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Mittwochsfrage #265: Warum liebt ihr eure Geschichte?

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    Mittwochsfrage #265: Warum liebt ihr eure Geschichte?

    Heute ist Mittwoch! Heute ist Mittwoch! *Pendel pendle, damit mir alles glauben*

    Wenn ich mit eure Schneckchen anschaue, kommt es mir so vor, als wärt ihr so motiviert am Schreiben. Und dann hab ich mich gefragt, was euch antreibt. Oberflächlich weiß ich es ja: die Geschichte muss raus, es macht glücklich, Gedanken aufs Papier zu bringen.

    Aber was konkret an eurer Geschichte liebt ihr? (Seid mal in diesem Thread euer eigenen #1 Fan)

    #2
    Ich liebe meine Charaktere und möchte, dass sie noch mehr erleben. Ich mag ihr Verhältnis zueinander. Und ich möchte sie anderen Menschen zeigen.



    (Und letzte Woche gab es gar keinen Mittwoch! Das weiß ich genau! *pendelt frenetisch*)
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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      #3
      Ich habe eine ähnliche Meinung wie SaKi. 😊

      Darüber hinaus:
      Die Bandbreite in der sich ihr Charakter zeigt. Von Fluff und Kitsch zu Spannung und psychischem Druck, sowie Leid. Daraus folgt Entwicklung. Ich liebe die Entwicklung der Charaktere.

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        #4
        Vorsicht, der Beitrag hat Überlänge.

        Als AutorInnen haben wir ja das Privileg, genau die Geschichten schreiben zu können, die wir mögen und unserer Charaktere so gestalten zu können wie wir sie wollen.

        Faktor 1: Um es dezent untertrieben auszudrücken: Ich liebe Fantasygeschichten (nicht nur, aber Platz 1 auf dem Treppchen gehört ihnen). Das ist schonmal ein nicht zu unterschätzender Vorteil, wenn man Fantasy schreibt. 😉 Schwerter, Magie, Kämpfe? Bin dabei! Ihr merkt, ich brenne wirklich dafür.

        Faktor 2: Ich statte meine Charaktere mit den Merkmalen aus, die ich gut und sympathisch finde: Schräger Humor, Treue, Zusammenhalt, Empathie, Fehlbarkeit, Durchhaltevermögen, Ehrlichkeit usw. Dazu kommen Themen wie Freundschaft, Trauer, Menschlichkeit, Güte, Liebe, Verlust, Wachstum, Potenzial, Respekt, Magie, Aufopferung und Familie (wobei das meist synonym zu Freundschaft läuft, besonders in der Trilogie, wo Freunde zu echter Familie werden). Dann noch ein wenig Tragik und Schicksalsschläge (Mea culpa, beides geht natürlich auf meine Kappe), Prüfungen, Herausforderungen und einiges mehr, dass ihnen Steine in den Weg legt, sie aber nicht daran hindert ihre Reise zu bewältigen und zu wachsen. Das ist überhaupt einer der Themenstränge: Über sich hinauswachsen, entdecken was in einem steckt, seine Sterne neu ordnen, sich nicht unterkriegen lassen und weiterkämpfen. Und gute Dialoge. Die dürfen auch nicht fehlen. Sprüche und Wortgefechte die einem Lachtränen in die Augen treiben oder einen stutzen lassen, weil man erst einmal darüber nachdenken muss, wie sie gemeint sind.

        Wenn also 1 und 2 zusammenkommen macht das in dem Fall nicht 3, sondern ergibt einen Sog, dem ich mich nicht entziehen kann. Wegen solchen Geschichten, sitze ich bei jeder Gelegenheit vor der Tastatur und hab dabei den Spaß meines Lebens. Gut, mein Schlafdefizit wächst unaufhaltsam, weil ich nachts am besten arbeiten kann, aber was solls.

        Um konkreter zu werden, beziehe ich mich auf die Trilogie, weil ich an der neuen Geschichte erst seit zehn Tagen arbeite:
        Ich liebe meine Jungs und Mädels einfach. Alle mit einem eigenen Charakter, mit Macken, Eigenheiten, Vorlieben und Vorgeschichten und ergänzen sich dabei wunderbar. Ich liebe es, wie sie beim Schreiben ein Eigenleben entwickeln und während ich eigentlich vorhatte etwas völlig anderes zu schreiben, plötzlich die ganze Gruppe dieser wunderbaren Geschöpfe über einen total bescheuerten Witz oder ein humorvolles Lied in schallendes Gelächter ausbricht. Und ich dabei ganz genau weiß, wer die Bombe platzen lässt, wer welchen Kommentar abgibt und wie ihre Stimmen klingen. Und einfach nur breit grinse und mich mit ihnen freue.

        Und so sitze ich des nachts an meinem Notebook, schreibe als wäre der Leibhaftige hinter mir her, während sich tagsüber die Ideen für drei weitere Geschichten kreuz und quer durch meinen Kopf jagen. Und bin dabei verdammt glücklich.
        Zuletzt geändert von Nachtmahr; 01.06.2023, 20:43.
        "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
        "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
        "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

        Kommentar


        • Victoria
          Victoria kommentierte
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          Überlänge? Ich könnte noch weiter zuhören. Es klingt so schön.

        • Nachtmahr
          Nachtmahr kommentierte
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          Vielleicht haben wir beide Glück und die Geschichten werden irgendwann veröffentlicht, dann kannst du sie lesen. (Nächstes Jahr werd ich erste Agenturen kontaktieren.)

        #5
        Ich mag meinen Antagonisten, weil er so viele widersprüchliche Facetten hat. Er ist mitleidslos und hilft den Protas doch öfter aus der Patsche (zu einem Preis), manipulativ und sagt doch so manches Wahres, er ist selbstbewusst und krankhaft eifersüchtig, scharfsinnig und schamlos destruktiv. Auf der einen Seite ist es unglaublich interessant, ihn zu schreiben, auf der anderen hat er mir schon monatelange Schreibblockaden beschert. Wie gut ich mit meiner Geschichte vorankomme, hängt also sehr davon ab, wie gefestigt ich ihm gegenübertreten kann. Aber mich motiviert, diese Figur im Laufe der Geschichte zu besiegen und den Schaden, den er anrichtet, verarbeiten zu können.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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        • Victoria
          Victoria kommentierte
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          Das klingt nach einem sehr tollen Antagonisten.

        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Es ist zumindest ein sehr interessanter Antagonist Toll ist er hauptsächlich, indem er mich an meine Grenzen treibt.

        #6
        Ich raste eigentlich auch aus, wenn ich eigene Geschichten mal wieder lese. (Während ich sie schreibe ... so lala).
        Zum einen, weil ich so vergesslich bin und mich manchmal wirklich frage: und wie geht's weiter? Zum anderen, weil ich so vergesslich bin und über die eigenen Witze lachen muss. Das muss ich aber meistens auch in echt und sofort, total unprofessionell und peinlich. Egal.
        Ich liebe meine Figuren dafür, dass sie ernsthaft gemeint sind, sich aber nicht ernstnehmen; dass sie witzig sind, ohne lachhaft zu sein; dass sie ungestraft die größten Ar--..löcher sein können (und die machen beim Schreiben einen gigantischen Spaß), ohne grenzenlos unsympathisch zu sein; dass sie vielleicht gar nicht so nett sind, wie man erwartet; dass die Figuren peinlich sein dürfen, wo ich im Boden versinken würde.
        Ich mag, wie ich mit Sprache umgehe, wenn ich erstmal im Flow bin; bin ich derzeit viel zu selten.
        Ich mag meine stilistischen Eigenheiten, die manchen eventuell aufstoßen, ich freu mich über Kritik zu meinen Texten, weil ich mich damit verbessere.
        Ich mag es, Recherche für die Geschichten zu betreiben, um das eiiiine kleine Detail zu finden, das große Textblöcke Infodump ersetzt, die sonst so gern mit Authentizität und Fachwissen verwechselt werden.
        Konkret mag ich an der -
        Pilotenstory: ich kann in einem Flugzeug sitzen und mir sagen: Ja, die Story, die mir immer im Flugzeug einfällt, ist geschrieben. Ich mag die beiden Hauptfiguren sehr und weiß, dass alles an der Story noch weit vom Optimum entfernt ist, aber da sind die beiden nunmal schon und happy.
        Paläontologenstory: ich sag nur: Säbelzahntiger, T. rex und religiöser Fanatismus. Spiel, Spaß, Spannung. Außerdem funktioniert die Love Story mE ganz großartig zwischen den beiden Hauptfiguren.
        Pathologenstory: der Typ ist so ungehemmt neben der Spur, da steckt fast null Figurenbuilding drin, der ist einfach. Da wird fantasiert, gelogen, gesponnen, fehlinterpretiert, übertrieben, und mit 'nem Extra-POV wird das Nötigste wieder geradegerückt. Ist anstrengend zu lesen, ich weiß; als ich die schrieb, hat die Tastatur gedampft. Ich bau nachträglich immer mal wieder Vollbremsungen ein.
        Gaslamp-Story: dass der Anta so schamlos und dass der Gute nie richtig sympathisch und am Ende bereit ist, jemand anders zu opfern, den der Anta rettet. Dieses leise Zweifeln, wer denn wirklich der größere Arsch ist, weil man beide irgendwie mag.
        Kanada-Storys: O Canada! Die Polizistenstory schreibe ich gerade um, die wird neu; aber die Pädagogenstory ist so herrlich Klischee und auch wieder nicht.

        Schamlos-Modus off/

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Nur kurz, um die Ehre der betroffenen Kolleg*innen (die jeden Witz zu ihrem Beruf kennen) zu restaurieren: Sie haben definitiv den dankbarsten, loyalsten Patientenstamm. Ebenso wie die Ärzte, die Patienten mit CED betreuen, unter anderem, weil sie den Menschen aus ihrer (gesellschaftlichen) Beschämung heraushelfen. - Dafür gibt es Fachrichtungen, die fast nie eine Rückkopplung erhalten Und über ein paar von denen schreib ich. Also. Eine.
          Ach, jetzt juckt's mir schon in den Fingern, irgendwo einen Proktologen zum Helden zu machen. Aber da fällt mir kein Plot zu ein.

        • SaKi
          SaKi kommentierte
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          Ich votiere auch für einen viel öfteren Schamlos-Modus

          Und ich werfe noch Putzkraft, Perlentaucher*in, Physiklaborant*in, Pharmazeutiker*in und Präparator*in in den Ring

        • magico
          magico kommentierte
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          Ich habe in der Verwandtschaft eine Proktologin und entgegen der Vermutungen findet sie ihre Tätigkeit nicht ausschließlich für'n A...


          EDIT: Dodo - Vielleicht genügt ein Proktologe ja auch erstmal als Nebenfigur. Ansonsten brauchst du wohl eine Plotologin/einen Plotologen.
          Mittlerweile bin ich so weit, dass ich ernsthaft darüber nachdenke eine Proktologin als Nebenfigur auftreten zu lassen. Was es da für Möglichkeiten geben würde, flache Wortwitze unterzubringen ...
          Zuletzt geändert von magico; 20.06.2023, 09:36.

        #7
        In meiner Geschichte reizt mich, das Grundproblem, den Hauptkonflikt, auf so vielen Ebenen wie möglich darzustellen, sodass hoffentlich gleichzeitig eine unterhaltende Urban-Fantasy-Story entsteht, hinter der außerdem noch eine tiefergehende Botschaft erkennbar wird. Das ist das Konzept, aber meine Figuren führen natürlich ein Eigenleben, und dies mit meiner Idee zu verbinden, darin liegt die besondere Motivation für mich beim Schreiben. Und vielleicht überraschen mich meine Figuren ja in einer Weise, dass sie mir noch mehr Ebenen zeigen und vielleicht die Geschichte auch noch in eine andere Richtung lenken. Ich bin gespannt.

        Hinzu kommt: In meinem Roman warten einige Fallstricke und Klippen auf mich, Metiers, in denen ich nicht zuhause bin, daran hoffe ich mich weiterentwickeln zu können.

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          #8
          Ich liebe es, mehrere unterschiedliche Charakter mit unterschiedlichen Zielen in einen Raum zu werfen und zu schauen, was passiert.
          Ich mag die Wortgefechte, die Entwicklung von Beziehungen (welcher Form auch immer), ich liebe Missverständnisse, während keine*r es für nötig hält, sie aufzuklären (ist ja klar, dass die andere Person Dinge absichtlich falsch versteht).

          Aus dem Rollenspiel kenne ich die Aussage 'je schlechter es meinem Charakter geht, desto besser geht es mir'. Klingt erstmal sonderbar, aber es ist großartig, Charakter in scheinbar ausweglose Situationen zu werfen und 'zuzusehen', wie sie die Herausforderungen meistern und gestärkt daraus hervorgehen. Es fühlt sich so an, als hätte ich die Chance, einen kleinen Eindruck davon zu bekommen, was sie erleben, während es in der Realität einfach nicht machbar ist, mich selbst in diese Situationen zu bringen.
          Ich finde es großartig, zwischendurch eine Idee zu haben und sie einfach in die Welt einbauen zu können, weil es meine Welt ist, und es so unendlich viele Orte gibt, an denen verschiedene Wunder auftauchen können.

          Ich mag es, zu träumen und mit den Charaktern zu fühlen und mich in ihren Emotionen zu verlieren.

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            #9
            Ich mag meine Figuren. Gerade weil sie sehr unterschiedlich sind.

            Der eine ein Hitzkopf, der schnell ausrastet und der mit dem Kopf durch die Wand will. Im Prinzip ist er immer wütend, aber dafür hat er sehr viel Leidenschaft in sich. Bei den richtigen Personen kann er aber auch tiefgründig sein und entwickelt einen starken Beschützerinstinkt. Er hat Grenzen gesteckt, sehr strikte Grenzen, die man auf gar keinen Fall überschreiten soll, sonst brennt die Luft.
            Die andere ist bedacht, empathisch und nicht aus der Ruhe zu bringen. Selbst wenn ihr jemand etwas Schlechtes will, kann sie in diesem noch das Gute sehen und versucht die Beweggründe zu verstehen. Daher ist sie kein Bisschen nachtragend. Allerdings ist sie zu sich selbst sehr streng und fordert von sich Disziplin und Kontrolle. An sich hat sie die höchsten Maßstäbe, während sie bei anderen wesentlich nachsichtiger ist. Allerdings gibt es so ein paar Prinzipien, die nicht gebrochen werden dürfen und bei gewissen Themen kann sie für ihre Verhältnisse auch mal energisch werden.

            Was Coira zu Herausforderungen von Figuren geschrieben hat, kann ich so nur unterschreiben. Je schwieriger und belastender die Situation für die jeweilige Figur ist, umso besser und spannender finde ich sie. Ich lasse meine Figuren sehr gerne leiden und je mehr davon vorhanden ist, umso besser fühlt es sich an, wenn sie sich daraus befreien können. Allerdings mag ich es, wenn sie ihre Narben davontragen und diese immer wieder mal hochgespült werden.

            Ich mag innere Monologe zu schreiben und bin da manchmal etwas ausschweifend. Was andere in manchen Büchern zu viel finden, mag ich gerade und setze das dann auch in meinen Geschichten um.

            Ich mag Urbane Fantasy mit Vampiren, Werwölfen und Gestaltenwandler und schreibe darüber natürlich liebend gern.

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              #10
              Mir geht es da ganz ähnlich wie Coira - Ich mag es einfach, wenn es scheint, als hätte sich die Welt gegen die Figuren verschworen, sie aber dennoch nicht den Mut (oder Hut) und/oder ihren Humor verlieren. Ich sehe ihnen gerne dabei zu, wie sie von Fallstrick zu Fallstrick stolpern, um ganz am Ende doch mal ein paar Meter aufrecht gehen zu können.
              Überhaupt bin ich in den letzten Jahren etwas von plotgesteuerten Geschichten abgedriftet und hin zu figurbezogenen. Ich glaube, das war ein Punkt, der mir die Lust am Schreiben noch mindestens verdoppelt hat.
              Gerade bei meinem aktuellen Krimiprojekt darf ich den Plot zwar nicht außer Acht lassen, aber die Beziehungen zwischen den so unterschiedlich gestrickten Figuren sind beinahe noch spannender.
              Man sollte meinen, wir als Autorinnen und Autoren könnten uns unsere Geschichten genauso basteln, wie wir sie gerne hätten, aber zumindest mir (obwohl ich mir ziemlich sicher bin, dass es anderen auch so geht) beweisen meine Figuren oft genug das Gegenteil, indem sie plötzlich etwas ganz anderes vorhaben, als ich ihnen anhängen wollte. Aber auch das macht es so spannend. Ich liebe es ... (hoffentlich bekomme ich jetzt keine Klage von McD...)
              http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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