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Mittwochsfrage #35: Schreibblockade – was nun?

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    Mittwochsfrage #35: Schreibblockade – was nun?

    Irgendwann klemmt’s immer.

    Entweder will die Kreativität nicht, der Plot hat Löcher wie diese Abtrennstreifen vom Collegeblock, oder die Figuren sind so blöde oder kompliziert, sodass man gar keine Lust hat, sich mit ihnen abzugeben. Der (Schreib-)Alltag auch ist nicht so dolle. Immer diese Pflichten, die man erledigen muss. Immer diese Chefs / Profs / Kollegen / Kommilitonen / Partner / Freunde / Kinder / (Schwieger)Eltern, die was von einem wollen. Und falls man doch mal Zeit hat und ungestört ist, gibt es die Frühjahrsmüdigkeit, das Sommerloch, Herbstdepressionen und Wintertiefs. Ach, eigentlich ist man sowieso talentlos.

    Also. Was tut ihr, um aus einer Schreibblockade rauszukommen? Was ist euer Allheilmittel? Welche Tipps möchtet ihr den anderen Autoren mitgeben?

    #2
    Manchmal hilft es, wenn man mehrere Projekte gleichzeitig hat. weil manche Sachen einfach Geduld brauchen, man will ja auch nicht die erstbeste Lösung. Das verlangt auch Hartnäckigkeit, man muss ein Projekt irgendwann mal beenden wollen. Wenn man niemals zu einem Projekt zurückkehrt, sind mehrere Projekte tödlich.

    Oder man spürt, dass man nicht genügend Ahnung hat, so dass man wieder recherchieren muss.

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      #3
      Bei mir hilft Abstand. Wenn ich mich krampfhaft darum bemühe Wörter auf das Blatt zu bekommen, dann wird das nicht. Entweder ein paar Tage etwas ganz anderes machen oder tatsächlich erst einmal ein anderes Projekt rauskramen. Dann klappt das bei mir zu 90% auch wieder.

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        #4
        Ja, etwas anderes schreiben hilft bei mir auch meistens. Muss ja nicht gleich ein anderes Projekt sein. Ein Gedicht, eine Kürzestgeschichte oder einfach ein loses Textfragment helfen da auch schon. Dumm nur, wenn das Neugeschriebene Lust auf mehr macht und einen vom Zurückkehren zum alten Projekt abhält.

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          #5
          Ich schnappe mir einen Schreibratgeber und blättere ihn durch. Beim Lesen fällt mir meistens ein Verbindung zu meinem aktuellen Roman ein, etwas, das ich besser oder anders machen könnte, eine andere Art der Formulierung, unlogischer Charakter, etc. Meist reicht das, damit ich mich wieder ransetze und weiterschreibe.
          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

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            #6
            Bei kleineren Blokädchen hilft es mir, mich einfach wieder in die Geschichte einzulesen. Einfach ein paar Kapitel nachlesen, bis ich wieder Lust darauf habe, mich damit zu befassen, oder zumindest hier und da was verbessern will. Das Wichtigste ist, erst einmal das Schreibprogramm aufzumachen und mich mit dem Text auseinanderzusetzen. Manchmal braucht es dazu einen Arschtritt von außen.

            Bei der richtig fetten Blockade hat es mir geholfen, etwas anderes zu schreiben; ohne Druck und Perfektionismusanspruch, einfach zum Spaß. Mich zu vergewissern, dass ich prinzipiell schreiben kann, dass ich Leute unterhalten kann, und dass es anderen Freude macht, wenn ich weiterschreibe. Danach war es ein bisschen schwierig, wieder auf mein eigenes Projekt abzubiegen, aber ich glaube, langsam bin ich auch dafür wieder bereit. Lösungsansatz siehe oben ^^
            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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              #7
              Ich glaube ja nur an zwei Gründe für Schreibblockaden.

              Der eine liegt in zu viel Zeug von außen und wenn das auch tatsächlich mal nicht abwendbar ist, dann ist eine vorübergehende Pause der richtige Weg, denn egal was wir wollen, wir können uns weder teilen noch dem Tag mehr Stunden geben. Das darf nicht zur Ausrede werden und wenn sich das als längerfristig herausstellt (krankes, pflegebedürftiges Familienmitglied), dann muss auch unbedingt ein Weg im Zusammenhang mit dem Umfeld gefunden werden, damit man selbst auch wieder Zeit zum Durchatmen bekommt. Das kann eben auch in Schreiben münden.

              Der andere liegt in Problemen in der Geschichte. Und dabei hilft meiner Ansicht nach nur sich genau damit zu befassen. Schauen, wo die Probleme liegen und sie beseitigen.

              Bei allem weiteren liegt es meist an sich selbst. Ist einem das Schreiben wichtig genug? Ja? Dann soll er sich hinsetzen und am Projekt arbeiten. Prioritäten setzen. Keine Ausreden wie den Haushalt suchen (haha, bei mir wäre das Schreiben dann eher die Ausrede den Haushalt nicht zu machen).
              Ich komme aus Ironien.
              Das liegt am sarkastischen Meer.

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                #8
                Bei mir blockt es meistens an einer Szene. Die, die ich tausendmal im Kopf durchgegangen sind, flutschen natürlich gut. Die, die ich nicht tausendmal durchgegangen bin, gehen meistens trotzdem leicht von der Hand. Aber dann kommt eben doch mal eine daher, die sich nicht so wirklich zu Papier bringen lässt, und dann quäle ich mich da durch, bis wenigstens irgend etwas da steht und ich die Szene zum Abschluss gebracht habe. Meistens war das dann so krampfig, dass ich erleichtert bin, damit fertig zu sein, und dann läuft es wieder.

                Und dann denke ich eben tausendmal über diese vermurkste Szene nach

                Aber es passiert tatsächlich auch meistens, wenn ich von irgend etwas abgelenkt bin. Am besten ist es wirklich, ich sitze da, höre und sehe nichts anderes außer meinem Dokument und habe theoretisch unbegrenzt Zeit zu schreiben.

                Deshalb schließe ich jetzt auch direkt mal meinen Internetbrowser

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                • Milch
                  Milch kommentierte
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                  Die meisten Klischees sind nicht so schnell auszutauschen, weil du dich erst einmal in eine Sache hineingearbeitet haben musst.

                  Ich finde Blockade nicht so schlimm, irgendwann überwindet man sie meist. Ich glaube auch, dass ein Stocken beim Schreiben nicht schadet. Kreativität funktioniert nicht nach Effizienzkriterien, es hakt mal, weil man Nachdenken muss. Ende soll auch einige Zeit gebraucht haben, um in der Unendlichen Geschichten Bastian aus Phantasien zurückzuholen, es hat sich gelohnt, es ist ein Klassiker geworden.

                • Dodo
                  Dodo kommentierte
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                  Der Stop zum Nachdenken ist ja keine Schreibblockade. Er wird es erst, wenn man gar nichts mehr zu Papier oder Monitor bringt, obwohl man schon zu Ende gedacht zu haben meint. Die Frage hier ist ja, wie man aus so einer Blockade herauskommt.
                  Es ist ja OK, wenn man sagt, wart's ab, wird schon wieder. Das ist eine beneidenswert coole Haltung. *Respekt*
                  Für einige, auch für mich, ist es frustrierend, wenn der Cursor blinkt, noch weiterer Text lauert und der Kopf auf Halde liegt. Da nimmt man eben auch Gespräche, Nervtöten, Fragerei, Klischeegefahr in Kauf. Und der Austausch eines Notfall-Klischees ist dann doch eher einfach, denn eben nicht mit viel Einarbeitung verbunden. Sonst wär's ja kein Klischee, sondern gleich die Lösung geworden.
                  Trifft auch Klassiker- und Bestsellerautoren - ist mir egal, wenn ICH hänge.

                • Milch
                  Milch kommentierte
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                  Wenn man da mehrmals aus der Krise herausgefunden hat, dann nimmt man es gelassener, auch wenn es nicht schön ist.
                  Manchmal weiß man auch, warum man sich daraus nicht befreit.

                  (Ich bin kein Plotter, weil ich die Atmosphäre des Anfanges brauche. Für mich ist es schwer, ein Plotgerüst ohne dieses Gespür zu erstellen.)

                #9
                Nachdenken. Gespräch mit befreundeten Autoren suchen, auch wenn es keine Lösung gibt merkt man zumindest, dass man nicht alleine ist. Abstand gewinnen. Nachdenken. Laut Nachdenken. Der Partnerin auf die Ketten gehen. Auf das Dokument starren. Kaffee trinken. "Dumdium" tippen. Recherchieren. Nachdenken. Sich selbst in den Popo treten. "Irgendwas" schreiben. Fim gucken. Seinen Autorenfreunden noch mal auf den Keks gehen und bemerken, das man nicht alleine ist. Hilft aber im Grunde nicht, da man ja alleine da durch muss, auch wenn man das problem mit vielen Schriftstellern teilt. Tief Luft holen und die Szene anfangen.
                Nein das war ich nicht.
                Ach so, das!
                Ja, das war ich.

                Kontakt: administrator@wortkompass.de

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                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
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                  Zwielicht das trifft für mich den Nagel auf den Kopf. Mit der Überarbeitung hat das nur bedingt zu tun, weil die sich bei mir eh zieht. Und ob ich nun 300 oder 350 Stunden dran sitze, macht dann auch nicht mehr DEN Unterschied xD

                • Zwielicht
                  Zwielicht kommentierte
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                  Kelpie magico Klar gibt's noch diverse Korrekturrunden, wenn das Ding erstmal fertig ist Aber beim Schreiben des ersten Entwurfs ist die Vorgehensweise anscheinend doch sehr typabhängig. Mir leuchtet es ja immer total ein, einen ersten Entwurf schlecht und dafür schnell zu schreiben. Weil man dann schon beim Rohentwurf sieht, ob alles funktioniert und man den Plot korrigieren kann, ohne vorher schon ein Jahr lang geschrieben zu haben. Ist zeitlich natürlich 100 x effizienter. Aber ich kann es schlicht nicht

                • Gast-Avatar
                  Gast kommentierte
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                  Kelpie & Zwielicht - Ich reiche euch mal die Hände! Da sind wir uns wohl sehr ähnlich.

                #10
                Abstand. Was anderes schreiben. Immer ein Ausweichprojekt in Reichweite haben. Bei mir reicht oft schon, dass es eines gäbe.

                Bei konkreten Hängern: andere vollseihern. (Wer sich als Opfer angesprochen fühlt, ist gemeint). Manchmal merkt man beim Darstellen eines Problems für andere, welchen Ausweg es geben könnte. Oft reichen ein offenes Ohr und/oder ein kluger Ansatz, dass die eigenen Gedanken und die Wörter wieder fließen. Dafür übrigens Danke an die, die sich angesprochen fühlen . Egal, ob es sich um ein Wort oder eine brillante Erkenntnis handelt!

                Wenn ich keinen Einstieg in eine Szene finde, schreibe ich eben ab dem Moment, wo ich schon etwas zu schreiben habe. Das ... ändert sich später immer noch nicht, ich leide Krämpfe bei Überleitungen. Aber der wichtige Teil der Szene steht dort, und ich kann weitermachen, bis ich mich den Überleitungen widmen müsste.

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                  #11
                  Wenn ich blockiert, hilft mir:

                  Ӣ Spazierengehen und frische Luft schnappen
                  Ӣ ein guter Film oder der Griff zu einem guten Buch
                  ”¢ mit jemandem über die Geschichte reden
                  ”¢ ein Blick aufs "große Ganze": Warum ist es mir wichtig, diese Geschichte zu schreiben?
                  ”¢ die Vorstellung, dass zukünftige Leser das Geschriebene lieben werden (= Aussicht auf Anerkennung)
                  Ӣ Disziplin

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                    #12
                    Meine Blockaden (zum Beispiel die derzeitige, die sich schon recht lange hält) liegen häufig an meinem Schweinehund bzw. einem schlichten "keine Lust mehr". Das heißt nicht, dass ich die Geschichte doof finde, sondern dass ich einfach keine Lust mehr habe.

                    In dem Fall hilft ... abwarten. Eine Schreibphase wird schon wiederkommen. Solange einfach Zettelkram erledigen, irgendwas systematisieren, Dinge machen, für die man während des Schreibens keine Zeit hat, weil man die kreative Phase nicht unterbrechen will.

                    Was mir ansonsten oft hilft und was teilweise schon genannt wurde:
                    • Sich in seine Projekte einlesen (sofern man keinen inneren Kritiker hat, der einen dann eher zusammenstaucht als Mut zuspricht)
                    • Sich mit anderen über das Projekt unterhalten
                    • Auf ein anderes Projekt ausweichen
                    Und was bei mir bisher noch jede noch so schlimme Blockade gelöst hat: Abstinenz vom Schreiben und kreativen Arbeiten. Nach spätestens einer Woche hungert man dermaßen nach kreativen Ausdrucksmöglichkeit, dass man sich mit Freude wieder an sein Projekt setzt (sofern die Blockade nicht innerhalb des Projektes liegt, also z.B. an Recherchelücken etc. - in dem Fall: vorher beseitigen).
                    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                    So nah, so fern.

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                    • Gast-Avatar
                      Gast kommentierte
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                      Bei mir hat das auch schon mal bedeutend länger als eine Woche gedauert. Aber Abstinenz hilft auf kurz oder lang, das stimmt.

                    • Kelpie
                      Kelpie kommentierte
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                      Wie viel bedeutend länger?

                    • Gast-Avatar
                      Gast kommentierte
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                      Einige Monate?

                    #13
                    Was ich bei Schreibblockaden mache? Einfach weiterschreiben. Ist egal, ob es schlecht ist. Kann man hinterher immer löschen oder überarbeiten. Mit dem Schreiben kommen dann meist auch Ideen oder Lösungen für Probleme. Oft ist das, was dabei rauskommt, auch gar nicht so schlecht, wie man zunächst denkt. Alternativ schreibe ich auch erst etwas anderes, allerdings besser kürzere Sachen, sonst laufe ich Gefahr, das eine Langzeitprojekt mithilfe des anderen vor mir herzuschieben.
                    Bei mir hilft tatsächlich auch nichts anderes. Je mehr Abstand, desto schwerer fällt es mir, das Projekt wieder aufzugreifen. Mein Allheilmittel ist also: "Augen zu und durch". ^^

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                      #14
                      Ablenkung. Am Besten durch ein anderes Buch.

                      Und vor allem raus. Manchmal fehlt mir einfach die Inspiration. Wenn ich dann was unternehme, sei es auch nur mal einen anderen Supermarkt zu besuchen, geht es oft besser. Dann höre ich mal hier ein Gespräch mit, mal da - schwups - das würde doch auch gut in die Geschichte passen, oder? Oder das was die Tante in der Bäckerei über kleine Kinder gesagt hat, da hat sie vollkommen Recht! Das kleine Kind in meiner Geschichte ist viel zu ernst.
                      Vielleicht würde eine zahnlose Oma viel besser an die Stelle der gestressten Versicherungsberaterin passen?
                      -> Problemfindung und Behebung durch Abwechslung und nicht durch stures am Schreibtisch hocken und starren.
                      Das hilft bei mir nämlich partou nicht.🤔

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