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Stil, Ausdruck und Formulierungen

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    Wie heißt es korrekt?
    a. "Er hatte ... links liegen lassen" oder b. "Er hatte ... links liegen gelassen"?
    Ich war bis eben zweifellos für a.
    Dann aber fing ich an zu denken.

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    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Wie Alys es sagt.
      Als Vollverb "hat gelassen", als Modalverb "hat xy lassen". "Gelassen" bei Modalverben ist Umgangssprache.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Danke - und schön, dass die Meinungen sich etwas teilten.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Man kann sich helfen mit "er hat es durchgehen lassen". Hier würde "gelassen" falsch sein und klingen.

    "Wir beide befinden uns in einer ähnlichen Situation."

    oder

    "Wir beide befinden uns in ähnlichen Situationen."

    ?

    Danke im voraus!

    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      A ist der Thronfolger, B ist der Vize-Chefmagier. Sie gehen davon aus, dass demnächst ein Krieg ausbricht, und dass Kaiser und Chefmagier aktiv in die Schlacht ziehen werden. A will sagen: "Wir beide sind die Stellvertreter. Und wahrscheinlich werden wir beide demnächst als Regenten eingesetzt."

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Dann würde ich rein vom Gefühl her Plural nehmen, weil die Situationen an sich getrennt sind. Der eine übernimmt den Thron und der andere den Chefmagierhut.

      Wenn der Kaiser dagegen mit dem Chefmagier sprechen würde, wenn die beiden ihre Posten anderen überlassen und in die Schlacht ziehen, würde ich "in einer ähnlichen Situation" schreiben, weil sie gemeinsam darin stecken. Wobei, rein grammatikalisch kann eine einzelne Situation nicht ähnlich sein, weil es nix zum Vergleichen gibt. Da kann man nur sagen "ich bin in einer ähnlichen Situation wie du".

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke!

    "(...) er würde an der Grenze zwischen Deutschland und Holland nach den Ausweispapieren fragen."
    oder klingt
    "Grenze von D und NL"
    oder "Grenze von D nach NL" richtiger?

    *seufz*

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    • Flori
      Flori kommentierte
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      Da kann es sich eigentlich nur um die europäischen Länder Israel und Iran und ihre gemeinsame Grenze handeln.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Der Iran liegt in Europa??

      Zwischen Südirland und Großbritannien könnte das kompliziert werden.

    • Flori
      Flori kommentierte
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      Das erinnert mich an ein englisches Paar beim bnb (damals noch mit richtigen Betten): "We have never been to Ireland or Southern Ireland."

    Und schon wieder ich.

    Im Englischen gibt es die wunderbare Formulierung "Look what the cat dragged in". Sagt man, wenn jemand den Raum betritt, den man so gar nicht leiden kann und den man gleich mal saftig beleidigen will. Sinngemäß: da hat kein Mensch den Raum betreten, sondern das ist, wie wenn die Katze eine halbverweste Maus oder sonstigen Dreck zur Türe reingebracht hat.

    Kann man natürlich wörtlich übersezten, aber solche Direktübertragungen in eine andere Sprache finde ich immer recht holperig. Gibt es im Deutschen ein Sprichwort oder eine gängige Formulierung ähnlicher Bedeutung? Mir fällt gerade nix ein.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Wenn ich von solchen Sprüchen eine wörtliche Übersetzung lese, dann habe ich immer den Eindruck, einen Text zu lesen, der im Original auf Englisch war und dessen Übersetzer nicht besonders gut war (weil er den Spruch nicht als Sprichwort/geflügeltes Wort erkannt hat). Deshalb vermeide ich es lieber, sowas in meinen Texten zu verwenden.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ich müsste in diesem speziellen Fall auch sagen: das mit der Katze ist nicht schlecht. (Ich versteh's auch ohne Erklärung, vllt weil ich nur so beleidige).
      Aber ich verstehe auch Dein Gegenargument, aber Du kannst es ja in mehr Worte verpacken. "Na, da sieht ja einer aus, als wäre die Katze noch nicht ganz fertig mit ihm" oder oder oder halt besser.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Ist auch mehr so eine Gefühlssache. Ich finde den Katze-Spruch ja selbst so cool, deshalb steht er bei mir ja immer noch englisch in der Szene drin. Muss ich mal noch sacken lassen, ob ich es doch genauso auf Deutsch verwende oder mir dann wie ein schlechter Übersetzer vorkomme.

    (Alys II. und ich klatschen uns hier ab )

    Wie nennt man folgendes Gefühl?

    Situation: Mein Prota trifft auf jemanden, der ihn in der Vergangenheit gedemütigt und verärgert hat. In der aktuellen Situation hat der Prota die überlegene Position. Beide wissen es. Sein Gegenüber serviert ihm eine Vorlage nach der anderen, um von dem Prota ausgezählt zu werden. Beide wissen, dass der Prota das tun wird. Und er wird es mit Genugtuung tun. Dennoch ist die Situation für den Prota hochgradig unangenehm. Es hilft ihm nur, dass sein Gegenüber der blöde Antagonist ist und sich das Machtgefüge zwischen beiden umkehrt.

    Wie nennt man dieses Gefühl der Vorfreude auf die anstehende Genugtuung? Ich hadere mit dem Wort Vorfreude (wie gesagt, es ist eine unangenehme Situation)?

    Kommentar


    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Wenn der Prota es nicht so mit Gefühlen hat (so scheint es mir), dann ist es eher kontraproduktiv, wenn er eine tolle, zutreffende Beschreibung abspeichert. Die würde er nicht zustandebringen. Er ist vielleicht irritiert über seine Gewühlswallung und will die schnell abhaken und beiseitewischen? Er empfindet Vorfreude, gleichzeitig aber einen schalen Geschmack dabei, so als wäre die Freude "vergiftet". Da er aber das Ziel - nämlich die "Vernichtung" des Feindes - vor Augen hat, denkt er nicht weiter drüber nach.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Die Figur hat es sehr mit Gefühlen, der arme Kerl. Kein Sheldon Cooper
      Aber es ging mir hier nur um dieses eine Label, das es so nicht gibt, was aber nicht schlimm ist.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Hm, sozusagen genau andersrum. Na, dann ...

    Schritt 1: Zieh die Brauen zusammen
    Schritt 2: Kneif dir in das so einstandene Hauröllchen zwischen den Augen

    ... kann man dazu sagen "Er knetete seine Stirnfalte"?

    Ich brauche irgendeine Umschreibung dieser Geste, die nicht zu sehr von den Gedanken darum ablenkt.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Hmnmnm, dann denk ich mir was mit den Schläfen aus, das mit der Falte ist mir zu komplex.

      Warum gibt es eigentlich tausend Gesten aber nur für ein zwanzigstel davon etablierte Begriffe? *grummel*

    • Flori
      Flori kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Weil ein zwanzigstel ausgelutscht ist und neunzehn zwanzigstel noch zum (be)ackern da sind.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Weil man üblicherweise den Gesten sofort ihre Bedeutung zuordnet, sie aber selten beschreibt. Ich schreibe ja nicht: "Er zog beide Mundwinkel hoch, entblößte die Zähne, seine Augen verengten sich und seine Wangen wölbten sich aufwärts, während seine Brustkorb krampfartige Zuckungen vollführte und gellende Laute aus seinem Kehlkopf peitschten", sondern: "Er lachte laut"...

    Klettert man unter einem Absperrband hindurch?
    (alles außer Absperrband klingt für mich gerade falsch)

    Kommentar


    • Ankh
      Ankh kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich gehe davon aus, dass er eh schon eine Bewegung darauf zu bzw. hinterher davon weg macht, dann käme das Bücken zur normalen Fortbewegung einfach dazu. Oder man stellt einen Fuß unter dem Band durch, duckt sich drunter duch und zieht dann, wenn man wieder aufrecht steht, den anderen Fuß nach. Dann würdest du beim eigentlichen Bücken auf dem Fleck bleiben

      Du kannst deine Figur natürlich auch Limbo tanzen lassen, aber ich gehe mal davon aus, dass das jetzt nicht in eine spektakuläre Aktion ausarten soll? ^^

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      "sich bücken" ist für mich eine Übung, die man sich an Ort und Stelle bückt, "sich unter etwas durch bücken" beinhaltet aber schon die Fortbewegung.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Habe auch schon "tauchen" gehört.

    Ich schon wieder. Ich suche eine Bezeichnung für mittelbraune Haut. Ungefähr die Hautfarbe von Priyanka Chopra.

    "Braun" finde ich zu allgemein bzw. wird von den meisten zu sehr mit Sonnenbräune auf weißer Haut assoziiert, "milchkaffeefarben" entfällt leider da in Fantasy-Setting nicht brauchbar, und das oft gelesene "kupferfarben" läßt mich eher an die Haut von nordamerikanischen Native Americans denken.

    Ideen?
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Diesen Nackt-Blödsinn würde ich mit Verwendung in einer Geschichte nicht auch befeuern! Man kann ja "pastellfarben" schreiben - das ist zart und fluffig.
      Ich glaube, dass Vergleiche immer stattfinden - also würde man Haut in einem Fantasy mit etwas vergleichen, was es dort gibt. Wenn schon keinen Kakao, dann doch eine ausgedachte Pflanze. Die müsste natürlich vorher beschrieben werden, wobei man deren Braun mit irgendwas vergleichen müsste, um es dem Leser klarzumachen ...

      Ich kenne übrigens eher die vier Jahreszeiten-Typen. Das ist zwar auch eine Krücke, aber deckt zumindest die vier häufigsten Tönungen in Mitteleuropa ab.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich mag Menschen, die kein Makeup tragen ...

    • Milch
      Milch kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Problem bei den Essensvergleiche ist, dass die meisten Europäer ihre Haut selbst nicht mit irgendein Essen vergleichen. Niemand sagt ja von sich aus, dass seine Haut schweinchenrosa ist, sie ist pauschal weiß, auch wenn sie selten weiß ist, deshalb reicht braun wahrscheinlich aus, man muss es nicht genauer beschreiben.

    Hallo,

    ich habe ein Problem mit dem Holz hacken.

    Szene: Sie liegt im Bett im ersten Stock, offenes Fenster:

    "Sie erwachte durch ein hackendes Geräusch."

    "Wieder das Geräusch. Als würde etwas schweres auf einen harten Untergrund schlagen."

    Versteht man das dies Holz hacken sein soll? Weil ich nicht sofort verraten möchte das Charakter B draußen steht und hackt.

    Danke für Tipps

    Kommentar


    • Zwielicht
      Zwielicht kommentierte
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      Genau, ich finde auch „Sie erwachte davon, dass jemand draußen Holz hackte“ am elegantesten. Wenn du diese Info unbedingt zurückhalten willst, würde ich mit Lautmalerei wie von Ankh beschrieben arbeiten („pock“ passt ganz gut).

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      ...
      Zuletzt geändert von Badabumm; 01.10.2018, 06:46.

    • Winterherz
      Winterherz kommentierte
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      SilverMoon Ich empfinde Holzhacken nicht als "auf einen harten Untergrund schlagen", das Holz ist elastisch und das Geräusch kann auch eher dumpf sein. Harter Untergrund produziert ein eher klares Geräusch. Das kommt auf den Untergrund an auf dem der Hackklotz steht, wie trocken das Holz ist, wie groß, wie scharf die Axt ist, usw.; und jemand der es richtig macht, wird auch viele spaltende oder reissende Geräusche verursachen. Fällt das Holz daneben (auf schon gespaltenes Holz), entsteht eher ein polterndes oder klackerndes Geräusch. Manchmal hilft es, sich das irgendwie anzuhören, in echt oder als Video im Netz.
      Ich würde nicht sagen etwas schweres, sondern etwas kompaktes schlägt auf. Aber ich finde es auch schwer das passend in Worte zu fassen. Das "hackende Geräusch" beschreibt es schon nahezu vollständig.

      Also ich denke bei deiner Beschreibung im 2. Satz nicht (mehr) an Holzhacken.

    Kann man eigentlich "eine Waffe abfeuern" oder muss es "Schuss" sein?

    Danke schon mal für die Antworten.

    Kommentar


    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Nachtrag: auf jeden Fall ja. Sucht man bei Duden nach diversen Waffen, so findet man zwar meist die Formulierung "Projektil/Kugel/Salve wurde abgefeuert, aber ganz explizit ist auch die Passiv-Konstruktion "Faustfeuerwaffe wurde abgefeuert" zu finden.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Die Kripoleute, die ich erlebt hab, und die Rechtsmediziner verwenden "Waffe abfeuern", ohne rot zu werden.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Danke für eure Antworten.
      Waffe klingt für mich irgendwie so schrecklich falsch. Im Duden bin ich zur Kanone gekommen - hat mich nicht ganz überzeugt, weil ich eher an die Kugel denke. Aber an die Einträge zu den einzelnen Waffen hab ich gar nicht gedacht! Cool.

      Dann lass ich es ohne rot zu werden stehen.

    Kann man "Obhut über jemanden" haben? Oder ist es "für"?

    Kommentar


    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Wenn man jemanden "in seine Obhut nimmt", müsste man ihn auch "in seiner Obhut haben". Das wäre meine logische Folgerung. Hört sich schräg an, steht aber so im Duden.

      Jemanden "unter seiner Obhut haben" lese ich aber genauso oft...

    • Winterherz
      Winterherz kommentierte
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      Ich würde aus meinem Verständnis für Sprache heraus sagen, das es heißt...

      - in (seine/ihre/...) Obhut nehmen,
      - in (...) Obhut nahm,
      usw.

      Wie hat man denn Obhut für jemanden? Oder Obhut über jemanden?
      Man kann für jemanden stimmen, oder über jemanden urteilen.

      Erklären würde ich das damit (ohne den Duden zu bemühen), dass "in Obhut nehmen" eine gleiche oder ähnliche Bedetung hat wie "in Schutz nehmen" (und Vergleichbares). Man würde auch nicht sagen "in Schutz haben", sondern "in Schutz nehmen".

      Es heist auch "Inobhutnahme" (Jugendamt z.B.); nicht "Inobhuthabe" - nein nein.

      Edit: Die Form mit habe/n kommt vor, aber immer mit "in .... haben" oder "hatte ... in", etc. Die From "in Obhut haben", kann die Form "in Obhut nehmen" jedenfalls nicht ersetzen. Es kommt darauf an, was man ausdrücken will, und das erfodert eine präzise Formulierung.
      Das wird deutlich wenn ich sage: "Sie haben ihn in Schutz genommen." Hier kommt haben und nehmen vor, also beides; aber "genommen" kann man aus dem Satz nicht streichen, wohl aber sagen: "Sie nahmen ihn in Schutz."


      Man sollte auf jeden Fall darauf achten, das man diese Formulierungen richtig benutzt. Denn je häufiger man es falsch liest und hört, um so häufiger wissen Leute nicht mehr, wie es richtig formuliert wird. Ich habe jemanden in der Familie, der unter anderem auch Redewendungen einfach mixt wie es ihm gerade einfällt. Eigentlich ist das furchtbar, auch wenn man sich gelegentlich totlachen könnte.

      Jeder der in Betracht zieht, das sein Werk auch in eine andere Sprache übersetzt werden könnte, sollte dann auch daran denken, das nur eine gute Übersetzung zustande kommt, wenn Sprache kodiert bleibt. Also eine Redewendung als solche erkannt, und damit entspechend übersetzt werden kann.

      Ich finde es schade, das zunehmen mehr Leute "verwaschen" schreiben, nach dem Motto "solange du vestehst was ich meine ..."
      Seit der neuen Rechtschreibung (und durch den Einfluss des Internets) ist ein nicht unwesentlicher Teil der Bevölkerung dem Fatalismus anheimgefallen, und "kann schreiben wie man will".

      Tatsächlich ist es das aber nicht, und man lernt und kann es nur richtig, wenn man es auch richtig benutzt. Gerade als Autor. Ein Marathonläufer, der immer nachlässig trainiert, kann auch nicht behaupten: "Wenns beim Wettkampf dann drauf ankommt, lauf ich natürlich richtig!"

      Ich würde mich in jedem Fall an das halten, was sich im Duden findet.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Nun, Sprache wird solange falsch verwendet, bis sich das Falsche etabliert hat. Natürlich kann man dagegensteuern, aber es ist hoffnungslos. "Sinn machen" und "ich erinnere das" sind längst in die deutsche Sprache eingewandert und haben die korrekte Form verdrängt. Nun hat der Duden sogar einiges davon übernommen (auch die falsche Verwendung des Dativ ist längst akzeptiert); der Duden bildet nur den Sprachgebrauch ab, aber er ist kein absoluter Wächter des "richtigen" Deutsch. Wenn die Menschen "unter seiner Obhut" eingängiger finden und es so benutzen (was auch dem gesunden Verständnis von "unter seine Fittiche nehmen" entspricht), so wird es sich durchsetzen. Man kann sich darüber ärgern, und man kann es auch lassen...

      PS: die Unsicherheit über die richtige Schreibweise usw. ist längst da (dieser Thread beweist es). Und war immer schon da, wenn auch nicht so deutlich wie heute. Maßgeblichen Anteil daran haben die Hin- und Herschreibreformen, die nicht mal alles plausibel erklärt und verbessert haben. Die Prägung durch Werbe- und Journalismusjargon fördert ebenfalls falsches Deutsch.

    Heißt es

    1. vom einen Tag auf den anderen

    2. von einem Tag auf den anderen

    ?

    In dem Zusammenhang "Er hat von/m einen/m Tag auf den anderen damit aufgehört."
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • Amy
      Amy kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Zwar wohl etwas zu spät, aber ich kann mich den anderen nur anschließen.

    • Traummuschel
      Traummuschel kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Mit von einem auf den anderen ist eigentlich der nächste Tag gemeint, womit der andere bestimmt ist, deswegen hat er einen bestimmten Artikel. Von dem einen auf den anderen ginge theoretisch auch, auch wenn's seltsam klingt, wegen den zwei Artikeln. In dem Fall wäre einen aber eigentlich kein Artikel sondern dieser eine von eins. Dann wäre der eine aber auch genau bestimmt, was er in der Redewendung nicht ist.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Schreib: "Über Nacht hat er damit aufgehört..."

    "Isnardi hat die Sammlung "La lugubre gondola", "Sorgegondolen" (Die Trauergondel) von Tomas Tranströmer übersetzt."

    Der Satz bereitet mir gerade Kopfzerbrechen.
    Ich habe hier insgesamt dreimal den Titel dieser Gedichtesammlung, einmal in Isnardis Übersetzung, einmal im Original, einmal in der deutschen Übersetzung. Irgendwie finde ich das too much, aber da es ja in dem Satz um Isnardis Übersetzung geht, fände ich es seltsam, ausgerechnet ihren Titel zu löschen. Und die anderen beiden müssen m.E. auch bleiben.

    Davon abgesehen: Wie würdet ihr das am besten satzzeichentechnisch lösen? Zweimal Anführungszeichen, einmal Klammer? Das wirkt, als wären es zwei unterschiedliche Texte ... Andere Vorschläge? Da im Original die deutsche Übersetzung fehlt, steht es dort: "Sie übersetzte La lugubre gondola (Sorgegondolen) usw usf."
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

    Kommentar


    • Ankh
      Ankh kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Wenn das Original "Sorgegondolen" heißt, würde ich damit beginnen:

      "Isnardi hat die Sammlung "Sorgegondolen" (dt.: Die Trauergondel) von Tomas Tranströmer ins Italienische "La lugubre gondola" übersetzt."

      Dann ist zumindest klar, dass "die Trauergondel" hier nur eine Erklärung ist, während "La lugubre gondola" die Übersetzung ist, von der du sprichst.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ja, genau wie Ankh, sagt. Finde ich gut.

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Jefällt mir. Sehr.

      Danke dir, Ankh! Jetzt muss ich nur nochmal gucken, ob das so in die originale Wortschlange passt xD

    Bitte um Übersetzungshilfe.

    Englisch "You tried to comfort me. It was a very kind thing to do."

    Deutsch bisher: "Du hast versucht, mich zu trösten. Das war sehr nett von Dir."

    Gefällt mir nicht weil: "nett" drückt hier nicht einmal ansatzweise die Tiefe dessen aus, was ausgedrückt werden soll. "Nett" ist an der Supermarktkasse: "Oh, sie haben Ihren Kassenzettel vergessen." - "Ach danke, sehr nett."
    Andere, ähnliche Worte wie "liebenswürdig" oder "freundlich" sind mir auch zu schwammig. "Mitfühlend" passt auch nicht ganz, da steckt schon wieder zu viel Assoziation zu Trauer und Mitleid drin.

    Der Kontext: meine zwei Haupt-Chars, beide rationale, kühle Charaktere, die sich üblicherweise ihren gegenseitigen Respekt durch gegenseitige Beleidiungen versichern, sind in einen echten Streit geraten. So richtig heftig. Was letztlich tatsächlich dazu geführt hat, dass sie Tränen in den Augen hatte und er überhaupt nicht mehr wusste, wie er damit umgehen sollte - und einen unbeholfenen (und völlig schiefgehenden) Versuch gemacht hat, sie zu trösten.
    Jetzt haben sie einander ein paar Tage nicht gesehen und versuchen in einem ernsthaften Gespräch, den Streit aufzuarbeiten. Sie will ausdrücken, dass sie verstanden hat, dass er völlig entgegen seinem üblichen Benehmen tatsächlich versucht hat, sie zu trösten - und dass sie diese Geste sehr zu schätzen weiß. "War nett" reicht da einfach nicht aus.

    Muss keine wörtliche Übersetzung sein.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


    • SaKi
      SaKi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Da sie es sehr zu schätzen weiß, warum versuchst du es nicht mit dieser Formulierung?
      »Du hast versucht, mich zu trösten. Ich weiß das sehr zu schätzen.«

      Oder »Du hast versucht, mich zu trösten. Das hat mir viel bedeutet./Das bedeutet mir viel.«?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Zuvorkommend? Feinfühlig? Einfühlsam?

      SaKi "ich weiß das zu schätzen" drückt es imA sehr schön aus.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Oh ja, "berührend" ist gut! Das baue ich 2 oder 3 Sätze später gleich ein. Und "bedeutet mir viel" nehme ich an der Stelle.
      Super, ihr seid toll! An dem Satz grüble ich seit Tagen.

    An alle Ärzt*innen und Hypochonder*innen:
    Wie nennt man diese Nöppels, die man für die EEG an den Kopf pappt?
    Welche Fachwörter sind denn sonst noch wichtig für diesen Bereich?

    Ich danke im Voraus!

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich hab tatsächlich subcutan gegoogelt und währenddessen fiel mir dann ein, dass ich eigentlich mein Latinum habe, und eigentlich weiß, was das heißt, und mich gefragt, wieso ich eigentlich so blöde bin und mir trotzdem Bilder angucken. Ich gehe jetzt Pinguin-Videos gucken.

    • SaKi
      SaKi kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich hab auch eine Spritzenphobie und habe – nachdem ich die Kommentare gelesen hatte – auf den Link geklickt. Wieso war ich so verrückt xD Jetzt will ich auch Pinguin-Videos gucken!

      Erinnert mich dran, wie ich letztens auf Arbeit einen Text über Lipofilling (Eigenfettbehandlung) geschrieben habe (so halb freiwillig, weil der Text geschrieben werden musste und alle anderen schon ordentlich zu tun hatten) … ich zu meiner Teamleiterin: "Ich schreib dir gern alles, aber ist echt nicht mein Lieblingsthema. Hab ne Spritzenphobie." – Sie: "Kannst ja jedes Mal 'Schleife' schreiben, wenn du Kanüle schreiben müsstest und stellst es dir einfach nich weiter vor!" Ich hab mich zusammengerissen und NICHT Schleife geschrieben *ggg*

      Aber diese Elektroden gibt's ja auch so zum Aufkleben. Und alle anderen gucken wir uns einfach gar nicht an, lalala.

    • Time
      Time kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Tut mir leid wenn ich jetzt redundant schreibe aber zumindest zu dem was wichtig ist... ist halt die Baseline bei der zumindest eine ausreichende leitfähigkeit der entsprechenden Elektroden feststehen muss.
      Dann gibt es noch die verschiedenene Wellenarten Alpha, Beta, Delta und Tetawellen welche mit einem Polygraph aufgezeichnet werden.
      Bei Schlaf EEGs kann man von Polysomnographie reden
      Ich muss sagen das spezifische Wissen ist Neuland für mich mich aber bei entsprechenden Interesse kann ich spezifische Sachen in einem klinischen bzw biologische Lehrbuch der Psychologie in Erfahrung bringen. Bzw wenn du weißt wie man 30 und 60 KB übertragen kann kann ich versuchen sie zu verschicken.... aber das erst wenn ich wieder in der Uni Internet schnorren kann

      und SaKi am Ende ist das ja nur ne Steckverbindung wenn ich diese Nadeln sehe muss ich an Klinkenstecker denken, weil am Ende werden die ja wirklich nur in Löcher in der Kappe gesteckt.
      Aber vielleicht kommt die Assoziation nur weil ich in meinen Leben schon viel zu oft Versuchskaninchen in verschiedensten EEG Messungen war
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