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Mittwochsfrage #15: "Jetzt wird's persönlich" - FSK18-Szenen und der Probeleser

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    Mittwochsfrage #15: "Jetzt wird's persönlich" - FSK18-Szenen und der Probeleser


    Aus einer kleinen projektbezogener Diskussion entspann sich folgende Frage.
    Warum fällt einem (z B mir; es soll aber auch andere geben) das Schreiben einer Liebesszene leicht, aber in der Sekunde, in der man sie zum Lesen an jemand anders gibt, knipst sich ein innerer Zensor an, von dem man vorher nichts geahnt hat und der viel entschärfen Stimmung herausstreichen will?
    In unserer Diskussion handelte es sich prinzipiell um Szenen, in denen es um einvernehmlichen Sex zwischen einwilligungsfähigen Menschen geht, in einem Text, der primär kein Erotikmanuskript ist, sondern Fantasy, LiRo, Krimi, Thriller, etc. (Bei einem Erotikmanuskript mag die Situation völlig anders sein, da erwartet der Leser - und auch der Probeleser - entsprechende Inhalte.)

    Warum also das wiederholte "Ich muss nochmal überarbeiten", als käme dann etwas Nobelpreisverdächtiges dabei heraus?

    Warum kann man dem Leser hammerharte Horrorszenen leichter zumuten als menschenfreundlichstes, zwischenmenschliches Zusammenkommen?

    Wir überlegten, dass womöglich mehr als sonst die Grenze zwischen Realität und Fiktion, der Erlebenswelt des Autors und der von ihm erfundenen Figuren irgendwie ... verschwimmt. Vielleicht, weil man nicht herausliest, dass der Autor beim Schreiben nüchtern, neutral und unerhitzt war?
    Vielleicht, weil Recherche über Emotionen und körperliche Abläufe nicht notwendig scheint und sich vermeintlich rein Persönliches offenbart (was so nicht stimmen kann, wenn man aus weiblicher und männlicher Sicht schreibt)?

    Oder hemmt die Tatsache, dass man den Probeleser kennt?
    Ich jedenfalls hätte weniger Probleme, die unzensierte Version einem anonymen Leser vorzulegen als jemanden, den ich explizit um seine Meinung bitte. Muss ich aber, weil ich diese Meinung sehr schätze.

    Geht es Euch ähnlich? Oder machen Euch andere Szenen ähnliche Probleme? Oder das ganze Skript?
    (Da der Thread offen ist, bitte ggf. keine drastischen Beispiele ausführen).
    Oder könnt Ihr jede Szene sofort offen zur Diskussion stellen?
    Zuletzt geändert von Dodo; 21.06.2017, 14:41.

    #2
    ich denke, es liegt daran, dass man auch mit den wenigsten Menschen mal eben sein eigenes Sexualleben diskutiert. Das ist einfach ein Thema, bei dem viele Hemmungen haben. Und wenn es schon beim Schreiben schwerfällt, die richtigen Worte zu finden, dann erst recht, wenn das, was man da geschrieben hat, auch noch in Frage gestellt werden soll.
    Warum kann man dem Leser hammerharte Horrorszenen leichter zumuten als menschenfreundlichstes, zwischenmenschliches Zusammenkommen?
    Bei einem Horrorszenario gehe ich davon aus, dass meine Probeleser genauso wenig Erfahrung mit abgerissenen Gliedmaßen und verspritzter Hirnmasse haben wie ich, oder dass sie zumindest wissen, dass ich davon keine Ahnung habe. Beim Sex hat so jeder seine Erfahrung (oder auch nicht), und die spiegelt sich dann eben im Text bzw. in der Kritik. Wenn man jetzt prinzipiell Hemmungen hat, etwas aus diesem Bereich über sich zu offenbaren, dann fällt es auch entsprechend schwer, den Text vorzuzeigen. Wie sehr das davon abhängt, wie gut man den Testleser kennt kann ich bisher nicht einschätzen. Vielleicht hat das sowas von den einen seh ich nie wieder, aber der andere wird jedesmal, wenn ich mich melde, denken "hey, da ist Ankh mit dem Fesselfetisch". Man weiß ja normalerweise auch gar nicht, wo beim Testleser die persönlichen Grenzen liegen, was er normal oder schon wieder pervers findet.
    Vielleicht ist da auch so eine Angst, dass einem jemand sagt, dass man es bisher immer falsch gemacht hat
    (was so nicht stimmen kann, wenn man aus weiblicher und männlicher Sicht schreibt)?
    Umso schlimmer, dann offenbart man auch noch unabsichtlich Details über seine Sexualpartner, die man vermutlich nichtmal gefragt hat, ob man ihre Ejakulationsfrequenz in einem Buch verarbeiten darf. XD
    Geht es Euch ähnlich?
    Ich drück mich ja immer noch vor allzu expliziten Szenen.
    Oder könnt Ihr jede Szene sofort offen zur Diskussion stellen?
    Das wird sich dann zeigen, wenn ich an den entsprechenden Stellen angelangt bin.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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      #3
      Zitat von Ankh Beitrag anzeigen
      ich denke, es liegt daran, dass man auch mit den wenigsten Menschen mal eben sein eigenes Sexualleben diskutiert.
      Diskutiert man das denn wirklich in einer fiktiven Liebesszene?


      Bei einem Horrorszenario gehe ich davon aus, dass meine Probeleser genauso wenig Erfahrung mit abgerissenen Gliedmaßen und verspritzter Hirnmasse haben wie ich, oder dass sie zumindest wissen, dass ich davon keine Ahnung habe. Beim Sex hat so jeder seine Erfahrung (oder auch nicht), und die spiegelt sich dann eben im Text bzw. in der Kritik.
      Das würde heißen, man wäre ohne Erfahrungen im Vorteil oder Welpenschutzprogramm? (Oder nur, wenn das Publikum vermeintlich auch keine Erfahrung hat?)

      ist da auch so eine Angst, dass einem jemand sagt, dass man es bisher immer falsch gemacht hat
      DAS kann ich absolut nachvollziehen.

      Ich drück mich ja immer noch vor allzu expliziten Szenen.

      Das wird sich dann zeigen, wenn ich an den entsprechenden Stellen angelangt bin.
      Spannung pur.

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        #4
        Bei einem Horrorszenario gehe ich davon aus, dass meine Probeleser genauso wenig Erfahrung mit abgerissenen Gliedmaßen und verspritzter Hirnmasse haben wie ich, oder dass sie zumindest wissen, dass ich davon keine Ahnung habe. Beim Sex hat so jeder seine Erfahrung (oder auch nicht), und die spiegelt sich dann eben im Text bzw. in der Kritik.
        Nja, aber das würde bedeuten, das man als Leser eben doch nicht die Distanz hält zwischen Buch und Autor. Er/sie kann ja von Blümchensex schreiben und ist eigentlich ganz anders drauf, es passt eben zur Figur. So wird es aber zum Zeugnis der Horizontalsportpräferenz des Autors.

        Und ich denke, dass u.a. dort der Knackpunkt liegt. Man will gut "im Bett" sein. Leistet man sich literarisch einen Patzer, ist das genauso Mist wie real. Und? Wie war ich?

        Außerdem können auch die ganzen Begrifflichkeiten falsch gewählt sein. Nenne ich das nun eher Brüste, Titten, Kissen, Melonen ... blabla. Was passt bezeichnungstechnisch überhaupt in mein Genre?
        Eine Kniescheibe ist eine Kniescheibe. Wenn die in einem Horrorszenario herausgetrennt wird, dann ist es so ... eklig halt und eben eine abgetrennte Kniescheibe. Die Begrifflichkeiten die in einer Liebesszene gewählt werden fallen auch wieder, vermeindlich, auf den Autor zurück. "Aha ... der nennt das XY ... der ist ja prüde/versaut/vulgär/süß."

        Als Testleser halte ich Abstand und schaue einfach, ob die Sprache und dier Performance zur eigentlichen Geschichte passt und liege nicht mit de(r)m Autor(in)en zusammen im Bett.

        Resümee: Ich bin froh keine Sexszenen in meinem Projekt zu benötigen
        Nein das war ich nicht.
        Ach so, das!
        Ja, das war ich.

        Kontakt: administrator@wortkompass.de

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Danke für das Wort Performance. *lol

          Und jammerschade für dein Projekt.

        • Ankh
          Ankh kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Ich finde das auch schade (LilasiXSergej!!!), aber es ist auch interessant, dass man praktisch von jedem Buch erwartet, dass irgendeine Liebelei drin vorkommt.

        #5
        Diskutiert man das denn wirklich in einer fiktiven Liebesszene?
        Nicht unbedingt, aber man redet eben über Sex an sich, und das fällt vielen eben schwer, ob er jetzt der eigene oder fiktiv (in den reale Erfahrungen eingeflossen sind) ist.

        Das würde heißen, man wäre ohne Erfahrungen im Vorteil oder Welpenschutzprogramm? (Oder nur, wenn das Publikum vermeintlich auch keine Erfahrung hat?)
        Hm, der Unterschied ist ja, dass man ohne Probleme zugeben kann, noch nie einen Menschen zerhackt zu haben, aber wenn man erklärt, keine (oder nicht für die Szene ausreichenden) sexuellen Erfahrungen zu haben, ist das vielen eher peinlich. Zudem ist bei den Horror-Splatterszenarien irgendwo ein stillschweigender Konsens zwischen Autor und Leser, dass das schon irgendwie so stimmt, und wenn nicht, will man es gar nicht so genau wissen und nimmt die Beschreibung einfach so hin. Bei Sexszenen wird sich dagegen endlos drüber lustig gemacht, wenn ein Autor anatomisches Unwissen beweist. Oder man zieht aus seinen ungelenken Formulierungen sogar Rückschlüsse auf seine ebenso ungelenke Praxis.
        Ich kenne übrigens auch Autoren, die zögern, wenn sie allzu brutale Gewalt (oder z.B. Gewalt gegen Kinder) darstellen, weil sie Angst haben, dass man schlecht von ihnen denkt, weil sie sich sowas ausdenken. Es gibt also auch in diesem Bereich Hemmungen zu zeigen, was das eigene Hirn so zusammenphantasiert.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          weltatlas Da kommt bestimmt die Neigung der Leute dazu, gerade über solche Themen gerne zu lästern. Natürlich weiß man, dass die Romanfigur nicht mit dem Autor gleichzusetzen ist, aber es macht eben mehr Spaß, sich ein Urteil über den Autor zu bilden (auch wenn man weiß oder ahnt, dass es gar nicht den Tatsachen entspricht) als über eine Figur.
          Verhindern kann man das als Autor am ehesten, indem man sich bewusst selbst schon ein bisschen über die Figur lustig macht und sie eben nicht als perfekten Liebhaber beschreibt. Damit umgeht man dann, dass man den perfekten Sex gewollt aber nicht gekonnt umgesetzt hat, weil man von vorneherein klar macht, dass der Sex nicht perfekt sein soll.

        • Milch
          Milch kommentierte
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          Perfektion in Literatur ist immer unglaublich.

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
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          Ankh, dann muss man wohl doch aus seinem unperfekten Erfahrungsschatz schöpfen ... ... Wobei icke ja nahezu perfekt bin.

        #6
        Ankh weltatlas Ich denke schon, dass es eine deutliche Distanz zwischen Autor und seinen Lesern gbit. Vor Jahren habe ich American Psycho gelesen, ich hätte niemals Ellis mit dem angerichteten Blutbad identifiziert. Es war stets klar, dass es sich um das Werk des Protas handelte. Ich glaube, dass das auch für die meisten Leser gilt. Wer hat denn schon eine Leiche zerstückelt und kann dem Autor Logikfehler oder Stümperhaftigkeit in der Ausführung nachweisen? Eher wenige unter uns. Hoffe ich.

        Beim Sex ist das was ganz anderes. A) geht es in der Fragestellung um Probeleser, da geht schon mal die gesamte Anonymität und die Distanz flöten, und B) hatten die meisten Leser schon mal Sex.
        Das ist dann genau wie beim Fußball. Auf dem Sofa liegen jede Menge (Sex-) Bundestrainer, die alles besser wissen (wollen) und die mit ihrer Kritik auch in keinster Weise hinterm Berg halten. Auch hier in dem Forum sind doch die regsten Diskussionen die, bei denen es irgendwie um Sexszenen geht. Und da lese ich meist Verrisse, seltener ein Lob über die Autorin oder gar ein Zugeständnis, dass so ein kleiner Funken der Errregung übergesprungen ist.
        Wenn ich die Sexszenen einer Kollegin verrissen habe, steigt natürlich in mir die Befürchtung, dass auch meine Probeleser, in der Beziehung keinerlei Scheu an den Tag legen.

        Andererseits: Geht es in gelungenen Sexszenen (außer in der klassischen Einhandliteratur) wirklich nur um die reine Mechanik und physische Performance? Oder stehen die Emotionen / Beziehungen der Protas nicht eher im Vordergrund? Sex ist ein Verstärker von Emotionen und für mich persönlich ist das kongruente Darstellen von Gefühlen noch der anspruchsvollste (und von mir ungemeisterte) Teil des Schreibens.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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        • Milch
          Milch kommentierte
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          Die Mechanik ist ja auch nicht sonderlich unterhaltsam zu lesen. Ich glaube, es geht um Emotionen.

        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Ich denke schon, dass es eine deutliche Distanz zwischen Autor und seinen Lesern gbit. Vor Jahren habe ich American Psycho gelesen, ich hätte niemals Ellis mit dem angerichteten Blutbad identifiziert. Es war stets klar, dass es sich um das Werk des Protas handelte. Ich glaube, dass das auch für die meisten Leser gilt. Wer hat denn schon eine Leiche zerstückelt und kann dem Autor Logikfehler oder Stümperhaftigkeit in der Ausführung nachweisen? Eher wenige unter uns. Hoffe ich.
          Ja, das sage(n) ich (wir) ja. Diese Distanz ist bei Horror gegeben und aus den von Dir ausgeführten Gründen bei Sexszenen eben nicht.

        #7
        Ich habe das Problem nicht. Ich stehe Sex sehr offen gegenüber und habe weder ein Problem damit, das Sexszenen von mir gelesen werden oder das ich mal eine Sexszene lese.”‹”‹”‹”‹”‹”‹ Vermutlich besteht bei den meisten das Probelm das Ankh bereits angesprochen hat - nicht jeder redet offen über Sex.

        Wenn ich weiß, da ist eine Sexszene drin (als Autor sollte ich das ja wissen) stehe ich dazu. Für gewöhnlich kommt bei mir dann noch hinterher "Übrigens, spielt in BDSM Bereich - neeeein, nicht 50SoG - mit [Gender] Top und [Gender] Sub. Würdest du das lesen?". Das wars.

        Ich finde,wer im Endeffekt sich für die Sexszene, Liebesszenen etc schämt oder sie runterspielt sollte sich doch noch einmal überlegen ob er wirklich so eine Szene schreiben sollte - offenbar ist dieser jemand dann noch nicht so weit über Sex zu reden oder zu schreiben. Ist wie mit den Kondomen - wem es peinlich ist welche zu kaufen ist auch noch nicht alt genug um sie zu benutzen.

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          #8
          Zitat von weltatlas Beitrag anzeigen

          Als Testleser halte ich Abstand und schaue einfach, ob die Sprache und die Performance zur eigentlichen Geschichte passt
          Ich glaube, das ist ein wichtiger Punkt. Wie bei allen anderen Szenen steht ja eher die sprachliche Umsetzung zur Diskussion - also eher das Wie als das Was geschildert wird (obwohl - bei mir steht prinzipiell immer alles Geschriebene zur Diskussion). Wenn das nicht zusammenpasst, wird es peinlich. Dass der Inhalt dann auch noch eher prickelnd ist (und sein soll), kommt natürlich gewaltig erschwerend hinzu.
          Es wäre für mich völlig normal, die korrekten anatomischen Bezeichnungen zu verwenden, weil es für mich Umgangssprache ist. Das passt aber wohl nicht zu meinem - unterschiedlich stark verkrampften - Protagonisten. Ich schreibe es aber erst einmal so auf. Erste Zweifel. Umformulieren. Zweite Zweifel. Jetzt wird es eine Gebrauchsanweisung. Umformulieren. SHOW DON'T TELL! Ist das nicht sehr blumig? Ver-zweifel.


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            #9
            Zitat von Peter Beitrag anzeigen
            Andererseits: Geht es in gelungenen Sexszenen (außer in der klassischen Einhandliteratur) wirklich nur um die reine Mechanik und physische Performance? Oder stehen die Emotionen / Beziehungen der Protas nicht eher im Vordergrund? Sex ist ein Verstärker von Emotionen und für mich persönlich ist das kongruente Darstellen von Gefühlen noch der anspruchsvollste (und von mir ungemeisterte) Teil des Schreibens.
            Natürlich kommt es auf den Kontext an. Wird es schwülstig oder technisch oder albern, wenn es vorher nicht schwülstig oder technisch oder albern war, dann fände ich es eben nicht gelungen. Und Darstellung von Sex ohne Emotion grenzt an Pornographie, die zumindest von mir nicht angestrebt wird. Von daher, ja, es ist eine Herausforderung.

            Ich finde,wer im Endeffekt sich für die Sexszene, Liebesszenen etc schämt oder sie runterspielt sollte sich doch noch einmal überlegen ob er wirklich so eine Szene schreiben sollte - offenbar ist dieser jemand dann noch nicht so weit über Sex zu reden oder zu schreiben
            Scham ist wahrscheinlich beim Schreiben ein sowieso unnützes Gefühl. Hier geht es aber nicht darum, über Sex zu reden, sondern einen guten Text abliefern zu wollen, dessen Inhalt Sex und Emotionalität ist. Genauso aufreibend kann es sein, fiktiv über den Tod eines geliebten Menschen zu schreiben. Einen solchen Text könnte ich auch nicht leicht hergeben. Aber ich gebe natürlich beide Szenen her. Ohne Scham, aber mit einer potentiellen Angriffsfläche, die mich als Mensch betreffen kann - weil die Trennung zwischen Schreiber und Geschriebenen, über die Güte der Schreibtechnik hinaus, verwischt.

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              #10
              Eine Kniescheibe ist eine Kniescheibe. Wenn die in einem Horrorszenario herausgetrennt wird, dann ist es so ... eklig halt und eben eine abgetrennte Kniescheibe. Die Begrifflichkeiten die in einer Liebesszene gewählt werden fallen auch wieder, vermeindlich, auf den Autor zurück. "Aha ... der nennt das XY ... der ist ja prüde/versaut/vulgär/süß."
              Aber es stimmt halt irgendwie auch - und das sage ich als Leserin, nicht als Autorin: Wenn mir Sexszenen auffallen, dann ziehe ich da sofort Rückschlüsse auf den Autor oder die Autorin. Wenn die Szenen unauffällig sind und nicht in die Extreme abschweifen, mache ich mir da keinen Kopf, aber ich erinnere mich an einen Roman von einer Autorin, die ich aus einem Forum kannte und ... äh ... ich fand es danach sehr schwierig, die Bilder aus meinem Kopf zu bekommen, wenn ich mich mit ihr unterhielt. Einfach diese Superlative von "der geilste Sex den ich [Prota] je hatte", "oh Gott, ich war so scharf", "oh Gott, er war so scharf" und andere Stellen, die ich hier lieber nicht bringen will - und automatisch habe ich mich gefragt, ob diese Autorin auch so ein Flittchen ist, ob sie unter akuter Abstinenz leidet oder was auch immer. Eigentlich ist es blöd, weil ich mir diese Frage ja bei anderen Handlungselementen auch nicht stelle, aber in dem Moment war sie einfach da ... und ist es ehrlich gesagt noch heute.

              Oder auch Ken Follett. Sorry, aber seit ich seine Bücher gelesen habe, hätte ich Angst, ihm im Dunkeln auf der Straße zu begegnen. Nachdem die erste Sexszene auftaucht, habe ich den Eindruck, dass er sich regelrecht in Rage schrieb, diese Szenen häufen und häufen sich, und werden teilweise inhaltlich so schmutzig, dass ich mir halt schon die Frage stelle, was in diesem Kopf vorgeht. Geilt er sich daran auf? So ganz neutral kann ich das kaum betrachten, immerhin hat sich dieser Autor diese Sexszene ja auch ausgedacht. Ich meine - jedem das seine, aber irgendwie kann ich mir da einfach nicht vorstellen, dass er so sehr ins Detail gegangen wäre, wenn ihm das nicht irgendwie gefallen hätte.


              Andererseits ... die paar Sexszenen, die ich geschrieben habe, sind ja nun auch kein Spiegelbild meines Lebens oder meiner intimsten Wünsche. Da versuche ich den Verlauf ja auch an die Charaktere anzupassen und wenn Ralf keine Ahnung hat, dann stellt er sich eben dumm an und wenn Ronny ein vulgärer Typ ist, dann redet er eben vulgär. Wobei ich mich mit letzterem richtig schwer tue. Wo ich ansonsten wirklich keine Probleme mit Flüchen und Beschimpfungen habe, ekelt es mich beim Thema Sex so sehr, dass solche Begriffe, zu denen ich mich in der Rohfassung überwunden habe, in den Überarbeitungen oft fliegen, weil sie mich ins Stocken bringen, ergo den Lesefluss unterbrechen, ergo schlecht sind.

              Hm, ich überlege gerade, ob es einfach von der Sexszene abhängt. Wie gesagt, es gibt Szenen, die sind okay, die beschreiben das Ganze, die sind meinetwegen auch wild oder peinlich oder was auch immer, aber sie sind klar auf den Charakter angepasst. Und dann gibt es Szenen, wo ich einfach den Eindruck nicht loswerde, dass sich der Autor daran unendlich aufgeilt. Und die finde ich irgendwie auch unangenehm und anhand derer bewerte ich häufig auch den Autor.

              Mir ist übrigens aufgefallen, dass sich oft in einem Roman nach der ersten Sexszene die weiteren häufen. Weiß nicht genau, woran es liegt, aber ich finde es faszinierend.


              Edit: Die Frage, die man sich vielleicht stellen kann: Wie geht oder ginge man damit um, wenn Eltern die Sexszene lesen, die man verfasst hat. Wäre es einem gleichgültig? Oder eher peinlich?
              Ich für meinen Teil muss sagen, dass sich das ähnlich anfühlt, als würde ich meiner Mutter Details aus meinem Sexleben erzählen - und das obwohl diese Szenen ja wirklich nichts damit zu tun haben.
              Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

              So nah, so fern.

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              • Dodo
                Dodo kommentierte
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                *lach* Mein Vater ist leider schon tot, aber meiner Mutter würd' ich's glatt zeigen. Ankh Auf jeden Fall würde sie mit einem dumpfen "ui" anfangen, sobald sie den ersten Satz liest, und am Ende sich den Bauch halten und Tränen lachen. *achselzuck*
                In meiner Familie schämt sich keiner. Es ist aber auch keiner schamlos.

              • Kelpie
                Kelpie kommentierte
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                Naja, aber wenn hier alle so "irgs" auf die Eltern-Frage reagieren, dann scheinen diese Szenen ja irgendwie tatsächlich komplett anders zu sein als alle anderen. Ich hätte kein Problem, meinen Eltern eine Axt-zermatscht-Gehirn-Szene zu zeigen.

              • weltatlas
                weltatlas kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Es hat einen Grund weshalb man zu diesem Thema Abstand zu seinen Eltern hält und die Eltern auch zu einem selbst. Wobei es auch immer darauf ankommt, wie locker man mit seinen Eltern diese Themen besprechen könnte. Diese Gedanken würde ich mir auch machen, wenn mein Sohn Sexszenen von mir lesen würde. Ich bin sein Vater, da ist der Abstand anonymer Autor und Publikum nicht gegeben.

              #11
              Zitat von Kelpie Beitrag anzeigen
              Und dann gibt es Szenen, wo ich einfach den Eindruck nicht loswerde, dass sich der Autor daran unendlich aufgeilt. Und die finde ich irgendwie auch unangenehm und anhand derer bewerte ich häufig auch den Autor.
              Okay, aber wenn ich als Autor bei einer traurigen Szene weinen oder bei einer lustigen lachen muss, dann werte ich das Erfolg. Konsequenterweise sollte es dann auch gut sein, wenn ich beim Schreiben von Sexszenen geil werde. Andererseits ist halt ein Witz, der beim Leser nicht witzig ankommt, etwas wo man drüberliest. Eine Sexszene, die mich als Leser nicht anmacht hat dagegen endloses Potential zum Fremdschämen. Und wenn du dir dann noch Ken Follett vorstellst, wie er an seiner Tastatur sitzt und ... nee.

              Edit: Die Frage, die man sich vielleicht stellen kann: Wie geht oder ginge man damit um, wenn Eltern die Sexszene lesen, die man verfasst hat. Wäre es einem gleichgültig? Oder eher peinlich?
              Tja, das war der Grund, warum ich ursprünglich nur unter Pseudonym schreiben wollte ...

              Poems are never finished.
              Just abandoned.

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                #12
                Ich habe bis jetzt keine Szenen, die nicht jugendfrei sind, deshalb kann ich auch nicht sagen, wie ich damit umgehen würde. Generell merke ich aber bei mir, dass ich dazu stehe, was mir an erotischer Literatur gefällt (also eher auf dem Mangabereich) und auch kein Problem damit habe, das Leuten zu empfehlen oder darüber zu disktuieren. Also nicht im Detail, aber über die Szene an sich.

                Selbst habe ich nur eine Szene die an der Grenze zum erotischen wandert, auch weil ich den Stil beibehalten wollte und es irgendwann ohne klare Begriffe nicht weiter ging, wenn man nicht total blumig umschreiben will, was da abgeht.
                Aber ich hatte überhaupt kein Problem das rauszugeben, weil ich auch in diesen Szenen nichts anderes mache, als Erfahrung und Fiktion zu mischen. Ich denke, der Rest der Geschichte sagt viel mehr über mich aus.

                Ich schreibe alles, so wie es mir gefällt, also auch Sexszenen. Das zeigt natürlich meine Präferenzen, aber ich denke eher meine Lesepräferenzen. Alles andere ist interpretation. Ich schreibe eben so, wie ich es für erotisch halte, aber dafür muss ich mich ja nicht schämen, bzw. sollte es nicht.

                Für mich wäre es merkwürdiger etwas rauszugeben, was ziemlich krank auf psychischer Ebene ist. Da würden ich mich vor der Meinung meiner Bekannten eher fürchten, als bei Sexszenen.

                Sobald man eine Geschichte weggibt, gibt man ja immer ein Stück von sich Preis und ob das jetzt ab 18 Inhalte sind oder irgendwas anderes.

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                • Ankh
                  Ankh kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Bei Büchern, die ich nicht geschrieben habe sondern nur lese habe ich auch keine Probleme, die zu empfehlen. Auch die ... seltsameren Sachen. Aber ich finde, es ist etwas anderes, wenn ich die Szene selbst geschrieben habe.

                #13
                Meine Gedanken dazu:
                1. Sex ist peinlich. Sex wird verschwiegen.
                  Es liegt wohl an der generellen Rezeption von den unterschiedlichen Themen Gewalt oder Liebe. Gewalt ist cool. Liebe ist peinlich. Einen Käfer zertreten, Heidi an den Haaren ziehen, Brillenbernd schubsen ist cool. Von Mama auf dem Schulhof gekuschelt werden, Tante Ernas Knutschereien ist peinlich. Es ist auch einfacher zuzugeben, dass man mal einen Wutanfall hatte und den blöden Sonntagsfahrer beschimpft hat. Aber niemand soll erfahren, dass man einen Heulkrampf bekommen hat – bei einer Beerdigung ist eine Träne okay, aber beim Titanic-Filmabend? No way.
                  Daraus resultiert:
                2. Wie redet man über Sex?
                  "Harte" Emotionen finden im Alltag Ausdruck. So'n Arschloch, hat mir vor der Nase meinen Parkplatz weggeschnappt, am liebsten hätte ich ihm eine runtergehauen. Wie ist es mit "weichen" Emotionen? (Wie leicht fiel euch das erste "Ich liebe Dich"?) Wie oft fasst man seine Trauer/Enttäuschung in Worte? Wie häufig kommt es vor, dass man "So ein Blödmann an Chef! Der hat doch keine Ahnung" sagt? Und wie häufig "Ich bin betrübt, weil Chef meine Mühen verkennt …"?
                  Und dann auch noch dieses Thema über die Intimsphäre, über den Schambereich. Es gibt ja kaum etwas Peinlicheres als dem Nachwuchs die Fortpflanzung zu erklären. Vielleicht funktioniert es, wenn man diese "Sache" wissenschaftlich aufzieht. Aber mit Gefühl? Irgs. "Ja, mein Kind. Als wir dich gezeugt haben, wurde ich so richtig hart." Oh mein Gott. Da würde ich lieber zehnmal erzählen, dass ich Herrn XY eine runtergehauen habe, als er sich an meine Braut rangemacht hat.

                  Wenn man generell nicht über solche Gefühle redet, fällt es einem auch sehr schwer darüber zu schreiben und sie anderen Leuten zu zeigen. Das gilt dann nicht nur erotischen und romantischen Szenen, sondern auch traurige oder bewegende Szenen. Man muss beweisen, dass man hart ist. Und wenn der Protagonist bei einer Beerdigung zusammenbricht, wird er – so fürchtet vielleicht der Autor – und stellvertretend der Autor selbst als Schwachmat bezeichnet.

                  Um solche Szenen aber gut zu schreiben, muss man aber emotional werden. Man muss die richtigen Worte in Show don't tell packen und sie mit Feingefühl in den Text weben, ansonsten kann man auch eine IKEA-Anleitung schreiben. Und was für Tipps gibt man Autoren, wenn es um Show don't tell oder amosphärisches Schreiben geht? Jawollo: Versetzt euch in die Szene. Fühlt, was der Protagonist fühlt. (Ich hab jetzt einen Tantra-Gruppenkurs vor Augen … und irgendwie ist das nicht schön. Denn so frei kann ich nun auch nicht über Sex reden und schreiben.)
                3. Darstellung von literarischem Sex = Darstellung eigener Gelüste … oder Sexpannen?
                  Es scheinen nicht alle Leser zwischen Autor und Figur unterscheiden zu können. Besonders wenn man in der Ich-Perspektive oder im Deep PoV schreibt, kann es zu Verwechslungen kommen. Bei Horrorszenen – egal wie lebendig geschrieben sie sind – funktioniert die Distanz irgendwie besser. Vielleicht liegt es daran, dass man das "Vertrauen" zum Autor hat, dass er sich nicht wirklich daran aufgeilt, Menschen beim lebendigen Leib aneinanderzunähen. Aber bei Sexszenen … Stopp! Das stimmt so nicht.

                  Ich bin der Meinung, dass es die Angst des Autors ist, dass der Leser glauben könnte, dass er gerade die Wichsvorlage des Autors liest. Woher soll der Leser denn wissen, dass – wie Dodo es gesagt hat – man beim Schreiben nüchtern, neutral und unterhitzt war? Vor allem wenn man sich als Autor auch noch in die Szene hineinversetzen kann, bedeutet es ja, dass man keine Antipathie dem gegenüber hat. Vielleicht glaubt der Autor ja, man habe bestimme Vorlieben … (Ist es denn so schlimm, auf Sex zu stehen?)

                  Auch die Wörter, die man benutzt, könnten auf die Vorlieben des Autors zurückgeschlossen werden. Natürlich. Schönschwurbelschreiber sind eher romantischer Natur. Wer einen klaren und knappen Stil bevorzugt, ist sicherlich im Leben auch ein geradliniger Mensch … oder? Wie weltatlas meinte: Kniescheibe ist Kniescheibe. Aber, Lustgrotte ist Nackenbeißer. Erdbeerspalte ist Chick-Lit. Fotze ist Porno. Auch wenn es mehr über das Genre und die Zielleser aussagt, hat man als Autor vielleicht Angst, dass Rückschlüsse gezogen werden?

                  Noch bisschen peinlicher ist es, wie Ankh geschrieben hat, wenn man irgendwelche Fehler begangen hat. Nicht jeder hat Erfahrungen im Massenmord. Aber Sex-Basics nicht zu kennen, ist schon arg peinlich. Es würde unter den Lesern und Rezensenten sicherlich ein großes Thema sein, wenn in einer Sexszene dem Protagonisten die Nudel trocken geblasen wird und er dabei voll abgeht. Ähm. Das ist ’ne ganz spezielle Technik. Glaubt mir …

                Alles in allem scheinen es Autorenängste zu sein, die daher rühren, dass man sich selten weich … Mist, ich muss lachen. *hust* … zeigen möchte.
                Wer urteilt über euch?



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                • Schneeregen
                  Schneeregen kommentierte
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                  Erdbeerspalte... Wtf?

                • Kelpie
                  Kelpie kommentierte
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                  ansonsten kann man auch eine IKEA-Anleitung schreiben.
                  Oh bitte, Vickie, mach das! Nach deiner Tannbåm-Anleitung bist du unangefochtene Meisterin des IKEA!

                #14
                Wir überlegten, dass womöglich mehr als sonst die Grenze zwischen Realität und Fiktion, der Erlebenswelt des Autors und der von ihm erfundenen Figuren irgendwie ... verschwimmt. Vielleicht, weil man nicht herausliest, dass der Autor beim Schreiben nüchtern, neutral und unerhitzt war?
                Vielleicht, weil Recherche über Emotionen und körperliche Abläufe nicht notwendig scheint und sich vermeintlich rein Persönliches offenbart (was so nicht stimmen kann, wenn man aus weiblicher und männlicher Sicht schreibt)?
                Das ist, glaub ich, der Grund.

                Ich hab mich in den letzten Monaten oft gefragt, warum man z.B. einem Stephen King nicht unterstellt, als mordender Clown durch die Gegend zu laufen, einem Erotikautor aber schnell unterstellt, selbst ja auch voll auf XY abzufahren. -- Ich hab wie erwähnt schon sehr häufig diese Erfahrung gemacht und bin es irgendwie leid, jedes Mal hinzufügen zu müssen, dass ich "nicht ganz so pervers" sei oder "nicht automatisch mit allen Ansichten konform gehe" usw.
                Vielleicht ist ein mordender Clown einfach noch immer zu "besonders", als dass man das mal schnell jemandem anhängt, aber Sex eben weil es so "natürlich" ist, unhinterfragt mit dem Autor verbunden wird.
                Peinlich ist es mir eigentlich nicht, solche Szenen herzuzeigen, eben weil es ja nichts Unnormales ist (okay, manche Praktiken sind vielleicht nicht so alltäglich, aber ... solang man niemanden damit schadet ...). Meine Sorge ist dann eher, dass in meine Person irgendetwas hineininterpretiert wird (was mir eigentlich auch egal ist, aber dank meines Manuskripts gingen schon Freundschaften flöten, und das finde ich sehr schade.)

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                • Schneeregen
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                  Mona Man darf eine Szene nie einseitig sehen, aber gerade wenn er seine Frau heiß findet, dann muss das auch im Text rüberkommen. Ansonsten handele ich ja nur etwas ab, auch wenn die Szene dann ein anderes Thema behandelt ist sie trotzdem nichter Sexualität beraubt.

                • Mona
                  Mona kommentierte
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                  Schneeregen Da hast Du natürlich vollkommen recht. Ich bin mir halt nicht sicher, ob der Leser quasi ungetrübt erregt werden kann, wenn gleichzeitig Probleme abgehandelt werden. Kann natürlich dennoch so sein.

                • Schneeregen
                  Schneeregen kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  In der Situation wüsste ich es auch nicht, aber als schreiber wäre es mein Ziel.
                  Es gibt ja auch Szenen die gerade durch die Probleme ein sehr hohes Erotikpotential haben, weil sie durch die Probleme die Emotionen verstärken.

                  Ich denke da zum Beispiel an eine Szene bei mir in der es eigentlich darum geht, dass sie gerade emotional zusammenbricht. Sie versucht sich zu fangen, indem sie aggressiv anfängt ihren Freund zu verführen. Ich traue dem Leser zu, hier zu merken, dass es besser wäre, wenn er nicht darauf eingeht und saß tut er nicht, aber das Verführen an sich sollte schon erotisch sein, da es immer noch seine Freundin ist und keine zufällige Person.

                #15
                Ich habe bisher keine direkten Sex-Szenen geschrieben, aber durchaus schon Sachen in die entsprechende Richtung. Bei Testlesern hatte ich deswegen eigentlich noch nicht wirklich Gedanken, selbst wenn ich die etwas besser kannte. Etwas anderes ist aber, wenn man - wie oben bereits angesprochen - daran denkt, dass z.B. die Eltern oder Großeltern die das Buch garantiert lesen werden Das versuche ich so gut es geht zu ignorieren, da man sonst vermutlich nicht das schreibt, was zu den Protas und der Geschichte passt.

                Als Leser schließe ich bei Sex-Szenen oder Erotik eigentlich nie auf den Autor. Das ist genauso Fiktion wie der Kettensägen-Mörder oder der plötzliche Adelstitel inkl. Palast und Millionen. Deswegen mache ich mir vermutlich auch keine Gedanken, was die Leser dank meiner Geschichte in mich reininterpretieren.
                »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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