Hier könnt Ihr alle Fragen zur Grammatik stellen.
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Das ist ein wichtiges Thema.
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Jippie!
Dann fange ich mal an - es geht um Konjunktiv II Präteritum im Vorgangspassiv, konkret um den Eintrag dazu im Wikipediaartikel über Konjunktiv. [1] In der zweiten Tabelle im verlinkten Abschnitt benutzen sie "Ich wurde getragen" als Beispiel. Daraus wird laut der Tabelle "Ich würde getragen werden" - und da bin ich mir echt unsicher, für mich klingt das nämlich nach Futur I. Zumindest in der Tabelle stimmen die Formen für Vorgangspassiv im Präteritum und im Futur I auch überein.
Könnte es sein, dass sich jemand beim Abschreiben der Tabelle vertippt hat und es eigentlich "Ich würde getragen" heißen müsste - schließlich wird in keiner anderen Zeit ein weiteres Hilfsverb hinzugefügt -, hängt das irgendwie damit zusammen, dass Präteritum in Romanen benutzt wird um Gegenwärtiges zu erzählen oder bin ich vollkommen auf dem Holzweg?
Könnte jemand ein Beispiel für Konjunktiv II Präteritum im Vorgangspassiv machen? Wäre "Ich würde getragen, wenn sie eine Trage hätten." richtig? ö_o'
[1] https://de.wikipedia.org/wiki/Konjun...Konjunktivs_II
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Im Wiktionary steht es ohne werden (https://de.wiktionary.org/wiki/Flexion:tragen). Möglicherweise ist beides richtig. Im Erzählpräteritum würde ich, glaube ich, mehr zu der Version mit werden neigen, weil die ohne nach einer seltsamen Aktiv-Passiv-Mischung klingt (obwohl ich die ohne für richtiger halte). Kannst du das ganze nicht einfach ins Aktiv setzen? Aus dem zweiten Teil des Satzes schließe ich, dass du das Subjekt, das tragen soll, ja kennst, also warum muss es passiv sein? Denn egal, was nun korrekt ist, beides klingt in der Zeitstufe ungewohnt.
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Traummuschel Ah, Wiktionary, guter Punkt. Danke : )
Die Frage und das Beispiel haben nur auf die Grammatik abgezielt, weil die Form so selten ist und so ungewohnt klingt. (Bzw. irgendwie nach "Mittelalter"-Liedtext.) Benutzen würde ich das nicht, nein.
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Anstatte des Präteritum Passiv Konjunktiv II (ich würde getragen), kann man die würde-Form benutzen (ich würde getragen werden). Zweites ist in der Umgangssprache gebräuchlich. Dasselbe gibt auch übrigens auch Zukunftsformen ("er würde 80 Jahre alt" vs. "er würde 80 Jahre als werden"). Erstes ist schriftsprachlicher und stilistisch eleganter, zweites ist umgangssprachlicher.
Dass es an das Futur erinnert, liegt daran, dass das Futus Passiv Indikativ "ich werde getragen werden" im epischen Präteritum "ich würde getragen werden" heißt. Dennoch ist es von der Bedeutung her gar nicht so fern, da in einem Text, der in der Vergangenheit geschrieben und somit abgeschlossen ist, die "Zukunft" immer ein Kondotionalis ist – was wäre, wenn.
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Schreibt man "Scheiße" als Fluch groß oder klein?
Im konkreten Satz: "Saloga will alle Bewohner haben, scheiße, nicht nur ein paar!"
Ich bin mir nämlich nicht sicher, ob das hier ein Adjektiv oder Substantiv ist XDDerweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber
So nah, so fern.
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Ich steh gerade trotz Googeln und Duden an:
Ein dramatischer Roman um Sex, Gewalt und tiefes Vertrauen – mit psychologischen und sozialkritischen Aspekten.
Passt "um" hier? Oder lieber doch "über"?
Wobei im Roman ja mehr enthalten ist, als ich hier aufzähle. Es soll mehr ausdrücken: Rund um "Blabla". Oder: "Das, was hier aufgezählt wird, spielt eine Rolle." Das würde eher für "um" sprechen, oder? Es hört sich für mich aber grammatikalisch so falsch an. Aber es müsste lt. Duden eigentlich stimmen, weil sich das "um" auf ein Objekt bezieht und ne räumliche (wenn auch abstrakte) Angabe ist. Oder? ^^
Man sagt ja auch "Es geht um Thema XY."
Kann ich also so lassen? Ja? *zappel*
(Irgendwie lese ich das "um" hier immer als "für" -- Also wer de Roman lesen will, muss erst mal Sex, Gewalt und tiefes Vertrauen abgeben oO ^^)
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So, noch mal eine Frage.
Ihre nackten Füße versanken im Teppich. Am liebsten hätte sie sich in ihm vergraben, sobald G., der Zeitung lesend auf dem Sofa saß, zu ihr aufblickte.
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Ist eigentlich eine Frage zum Apostrophieren. Offenbar schreib' ich nicht genug Umgangssprache ...
"Zeig 's mir." (Das müsste richtig sein, oder?)
"Zeig's mir."
Mittlerweile find' ich, beides sieht bescheuert aus.
(Mit Entsetzen im Duden gesehen: "Das gibts doch gar nicht." ... => "Zeigs mir?")
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Ist jetzt zwar keine Grammatikfrage, aber kann mir jemand sagen, wie ich ein geschütztes Minus tippe, sodass kein Zeilenumbruch zwischen dem Minus und der Zahl die beiden trennen kann? Ich habe es mit einem geschützten Bindestrich versucht (das wird auch überall so empfohlen, hab schon eine Googleorgie hinter mir), aber dann zieht Word das Wort vor dem Minus auch in die nächste Zeile. Ist das Absicht, weil das Minus aus ästhetischen Gründen nicht am Anfang einer Zeile stehen soll?Poems are never finished.
Just abandoned.
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VickieLinn Yay, so geht's!Kaum macht man's richtig ... Keine Ahnung, warum es über die Tastatur nicht klappt.
Danke!!
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Ich brauche wieder eure Hilfe.
An einer Stelle meiner Geschichte, die in der 1. Pers. Präteritum verfasst ist, erinnert sich die Prota an Geschehen aus ihrer Vergangenheit. Eigentlich müssten diese Erinnerungen ja im Plusquamperfekt stehen (… hatte gelacht, war gegangen etc.). Da diese Erinnerungspassage aber recht lang ist, finde ich, dass das Plusquamperfekt schwerfällig daherkommt und den Lesefluss erheblich stört.
Kann ich also den entsprechenden Abschnitt einfach im Präteritum belassen, vielleicht mit einer kurzen "Einleitung" im Plusquamperfekt?
Beispiel (nicht aus meinem Text, improvisiert = sinnfrei):
Erinnerungen übermannten mich. Mir fielen die vielen Stunden ein, die wir gemeinsam verbracht hatten. Ihre geröteten Wangen, als wir durch die Maisfelder gerannt waren. Unser lautes Lachen. Wie sie Thomas’ Schulranzen hatte verschwinden lassen, um sich an ihm zu rächen. Wie wir uns Atteste für den Sportunterricht gefälscht hatten usw.
Erinnerungen übermannten mich. Mir fielen die vielen Stunden ein, die wir gemeinsam verbracht hatten. Ihre geröteten Wangen, als wir durch die Maisfelder rannten. Unser lautes Lachen. Wie sie Thomas’ Schulranzen verschwinden ließ, um sich an ihm zu rächen. Wie wir uns Atteste für den Sportunterricht fälschten usw.
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Bin gerade verwirrt. Was ist richtig(er)?
Ich schloss mich in meinem Zimmer ein.
Ich schloss mich in mein Zimmer ein.
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Ich würde sagen: "Ich schließe mich in meinem Zimmer ein" oder "ich schließe dich in dein Zimmer ein".
Ich bin mir nicht sicher, ob das die Regel ist, aber mein Gefühl sagt mir, dass das mit der Aktivität/Passivität zusammenhängt. Ich würde auch sagen, "Lisa schließt Anna in ihr Zimmer ein", wenn Lisa der Fokus ist und "Lisa schließt Anna in ihrem Zimmer ein", wenn Anna der Fokus ist.
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Traummuschel Daran hab ich noch gar nicht gedacht. Das bringt einen ganz neuen Aspekt in das Ganze.
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Die Regel ist einfach:
Die Frage lautet: Wo schließe ich mich ein? Wenn ich mit "wo" frage, brauche ich einen Dativ: Ich schloss mich in meinem Zimmer ein.
Wenn ich allerdings mit "wohin" frage, folgt ein Akkusativ.
Deshalb heißt der untere Satz auch: Lisa schließt Anna in ihrem Zimmer ein. Wo schließt sie Anna ein?
Aber:
Lisa schickt Anna in ihr Zimmer. Wohin schickt sie sie? Der Akkusativ impliziert immer eine Bewegungsrichtung.
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Und wie steht ihr zum Doppelpunkt in der direkten Rede?
Bspw.:
"Wenn du was brauchst: Du kannst dich jederzeit an mich wenden.""Nicht nötig. Du weißt doch: Ich komm schon allein klar."
Mir will gerade auch kein Roman einfallen, bei dem ich Doppelpunkte in der direkten Rede gesehen bzw. gelesen hätte. *kopfkratz*
Womöglich wären der Gedankenstrich (–) oder die Drei Pünktchen (…) eine Alternative?
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Drei Punkte bedeuten eine lange Pause, deswegen würde ich darauf auf jeden Fall in dem Zusammenhang verzichten. Gedankenstrich finde ich am "alternativsten" zum Doppelpunkt, ansonsten halt Komma. Ich weiß nicht, ob ich mich am Doppelpunkt aufhängen würde, aber schön ist es irgendwie nicht xD
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Wir reden tatsächlich mit Doppelpunkt, aber im literarischen Deutsch macht man ganze Sätze oder Komma-Nebensätze daraus. Will man nahe am Sprechen bleiben, kann man ihn stehenlassen. Besonders auffällig ist das beim verbreiteten "weil", das gesprochen meist falsch verwendet wird. "Ich muss schwer tragen, weil: ich habe kein Auto.", "Ich muss staubsaugen, weil: da liegt Schmutz." Ohne Doppelpunkt wäre es komplett falsch und auch schwer zu lesen, reißt aber mehr und mehr ein...
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Wenn jemand in einer wörtlichen Rede eine Frage stellt, aber unterbrochen wird, schreibe ich dann ein Fragezeichen hin?
"Ist er –?"
"Ist er –"
Das sieht beides doof aus.Poems are never finished.
Just abandoned.
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Zwielicht da gibt es mW keine feste Regel. Aber ich finde es macht einen Unterschied, ob jemand beim Sprechen allmählich von selbst verstummt oder abrupt abbricht bzw. unterbrochen wird, und den Unterschied würde ich gerne darstellen.
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