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MIttwochsfrage #52: Ohne Bewährung

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    #16
    Früher habe ich bei jeder Kleinigkeit ein Buch abgebrochen und sei es nur, weil ich ein anderes angefangen habe, während ich mitten im ersten Buch war. Irgendwann dachte ich erstens: "Moment, das geht ganz schön ins Geld" und zweitens: "Auch von miesen Büchern kann man lernen". Also quäle ich mich seit etwa drei Jahren auch mal durch (und lese immer schön eins nach dem anderen).

    Trotzdem hilft auch der Lernfaktor irgendwann nichts mehr und ich gebe auf, z.B wenn

    - es offenbar keinen Plot gibt (z.B. eine hunderte Seiten lang dauernde Flucht mit unmotiviert auftretenden "Gefahren" oder ein ewig langes Rumsitzen und Abwarten - mag sein, da kommt dann noch was, aber bitte ohne mich)

    - es sich liest, als hätte der Autor selbst keine Ahnung gehabt, was seine Figuren da tun (sie laufen ohne Sinn und Verstand von A nach B nach C nach A nach D, und meist gibt es dann ja auch keinen Plot)

    - ich beim Lesen schlechte Laune kriege (so passiert, weil die Protagonistin permanent seufzte und murmelte, mindestens dreimal pro Seite. Ihr glaubt gar nicht, wie mich das runtergezogen hat ...)

    Ansonsten beende ich mittlerweile ein Buch immer, auch bei einem Schreibstil, der mir nicht gefällt. Allerdings bin ich gerade beim Schreibstil sehr gnadenlos: ein zweites Buch werde ich von einem Autor, dessen Schreibe ich nicht mochte, nicht mehr lesen.

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    • Zwielicht
      Zwielicht kommentierte
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      Ich lese fast ausschließlich Reihen. Wenn ich ein Thema / ne Figur / einen Schreibstil und im Idealfall alles zusammen richtig gut finde, kann es gar nicht genug Bände davon geben.

    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Ich habe auch sehr viele Reihen, die ich gerne lese. Allerdings fällt es mir leichter, eine Reihe abzubrechen als ein Buch.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Irgendwann geht den Autoren bei Reihen irgendwann die Puste aus, Band 20 ist meistens nicht mehr so gut wie Band 1 oder 3.

    #17
    Früher habe ich nie abgebrochen (wobei ich früher auch nicht viel bzw. wenig abwechslungsreich gelesen habe).
    Mittlerweile breche ich durchaus ab, es kommt aber weiterhin selten vor. Ich lese Klappentexte, ich lese Leseproben. Wenn die mich nicht so weit überzeugen, dass ich lesen will, ist das Thema durch. Oder ich lese trotzdem, aber dann mit dem vollen Bewusstsein, dass da Quark rauskommen kann, den ich aber meist lesen will, um zu wissen, was draus wird (bei diesen Büchern kann ich richtig schnell werden, um das schnell durch zu haben, da geht es dann nicht mehr um Sprachliches, sondern nur noch um den groben Inhalt).

    Was bringt mich dennoch zum Abbrechen?

    Wenn der Stil plötzlich völlig anders wird, weil die Leseprobe etwas anderes verspricht als das Buch bietet. Kommt dann halt auf die Veränderung an.

    Wenn mir der Autor ständig dasselbe erzählt (ganz tolles Beispiel ist Wolfgang Hohlbeins "Nemesis"-Reihe, bin nach Band 4 von 6 abgestorben, in der Zeit hat der Prota in jedem Buch wenigstens ein Mal erwähnt, dass er mit Migräne vertraut ist, aber so extreme hatte er noch nie, die Bände sind nur 150 bis 200 Seiten lang, stellen jeweils eine Stunde dar, sind daher ewig in die Länge gezogen, immer wieder dieselben Formulierungen, okay, das waren dann wohl gleich noch mehr Punkte, die zum Abbrechen führen können).

    Also, ja, ewiges In-die-Länge-ziehen kann das vielleicht auch hervorrufen.

    Ebenso (und da sind wir noch immer bei der Reihe, ja, ich kann sie echt nicht empfehlen) wenn ständig die Lösung des Geheimnisses näher rückt und es nie aufgelöst wird. Immer wieder ist die Lösung des einen großen Geheimnisses nah und dann erfahren die Figuren (und der Leser) doch nicht. Kleine Fragen, nicht alles klären, aber einen Teil ja. Aber wenn man von vornherein die große Frage in den Fokus rückt und immer wieder scheitern die Figuren, ist mir die Lösung irgendwann einfach absolut egal.

    Ansonsten, ebenso wie beim Stil auch beim Inhalt. Hat der plötzlich gar nichts mit dem zu tun, was mir versprochen wurde und das, was dann da steht, deckt sich eben nicht mit meinen Interessen, nee, dann nicht.

    Unzählige Namen, bei denen man nicht mehr durchblickt, können auch dazu führen (haben schon dazu geführt, war ein Buch über Indianer, unglaublich träge und langweilig dazu). Wobei viele Namen kein zwingender Grund ist, solange ich den Überblick nicht verliere, was dann in der Regel damit zu tun hat, wie gut sich die Figuren in meinem Kopf festsetzen können.

    Alles, was unlogisch wird, so wirklich unlogisch, fliegt früher oder später auch (über Kleinigkeiten sehe ich hinweg, denn ich sehe die nicht so selten und es gäbe vermutlich einige Bücher mehr, die dann rausflögen).

    Oder wenn ich mit den Figuren so gar nicht warm werde. Wobei ich das bislang nicht hatte, glaube ich.

    Ach ja, ständige Perspektivwechsel, am liebsten alle zwei Zeilen. Damit habe ich auch schon ein Buch zur Seite gelegt.

    Das fällt mir jetzt mal so auf die Schnelle ein.
    Ich komme aus Ironien.
    Das liegt am sarkastischen Meer.

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    • Kuro
      Kuro kommentierte
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      Für mich ist es offensichtlich (wenn das nicht so aufgelöst wird, würde ich sehr an der Logik zweifeln), dass das mit dem phantastischen Aspekt der Geschichte zu tun hat, weil das immer dann zunimmt, wenn er bestimmte Bereiche dieses Geländes betritt, wo sich Lösungen befinden, so habe ich das in Erinnerung (ist bei mir auch schon gute vier Jahre her). Nur er ist irgendwie nie auf die Idee gekommen, noch ein Punkt, den ich nicht so wirklich mag.

    • Amilyn
      Amilyn kommentierte
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      Ich hab mal ein Buch gelesen, in dem die Auflösung ab ca. der Hälfte klar war (ich glaube, man musste nicht mal nachdenken, es stand wirklich da), aber die Figuren wussten es nich nicht, und pro PoV (es waren drei) fing dieses Rätselraten immer wieder von Neuem an, weil die Autorin quasi zeitversetzt erzählt hat. PoV 1 wusste bescheid, aber PoV 2 von 10 min vorher noch nicht und PoV 3 von 10 min vor PoV 2 erst recht nicht, und so ging das weiter und weiter ... Das war für mich als Leser der blanke Horror.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Amilyn die Spannung hätte mich umgebracht XD

    #18
    Ich breche eigentlich nie ab. Eine Reihe hätte das fast geschafft, aber da habe ich recherchiert, ob mir das Ende gefällt und da es so ist beschlossen aufgrund einer Figur, die ich ganz toll finde, mich durch den Rest durchzuquälen.
    Gernervt haben mich:
    - unnötige unverzeihliche Fehler, wie Namensänderungen, die ich mir nicht erklären kann, wenn man die Vorgänger nicht gelesen hätte (Ghostwriterproblem)
    - unsympathische Protagonistin
    - Wiederholungen der selben dämlichen nicht nachvollziehbaren Entscheidung, nur um noch ein paar Bücher dranhängen zu können
    - massive Stiländerung
    - zu viele abgedrehte Handlungselemente. Ich steh auf Fantasy, aber wenn eine Figur innerhalb von 4 Jahren 5 verschiedene übersinnliche Wesen ist, die außerdem gar nicht zu ihr passen, reichts mir doch - wobei ich wahrscheinlich auch darüber hinwegsehen würde, wenn die Erklärung für mich Sinn hätte.
    - die weltfremde übertriebene Moralkeule. Z.B. wenn ein Roman so feministisch ist, dass Peach aus Mario gegen den männlichen Hauptcharakter eine selbstbestimmte Superheldin ist. Gleichberechtigung ist wichtig, Männer sollen und dürfen Gefühle und Schwächen haben, aber man kann alles übertreiben.
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    Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)

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      #19
      Ich bin immer wieder überrascht, wie viele Leute sich durch schlechte Bücher quälen … Also, nicht nur hier im Forum, das begegnet mir immer wieder. Ich bin da ganz anders. Wenn mir was nicht gefällt, bin ich ziemlich schnell weg. Da müssten schon sehr starke Argumente vorgebracht werden von der Story, von den Charakteren oder vom Stil, dass ich dran bleibe. Ich lese ohnehin nicht so viel, sondern sehr selektiv und ich kann einfach kein Buch weiterlesen, an dem mich eine oder mehrere Sachen stört/stören … da breche ich sehr schnell ab, selbst wenn ich mir eigentlich was von dem Buch versprochen habe. Ziemlich präsent ist mir »Das Herz der Nacht« von Ulrike Schweikert. Ich mag Vampirgeschichten eigentlich, wegen mir auch, wenn sich der Vampir in eine Sterbliche verliebt. So auch in diesem Buch; der Vampir soll sich in die Protagonistin verlieben (was er auch tat). Problem dabei: Besagte Protagonistin war mir auf den ersten Seiten schon so wahnsinnig unsympathisch und ich war so absolut genervt von ihr, dass ich niemals hätte nachvollziehen können, was der Vampir an ihr findet. Also habe ich das Ganze nach gut zwanzig Seiten abgebrochen. Obwohl ich die Ulrike Schweikerts zweibändige Reihe um den Vampir aus Hamburg gern mochte. Da waren die Charaktere aber sympathischer als beim Herzen der Nacht.

      Was mich noch sehr schnell neben (ungeplant) unsympathischen Charakteren vertreibt, sind ein gewollt geschwollener Stil, durch dessen aufgeblähten Sätze und unnötigen Kram ich nach zwei Sätzen vergessen habe, was ich eigentlich gelesen habe. Abgesehen davon, dass ich nichts von dem aufgenommen habe, was ich gelesen habe. Ich mag auch gern einen ausgeschmückten Stil mit atmosphärischen Beschreibungen, aber nur wenn sich der Stil gut lesen lässt und natürlich anfühlt. Auf der anderen Seite höre ich aber auch auf zu lesen (oder fange gar nicht erst richtig an), wenn der Stil zu einfach, zu nichtssagend ist. Wenn er überhaupt keine Atmosphäre erschafft und keine Bilder vor meinem inneren Auge hervorruft.

      Wenn humoristische Geschichten/Parodien nicht meinem Humor entsprechen, höre ich auch mit dem Lesen auf.

      Und ich höre auch auf zu lesen, wenn mich die Handlung einfach nicht (mehr) interessiert. Wenn ich nicht (mehr) mitfiebere oder wissen will, ob für die Charas alles gut wird, dann lese ich nicht weiter.

      Mag sein, dass einige Bücher anfangs oder mittendrin Schwachstellen aufweisen und dann noch mal besser werden zum Ende hin … aber ich lese, wie gesagt, nicht so viel und möchte meine Zeit dann nicht an Geschichten verschwenden, die mich nerven und die nur eventuell, ganz eventuell besser werden.
      Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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