Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

lebendige Figuren entwickeln - Ankhs Tipps und Tricks (und Links)

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

  • Milch
    kommentierte 's Antwort
    Nein, es war nicht alles schon mal da. Das ist schlicht Unsinn. Man kann aber noch Frisches, Neues, Überraschendes finden, selbst wenn es sich auf etwas Früheres beziehen mag. Ein Blick in der Literaturgeschichte beweist ja, dass es immer etwas gibt, was überraschend und frisch ist.

    Klischee sind ja laut Definition Denkschablonen, die werden eigentlich nicht hinterfragt. Vielleicht fasse ich Klischees etwas enger. Klischee sind der einfachste Weg, mich als Leser zu vergraulen, so kann ich am Ende auch nicht überrascht werden. Man muss mir als Leser schon etwas bieten, damit ich dranbleibe, das kann auch subtil geschehen. Ich muss schon erkennen, dass der Schreiber sich mit der Materie auskennt.

    Manchmal verändert sich durch die Konkretisierung eine Klischeefigur in eine individuelle Figur. Der unkonventionelle Ermittler ist an sich langweilig, aber wenn man herausfindet, warum und wie ein Ermittler unkonventionell ist, kann sich das ändern. Beispielsweise: er löst die Fälle, weil er sein mathematisches Fachwissen anwendet, beispielsweise bei Numbers, die Idee wäre nicht mehr so originell.
    Eigentlich war alles irgendwann mal originell, die Rechtsmedizinerin, der alkoholkranke Kommissar, die Ermittlerin und so weiter.
    Zuletzt geändert von Milch; 07.02.2017, 15:43.

  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Ich kenne eine Geschichte, in der der einsame Cowboy ein kleines Mädchen ist. Mit einer Wasserpistole. Mit der sie am Schluss die brennende Lunte löscht.
    Wer sagt, dass man diese Denkmuster nicht hinterfragt? Die einfachste Methode, einen Leser zu verblüffen ist es, ihm vorzugaukeln, er wisse was kommt und diese Erwartungen dann auszunutzen, um ihm etwas anderes zu präsentieren oder ihm etwas unterzujubeln, worüber er dann umso intensiver nachdenkt, sobald er merkt, dass seine bekannte Schablone nicht passt. Mit einem ganz neuen, frischen Charakter (den es eh nicht gibt, in gewisser Form war wohl alles schonmal da) geht das nicht.

  • Milch
    kommentierte 's Antwort
    Ich weiß nicht, ob Menschen in ihren Kern Klischees sind, sicherlich funktionieren sie nach psychologischen Mustern, aber der einsame Cowboy ist Klischee, langsam wird auch der betrunkene Kommissar zum Klischee. Klischee sind Denkmuster, die nicht hinterfragt werden. In der Regel sind Menschen vielschichtig.

    Wie kann man Figuren erschaffen, die die Leser interessieren? Alle erreicht man nie. Ein interessantes Thema oder ein interessantes Sujet wäre hilfreich. Wenn man ein abgegrastes Sujet nimmt, sollte man wenigstens eine Idee haben, was man dazu Neues zu sagen hat. Andere, frische Themen und Sujet ziehen zwingend neue Figuren nach sich. Um Recherche kommt man nicht umhin. Um ehrlich zu sein, wie muskulär eine Figur ist, interessiert mich nur sekundär.

  • Kelpie
    kommentierte 's Antwort
    Schade, ich wäre neugierig auf die Irrwege gewesen ^^

  • Kelpie
    kommentierte 's Antwort
    Zum Thema Klischee: Wenn wir uns selbst und unsere Mitmenschen anschauen, finden wir in ihrem Kern denke ich auch sehr viele Klischees. Was sie einzigartig macht, sind dann andere Aspekte, Zusätze usw. Ankh hat ja oben davon gesprochen, bestimmte Aspekte hinzuzunehmen und andere wegzulassen. Das trifft es, denke ich, ganz gut.

  • Ankh
    kommentierte 's Antwort
    Ich verwende Klischees auch nicht in ihrer altbekannten Form, aber ich benutze sie gerne als Basis, auf die ich aufbaue, an der ich rumfeile und Dinge hinzufüge oder wegnehme. Klischees wären nicht zu dem geworden,was sie sind, wenn ihnen nicht grundsätzlich ein interessanter Kern innewohnen würde. Diesen Kern versuche ich zu nehmen und neu zu gestalten.

    Das mit dem Individuum ist sicher das wichtigste an der ganzen Charaktererschaffung. Nur, wie mache ich eine Figur zu einem Individuum, für das sich die Leser interessieren?

  • Milch
    antwortet
    Ich bin kein Freund von Klischees, weil das langweilig ist. Sicherlich kann man manches nicht umgehen, aber dann wenigstens so ummänteln, dass es spannend ist.
    Ansonsten gilt der Hinweis: Kenne den Hintergrund deiner Figur! Kenne die speziellen Hindernisse für deine Figur! Wie denkt sie? Wie schaut sie auf die Welt? Mach deine Figur zu einem Individuum, zu einer unverwechselbaren Figur!
    Richtig finde ich, dass man die Figur in Beziehung setzen soll.
    Zuletzt geändert von Milch; 07.02.2017, 13:15.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Ankh
    antwortet
    Beim Seefahrer hatte ich eigentlich einen Rollenspielcharakter vom Ankhängsel vor Augen, aber wenn es auf Parletton passt, dann sieht man daran ja schonmal, dass es für völlig verschiedene Figuren funktioniert

    Eine Frage: Gehst du so eigentlich wirklich an dein Charakterplotting heran oder ist das dein Wegweiser für das nächste Mal, nachdem du vielleicht beim ersten Mal intuitiver an die Sache herangegangen bist?
    Das ist so die Zusammenfassung von vielen, vielen Jahren die ich immer man wieder an meinen Charakteren gebastelt und rumgefeilt habe. Dazu kämen dann noch ganz eigenwillige Methoden wie die Tarotkarten etc, aber wenn ich einen neuen Charakter angehen wollte, würde ich auf jeden Fall so vorgehen, weil das die Dinge sind, bei denen ich mir sehr sicher sind, dass sie mich weitergebracht haben. Die ganzen Irrwege hab ich jetzt einfach mal dreist unterschlagen

    Und noch eine Frage (ich mit meinen ewigen Systematisierungen): Wie verschriftlichst und ordnest du all die gesammelten Informationen eigentlich, um den Überblick und die Chronologie zu bewahren?
    Zu meinen aktuellen Figuren habe ich eine Menge kleiner Zettelchen und auch auf'm Rechner ein paar Dateien, aber das meiste ist im Kopf, weil ich mich schon so lange mit ihnen rumschlage, dass ich eh alles auswendig weiß. Für neue Figuren (und auch aktuell für die Entwicklungsplots) nehmeich einfach mal einen Block und einen Stift und fange an, mir eben diese Fragen zu stellen und die Antworten zu notieren. Interessante TV-Tropes-Seiten habe ich mit gebookmarkt. Wirklich sauber niederschreiben tue ich außer der Vorgeschichte aber nichts, die Hauptsache ist, dass es in meinem Kopf ist, und die wirklich wichtigen Dinge, aus denen ich etwas machen will, vergesse ich nach ein paarmal auf den Zettel gucken dann auch nicht mehr.

    Einen Kommentar schreiben:


  • Kelpie
    antwortet
    Ich hab da einige von deinen Charakteren wiedererkannt! Und beim Seefahrer hab ich Parletton wiedererkannt

    Eine Frage: Gehst du so eigentlich wirklich an dein Charakterplotting heran oder ist das dein Wegweiser für das nächste Mal, nachdem du vielleicht beim ersten Mal intuitiver an die Sache herangegangen bist?

    Und noch eine Frage (ich mit meinen ewigen Systematisierungen): Wie verschriftlichst und ordnest du all die gesammelten Informationen eigentlich, um den Überblick und die Chronologie zu bewahren?

    Einen Kommentar schreiben:


  • Ankh
    antwortet
    Ei, noch ein Addendum, hier unten, weil ich nicht weiß wo ich es oben dazwischenquetschen soll: Es hilft ungemein, einen Charakter rund zu machen, wenn man ihn nicht einseitig entwirft (klingt logisch, ne?). Damit meine ich, gib ihm nicht nur die naheliegendsten Charaktereigenschaften, sondern auch mal etwas völlig Konträres. Gib den harten Kerl ein softes Hobby. Gib dem kleinen lieben Mädchen eine Vorliebe für Splatterfilme. Gib dem heldenhaftesten aller Helden eine irrationale Phobie. Gib dem Antagonisten eine sympathische Seite.

    Generell machen negative Eigenschaften eine Figur erst menschlich. Niemand mag perfekte Menschen, erst recht dein Leser nicht. Kleine Fehler und Schwächen machen ihn viel zugänglicher, und einige sollte der Charakter auch beibehalten, wenn er sich im Laufe der Geschichte zum Besseren ändert. Eine Figur, die alles mühelos beherrscht, was auf sie zukommt, wird mit der Zeit stinklangweilig. Eine Figur, die an kleinen Dingen des Lebens scheitert (und sei es, im Chinarestaurant mit Stäbchen zu essen) ist nicht nur sympathisch, sie bietet auch gute Gelegenheit den Rest ihres Charakters zu demonstrieren, während du beschreibst, wie sie mit einer unangenehmen Situation umgeht.

    Einen Kommentar schreiben:


  • lebendige Figuren entwickeln - Ankhs Tipps und Tricks (und Links)

    In der Taverne kam die Frage auf, wie ich meine Figuren entwerfe und in der Geschichte entwickle, und auch wenn ich da sicher keine Patentlösung habe (immerhin sitze ich seit ein paar Wochen dran), erkläre ich hier einfach mal, wie ich das angehe, vielleicht funktioniert die Methode ja auch für einen von euch.

    Ich hatte zuerst meine Figuren und dann danach einen Plot für sie entwickelt, aber meistens entwickelt sich beides parallel und bedingt sich gegenseitig, bis beides am Ende fertig ist, also ist es wohl ziemlich egal, mit was man anfängt.


    Zunächst einmal braucht man eine grobe Idee, was für eine Figur man haben will. Jung oder alt, männlich oder weiblich, Mensch, Vampir oder Goblin, Detektiv, Geheimagent oder Weltretter. Schreib dir ein paar Eckdaten dazu auf, das Alter, das grobe Aussehen, die Welt, in der sie lebt, der Beruf, vielleicht bereits einen hervorstechenden Charakterzug. All das kann man ziemlich beliebig kombinieren, natürlich abhängig vom Genre und der Zeit und Welt, in der die Geschichte spielen soll (wobei eine ungewöhnliche Kombination auch ein ganz neues, reizvolles Genre ergeben kann und nicht gleich verworfen werden sollte, wenn dich die Idee reizt).

    Ich persönlich bin ein großer Fan von Archetypen und Klischees. Dem Klischee haftet immer etwas Negatives an, weil man damit verbindet, dass eine Idee bereits extrem ausgelutscht ist. Aber ich denke, dass es einen Grund gibt, warum manche Ideen sehr häufig verwendet werden: Sie haben etwas reizvolles an sich, das sie bei Autoren und Lesern immer wieder beliebt macht.
    Beliebt ist gut, aber langweilig durch die ständige Wiederholung darf es auch nicht sein. Daher versuche ich meine Figuren auf Klischees zu basieren, ihnen aber genug Individualität zu geben, sodass sie sich interessant von anderen Vertretern ihrer Art abheben.


    Wenn ich eine neue Figur entwerfe, die bis dahin nur sehr vage vorhanden ist, stöbere ich zum Beispiel gerne auf TVTropes in den Charakterarchetypen und überlege mir, welche Tropes zu meiner Figur passen könnten:
    http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.ph...typalCharacter
    http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/Heroes
    Schreib ruhig mehrere auf, die passen könnten. So viele du willst. Vielleicht kannst du einige kombinieren (was deinen „Klischeecharakter“ dann gleich wieder einzigartiger macht), vielleicht stellst du später fest, dass das eine besser passt als das andere. Vielleicht inspiriert dich einer der Titel in eine Richtung, an die du noch gar nicht gedacht hast. Lies dich in die Beschreibungen ein (die du natürlich nicht buchstäblich übernehmen musst, wenn dir eigene Varianten einfallen ist das natürlich auch super), lies dir die Beispiele auf der Seite durch, wie andere Autoren den Archetyp verwendet haben. Du wirst sehen, da ist eine Menge Variation möglich, z.B.
    http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.php/Main/LovableRogue

    Eine andere Möglichkeit ist, dass du eine Figur aus Büchern oder Film&Fernsehen kennst, die du faszinierend findest, und eine ähnliche Figur schreiben willst. Dann kannst du suchen, ob du die Figur im Wiki findest und nachsehen, aus welchen Tropes sie sich zusammensetzt. Mit ein bisschen hinzufügen und wegnehmen einzelner Eigenschaften kannst du so eine ähnliche, aber doch ganz individuelle Figur zusammenzimmern, z.B.
    http://tvtropes.org/pmwiki/pmwiki.ph...OfKingsLanding

    Ein wichtiger Gedanke ist auch, dass diene Figur (vermutlich) nicht allein auf der Welt ist. Da Konflikte eine Geschichte (und die darin agierenden Figuen) lebendig machen, ist es eine gute Idee, gleich von Anfang an Reibungpunkte einzuplanen. Damit meine ich nicht einfach, dass der Antagonist das genaue Gegenteil des Protagonisten sein soll. Es ist doch viel interessanter, wenn es zwischen dem Helden und seinem besten Freund ein paar wunde Punkte gibt, während der Antagonist vielleicht die ein oder andere Gemeinsamkeit, sei es das gleiche Problem oder das gleiche Ziel wie der Protagonist, hat. Stelle die Komponenten so zusammen, dass sich eine explosive Mischung ergibt, und die Begegnungen deines Charakters werden nie langweilig verlaufen. Je entzündlicher die Grundeigenschaften deiner Figur sind, desto leichter werden sich Figuren entwickeln lassen, die ihm Zunder geben. Und ein Leser, der deinen Charakter kennt und weiß, warum er so ist wie er ist, wird jedesmal gespannt abwarten, was bei der nächsten Begegnung passieren wird.

    So, jetzt habe ich eine ganze Liste von interessanten Tropes und Eigenschaften, die zu meiner Figur passen könnten. Ich habe vielleicht auch schon einige Ideen zu ihrem Aussehen, ihrem Beruf und ihrer Herkunft. Jetzt ist es an der Zeit mir zu überlegen, wie das alles zusammenpasst. Wie kommt es, dass mein Charakter sowohl klug ist als auch extrem muskulös? Woher hat meine Figur ihre magischen Heilfähigkeiten? Warum fehlt meinem Piloten ein Auge - und ist das kein Problem in seinem Job?? Kurz und gut, mein Charakter braucht eine Hintergrundgeschichte. Was hat er gemacht, bevor die Geschichte anfängt? Wie ist er so geworden, wie er ist, woher hat er seine Fähigkeiten, womit beschäftigt er sich den lieben langen Tag, wie lebt er, wen kennt er, und wie verdammt nochmal hat er sein Auge verloren?

    Hinweise dazu findest du in den Dingen, die du bereits herausgefunden hast. Dein Charakter ist sehr muskulös? Okay, der Junge muss regelmäßig trainieren, damit das auch so bleibt. Warum tut er das? Ist es sein Job? Versucht er sich durch sein imposantes Äußeres Ärger vom Hals zu halten oder lenkt er sich mit dem Training von Problemen ab? Was für ein Job ist das, was für Ärger verfolgt ihn, was für Probleme nagen an ihm?
    Oder dein Charakter ist ein wandernder Abenteuer. Warum ist er unterwegs? Wurde er zuhause rausgeschmissen oder hat er es da nicht mehr ausgehalten oder hat er einfach schon immer davon geträumt, zur See zu fahren und ist jetzt auf der Suche nach einem passenden Schiff?

    Aus der Hintergrundgeschichte ergibt sich oft die erste Motivation deiner Figur. Vermeide es, dass ihm einfach Dinge widerfahren, von denen er in die Welt geworfen wird. Gib ihm einen aktiven Anteil an seinem Schicksal. Ein Charakter, der durch die Lande zieht weil sein Heimatdorf abgebrannt ist ist langweiliger und abgedroschener als ein Charakter, der sein eigenes Heimatdorf abgefackelt hat. Warum hat er das getan?! Genau diese Frage macht ihn interessant und eröffnet weitere Fragen zu seiner Persönlichkeit, seiner Motivation und seinen Zielen. Schreibe dir alle diese Fragen auf, und suche dir Antworten. Und nimm nicht immer die naheliegendste.


    Nachdem du nun die grobe Charakterisierung hast und das Umfeld, durch dass sich deine Figur bewegen soll, schreibe eine kleine Vorgeschichte deines Charakters, was ihm bisher so widerfahren ist. Mit welchen Problemen hatte er zu kämpfen, wie hat er sie gelöst, oder ist er eher davor davongelaufen? Was haben diese Erfahrungen mit ihm gemacht? Eine interessante Liste von Situationen, aus denen dein Charakter kommen kann, findest du hier:
    http://writershelpingwriters.net/emo...nds-thesaurus/
    Dazu steht jeweils, welche Charaktereigenschaften die Figur durch ihre Erlebnisse entwickelt haben könnte, welche Ängste und Angewohnheiten sie nun begleiten könnten (wenn nichts davon auf die Vorgeschichte deiner Figur passt, kannst du dir ja trotzdem nach dieser Vorlage ein paar Gedanken machen). Und vor allem gibt es einen Hinweis auf einen Glauben oder eine Philosophie, an der sich die Figur festhält. Damit haben wir auch schon den ersten Schritt in die Entwicklung, die deine Figur innerhalb deiner Geschichte durchmachen wird.


    Maggi hat bereits in einem schönen Artikel erklärt, wie die Sache mit der Wunde und der Lüge eines Charakters funktioniert. Daher nur nochmal ganz knapp: Die „Wunde“ ist ein (negatives) Ereignis, das deine Figur stark geprägt hat. Aufgrund dieser Wunde hat die Figur ihre „Lüge“ entwickelt, einen Glaubensgrundsatz oder ein Lebensmotto, dem sie folgt und der ihre Handlungen maßgeblich beeinflusst. Da die Wunde eine negatives Erlebnis war, ist es logisch, dass diese Lüge keine sehr gesunde Lebenseinstellung deiner Figur ist. Sie steht deiner Figur sogar aktiv im Weg, eine besserer Mensch (oder Vampir oder Goblin) zu werden. Im Laufe deiner Geschichte und in Abhängigkeit deines Plots ist es nun die Aufgabe deiner Figur, diese Lüge zu erkennen, zu überwinden und eine Wahrheit zu finden, mit der sie am Ende dann ein glücklicheres Leben führen kann. Für die Figurenentwicklung ist es daher auch noch wichtig, dass du dir überlegst, zu welcher „Wahrheit“ deine Figur am Ende der Geschichte gelangt.

    Wie man das plottet ist eine ganz andere Frage, zu der ich diese Serie empfehle, weil das hier sonst den Rahmen sprengen würde:
    http://www.helpingwritersbecomeautho...racter-arcs-1/
    wichtig ist nun vor allem, dass all die Fragen, die du dir bis hierhin gestellt hat und all die Antworten, die du dir dazu (vielleicht hier und da noch mit einem Fragezeichen versehen) notiert hast, zusammengegossen werden und sich daraus der Anfangspunkt und der erhoffte Endpunkt der reise deines Charakters ergeben. Wenn du dir nun noch überlegst, wie der Charakter motiviert wird, die Schritte dazwischen zu gehen, hast du nicht nur einen runden, lebendigen und interessanten Charakter, du hast auch schon seinen Entwicklungsplot innerhalb deiner Geschichte.
Lädt...
X
Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung