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Mittwochsfrage #31: Wann wird Info Dump? Und ist das verboten?

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    #16
    Für mich ist Infodump alles,was nicht UNMITTELBAR zur Handlung beiträgt. Mich interessiert es nicht, ob der Charakter tättowiert ist, wenn diese Tättowierung niemals relevant wird. Oder ob der Charakter grüne, blaue oder gar keine Haare hat. Mich interessiert nicht, was der für ein Auto fährt oder was sein Lieblingsessen ist. Wenn es nur da steht, weil der Autor es da stehen haben will, finde ich es nervig. Da es unvermeidbar ist, überlese ich es in ca. 80% der Fälle. Wenn es zu schlimm wird, kommt das Buch weg. Ich muss meine Zeit nicht damit verschwenden, mich mit Infos vollballern zu lassen. Dafür gibt es Fachbücher, die ich gerne lese.

    Infodump ist für mich aber auch, wenn der Autor alle relevanten Informationen zum Text AUF EINMAL niederschreibt - und ich dann irgendwie sieben Seiten Informationen habe, die war alle für das Buch wichtig sind, aber an den Punkten teilweise noch gar nicht relevant sind.

    Mehr als ein Absatz an Infos? Das Buch kommt weg.

    Nicht umsonst sitze ich hinterher immer länger an der Überarbeitung der Geschichte, um Informationen reinzubringen, die die Testleser "interessant finden würden", auch wenn ich es sterbenslangweilig finde ^^

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Natürlich ist es so, dass nicht jeder Tättowierte heute Knastbruder oder Matrose ist, was früher der Fall war. Der Tättowierte ist vielleicht jünger als älter. Wenn man beschreibt, was sich jemand stechen ließ, sagt es schon etwas über die Person.
      Blaue oder grüne Haare sind für mich nicht natürlich. Es sagt schon etwas über eine Szene aus, wenn alle gefärbte Haare haben, man experimentiert mehr mit dem Aussehen, ist keine graue Maus.

    • Mona
      Mona kommentierte
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      Riyuu Was die Tätowierung angeht, könnte die (negative) Erwähnung eines Tattoos aber z.B.die Zugehörigkeit zu einer Kultur oder eines Berufs des POVs ausdrücken, die Tattoos eben kritisch betrachtet. Und leider gibt es noch immer Leute, die Tattoos mit Knast verbinden (auch wenn Tattoos in unseren Breitengraden relativ akzeptiert sind), und offenbar gibt es andererseits Motive, die tatsächlich darauf hindeuten.
      Was bunte Frisuren angeht, da ist dann halt echt die Frage nach der Zielgruppe, da geb ich Dir total recht.. Ein Insider weiß vielleicht eher, dass in manchen Subkulturen bunte Haare getragen werden -- schreibt man nur für Insider oder auch für Szenefremde? Und fühlen sich Insider mitunter nicht auch bestätigt oder quasi "zuhause", wenn man die bunten Haare erwähnt? -- Das wär dann halt wieder die anderen Seite; natürlich ist "weniger ist mehr" in meinen Augen genaus legitim.
      Ich finde auch, dass "Kleider machen Leute" in Büchern wie in der Realität zutreffen kann. Dann können bunte Haare oder sonstige der Norm abweichende Äußerlichkeiten auch wiederum schön Vorurteile brechen (z.B. der tätowierte, gepiercte Emo, der ein seriöser Bankangestellter ist. Bei uns gabs mal einen )

    • Kuro
      Kuro kommentierte
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      Milch deswegen sagte ich, dass es auch natürliche Haarfarben gibt, die man unnatürlich färben kann, braun beispielsweise.

      Ich habe beide Dinge bewusst angeführt, denn ich fand die pauschalisierte Aussage dazu einfach nicht passend. Es muss immer im Kontext gesehen und abgewogen werden, wo die Erwähnung/Information Sinn macht und wo sie tatsächlich unnötig ist.

    #17
    Langweilig sind solche Infos, wenn sie nach Schema F passieren und der Autor nicht weiß, was er damit bezwecken will.
    Vielleicht ging es einem gewissen britischen Schriftsteller nicht darum, über das Pfeifenkraut zu informieren, sondern er wollte die Welt nur realistischer erscheinen lassen. Wer denkt sich so etwas Nebensächliches wie das Pfeifenkraut aus? Vielleicht gibt es das Pfeifenkraut und Mittelerde ja wirklich. Da ist es ganz gut, wenn man erkennt, dass die Textstellen wie frühere Lexikonartikel verfasst sind.

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      #18
      Mir fällt gerade noch Die Chemie des Todes von Simon Beckett ein, bzw. seine Reihe über einen forensischen Anthropologen. Da hat man in jedem Band sehr ausführliche Informationen darüber, was mit dem Körper passiert, wenn ein Mensch stirbt, über den Verwesungsprozess, wann welche Larve von welcher Fliege wie groß sein muss, damit man den Todeszeitpunkt ziemlich genau bestimmen kann usw. Das wiederholt sich auch gerne mal von Buch zu Buch, und das wird auch nicht nett in einem Gespräch verpackt sondern wirklich aufgeschrieben.

      Das ist sicherlich für viele Infodump hoch 10, aber ich empfinde das überhaupt nicht so. Es wird zwar nicht total trocken rübergebracht aber auch nicht super-fetzig. Ich kann jetzt nicht sagen, dass der Schreibstil von Simon Beckett so außergewöhnlich gut ist, dass er mir absolut alles erzählen könnte, aber er ist gut zu lesen, was bei den Informationen, die er durchaus en masse bringt, natürlich hilft. Aber ich finde das Thema wahnsinnig interessant, und vielleicht hebt einen auch der Ekelfaktor ein bisschen über den Dump

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      • Kelpie
        Kelpie kommentierte
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        Das wäre für mich kein Infodump, weil er ja einen klaren Zweck verfolgt. Und allein die Thematik ist exotisch genug, um einen gewissen Reiz auszuüben xD

      • Zwielicht
        Zwielicht kommentierte
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        Bei Kathy Reichs sind die Details, die ausgebreitet werden, für den jeweiligen Fall von unmittelbarer Bedeutung. Und kommen immer dann, wenn sie sich auch wirklich gerade die Handschuhe überstreift oder die Handsäge ansetzt Ist für mich kein Infodump. Trotzdem manchmal zu ausführlich, so dass ich irgendwann weiterblättere.

        Lustigerweise fand ich Beckett dagegen unerträglich langweilig.

      • Arynah
        Arynah kommentierte
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        Chemie des Todes kenn ich auch und ich muss sagen, ich habe mich von dem Buch sehr unterhalten gefühlt und es ebenfalls nicht als Infodump empfunden. Erst jetzt, wo du es sagst, fällt mir auf, dass man diese ganzen Stellen als ID auch klassifizieren kann xD Mich selbst interessiert das Thema aber auch sehr. Jedoch wurde mir das Buch brennend von jemanden empfohlen, der mit Forensik eigentlich wenig am Hut hat, wodurch ich mir denke, dass Beckett es einfach nur sehr gut rüber gebracht hat
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