Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Mittwochsfrage #50: Richtig schreiben?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Mittwochsfrage #50: Richtig schreiben?

    Wir haben ja alle mal mit dem Schreiben angefangen. Und damit meine ich nicht den ersten Schulaufsatz oder Fanfictions und RPG zum Selbstzweck, sondern das erste Mal richtig schreiben. Mit dem Wissen schreiben, das man aus Ratgebern, Foren und Blogs kennt.

    Ich war mal in einem anderen Forum aktiv (hat nichts mit Schreiben, aber auch nichts mit Haaren zu tun. ) und erwähnte mal im geschlossenen Kreis, dass ich schreibe. Meine Freundinnen wollten es lesen, und es hat sich rumgesprochen, sodass es auch eine Forenbekannte in die Hände bekam.
    Und sie meinte so: »Du könntest mehr Show don’t tell benutzen.«
    Icke: »Was?«
    Sie: »Schau mal in der SWS.«

    Da fragte mal jemand, welche Sätze man aus »richtigen« Romanen toll finde. Daraufhin hab ich Evernote mit tollen Sätzen gefüllt, um mich zu inspirieren und davon zu lernen. Ich muss zugeben, dass ich hübsche Ausdrücke in mein Manuskript übernommen habe, ohne darauf zu achten, ob es überhaupt zu mir passt. Aber ich habe durch Nachahmung gelernt (genauso wie ich kochen gelernt hab, indem ich die Speisen, die ich in Restaurant gegessen und dir mir besonders gut geschmeckt haben, zu Hause nachgekocht habe). Erst später habe ich meine Lieblingssätze analysiert, um herauszufinden, was sie so gut (für mich) macht, und daraus meinen eigenen Stil entwickelt.

    Wie war es bei euch?
    Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
    Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
    Zeigt mir eure Tipps!

    #2
    Wie war es bei euch?

    Tatsächlich habe ich schon eine ganze Weile geschrieben, bevor ich in Foren unterwegs war und etwas über das Handwerk erfuhr. Das heißt nicht, dass ich das auch sofort umgesetzt oder akzeptiert habe. Anfänglich habe ich mich sogar geweigert einige Schreibtipps für sinnvoll zu erachten.

    Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?

    Den Anlass kann ich gar nicht recht benennen. Ich hatte schon immer eine lebhafte Fantasie. Irgendwann wollten die Geschichten eben raus. Bücher faszinierten mich in dieser Lebensphase sehr. Allerdings habe ich sehr spät mit dem aktiven Lesen angefangen.

    Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?

    Puh ... da muss ich echt tief graben. Das ergänze ich, wenn es mir wieder eingefallen ist.
    Ich finde tatsächliche Schreibübungen immer sehr effektiv. Also, kurze Szenen mit Schwerpunkten schreiben.

    Zeigt mir eure Tipps!

    Tja ... ich denke, ich bin nicht in der Position, hier großartig mit Tipps um mich zu werfen. Das mache ich dann an geeigneter Stelle.

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Anfänglich habe ich mich sogar geweigert einige Schreibtipps für sinnvoll zu erachten.
      Thehehe.

    • Gast-Avatar
      Gast kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Was war ich doch für ein Rebell!
      Die typischen Anfängerfehler eben: "Was willst du mir denn erzählen? Das ist Teil meines Stils und künstlerische Freiheit!" Der ganze Quark eben ...

    #3
    Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?

    Ich kann keinen konkreten Punkt benennen, seit dem ich "richtig" schreibe. Entweder, das ist ein schleichender Prozess, oder ich schreibe immer noch nicht "richtig".

    Klar habe ich irgendwann mal angefangen, Schreibratgeber zu lesen und mich in Schreibforen rumzutreiben. Aber dass ich mir diese Informationen gesucht habe, bedeutet für mich, dass ich auch schon vorher ein Interesse am Handwerk hatte und auf Probleme gestoßen bin, bei denen ich ratlos war. Und umgekehrt habe ich in diesen Quellen einen Haufen Tipps gelernt, bei denen ich erleichtert festgestellt habe, dass ich das sowieso schon so mache. An einen bestimmten Anlass für meinen ersten Schreibratgeber oder meinen ersten Forenbesuch kann ich mich jedenfalls nicht mehr erinnern.

    Vielleicht könnte man sagen, dass ich ich zum ersten Mal "richtig" geschrieben habe, als es mir keinen Spaß gemacht hat und ich mich dazu zwingen musste, eine Szene zu schreiben. In dem Moment, wo aus angenehme Zeitvertreib irgendwas mehr wurde.

    Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?

    Whoa, das sind auch zu viele, als dass da welche besonders herausstechen. Das sind eher tausend kleine Lichter am Weihnachtsbaum, die nach und nach angingen, als die eine dicke Leuchte. Manchmal ist es ein einzelner Satz in einem Ratgeber, der erst eher unbeachtet gelesen wird und ein halbes Jahr später kommt er mir wieder in den Sinn an einer Stelle, wo ich ihn gerade brauche und er mir plötzlich enorm hilft.

    Zeigt mir eure Tipps!
    *hust*
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • Gast-Avatar
      Gast kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Und umgekehrt habe ich in diesen Quellen einen Haufen Tipps gelernt, bei denen ich erleichtert festgestellt habe, dass ich das sowieso schon so mache.
      Stimmt, so ging bzw. geht es mir auch.


      Ich habe mich damals (glaube ich) in einem Schreibforum registriert, um meine Texte bewund... äh bewerten zu lassen. Dass dabei nicht nur rosa Wattebäusche (seltsames Wort) geworfen wurden, fand ich zunächst befremdlich.

    • Zwielicht
      Zwielicht kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Schließe mich hier an. Ich könnte weder einen konkreten Anlass benennen, als ich zum ersten mal "richtig" geschrieben habe ... noch einzelne Übungen oder Methoden nennen, bei denen mir ein Licht aufging. Das ist alles eine große, verkochte Suppe mit gaaanz vielen Zutaten

    #4
    Wie war es bei euch? Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
    Hmm, da muss ich überlegen. Ich glaube, ich habe 2008 zum ersten Mal ernsthaft geschrieben in dem Sinne, dass ich die Geschichte auch beendet habe. Ich war damals total stolz auf diese Leistung. Die Geschichte hatte ich im Präsenz geschrieben und ich sprang von einem Kopf in den nächsten, weil ich von Perspektiven noch nie gehört hatte. Das Präsenz störte mich schon beim Schreiben, sodass ich anschließend einen Durchlauf machte, bei dem ich vom Präsenz in die Vergangenheit wechselte. Mein Mann, ein Lesemuffel, fand die Geschichte ganz ok. Meine Schwester war begeistert und forderte einen zweiten Band. Ich machte mir damals auch Gedanken darüber, wie eine Fortsetzung aussehen könnte, konzentrierte mich aber erst einmal darauf, einen Verlag zu finden. Natürlich wollte kein Verlag meine Geschichte haben. Daraufhin stolperte ich über Jackys Blog. Den las ich mir fast vollständig durch. Anschließend meldete ich mich dort an, aber dort waren so viele Leute und ich hatte einfach keinen Plan, was ich mit diesem Forum eigentlich anstellen solle. Ich suchte nach einem Testleser für meine Geschichte, weil ich mittlerweile soweit war, das Problem, dass kein Verlag sie wollte, in meiner Geschichte zu suchen. Nur war ich selbst viel zu unerfahren, um die Fehler zu finden. Ich lernte eine Userin kennen, der ich die ersten Seiten gab. Viel zu schnell kam die Rückmeldung, dass ich an der Geschichte vieles zu verbessern hätte und auch die Frage, was ich mir bei dem ein oder anderen gedacht hätte. Sie lud mich in ihr eigenes Forum ein, das gerade einmal zwanzig User im Schnitt hatte, damit ich in Ruhe lernen könne, und riet mir zu diversen Schreibratgebern. Von diesen Ratgebern wollte ich erst einmal nichts wissen. Ich verdiente rund 1000 Euro netto und hatte kein Geld, um mir solche Bücher zu leisten. Aber die vielen Tipps in diesem Forum halfen mir auch schon deutlich weiter.
    Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
    So kam ich z. B. dazu, Kurzgeschichten zu schreiben. Weil sie eine gute Übung sind, ohne dass man gleich so viel Zeit und Arbeit investieren muss. Gleich meine zweite oder dritte Kurzgeschichte wurde veröffentlicht, wobei ich mittlerweile nur bedingt auf diese VÖ stolz bin, weil sie vom Verlag nicht lektoriert wurde und ich deshalb vermute, dass die Qualität des Verlags nicht die beste ist. Trotzdem stehe ich hinter meiner Geschichte, denn es steckt viel Arbeit von mir und auch von den anderen Forenusern drin und ich bin auch heute noch der Meinung, dass die Qualität der Geschichte passt.
    Von Übungen halte ich auch heute noch nichts. Irgendwie fühlen die sich für mich wie Übungen unter Laborbedingungen an. Ich gehöre einfach zu den Leuten, die es auf die harte Tour lernen müssen. Nicht angenehm, aber sehr nachhaltig.
    Mittlerweile habe ich auch einige Schreibratgeber. Nicht, dass sich etwas an meiner finanziellen Situation geändert hätte. Aber meine Prioritäten haben sich etwas verschoben, sodass das Budget auch für den ein oder anderen Schreibratgeber in den letzten Jahren gereicht hat. Ich war damals, als die Administratorin dieses kleinen Forums mir die Ratgeber empfahl, noch nicht soweit, aber heute bin ich um jeden meiner Ratgeber froh. Gerade den übers Selbstlektorieren habe ich regelmäßig in der Hand, weil ich die Kurzgeschichten erst einmal "lektoriere", bevor sie an meine Testleser gehen.
    Von Methoden halte ich, oh Wunder, auch nichts. Ebenso wie die Übungen scheine ich mit Methoden nichts anfangen zu können. Zumindest nicht die, die man sonst so genannt bekommt. Ich hatte mich einmal ein der Schneeflockenmethode versucht und dabei so viel Energie verbraten, dass es später nicht mehr zum Schreiben reichte. Schon nach wenigen Seiten war einfach Ende. Auch hier muss ich meinen eigenen Weg gehen. Die Figuren reiße ich nur kurz an, damit ich weiß, wie sie aussehen, wie ihr Charakter gestrickt ist und welche Besonderheiten sie haben. Das ist mit wenigen Sätzen getan. Den Plot baue ich schon geich in Kapitel auf. Jedes Kapitel bekommt in einer Excel-Tabelle eine Zeile, in der dann auch drinsteht, wo die Handlung stattfindet und wer dabei ist. Habe ich das Kapitel abgearbeitet, notiere ich mir das dahinter. Es kommt oft vor, dass ich aus zwei Kapiteln eins mache, weil es sich beim Schreiben so entwickelt, aber das ist ok. Irgendwie habe ich mit meinem eigenen Weg die Flexibilität, die ich brauche, aber auch den Rahmen, in dem ich mich bewegen darf und den ich brauche, damit ich nicht mittendrin aufhöre.
    Trotz meinen Aversionen lese ich mir trotzdem gerne mal eine Übung oder Methode durch. Es wäre ja möglich, dass ich auf eine treffe, die mir hilft. Da will ich offen bleiben.
    Zeigt mir eure Tipps!
    Der beste Tipp ist wohl der, überhaupt zu schreiben. Egal, wie schlimm der Text am Ende ist, den kann man überarbeiten. Das trifft nicht auf eine leere Seite zu.
    Oft hört man auch, dass man alles in einer Geschichte erklären muss können, also z. B. wie die Magie darin funktioniert oder das Religionssystem aufgebaut ist. Meine Erfahrung ist, dass es gut ist, selbst zu wissen, wie alles funktioniert. Oft muss es aber nicht in der Geschichte stehen. Die Leser nehmen vieles einfach hin, solange es sich nicht plötzlich verändert. Ein Bruch, wie dass ein Zauber nur mit einem Partner funktioniert, der Prota das aber plötzlich alleine schaffen kann, verzeiht der Leser nicht, außer man erklärt es ihm überzeugend. Mir reicht es dann auch nicht aus, zu lesen, dass der Prota eben der Auserwählte ist, der das einfach kann. Da muss man als Autor also entscheiden, wo er etwas tatsächlich erklären muss und wo nicht. Letztlich ist aber alles möglich, was man sich als Autor vorstellen kann. Man muss es einfach nur so aufschreiben, dass der Leser nicht mittendrin hängenbleibt und nur noch Bahnhof versteht.
    Sich Termine setzen, hilft auch enorm. Ein Tipp, den ich früher nicht wahrhaben wollte. Aber ich sehe ja, wie produktiv ich beim NaNo oder mit meinen Kurzgeschichten bin. Also klappt es wirklich. Es ist stressig. Definitiv, außer man setzt sich Termine, mit denen jeder klarkommen könnte und die dazu führen können, dass man den Faden und auch die Lust verliert. Aber letztlich ist ein Zeitplan ein Motivator. Jedes Mal, wenn ich einen Termin oder ein Ziel erreicht habe, bin ich stolz. Außerdem ist es eine super Übung für den Fall, dass ein Verlag auf mich aufmerksam wird. Ich kann beweisen, dass ich Termine einhalten kann, solange sie nicht utopisch unrealistisch sind.
    Noch ein toller Tipp ist der, einfach zu schreiben, worauf man Lust hat. Es bringt nichts, einen Vampirroman zu schreiben, nur weil die Glitzervampiere jetzt gerade so angesagt sind. Die Wahrscheinlichkeit ist groß, dass man lustlos etwas runterrotzt, worunter die Textqualität leidet, oder die Geschichte gar nicht erst beendet. Außerdem kann es gut sein, dass ein solcher Hype gerade mal ein paar Monate oder ein Jahr andauert, was die Zeit ist, die man zum Schreiben, Überarbeiten, Verlag suchen, wieder Überarbeiten, Druck, Werbung etc. braucht. Die Geschichte ist also unter Umständen schon veraltet, bevor sie herausgekommen ist. Dann ist es doch besser, selbst einen Hype zu starten oder vielleicht diesen einen Glückstreffer zu landen, eine passende Geschichte zu beenden, wenn gerade der Hype entsteht. Die Arbeit macht mehr Spaß, was der Geschichte zugute kommt, man ist produktiver und findet meiner Meinung nach viel eher einen Verlag, der eine VÖ versuchen will, als wenn man sich in etwas hineinzwingt.
    Überhaupt hineinzwingt ... Man kann die Kreativität nur bis zu einem gewissen Punkt erzwingen. Tägliches schreiben z. B., wodurch man in einen Trott kommt, soll einen positiven Einfluss auf die Schreibqualität und -quantität haben. Klingt für mich logisch und ich meine, das auch aus Erfahrung bestätigen zu können. Aber auf Teufel komm raus Stunden lang vor dem PC zu sitzen und sich den Kopf zu zermartern, um eine tolle Idee zu kriegen, bringt nichts. Ab einem gewissen Punkt schaltet das Gehirn auf stur und diese Blockade kann man nur durchbrechen, indem man einfach etwas ganz anderes tut. Am besten etwas, an dem man auch Spaß hat und den Kopf freibekommt. Ein Spaziergang, Kaffee trinken mit der besten Freundin, ein toller im Fernsehen ... Da gibt es viele Möglichkeiten, bei denen das Gehirn sich entwirren kann. Oft kommen genau dann die Lösungen, die man braucht, und man kann entspannt wieder an die Arbeit gehen.
    Puh, es gibt so viele tolle Tipps. Aber das sind die, die mir selbst am wichtigsten sind.

    Kommentar


    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke für die Tipps. Vor allem ... ganz einfach eigentlich: einfach das zu schreiben, worauf man Lust hat.

    #5
    Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
    Ob ich "richtig" schreibe, weiß ich nicht, aber ich denke jetzt nach, bevor ich schreibe.
    Zwar hatte ich in der Schule einen Literaturkurs und einen Dozenten, der mit uns eine Kitsch-Geschichte schreiben wollte, aber 1. Kitsch (= Liebesroman) und 2. nach Regeln? Das haut mit Zehntklässlern nicht hin. Nicht mit uns, jedenfalls. Nachdem er ankündigte, wir müssten Plotten lernen, konnten sich unsere Pappfiguren jede Hoffnung auf Erweckung abschminken.
    Vor mittlerweile einigen Jahren habe ich dann mit meinem ersten Projekt angefangen, das raus musste. Leider verreckte der "Plot" nach max. zwanzig gefühlt tollen Szenen im Nirgendwo. Das war definitiv nicht das, was ich selbst hätte lesen wollen. Wie ich dann bei der SWS gelandet bin, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls schrieb ich weiter an dem Projekt in ständiger Revision, Überarbeitung, jedesmal, wenn ich etwas Neues aufgeschnappt hatte. Erst dann habe ich mich mal wirklich an Schreibratgebern in Foren oder Buchform orientiert. Mein Schubladenprojekt habe ich jetzt wieder herausgeholt, und nein, es tut mir nicht leid, es zu renovieren.

    Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
    Die Erkenntnis, dass ich kein Pantser bin und nie sein werde, hat mich gewaltig vorangebracht. Ich bin immer noch kein Szene-für-Szene-Plotter, aber ich stopfe während des Schreibens nur noch Löcher, deren Ränder ich immer erkennen kann, und wenn es nur eine Fata Morgana ist, die sich noch wandelt.
    Übungen? Am meisten helfen mir Probeszenen, die ich mit meinen Figuren schreibe. Auch wenn ich meine Projekte meistens mit drei, vier, fünf konkreten Szenen im Kopf beginne, geht es mir immer nur um die Figuren. Ich gehe über das Verständnis für die Figur an den Plot heran. Das beginnt damit, dass ich wissen muss, wie die Figur aussieht. Das hat durchaus extreme Züge, ich müsste ggf. sogar neu anfangen, wenn ich das Aussehen der Figur änderte (das ich den Lesern nicht detailliert mitteile). Ich schätze mal, meine Plots sind character-driven. Wenn es sein muss, verzichte ich sogar auf die Szenen, die ich anfangs als Starter im Kopf hatte - wenn sie nicht mehr passen.

    Zeigt mir eure Tipps!
    Nicht aufgeben.

    Kommentar


      #6
      Wie war es bei euch?
      Eines Nachts lag ich im Bett und versuchte einzuschlafen, als mir eine Idee kam, die mich fesselte. Also Handy geschnappt und einen etwa 1,5 Normseiten langen Plot geschrieben und gleich hinterher am PC das erste Kapitel. Ich weiß noch, das ich wie elektrisiert war, wie natürlich es sich für mich anfühlte, als hätte ich nie etwas anderes getan. Und das ich beim Schreiben kaum mit meinen Gedanken mithalten konnte (obwohl ich recht flink mit zehn Fingern schreibe), weil die Szenen regelrecht an meinem inneren Auge vorbeiflogen. Und als ich dieses erste Kapitel zu Ende geschrieben hatte, wusste ich: Das ist das Richtige für mich. Das wird was Größeres. Und tatsächlich hab ich die Geschichte zu einer Trilogie ausgebaut und arbeite an Band 2. Außerdem entstanden zwei Kurzgeschichten, von denen eine im März veröffentlicht wird und eine weitere noch im Auswahlverfahren ist, die mich darin bestätigen, auf dem richtigen Weg zu sein.

      Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
      Am 30.07.2013. Anlass, siehe oben.

      Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
      Definitiv die richtige Musik, um in Schreiblaune zu kommen und mich in die Charaktere hineinversetzen zu können. Und wenns mal sehr hakt, Filme in dem Genre sehen. Ansonsten noch Ella the Bees Idee mit der Liste der hundert Ideen (Danke Mel). Außerdem schadet es nicht, das kleine 1x1 der richtigen Textformatierung zu kennen, weil es einem später viel Arbeit erspart, wenn man gleich alles richtig einstellt.

      Zeigt mir eure Tipps!
      Nicht zu viele Schreibratgeber lesen und nicht zu viel auf die Tipps dort geben, weil nicht jeder gut ist (die guten unbedingt merken!). Sich wann immer möglich Inspiration holen (Musik, Filme, Museen, Bilder, Bücher etc). Einfach drauf los schreiben ohne zu viel nachzudenken und dabei die Leidenschaft fürs Schreiben und Fantasie von der Leine lassen. Immer etwas für Notizen dabei haben, auch wenn es das Handy ist, denn was man einmal vergessen hat, kommt für gewöhnlich nicht zurück. Und ganz wichtig: Nie den Spaß am Schreiben verlieren, denn Schreiben bedeutet oftmals harte Arbeit und die steht man nur durch, wenn man liebt, was man macht.
      Zuletzt geändert von Nachtmahr; 22.02.2018, 18:35.
      "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
      "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
      "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

      Kommentar


      • Kuro
        Kuro kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Sehr sehr gern.

      #7
      Wie war es bei euch?
      Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?

      Tja, was ist nun genau "richtiges" schreiben für dich bzw. was ist "falsches" schreiben? Da ich Ratgeber eigentlich gar nicht zur Hand nehme (ich glaube, ich habe mal einen angefangen, aber nicht beendet) und Schreibtipps nur dann mitnehme, wenn sie für mich sinnvoll klingen und meiner Meinung schon bevor ich die SWS besucht habe, ernsthaft geschrieben habe... *Schulter zuck*
      Ich habe schon Ende der Grundschule / Anfang der Mittelschule kleine Kurzgeschichten geschrieben. In der 7.-10. Klasse hatte ich meine Hochzeit, wo ich etliche kleine Notizbücher vollgeschrieben habe. Irgendwann bin ich dann auch auf den Computer gewechselt.
      Mit meiner Freundin habe ich damals auch einige Geschichten zusammen geschrieben. Da hat sich dann wohl auch meine Leidenschaft für RPG entwickelt.
      Hmmm, wann war denn das, als ich in die SWS gegangen bin? 2011? Ich bin ja immer neidisch, wenn andere sich das so genau merken können. Bei mir verschwimmt das alles mit der Zeit. Kann genauso 2010 oder 2012 oder auch später gewesen sein. Ich weiß auch gar nicht mehr, warum ich überhaupt nach einem Schreibforum gesucht habe? Wahrscheinlich aus Neugierde, ob auch andere dieses Hobby betreiben. Und was sehen meine Äuglein, dass scheint ja doch kein sooooo seltenes Hobby zu sein und in den letzten Jahren hat das gefühlt noch angezogen(?). Aber das ist ein anderes Thema.
      Na auf jeden Fall bin ich da erst bewusst über Schreibtipps gestolpert, habe die aber bis heute nicht in mich hineingesaugt. Die meiste Zeit schreibe ich aus dem Bauch heraus. Am Ende muss es für mich stimmig klingen und Sachen die ich nicht kann (Umgebungsbeschreibungen, Kampfszenen), da suche ich mir dann gern ein paar Tipps, wie es leichter von der Hand geht.

      Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
      Bei praktischen Übungen tue ich mich immer etwas schwer. Wenn die gerade nicht zu meinem Projekt bzw. dem Charakter passen, dann blockiert das bei mir. Daher könnte ich auch nicht spontan eine Kurzgeschichte zu einem bestimmten Thema schreiben und es bei einem Verlag einschicken. Mir fällt da meistens nichts ein, selbt wenn das Thema genau meins ist. Das schlimm dabei ist ja auch, selbst wenn mir etwas einfällt, dann artet das eh in einem größeren Projekt aus, da ich ungern Ideen für Kurzgeschichten verbrenne. Bei mir sprießen Ideen leider auch nicht aus jeder Ecke, wie bei anderen. Also, wer zu viele hat, kann gern welche abgeben.
      Ansonsten, ich habe festgestellt, dass plotten für mich gar nicht geht. Ich habe es mal mit einem Projekt versucht, das gammelt jetzt irgendwo rum, da ich nach dem Plotten keine Lust mehr auf dieses hatte. Ich habe sogar angefangen, wenn ich mich recht erinnere, aber weiter als 2-3 Kapitel bin ich nicht gekommen...
      Schreibroutine ist nichts für mich. Ich schreibe dann, wenn ich kreativ bin und zwinge mich nicht dazu jeden Tag etwas zu machen. Ich verstehe den Sinn dahinter und kann gut nachvollziehen, dass das viele brauchen, aber für mich ist das nichts. Schreiben kann ich nur, wenn ich Lust dazu habe, ansonsten ist das ein Krampf. Genauso ist es mit Deadlines. Unter Druck arbeiten mag ich nicht in meiner Freizeit. Je näher eine Deadline rückt, umso mehr drücke ich mich davor, da ich mir dann sage, dass wird eh nichts mehr. Da spricht da ganz der Pessimist aus mir. Von daher: Es ist fertig, wenn es fertig ist.

      Zeigt mir eure Tipps!
      Einfach Spaß am Schreiben haben und das schreiben, worauf man wirklich Bock hat.

      Kommentar


      • Victoria
        Victoria kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        zickzack

        Eigentlich habe ich "überarbeiten [soll ich] auch noch?" gemeint.
        Da du "Nope" geantwortet hast, haben wir ja einen Deal.

      • zickzack
        zickzack kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        VickieLinn Öhm... na toll. Da habe ich mir ja jetzt ein Ei gelegt. -.-


      • Victoria
        Victoria kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        zickzack
        Aus Eiern schlüpfen graue Wuschelwatschler. Und die werden dann zu schönen Schwänen!

      #8
      Wie war es bei euch?
      Ich habe auch bereits ein Weilchen geschrieben, aber eine Sammlung wie du habe ich bislang nie betrieben. Wobei es ganz wenige vereinzelte Sätze gibt, die ich mir zumindest mit Seitenzahl notiert habe, zumindest einer davon auch im Stil, wie ich ihn in der Vergangenheit schon genutzt habe.

      Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
      Das kann ich gar nicht genau sagen, weil ich nicht mal sicher weiß, wo ich die Grenze ziehe.
      Ich habe früher FF geschrieben. Überwiegend mit einer Freundin zusammen. Und eines unserer Projekte gefiel uns so gut, dass wir aus den FF-Charakteren eigene gemacht haben, was im Grunde schon in die Richtung zielte. Das Wissen war noch zu gering, aber wir hatten die Absicht, das irgendwann zu veröffentlichen und wirklich zu polieren (gut, dass daraus nichts geworden ist). Auf diesem Projekt basierend, ist später eines von mir entstanden, was ich durchaus ernsthaft betrachtet habe. Dank zu geringen Wissens ist auch das so einfach nicht tauglich (wer im Oktober im Kurs dabei war, weiß einigermaßen, wieso).
      Lasse ich diesen Teil außen vor, würde ich fast sagen, dass es sogar erst Ende 2016 war, dann würde ich nämlich "Notenrufen" als ernsthaft betrachten.

      Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
      Bei mir ist es das Lesen von Ratgebern sowie halt Foren/FB-Gruppen, Blogs, whatever. Und der Austausch mit anderen. In der Umsetzung hänge ich praktisch noch hinterher (Plot kriegt ein Häkchen, Schreiben und vor allem Überarbeiten noch nicht).

      Zeigt mir eure Tipps!
      Ich bin absolut für Ratgeber, aber natürlich sollte man filtern. Und ich denke, Anfänger sollten damit vorsichtig umgehen, um sich nicht erschlagen zu fühlen. Ich persönlich mag es sie zu lesen, um zu sortieren, was ich mir gar nicht vorstellen kann, was sehr gut und was vielleicht. Natürlich zählt im Endeffekt das Umsetzen dessen und nicht nur lesen, da ich aber bislang nur beim Plotten bin (wo bei mir ja einiges reinfällt, das für andere unter die Überarbeitung fällt (Spannungsbogen, konsistente Charaktere und Logik der Geschichte etc.)), will ich da jetzt nicht zu laut schreien.
      Ansonsten Routine! Für mich geht nichts ohne. Es ist immer einfacher mit ihr zu arbeiten und ich glaube, das wirkt sich auch auf die Umsetzung aus.
      Auf Sachen wie Atmosphäre lege ich keinen Wert. Durch die Routine schalte ich im Kopf in den Arbeitsmodus und ich empfehle jedem, sich das anzueignen. Warum? Weil man eben nicht warten muss, bis die Muse vorbeiflattert oder man die passende Musik gefunden hat, sondern weil man fast immer überall arbeiten kann.
      Aber, das hat mit dem Ziel zu tun. Ich fokussiere mich aufs Veröffentlichen, nicht auf das Schreiben für mich. Auch wenn das bei mir noch weit entfernt ist, ist das mein langfristiges Ziel. Und auch wenn ich Spaß dran haben muss, reicht es aus meiner Sicht dann eben nicht, nur zu sitzen, wenn ich gerade lustig bin, sondern auch ohne. Der Spaß ist trotzdem auf irgendeine Weise da. Nicht der "Jippiejuchee"-Spaß, sondern einfach die Erfüllung am Projekt zu arbeiten. Wer andere Ziele hat, kann und sollte auch anders an die Sache gehen.
      Ich komme aus Ironien.
      Das liegt am sarkastischen Meer.

      Kommentar


        #9
        Wie war es bei euch?
        Öhm ... ich hatte so ein Jahr vor mich hingeschrieben und meine Welt gebastelt und instinktiv (falsch) geplottet. Dann meldete ich mich in einem Forum an, das instantan schloss und hüpfte in ein anderes.
        Dort lernet ich Vickie kennen, die sich meine Geschichte durchlas und als erstes Fragte: Äh ... was willst Du mir eigentlich erzählen? Was ist Dein Plotsystem? Oh, da liegt ein Stück Salami unter meinem Schreibtisch ...
        Da dachte ich mir: Ja, die kann mir helfen, sie isst Salami unter ihrem Schreibtisch.

        Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
        Nachdem ich die theoretischen grundlagen erschlossen hatte, schrieb ich das erste mal richtig.

        Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
        Methode - Plotten.

        Ich bin nicht so der Übungsmensch, ich lerne mit dem Schreiben. Einen Dank an dieser Stelle an alle Testleser, die mir immer wieder Stärken und Schwächen meiner Texte vor Augen führen.

        Zeigt mir eure Tipps!
        Entspannen. Durchatmen, nichts ist verlohren auch wenn es erst mal scheiße klingt und nicht so ist, wie man sich das vorstellt. Es kann alles überarbeitet werden. Löse Dich vom Perfektionismus.

        In der Stunde des Lesens hat der Autor die Seele des Lesers in seiner Gewalt. [E. A. Poe]
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

        Kommentar


        • Gast-Avatar
          Gast kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Aber was passiert, wenn der Leser gar keine ganze Stunde liest?

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Da es ja heißt "in der Stunde" und nicht "nach einer Stunde" sehe ich da kein Problem.

        • zickzack
          zickzack kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Cooles Zitat. Gefällt mir.

        #10
        Wie war es bei euch?
        Nachdem ich als Teenager kurze Geschichten und Gedichte geschrieben habe, habe ich das irgendwann aufgegeben. Aus vielerlei Gründen, hauptsächlich, weil ich mich davon beeinflussen lies, dass das ja keine Zukunft habe und ja jeder schreiben könne. Doch die Literatur hat mich nie losgelassen und so hab ich begonnen Germanistik zu studieren. An unserer Uni gehört zum Studienverlauf ein Praxismodul in dem ich das Seminar "Wer schreibt erzählt sich selbst" belegt habe. Dort mussten wir Schreibübungen machen. Bei einer sollten wir uns eine Postkarte aussuchen und danach eine zweite Postkarte und sich diese beiden Figuren oder Orte begegnen lassen. Bei dieser Übung entstand die Idee zu der Meerjungfrauengeschichte. Eine andere Übung war eine Kurzgeschichte nach dem Stil von Kafkas "Verwandlung" zu schreiben. Das Seminar hat das Feuer wieder in mir entfacht und nachdem ich es mit meiner Textmappe mit einer 1,0 abgeschlossen habe, war ich so motiviert, dass mein Freund der Dozentin eine Dankesnachricht geschrieben hat und sie zurückgeschrieben hat, dass ich auf jeden Fall weiter schreiben soll!

        Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
        Nach diesem Erlebnis habe ich einige Ideen gesammelt, mich durch Blogs und Foren gewühlt und beschlossen mich an den ersten Roman zu machen. Also habe ich mir überlegt, welche Geschichte mich genug packt, dass ich sie zu Ende schreibe, mir aber auch nicht zu wichtig ist, sie bei meinem ersten Versuch zu versauen. Dabei habe ich mich für eine Vampirgeschichte entschieden, die ich immer noch gut finde und irgendwann vielleicht überarbeiten und möglicherweise sogar veröffentlichen werde, aber da Vampire gerade sowieso eher ungefragt sind, kann dieses Projekt ruhig noch eine Weile in der Schublade bleiben.

        Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen? Zeigt mir eure Tipps!
        Ich persönlich halte nach wie vor nicht viel von Schreibtipps für Anfänger, weil Anfänger dazu neigen alles viel zu strikt umzusetzen und die meisten Schreibtipps, die ich kenne, aus amerikanischen Schreibratgebern stammen und amerikanisches Englisch und Amerikaner nunmal ganz anders als deutsche Literatur funktionieren. Dagegen finde ich Schreibregeln ein wundervolles Mittel zur Korrektur. Einen völlig versauten Roman kann man damit ohne ganze Abschnitte neu zu schreiben nicht retten, aber genau deswegen habe ich mir ein Projekt ausgesucht, bei dem mich das nicht so sehr stört und für das nächste Projekt habe ich während dem Schreiben und der Korrektur danach unglaublich viel gelernt. Ich bin eher der Tipp Lernen durch (Fehler) machen.
        Das erste, was ich wichtig fand, war das Plotten. Da ich noch nie ein so langes Projekt geschrieben hatte, hatte ich keinen Plan, wie viel Plot zu wie viel Text wird, also habe ich Anfang, Mitte und Ende geplant, dann erst mal nur das erste Drittel geplottet und geschrieben um zu sehen, wie lang das wird. Das ganze Ding ist nun über 600 Seiten lang und meine Protas wollten unbedingt nach 3/4 ein Paar werden, obwohl das eigentlich das Ende sein sollte, aber durch diese Methode habe ich wahnsinnig viel gelernt.
        Für mich die nach wie vor beste Methode ist grob zu plotten und dann einfach zu schreiben, sehen, was funktioniert und den Plot eventuell anpassen. Hinterher schaue ich dann mit Schreibregeln drüber. In der Korrektur kann ich auch besser abwägen, ob ich es für sinnvoll halte an diesem Punkt eine bestimmte Regel zu beachten oder zu ignorieren.
        Der beste Tipp, den ich bisher bekommen habe und auch nach wie vor verwende, ist VickieLinns Figurenentwicklung
        New posts every Monday, Wednesday, Friday and Sunday:
        https://catholifire.wordpress.com/
        Holiness within your reach

        Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. (Matthäus 28,20)

        Kommentar


        • Victoria
          Victoria kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Danke.

        #11
        Wie war es bei euch?
        Als das Internet bei mir zuhause ankam, finge ich bald an Fanfictions zu schreiben. Sehr schlechte Fanfictions, versteht sich. Allerdings war ich immer schon kreativ, habe viel gezeichnet, Geschichten ausgedacht und Dinge aufgeschrieben, einfach weil das so muss. Meine Eltern sind auch kreativ, zeichnen, schreiben und basteln allerhand, sodass ich es nie in Frage gestellt habe. Als Kind wollte ich immer Künstler von Beruf werden
        Mit dem Internet und den ersten Lesern meiner Fanfictions ging mir dann auf, dass andere Leute mein Zeug auch ganz interessant finden.

        Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
        Nach Vickies Definition habe ich noch nie "richtig" geschrieben … Trotzdem halte ich mich für schriftstellerisch fähig und meine Texte sehr lesenswert.
        Angefangen mich ernsthaft mit meinen Texten zu beschäftigen, habe ich während der Sekundarstufe II. Der erste Text dieser Art war eine One Piece-Fanfiction namens "Zu Verloren in Dir", die mir gut zehn Jahre quer im Magen lag. In über zehn Versionen habe ich ungefähr 159 Seiten geschrieben - die fertige Kurzgeschichte zählt sechs Seiten. Hier habe ich mir das erste Mal wirklich Gedanken um Erzählerstimme und Figurenstimmen, um PoVs und Charaktereigenschaften, um Handlungszusammenhänge usw. gemacht. Dieser Text ist ein sehr harter Schnitt und teilt meine Geschichten in ein "davor" und ein "danach" ein.
        (Während der Zeit habe ich auch an anderen Geschichten geschrieben und natürlich meinen Abschluss gemacht und das Studium angefangen.)

        Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
        Bisher noch keine Übung oder Methode, sondern nur das ehrliche und interessierte beschäftigen mit Texten, vor allen Dingen mit Eminem-Songs. Jedes Mal wieder haut mich seine Wortmagie um. Wozu Sprache fähig ist, ist einfach extrem krass und eines Tages will ich auch Leute so mit meiner Sprache umhauen.

        Zeigt mir eure Tipps!
        Schreibblockaden überwinde ich mit den drei großen A's: Abstand, Ablenkung, Arschtritt.
        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

        Kommentar


          #12
          Wann und durch welchen Anlass habt ihr das erste Mal »richtig« geschrieben?
          Tatsächlich war das durch meinen Deutschunterricht. Früher war ich großer Anime- und Mangafan (gut, bin ich immer noch, wenn auch eher gediegen, sehr gediegen) und habe versucht, einen Manga zu zeichnen. Ich glaube bis heute, dass ich Talent im Zeichnen habe, aber ich habe mich nie wirklich damit beschäftigt und dementsprechend zeichne ich auch heute noch absolut grottig. Jedoch hatte ich dadurch meine Liebe für das Erzählen von Geschichten entdeckt.
          Als wir dann in der 7. Klasse eine Kurzgeschichte zu "Das letzte Buch" (Autor weiß ich nicht mehr) schreiben sollten, war meine Lehrerin und meine Mitschüler so begeistert davon, dass es mich sofort gepackt hat und ich direkt "richtig" geschrieben habe. Ich habe einen Roman mit 120.000 Wörtern in den Rechner getippt, gespickt mit sehr leichten Twilight Einflüssen (war zu dieser Zeit absolut In als Bücher) und so schlecht, dass ich mich heute "wegcringe", wenn ich da reinschaue. Aber ich bin dennoch stolz auf mich - die erste Geschichte, die ich angefangen habe, habe ich auch beendet. Und meine Mitschüler fanden sie klasse! Das hat auf jeden Fall motiviert, weiter zu machen. Ich war sogar so blauäugig, das gut zu finden und dann Verlage zu schicken. Der Autor von Eragon war immerhin 15 mit seinem ersten Roman, da musste ich ihn ja unterbieten! Gott, was habe ich mich geirrt. Natürlich enthielt ich keine Antwort. Und heute weiß ich, dass die Eltern von Paolini das Buch selbst gedruckt hatten.

          Welche Übungen oder Methoden haben euch weitergebracht oder ein Licht aufgehen lassen?
          Tipps habe ich erst sehr spät gesucht. Ich dachte sehr lange, dass Schreiben ein Talent ist, weswegen ich mich in der Position bequem hielt, dass ich nur erwachsen werden muss, um erwachsener zu schreiben, damit es besser klingt, was ich zu Papier bringe. Bis ich mich irgendwann mal entschied, von meinem hohen Ross runter zu kommen und Gott, hat mich die Weite des Internets erschlagen. Vor vier Jahren habe ich angefangen, nach Tipps, Ratgebern und Hinweisen zu suchen und mein Schreiben hat sich noch einmal exponentiell verbessert. Es ist halt doch ein Handwerk und das kann mir niemand ausreden
          Tatsächlich aber hatte ich schon vor meinen Zeiten als Internet-Schreibtips-Suchti eine Methode, die ich bis heute noch beherzige und die allein aus der puren Langeweile innerhalb der Schule entstanden ist: Per Hand Kurzgeschichten schreiben. So fand ich immer sehr gut in meine Charaktere hinein, habe sie entdeckt und neue Aspekte an ihnen gefunden. Manchmal greife ich mir diese abgegrabbelte, graue Mappe mit Teenagersprüchen drauf und blättere in den Beweisen, dass ich im Unterricht hätte besser aufpassen muss, herum und freue mich.

          Zeigt mir eure Tipps!
          Heute stehe ich auf Videoessays und Blogs. Müsste ich aber einen "Tipp" abgeben, auf den ich schwöre, wäre es: Plane den Antagonisten vor dem Protagonisten und dann parallel. Nichts ist schlimmer, als ein schlechter Antagonist, der dann die Qualität der Geschichte herabzieht.

          Kommentar

          Lädt...
          X
          Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung