtl. Soldaten befragen, wie Kamerdschaft untereinander ist etc, aber Fakt ist: Ich weiß soviel vom Krieg und wie es darin ist wie ein Käsekuchen vom steppen.

    Jetzt ist die Frage, reicht es wenn ich auf die erste Seite schreibe "Alles frei erfunden, keine realen Personen im Buch" yadda yadda oder sollte ich das ganze anders aufziehen?
    Die Tagebuchform möchte ich eigentlich nicht ändern, da sie mir bei sowas irgendwie am realistischsteht erscheint, da man dieses komplexe Thema gar nicht zu Genüge beachten und beschreiben kann. Ein Soldat weiß auch nie alles, er weiß nur was um ihn herum passiert. Das gefällt mir für dieses Setting ziemlich gut.

    Also, jemand Erfahrungen? Tipps? Tricks?

    #2
    Ich denke nicht, dass es ein Problem ist, wenn deine Hauptperson und die beschriebenen Geschehnisse fiktiv sind, solange du das nicht fälschlich behauptest.

    Es gibt viele Kriegsberichte aus Briefen, Tagebüchern und ähnlichen persönlichen Aufzeichnungen, die sehr eindrücklich zeigen, wie ganz normale Menschen in diesen sehr unnormalen Situationen klarkommen (oder eben auch nicht). Die würden sich für dich sicher zur Recherche eignen. Die Frage ist nur, was du diesen realen Erfahrungen mit deiner fiktiven Version entgegensetzen willst, was du erreichen/vermitteln willst und wie du das erreichst. Was kannst du anders machen, und macht das dein Tagebuch besser/interessanter/eindrücklicher als diese Originale?
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #3
      Kann sicherlich funktionieren. Ich bin mir sicher, dass ich auch schonmal einen Roman in Tagebuchform gelesen hab, kann mich nur nicht mehr daran erinnern, was es war. Aber es gibt ja auch zahlreiche Briefromane, die ja auch gut ankommen. Ob da dann vorne dran steht, dass alles frei erfunden ist, oder man es am Cover klar macht, oder die Danksagung bei der Recherche einfach an den Anfang stellt - um das würde ich mir erst ganz am Schluss Gedanken machen.

      Ich würde aus der Form aber etwas mehr erwarten, als einfach nur Berichte und Gefühle von wasauchimmer zwischen dem letzten und dem aktuellen Eintrag passiert sind. Damit es etwas mehr als ein Stilmittel ist. Beispielsweise (spontanes Brainstorming) Anmerkungen am Rand die, wie sich später rausstellt, von einem anderen Soldaten stammen, der das Buch gefunden hat und dann entschließt, das Tagebuch weiterzuführen. Oder "eingeklebte" Briefe/Postkarten, Zeichnungen, wasauchimmer.

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        #4
        Kann ziemlich gut funktionieren. Tagebuch der Apokalypse war jedenfalls ein echter Bestseller.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          Gast kommentierte
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          "Logbuch der Angst" ebenfalls! (Ist zwar nicht dasselbe, aber ähnlich.)

        #5
        Ob es real rüberkommt, ist mE nicht der Form, eher dem Inhalt geschuldet.
        Wie Ankh schon anmerkte, gerade bei so einer Art persönlicher Kriegsberichtserstattung trittst Du gegen Journalisten und echte Soldaten mit echten Erlebnissen (und echter Langeweile) an. Die Gefahr eines "eher unrealistisch" steht somit ebenfalls im Raum. Aber letztlich wird Dir das nur jemand mit echter Erfahrung sagen können, wenn Du Dein Projekt ein wenig vorangetrieben hast und vielleicht einem Kriegsrückkehrer zum Lesen gibst; sofern Realismus für Dich in dem Projekt von entscheidender Relevanz ist und nicht noch gegen Außerirdische oder Zombies gekämpft werden soll.
        Es kommt auch auf Deinen Plotverlauf an. Die Ereignisse in einem fiktiven Tagebuch sollten auch einer Spannungskurve folgen (sogar bei dem Thema der Langeweile zwischen den Kampfeinsätzen), die sich in einem realen Verlauf so vielleicht nicht wiederfände - außer bei einem zurechtgedrechselten Originaltagebuch.

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