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Mittwochsfrage #37: Klasse oder Masse - Euer Anspruch an Euer Schreiben

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    Mittwochsfrage #37: Klasse oder Masse - Euer Anspruch an Euer Schreiben

    Wenn Ihr Eure Texte schreibt und lest, denkt Ihr dabei an die Bestsellerliste oder die Nobelpreis-Short List oder die Schublade (die oberste oder die ganz unten)?

    Welchen Anspruch habt Ihr an Euren Text, speziell, wenn es ein Roman ist? (Lyrik halte ich per se für anspruchsvoll, auch Limericks).
    Schreibt Ihr, weil Ihr eine tief verwurzelte Botschaft oder etwas VÖLLIG Neues unter die Leute bringen wollt, verpackt in hochdurchdachte Sätze, Absätze, Szenen, Kapitel?
    Oder weil Ihr Spaß an Euren Figuren und deren Erlebnissen habt und diese Geschichte mit anderen teilen wollt?
    Oder wollt Ihr gar nicht teilen und habt eine geheime Schublade?
    Wollt Ihr vom Schreiben leben können - und müsstest/würdet Ihr dafür Überzeugungen verraten oder gar Kompromisse eingehen?

    Also, ich schreibe, weil's mir Spaß macht. Und so. Aber ich hege schon den Anspruch, dass es ein schöner Text sein soll, den man gerne und gut lesen kann und der nicht hochphilosophisch, aber auch nicht hirnlos ist. Ob es für eine Veröffentlichung reicht? Puh. Erst einmal überarbeiten. Und dann nochmal. Und dann vielleicht ein neues Projekt. Und so weiter. Vielleicht trau' ich mich irgendwann.

    Und jetzt ihr.
    Zuletzt geändert von Dodo; 22.11.2017, 18:47. Grund: Wer den ursprünglichen Fehler findet, darf ihn behalten.

    #2
    Die meisten Nobelpreisträger schreiben Bestseller, sie schreiben zwar oft keine Genreware, aber meistens verkaufen sie sich sehr gut, selbst nach Jahrzehnte, bestes Beispiel Grass.
    Hochphilosophisch und lesbar sind ja auch keine Widersprüche. Und jedem guten Text liegen philosophische Gedanken zugrunde, wenn es auch nicht immer für alle so offensichtlich sein muss. Man soll Geschichten möglichst so aufbauen, dass der Leser diesen philosophischen Unterbau überlesen kann, aber der Autor sollte sich schon mit Philosophie beschäftigen.
    Bei dem Begriff Botschaft habe ich meine Probleme. Mir reicht es, wenn der Leser einen neuen Blick auf die Welt hat, vielleicht neu darüber nachdenkt.

    Und macht es nicht Spaß, unentdeckes Land zu entdecken? Oder will man sich da tummeln, wo alle schon sind.

    Kommentar


    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Weil du Grass erwähnst und weil weiter unten davon die Rede ist, dass die preisverdächtigen Bücher oft unverständlich sind oder Geschwurbel mit nichts dahinter: Kürzlich habe ich für die Uni "Im Krebsgang" von Grass gelesen und habe die ersten Seiten nichts verstanden. Klassischer Fall von "der Autor ist wohl schlauer als der Leser und muss das sprachlich zeigen".
      Am Ende des Buches wusste ich, warum Grass als so eine Größe dargestellt wird. Das Buch ist ganz hohe Kunst und sehr eindrücklich. Wer imstande ist, seine Gedanken und die Realität, die Darstellung von Gegenwart und Vergangenheit, Metaphern und Handlung so miteinander zu verweben, der hat jeden Preis verdient.

      Und nur weil er von manchen nicht verstanden wird, verliert so ein Text auch nicht an Wirkung und Fertigkeit.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Nicht alle Preisträger schreiben unverständlich. Manchmal können sie es den Leser einfacher machen, weniger Blockschrift und mehr Anführungszeichen. Die Bücher, die ich von Grass las, fand ich nicht unverständlich.
      Mit unverständlich meine ich Schriftsteller wie Thomas Lehr, denn das ist wirklich unlesbar.

    #3
    Für mich schließt sich das Alles nicht aus. Ich möchte eine Botschaft vermitteln, was (vielleicht) Neues ... Originelles. Gleichzeitig habe ich Spaß daran meine Figuren durch die Geschichte zu jagen und mit Ihnen die Geschichte zu erleben.
    Und, manche Sachen möchte ich auch nicht teilen und habe einen gehemeinen Schreibordner, der ... sollte den mal jemand lesen ... dann ...

    Wenn ich vom Schreiben leben könnte wäre es tatsächlich schön, aber ich würde meinen eigentlichen Beruf nicht aufgeben wollen, da er mir stellenweise dann doch deutlich mehr bringt als das Schreiben selbst.

    Aber im Grunde schreibe ich aus Spaß und weil ich lernen möchte. Es ist eine Fähigkeit die ich gern ausbauen möchte, da es für mich wichtig ist sich mitzuteilen, seine Gedanken, Geschichten.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Was ist in dem geheimen Ordner drin?

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Geschrieben Szenen, deren Existenz geheim bleiben sollte.

    #4
    Ich schreibe nicht in der Hoffnung, davon leben zu können oder gar einen (großen) Preis dafür zu bekommen. Ich schreibe das, was mir Spaß macht, wo ich mich (einigermaßen) auskenne. Meine Geschichten sollen gelesen werden von denjenigen, die sich dafür interessieren oder zufällig auf das Buch stoßen. Gern habe ich Mailkontakt mit den Lesern, lieber persönlichen Kontakt, Rückmeldungen.
    Trotzdem habe ich eine "Stückzahlenvorstellung" von meinem ersten Roman: 1.000 innerhalb von 12 Monaten - scheint erreichbar zu sein. Natürlich würde ich mich über mehr freuen, aber mehr Zeit/Arbeit in das Marketing würde ich nicht investieren wollen.

    Kommentar


      #5
      Ich habe mit dem Schreiben begonnen, weil mich eine Idee für eine Geschichte einfach nicht loslassen wollte. Es war auch schon immer mein Traum, Schriftstellerin zu werden. Dieser Traum beinhaltet natürlich auch, dass ich davon gerne leben würde, wobei meine Ansprüche gering sind. Wenn ich aufs Jahr gesehen auf monatlich 450 Euro käme, würde es mir schon reichen. Bestsellerliste wäre super, aber das Finanzielle ist mir wichtiger.
      Für mich ist klar, dass ich schreibe, weil ich gelesen werden will. Dafür würde ich mich jedoch nicht verbiegen. Ich bin ein ziemlich ehrlicher Mensch und der Mainstream interessiert mich nicht. Ein Kompromiss kann funktionieren, wenn er gut ist. Ich denke, dass ich keine faulen Kompromisse schreiben könnte. Ich muss es vertreten können.
      Das Schreiben muss mir Spaß machen. Wenn ich keinen Spaß daran habe, schreibe ich nicht. Es muss also einen gewissen Unterhaltungsfaktor für mich haben.
      Über Botschaften mache ich mir wenig Gedanken. Natürlich kann ich die Prämisse jeder Figur herausarbeiten, aber es hilft mir nicht beim Schreiben.
      Ich glaube auch nicht, dass ich etwas völlig Neues schreibe. Es hat schon alles gegeben. Da ist es wichtiger, inwiefern sich die Umsetzung unterscheidet. Ich meine, Der Trotzkopf und Ulrike im Internat haben dieselbe Thematik und denselben Verlauf. Trotzdem kann man nicht sagen, dass das Neuere der Bücher keine Existenzberechtigung hat, weil alles im Älteren schon durchgekaut wurde. So verschieden sind sie dann doch wieder.
      Mein Anspruch an meinen Texten, egal ob Roman oder Kurzgeschichte, ist, dass der Leser sie mit Freude und Spannung lesen soll. Wenn er eine Lesepause einlegen muss, weil es schon spät ist und er am frühen Morgen wieder raus muss, um arbeiten zu gehen, wenn er sich bis zum Feierabend überlegt, wie es weitergeht, und es nicht erwarten kann, sich auf die Couch zu fläzen und weiterzulesen, dann habe ich mein Ziel erreicht. In meinen Augen ist das das größte Lob für mich und meine Arbeit. Dazu muss der Text gut lesbar sein, also Rechtschreibung, Grammatik ... Das muss passen. Ebenso die Idee und deren Umsetzung und die Charaktere.

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      • Milch
        Milch kommentierte
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        Waren Harry Potter oder Tribute von Panem Mainstream, als sie geschrieben wurden?

      • Earu
        Earu kommentierte
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        Ja, die kann man wohl auch zum Mainstream zählen. Sie sind erfolgreich und haben ihren eigenen Mainstream aufgebaut. Es ist fast egal, was sie schreiben, solange ihr Name auf dem Buch steht, wird es gekauft.

        Ich sehe es auch so, dass man nur schwer auf einen Zug aufspringen kann. Allein bis klar ist, dass da ein neues Thema aufgetaucht ist und die Masse begeistert ... So schnell ist die Reaktionszeit von Autoren selten. Die Verlage haben lediglich den Vorteil, dass sie ihr Augenmerk dann auf das Thema richten und in den eingesandten Manuskripten nach etwas Ähnlichem suchen können. Der Verlag kann es also womöglich noch schaffen, diesen Zug zu erwischen, aber du hast Recht, es ist schwierig.

      • Milch
        Milch kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Das habe ich so nicht gefragt.
        Das Harry Potter und die Tribute heute Mainstream sind, ist unbestritten, aber sie waren es nicht, als sie geschrieben wurden, sie war ein Wagnis.

      #6
      Hm, mir geht es da ähnlich wie dir, Dodo . Im Prinzip schreib ich, da es mir Spaß macht, denke dabei aber nicht an eine Veröffentlichung (vielleicht mal ganz früher als Teenie, aber da hat ja jeder so seine Träume) und schon gar nicht an einen Nobelpreis. Keine Ahnung, ob es überhaupt für eine Veröffentlichung reichen würde, aber das ist auch gar nicht mein Ziel. Ich möchte einen schönen, tiefgründigen Text erschaffen, in den meine Figuren leben und ich meine Phantasie austoben kann. Ein Ausgleich zum Alltag soll es sein. Es soll kein hochphilosopischer Text sein, aber auch nichts hirnloses. Wenn er fertig ist, wird er überarbeitet (mehr oder weniger, ist nicht meine Lieblingsaufgabe) und am nächsten Projekt wird geschraubt.
      Ich möchte nicht vom Schreiben leben, da das Schreiben für mich ein Hobby bleiben soll. Wenn es mein Brotjob wäre, dann wäre das nicht und das Schreiben mit Arbeit zu verbinden, also solcher bei der ich mir wirklich Gedanken machen muss, dass sie ausreicht, damit ich auch überlebe, kann ich mir nicht vorstellen. Ich glaube auch nicht, dass ich dann noch solche Begeisterung an den Tag legen könnte, zumal ja der Beruf des Autors viel mehr beinhaltet, als das Schreiben an sich...

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Meinen Brotjob möchte ich aus diversen Gründen nicht hergeben, aber ...
        Vielleicht gibt es ja Leute, die Deine Geschichten so gerne lesen würden wie Du sie schreibst.

      • zickzack
        zickzack kommentierte
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        Dodo Durchaus möglich, aber über diese armen Wesen mache ich mir kaum Gedanken.

      #7
      Meine letzten beiden Geschichten waren LiRos, und auch recht mainstreamige. Ich schreibe nichts mehr für die Schublade. Wenn ich ein Projekt beginne, dann mit dem Ziel, sie auch zu veröffentlichen. Daher habe ich auch meine Zielgruppe ziemlich klar im Kopf.

      Nobelpreis oder literarische Wettbewerbe ist nicht mein Ding (könnte ich auch gar nicht), sondern Geschichten, die unterhalten sollen. Ein Botschaft, die es wert ist, in die Welt hinaus geschrieen zu werden, ist mir noch nicht eingefallen. Es reicht mir, wenn sie jemandem einen netten Abend auf dem Sofa bereiten. Viel höher ist mein Anspruch nicht, um ganz ehrlich zu sein. Daher müsste ich mich auch nicht verbiegen oder irgendwelche Grundsätze verraten, wenn ich vom Schreiben leben wollte. Da ich aber faul und undiszipliniert bin, wird das nicht klappen. Ich freue mich allerdings, wenn die Kosten wieder reinkommen.

      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Milch
        Unterhaltsamer für wen: den Autor oder die Leser?

        Wenn es das Anliegen des Autors ist, die Weltsicht seiner Leser zu erweitern und zu verändern, ist das mehr als ehrenwert und er hat meine Bewunderung..
        Ich bin ganz ehrlich, dass ich diesen Ehrgeiz in meinen Romanen nicht habe. Ganz im Gegenteil, ich versuche eher die Welt als einen besseren Ort darzustellen, als sie in der Realität ist.
        Wie gesagt, wenn Chantalle aus Bochum auf der Sonnenliege in Playa del Carmen liegt und grummelig ist, weil der Roman schon zu Ende ist, sie vielleicht beim Happy End ein kleines Tränchen verdrückt hat, reicht mir das völlig aus.

      • Milch
        Milch kommentierte
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        Den Leser, auch wenn er es nur subtil stört.
        Ich nenne mal ein Beispiel. Ich fand den Trolls-Film, der eher unterhalten wollte, eher lahm, Inside Out fand ich wahnsinnig vergnüglich und unterhaltsam. auch wenn man da über die Funktionsweise des Gehirns grob vereinfach belehrt wird.
        Zuletzt geändert von Milch; 23.11.2017, 01:24.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Milch

        Ich gebe dir völlig recht. Inside out war ein wirklich toller Animationsfilm, den ich mit viel Freude gesehen habe.
        Trolls kenne ich nicht. Kann ich nichts zu sagen.

        Ja. es gibt Autoren, die deutlich bessere Geschichten umsetzen können, als ich. Gebe ich neidlos zu.

      #8
      Bei mir stehen auch Spaß und Unterhaltung an erster Stelle. Ich schreibe, weil es mir Spaß macht und weil ich Geschichten schreibe, die mir auch beim lesen Spaß machen würden.

      Es gab einfach nie wirklich viele Bücher, die mir wirklich gefallen haben und das wurde mit den Jahren schlimmer. Also versuche ich mir jetzt die Geschichten auszudenken, die ich auf dem Markt vermisse mit Themen die mich interessieren. Ich bau mir praktisch eine Welt, wie sie mir gefällt.

      Ich versuche nicht mit Wörtern um mich zu werfen, um so zu tun, als würde da etwas tieferes hinter stehen. Ich schreibe soweit recht kommerziell und einfach so, dass es für klingt. Aber hinter jeder Handlung steht für mich immer eine Menge Subtext, der nicht immer behandelt wird oder zum Vorschein kommt. Das hat denke ich jeder Text, der einigermaßen durchdacht ist und das macht auch den Reiz von geschriebenen Worten aus.
      Auch prägt meine Einstellung natürlich meine Texte.

      Davon leben möchte ich momentan nicht. Es gibt andere Dinge die mir genauso viel Spaß bereiten und wenn ich mir den Job als Berufsautor vorstelle, wäre das auch überhaupt nichts für mich. Zuhause hocken ist nur mein Ding, wenn es um die Couch geht.
      Ich möchte eher etwas von meinen Spaß an meinem Geschichten teilen. Je mehr eigentlich desto besser, aber auch jeder einzelne zählt. Am liebsten würde ich alle raushauen, was an wüsten Ideen in meinen Kopf rumgeschwebt, aber ich beschränke mich eher auf die fertigen Dinge und behalte zumindest meine Gimmiks eher für die Schublade.
      ”‹
      Ach und ich hab früher immer scherzhaft gesagt, wenn ich mal Geld brauche, schreibe ich richtig kitschige Romantasy (mit allem was das Klischeeherz begehrt) ... Aber ich glaube da hätte ich keinen Nerv zu.
      ”‹”‹”‹

      Kommentar


      • Amilyn
        Amilyn kommentierte
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        Yggdrasil Da hat Christine Westermann absolut recht!

      • Schneeregen
        Schneeregen kommentierte
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        Yggdrasil Jap, recht hat sie leider.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Die hat sowieso fast immer recht.

      #9
      Oh, jetzt ich ... gut, was kann ich von mir sagen: hmm. Gerade starte ich den dritten Anlauf zu einem Buch. Besser gesagt: Ich bin schon mitten drin. Beim Zähneputzen kommen mir morgens schon die ersten Szenen und abends bin ich noch voll dabei. Es geht langsam voran, aber mit Biss.
      Meinen Brotjob möchte ich aber beibehalten. Nobelpreis oder Bestseller. Davon verstehe ich zu wenig. Oder wie die Löwen sagen würden: Danke, aber ich bin raus.

      Zum Schreiben kam ich über Gedichte. Ich verfasste sie zu jeder Gemütslage, in Massen. Und vor drei Jahren der spontane Gedanke: Ich schreibe ein Buch. Ein Gutes. Solange wollte ich die Manuskripte in der Schublade lassen.

      Meine Voraussetzungen sind nicht die Besten. Ich tippe mit zwei Fingern und in Deutsch war ich oft grottenschlecht. Aber, Leute, eine tolle Fantasie hab ich.
      Und, ich will zeigen, dass das Schreiben ein Handwerk ist, welches ich auf Teufel-komm-raus lernen werde. Ich merke schon die Fortschritte und in mir hallen noch die Worte meiner ersten Lektorin. Ihr Satz begann immer mit nein, ...

      Und zum Thema wie ich schreibe. Ich versuche auch, schöne Sätze zu formulieren. Und ich frage mich wie du dich, Dodo, ob es für eine Veröffentlichung reicht?

      Zum Schluss hänge ich ein Zitat dazu. Eigentlich wollte ich es schon unter Schreibtipps posten . Passt aber auch jetzt:

      Ich kenne hervorragende Texte von völlig erfolglosen Schriftstellern und grauenhafte Texte von Bestsellerautoren – geht bitte alle einfach euren Weg, schreibt eure Welten nieder und versucht diese vom Lektorat bis zum Cover und Marketing in die besten Hände zu geben, der Rest ist und bleibt Glückssache.
      (Karla Paul)
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        #10
        Ich schreibe eindeutig, um zu veröffentlichen. Aber ich habe Spaß daran. Eigentlich habe ich angefangen mit Freunden zu schreiben. Und als es diese Freunde in meinem Leben nicht mehr gab, gab es auch kein Schreiben. Dann gab es wieder eine Zeit des gemeinsamen Schreibens. Und als diese vorbei war, erkannte ich, dass ich das sogar allein kann. Und es auf keinen Fall mehr missen möchte. Und deswegen könnte ich es mir prinzipiell auch als "Job" vorstellen (die Einschränkung folgt ja gleich noch). Was gibt es denn besseres als einen Job, der so richtig Spaß macht? Natürlich, andere Jobs können das auch, aber für mich, der bevorzugt in einer kleinen Kammer, abseits anderer Menschen arbeitet, ist so ein Job schon so ziemlich der Beste, den es gibt (es ist verdammt schwer auf dem Markt etwas zu finden, wo man im Büro sitzen kann und nicht mit Menschen zu tun hat, egal ob direkt oder per Telefon oder online). Keine Arbeitswege, aufstehen, an den PC schlurfen und schon am Arbeitsplatz sein, für mich ist das perfekt.
        Aber.
        Vom Schreiben zu leben ist zum derzeitigen Zeitpunkt sehr unwahrscheinlich (dann könnte ich auch einem Brotjob nachgehen und das kann ich eben nicht, ändert sich das richtig gut, ist zumindest der Gedanke daran, mich soweit reinzuhängen, das vielleicht doch möglich zu machen, da).
        Nobelpreis und Co.? Nein. Ich bin eindeutig im Sektor der U-Literatur und ich möchte dort auch gar nicht weg. Ergäbe es sich trotzdem, naja, nehme ich mit. Aber sowas ist kein Ziel meinerseits. Ich möchte unterhalten. Ich möchte andere Menschen für einige Zeit in andere Welten (nicht nur im direkten Sinn) entführen, so sie dorthin gehen wollen.
        Philosophisch? Ich packe natürlich Dinge in Geschichte, die mich beschäftigen, wie ich sie sehe usw., aber mir ist es egal, ob sie beim Leser so ankommen. Wenn ja und es würde mir mitgeteilt, yeah. Aber wenn nicht, dann eben nicht. Da soll jeder Leser schön seine eigene Interpretation haben, so wie er sie möchte. Ich will niemandem meine Sicht auf die Welt aufdrängen.
        Ich komme aus Ironien.
        Das liegt am sarkastischen Meer.

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          #11
          Ich will einen bunten, lockeren, präzisen Duktus erreichen.
          Ich will nicht schön schreiben, um schön zu schreiben. @Testleser, bitte streicht die Sätze, von denen ihr denkt, der Autor (ich) will sich in seinen ach so tiefsinnigen Metaphern ertränken und die Lungen mit schmerzhaft schönen Worten füllen, da die Agonie des Schreibens das höchste Glück auf Erden ist. Blärr.

          Ich will mit meinen Inhalten Menschen erreichen. Als Autor habe ich mehr Zugang zu einfachen Inhalten für einfache Menschen, die sich einfach erfreuen wollen, als zu Stoffen, die sich für Nobelpreise eignen.

          Kommentar


          • Kelpie
            Kelpie kommentierte
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            Also nicht L'arte pour l'arte? xD

          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            L'art pour moi?

          • Victoria
            Victoria kommentierte
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            Bl'ärrte pour bl'ärrrte.

          #12
          Ganz ehrlich? Einen Pulitzer Preis würde ich nicht ablehnen Aber schreib halt mal was preisverdächtiges, ich denke, da steckt man einfach nicht drin. Außerdem glaube ich nicht, dass man mit dem Anspruch an sich selbst, jetzt einen ganz ganz großen Roman zu schreiben, der die Welt bewegt, etwas zustande bringt.

          Was mir aufgefallen ist, ist, dass die meisten Bücher, die große Preise gewonnen haben, Schulliteratur geworden sind oder als moderne Klassiker gelten, eigentlich sehr leise daherkommen. Ob einer der Autoren beim Schreiben da gedacht hat: "Hey, jetzt schreibe ich das Buch aller Bücher" glaube ich nicht. Ich glaube, die dachten eher: "Ob DAS überhaupt mal jemand lesen will? Ist doch eigentlich voll langweilig."

          Ich möchte gerne veröffentlichen, deshalb versuche ich, den besten Text zu schreiben, den ich kann. Und ich mache das gerne, weil ich mich nicht gerne quäle

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          • Kelpie
            Kelpie kommentierte
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            Wenn sich das die Autoren moderner Klassiker gefragt haben, waren sie nicht die einzigen. Ich frage mich auch oft, warum ausgerechnet DIESES Buch von der Literaturnobilität gehypet wird ...

            Aber z.B. das Parfum (das mir wiederum sehr gut gefiel) ... ich kann mir gut vorstellen, dass Süskind in seinen Zweiflerphasen sehr damit gehadert hat. Und eigentlich hätte es ebenso gut sein können, dass dieses Buch zu anders ist und kein Verlag es hätte annehmen wollen.

          • Victoria
            Victoria kommentierte
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            Ich wette ich hätte ihn überredet, diese blöde Bergszene rauszulöschen. Die fand ich schon in der Schulzeit doof.

          #13
          In erster Linie schreibe ich Geschichten, die ich selbst interessant finde und eben auch selbst lesen würde. ENDE

          Kommentar


          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            ENDEaufröppel ... Und wenn auch andere die Geschichten gerne läsen? Drehste denen eine Nase?

          • Gast-Avatar
            Gast kommentierte
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            Natürlich nicht ...

            Auf kurz oder lang versuche ich bei einem Verlag unterzukommen. Ich bin mir allerdings der Tatsache bewusst, dass meine Texte oft nicht massenkompatibel oder lektorenfreundlich sind.

          #14
          Ich will mit meinem Geschrieben erstmal nur unterhalten und vor allem Spaß dabei haben.

          Nicht jeder Satz ist bei mir dreideutig, symbolstark, künstlerisch und sonstwie gewählt, manchmal sind die Worte auch nur Mittel zum Zweck, und zwar die Figuren von A nach B zu bringen. Natürlich gibt es auch die Stellen, an denen ich versuche, aus den Worten etwas mehr zu machen, sie künstlerischer einzusetzen, aber nur, solange ich mich dazu nicht verbiegen muss.

          Dabei lese ich sehr gerne auch Werke, bei denen jedes Wort perfekt gewählt zu sein scheint (gerade lese ich z.B. viel Shakespear, und studien-bedingt den römischen Dichter Claudius) - aber so schön es zwischendurch ist, perfekte Prosa zu lesen, so ist es nicht mein Anspruch an meine eigenen Geschichten. Vielleicht mal in zwanzig, dreißig Jahren könnte ich mich daran versuchen, wenn mein Wortschatz noch etwas ausgereifter ist und Plot und Charaktere nichtmehr ausreichen, um mich zum Schreiben zu motivieren.

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            #15
            Es ist ein Insider mit meiner Mutter, dass ich den Nobelpreis abräumen werde. Allerdings nicht nur in Literatur, ich finde, für Frieden und Chemie habe ich mich auch schon bewährt.

            Spaß beiseite, ich habe schon eher hohe Ansprüche an mein Schreiben. Ich weiß, dass Fantasy nicht wirklich zur hohen Literatur gehört (auch wenn ich das anders sehe) und mir ist bewusst, dass man mit dem Genre auch nur schwer dorthin kommt, wo "gehobene" Literatur besprochen wird - das sind ja größtenteils Gegenwartsromane oder Autobiographien.
            Nichtsdestotrotz habe ich zu großen Respekt vor der Kunstform Schreiben, um da nicht den Kunstgedanken bewusst einfließen zu lassen. Das heißt nicht, abstrakte Handlungen aufs Papier zu malen oder sich in Stilblüten zu verlieren. Aber ich will keine Massenware produzieren, ich will nicht alle paar Monate einen neuen Roman in der Hand halten, ich will lieber Jahre mit meinen Projekten verbringen und dafür bis zur Wurzel zu ihnen durchdringen, jeden Blutstropfen auskosten und jeden Satz zur Perfektion treiben. Damit fühle ich mich wohler, da habe ich mehr Spaß am Schreiben.

            Schreibt Ihr, weil Ihr eine tief verwurzelte Botschaft oder etwas VÖLLIG Neues unter die Leute bringen wollt, verpackt in hochdurchdachte Sätze, Absätze, Szenen, Kapitel?
            Also ja, das trifft es ziemlich genau.

            Chicklit betrübt mich eher, da hab ich zugegebenermaßen einige Vorurteile und wenn ich mir den Entstehungsprozess dieser Bücher live bei (befreundeten oder nicht) Autoren anschaue, dann weiß ich nur, dass ich das ganz bestimmt nicht produzieren möchte.

            Als Autor leben wäre ein Traum. Aber da kommt es tatsächlich auf die Kompromisse und die Ideale an. Die habe ich eh schon so hoch gesteckt, wer weiß, ob ich damit überhaupt eine einzige Geschichte loswerde.
            Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

            So nah, so fern.

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