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Der erste Satz - Yay or Nay?

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    Der erste Satz - Yay or Nay?

    Ich steh mal wieder vor der gehassten leeren Seite: Ich will eine Kurzgeschichte anfangen, deren Idee (es hat Ghoule) ich so toll finde und die mir schon eine Weile im Kopf herumschwebt. Ich hab bereits Ideen für die Rahmenhandlung und die Binnenhandlung ist geplottet, die Charaktere haben ihre wichtigsten Eckdaten und ich hab ebenfalls eine Form für meinen Text gefunden. Es steht dem Schreiben also nichts mehr im Weg.

    Denkste.

    Da blinkt der Cursor auf dem leeren Bildschirm. Da starren mich die leeren Kästchen meines Collegeblocks an. Wie sieht meine erste Szene überhaupt aus? Mittlerweile weiß ich sogar das: Party auf einem Hochhausdach. Ich weiß auch, mit welchen Eindrücken ich anfangen will, aber die Formulierungen und Worte sind alle falsch.
    Es ist ein Alptraum!

    Noch schlimmer: Je länger ich über diesen ersten Satz und seine Nachfolger nachdenke, desto mehr Einzelheiten erwarte ich von meiner Erzählstimme: jung, dynamisch, frech, nicht zu gehobene Sprache, egozentrisch und das auch noch als Ich-Erzähler (eine Perspektive, die ich eh gefressen habe…). Halt locker-flockig von der Leber weg.
    Mein Erzählstil ist im Default eher trocken und auf Bilder ausgelegt. Wie immer beißen mich meine Ideen in den Allerwertesten.

    Wie geht ihr damit um, wenn euch der Anfang eurer Geschichte partout nicht aus den Fingern kommen will?
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

    #2
    Ich werfe meine Hauptfigur in eine andere Situation...
    Ich spiele einfach mit der Figur und denke mir verschiedene Situationen aus, die meine Figur erleben könnte. Meistens was Unangenehmes oder Extremes. Ich versuche die Figur meistens das Schlimmste was ich mir ausdenken kann anzutun. Einfach Spaß dabei haben um in die Geschichte (das Schreiben der Geschichte) hineinzukommen. Danach weis ich in der Regel ganz genau wie die Geschichte anfangen muss.

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      #3
      Was das angeht, bin ich eiskalt. Ich schreibe einfach drauflos, egal wie scheiße es sich anhört. Wenn man erst einmal angefangen hat, läuft es meistens und wird immer besser. Später schaue ich mir dann den Anfang noch einmal an und überlege mir, ob das gut so ist oder ob ich noch etwas ändere, ggf. etwas ganz anderes schreibe.
      Da man dann aber schon drin ist, schon ein bisschen Übung hat, aus Sicht eines Charakters in einem bestimmten Setting zu beschreiben, geht das rückblickend wesentlich leichter.
      Ich wünsche dir jedenfalls viel Erfolg für deine Story.

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        #4
        Ich schreibe auch einfach drauflos. Egal. Mit dem Fluss der Fingerbewegungen kommen auch die Formulierungen, und was ich anfangs fabriziert habe, kann ich später (SPÄTER!) ändern.

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          #5
          Ich fange nicht am Anfang an. ich fange mit einer Szene an, bei der ich weiß, was ich schreiben will, meist ein Dialog. Von da aus entwickle ich die Geschichte Richtung Anfang und Richtung Ende. Wenn ich an diesen beiden Punkten angekommen bin, ist die Stimme längst entwickelt, und die Anfangsszene wirkt nicht mehr so krampfig.

          Eine andere Methode ist es, *vor* dem Anfang anzufangen und sich erst einmal warmzuschreiben. Später schneidest du einfach alles vorne ab, was vor dem Satz kommt, der sich am besten als Eistieg eignet.
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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          • In-Genius
            In-Genius kommentierte
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            Das mit vor dem Anfang anfangen hab ich für mein Langzeitprojekt gemacht und einen Vorspann von elf Kapiteln geschrieben, um ein Gefühl für die Charaktere zu bekommen. Da hat sich sehr viel beim Schreiben entwickelt.

            Ich werd das mal - weniger ausufernd - für meine Kurzgeschichte probieren. Denke, das könnte wirklich helfen.

          #6
          Danke für eure Meldungen. Ich bin ein bisschen neidisch, dass ihr einfach so drauflos schreiben könnt. Wenn bei mir der Anfang nicht stimmt, kann ich bis zu zwanzig Mal versuchen, den Text weiter zu schreiben und meine Stimme zu finden - und ich find sie nicht. Ist mir schon passiert. Da saß ich fast zehn Jahre (nicht durchgehend) an einer Kurzgeschichte und hab über 200 Seiten geschrieben, bis ich endlich die Stimme fand, die ich suchte. Als ich dann endlich den richtigen Anfang hatte, ging der Rest sehr schnell innerhalb von ein paar Tagen.
          Deswegen geht mir das gerade ja auch so auf die Nerven, weil es meinen Schreibprozess imens stört. Aber ich werd mal sehen, ob ich nicht so etwas wie eine Probeszene mit dem Charakter schreibe, bevor ich mich an die Kurzgeschichte selbst vage. Das könnte vielleicht helfen.
          Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
          to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
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            #7
            Du kannst eine Kurzgeschichte mit deinen Figuren und deiner Hintergrundgeschichte schreiben - 6-8 Seiten ist nicht viel im Vergleich zu der Zeit, die man durch die Frust verliert.

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              #8
              Anfangen selbst ist bei mir nicht das Problem. Aber den Anfang finden, den ich mag, das kann schon mehr Arbeit sein. Meist fange ich die erste Szene an, schreibe sie und bei der Mitte denke ich, dass da nicht genug Atmosphäre ist und lösche sie wieder. Das ganze geht ein paar Mal. Manchmal schreibe ich auch nur einen Absatz, den ich dann wieder lösche, manchmal nur den ersten Satz. Irgendwann habe ich so viel ausgesiebt, dass ich den Anfang bekomme, der mich weiterschreiben lässt. Denn darum geht es mir beim Schreiben des ersten Entwurfes - Vorankommen. Überarbeiten kann ich später noch.

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                #9
                Formulieren, Stil, Wortwahl, Rhythmus... das sind alles Dinge für die 2. oder 3. Revision-Runde. Erst mal geht es nur darum, ein Grundgerüst aufzuschreiben. Man kann alles überarbeiten... nur eine leere Seite nicht.

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                  #10
                  Ich sehe das wie Maggi und schreibe den Anfang einfach irgendwie. Oder aber es läuft wie schon früher (früher was es Bedingung, heute kommt es dazu oder eben nicht) und ich formuliere den ersten Satz im Vorfeld im Kopf (oder auch mehrere kurze Sätze). Wenn ich bei der Hausarbeit, unterwegs oder so über die Geschichte nachdenke, wenn der Schreibbeginn nahe ist und mir kommt eine Idee, die mir gefällt, notiere ich sie. Dann habe ich einen Einstieg, der mir auch schon mal gefällt. Ist dem nicht so, wird halt irgendwie geschrieben. Ich habe ohnehin recht schnell vergessen, wie ich formuliert habe, nicht nur beim Anfang, sondern überall, weil täglich etwas dazu kommt. Überarbeitet wird der Anfang sehr wahrscheinlich später ohnehin, ob er gleich wie ein Knaller wirkt oder einfach nur Müll ist.
                  Ich komme aus Ironien.
                  Das liegt am sarkastischen Meer.

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                    #11
                    Ich fange auch einfach an. Ich bin mir halt im Klaren, dass das ziemlich sicher erstmal Mist ist. Aber ein richtige Gefühl für die Geschichte bekomme ich erst, wenn ich einen Großteil geschrieben habe. Dann kann ich - nach beenden der Rohfassung! - auch in Ruhe an den Anfang dran gehen, weil ich weiß, was für einen ersten Satz bzw. Absatz meine Geschichte braucht.
                    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                      #12
                      SaJaehwa Eine kurze Frage: Was bedeuten "Yay" und "Nay"?

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                      • Gast-Avatar
                        Gast kommentierte
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                        Entschuldigung, aber ich will nicht nerven. Aber wieso ist Yay leichter zu sprechen als das bekannte Yes? Oder Nay ist sogar länger als No.

                      • In-Genius
                        In-Genius kommentierte
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                        Das ist eine englische Redewendung und dass es sich "leichter spricht" hat was mit dem Reim zu tun. Übersetzt etwa: "Top oder Flop" (darauf kam ich zu dem Zeitpunkt nur nicht)

                      • Flori
                        Flori kommentierte
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                        Soweit ich weiß ist das die Zustimmung oder Ablehnung im Parlament

                      #13
                      Ich bin da leider wie du, Jan. Ich gehe am liebsten chronologisch vor, und wenn der erste (Ab-)Satz nicht steht, kann ich nicht weitermachen.
                      Ich gehe dann systematisch ran. Der erste Satz muss neugierig machen und das Thema einstimmen. Im ersten Absatz muss deutlich werden, wessen Geschichte es ist, in welchem Umfeld sie spielt, und ein Konflikt muss angedeutet werden.
                      Wenn ich das aufgeschrieben habe, steht zumindest etwas auf der leeren Seite.


                      Zitat von Yggdrasil Beitrag anzeigen
                      SaJaehwa Eine kurze Frage: Was bedeuten "Yay" und "Nay"?
                      Ja und Nein. Positiv und Negativ.

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                        #14
                        Danke, aber warum schreibt man das nicht? Englisch ist es nicht, wohl slang, kürzer ist es nicht ...
                        Yggdrasil, ratlos

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                        • In-Genius
                          In-Genius kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Es ist Englisch, sogar recht altes Englisch dazu, das immer noch verwendet wird.
                          Warum ich das schreibe? Weil ich so schreibe und denke.
                          In meinem persönlichen Alltag hab ich mehr englische als deutsche Sprache um mich herum, deswegen fallen mir viele Dinge erst auf Englisch und dann auf Deutsch ein bzw. erscheinen sie mir auf Englisch pfiffiger, griffiger etc. als meine deutsche Formulierung. Etwas, dass mir beim Schreiben manchmal hart in den Allerwertesten beißt.

                        • Arynah
                          Arynah kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Ich finde, du hättest dich gar nicht dafür rechtfertigen müssen

                        • Gast-Avatar
                          Gast kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Nein, ich habe auch keine Rechtfertigung erwartet oder eingefordert. Ich habe mich nur gefragt, warum man das so macht, weil mir diese fremden Ausdrücke für gängige Formen übernimmt. Alles ist gut!

                        #15
                        Möchtest du jung und flockig sein, dann wirst du um den Ich-Erzähler nicht herum kommen. Ich würde in so einem Falle auch immer mit einem Gedanken oder einer wörtlichen Rede anfangen. Für sowas eignet sich dann auch das Präsens bestens, weil die Kommentare dann direkter kommen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es gut ankommt.
                        Je nach Charakter kannst du da auch die ruhigeren Passagen einbauen. Ich-Erzähler sind ja nicht alle die 08/15 Erzähler. Sehr interessant finde ich auch, dass sie dir auch Quatsch erzählen können, wenn sie es für richtig halten.

                        Bei mir habe ich den ersten Satz meistens auch schon im Kopf, aber ich weigere mich lange Zeit diese zu benutzen, weil ich mir auch denke: Nee. Das will ich so nicht und dann, wenn der Zeitdruck kommt, nehm ich den einfach und es geht irgendwie.
                        Wie alle hier schon sagten: Überarbeiten kann man später immer und dann einfach trotzdem zu schreiben erfordert Disziplin. Das ist schwer, richtig schwer, aber es geht. Schreib also irgendwas. Ob du in der Mitte anfängst, vor dem Anfang, einen Tag deines Protagonisten aufschreibst oder oder. Aber schreib, um die Angst vorm leeren Blatt zu nehmen und am Besten lösche nichts, sondern heb es auf, um dich daran zu orientieren oder es an anderer Stelle wiederzuverwenden.

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                        • Schneeregen
                          Schneeregen kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Was mir auch hilft ist Inspiration zu sammeln. Eben auch mit Medien, die ähnlich zu dem sind, was ich machen möchte. Wenn man sieht, dass die das auf Deutsch hinkriegen, dann regt das bei mir die Kreativität an.
                          Aber für mich ist zwischen Englisch und Deutsch auch nicht so ein großer Unterschied, wahrscheinlich weil ich nix mit Sprachen studiert habe und beides für mich einfach ein Weg ist sich auszudrücken. Deshalb denke ich, es ist nicht schlimm Dinge einfach zu übersetzen, solange man sie im Deutschen so sagen würde.
                          Wenn dir da was konkretes vorschwebt, könntest du auch das Forum fragen, ob sie helfen wollen, das auf Deutsch auszudrücken oder überhaupt auszudrücken. Manchmal hat man ja einfach auch nur ein Brett vorm Kopf

                        • Lael
                          Lael kommentierte
                          Kommentar bearbeiten
                          Was spräche denn dagegen, auf Englisch vorzuformulieren? Wäre ja auch eine Möglichkeit ...

                        • In-Genius
                          In-Genius kommentierte
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                          Ich hab auch schon eine Version auf Englisch, die mir gefällt. Nur rede/schreibe ich sehr unterschiedlichen zwischen Deutsch und Englisch. Obwohl ich Deutsch als die schönere Sprache empfinde. In Deutsch hab ich ein breitgefächertes und studiertes Vokabular. Mein Englisch habe ich vor allem aus Hip Hop-Texten und Comedyserien. Ich kann z.B. wesentlich besser auf Englisch als auf Deutsch fluchen. Außerdem bin ich wesentlich lebhafter und unverblümter, wenn ich Englisch rede als auf Deutsch und gerade letzteres will ich ja erreichen. Nur in der Übersetzung krieg ich das nicht richtig transportiert.
                          Aber das mit den Medien ist eine gute Idee. Ich hab hier noch irgendwo einen deutschen Künstler rumliegen, der in etwa die Sprache hat, die ich suche. Ich hör da mal rein^^
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