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Mittwochsfrage #262: Die Orte eurer Geschichten

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    Mittwochsfrage #262: Die Orte eurer Geschichten

    pexels-aleksandar-pasaric-325185.jpg

    Wo spielen eure Geschichten?
    Wart ihr schon einmal selbst an diesen Orten? Falls es fiktive Orte sind, sind sie von realen Vorbildern inspiriert?
    Warum habt ihr diese Schauplätze gewählt?
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Meine zwei aktuellen Projekte spielen jeweils an fiktiven Orten, die aber aus realen Vorbildern zusammengestückelt wurden.

    Die Ehrlichmann-Geschichte ist in einer nicht benannten mittelgroßen Stadt angesiedelt. Der Grund war hier, dass ich mir a) die Gegebenheiten so zurechtlegen konnte, wie ich sie gerade benötigte und b) dass wohl viele das ein oder anderen beschriebene Detail des Städtchens "wiedererkennen", da es bestimmt überall ein Café, einen Park, einen Bahnhof etc. gibt.

    Der Regio-Krimi spielt in einem fiktiven Ort im Thüringer Wald. Hier gab es einen anderen Grund: Ich möchte die real existierende Gegend und einige Orte schon mit einbeziehen, will aber niemanden in die Bredouille bringen, sich oder etwas wiederzuerkennen, da gerade einige Figuren auf echten Beispielen basieren. Natürlich ist es auch da meist ein Mix aus mehreren Personen, aber Vorsicht ist besser und so.
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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      #3
      Wo spielen eure Geschichten?
      Verschieden.
      Wart ihr schon einmal selbst an diesen Orten? Falls es fiktive Orte sind, sind sie von realen Vorbildern inspiriert?
      Die Paläonto- und die Pathologen-Storys spielen in fiktiven deutschen Großstädten, aus verschiedenen realen Städten (Hamburg, Berlin, Braunschweig, New York) zusammengepanscht. Die Pilotenstory hat ihren Hauptsitz in Berlin-Charlottenburg, spielt aber auch auf St. Maarten, am Frankfurter Flughafen, am Flughafen Tegel, in einem Hotelzimmer in Shanghai und Tokyo und, nicht zu vergessen, auf der A7 am Grenzübergang Ellund. Davon kenn ich alles außer der Insel und Tokyo. Die Fantasystory spielt in einem alternativen Steampunk-Berlin, und die letzten beiden Storys in einem kanadischen Kaff, das ich sehr, sehr mag.
      Warum habt ihr diese Schauplätze gewählt?
      Ich hab durchaus eine Tendenz, mich von einem speziellen Ort inspirieren zu lassen. Ob ich den dann auch konkret für die Handlung verwende, ist unterschiedlich.
      Für die Fantasystory waren es die Gaslaternen und die Bäume vor meiner Haustür, für die letzten beiden Romane, die ich fertig habe, kamen die Hauptfiguren einfach im Urlaub in Kanada zu mir. Diese Geschichten mussten dort spielen, wo sie spielen. Allerdings biege ich mir die Realität Fiktion zurecht und fühle mich dem realen aktuellen Stadtplan überhaupt nicht verpflichtet.
      Letztlich ist entscheidend, dass die Location in die Story passt. Sie ist auch nur Mittel zum Geschichtenerzählen.
      Die Pilotenstory brauchte natürlich Flughäfen und Orte möglichst weit weg, aber da wir, als die Kinder noch klein waren, keine Weltreisen gemacht haben, sondern nur Buddelsand am Strand brauchten und immer nach Dänemark gefahren sind, hat "ausgerechnet Ellund" noch die Zusatzbedeutung, dass man für große Abenteuer nicht die große weite Welt braucht, sondern auch an regnerischen, familienkutschengeplagten Autobahnabschnitten aufregende Dinge passieren können ( Ein Satz über vier Zeilen.).
      Für die anderen Storys war das Wo so unwichtig, dass ich es nicht näher für die Leser definiert habe, das war mehr eine Frage der Atmosphäre als des spezifischen Orts. Für das Indoor-Paläo-Abenteuer hab ich ein eigenes neogotisches Naturkundemuseum entworfen, für die Atmosphäre der Patho-Story dachte ich an die typischen unterirdischen Versorgungsgänge in Krankenhäusern und dunkelrote Backsteinwände. Darauf kam es an, nicht auf einen speziellen Ort. (Und gerade bei der Pathostory möchte ich nicht, dass jemand denkt, irgendetwas davon fuße auf realen Geschehnissen).

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      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Dunkelrote Backsteine waren mal voll hipp für Krankenhausbauten. Oder Kontore. Oder Davidpolizeiwachen. Und sind schummrig, gothic, bunkerig.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Backsteingothik?

        Ich finde die Kathedrale von Albi sehenswert.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Peter Und da im Keller ...

      #4
      Bei meinen Frankreichkrimis ist das Setting essentiell. Meine Leser*innen kaufen Geschichten, die dort spielen, wo sie mal waren und etwas Positives erlebt haben, oder hinwollen. Irgendwer nannte das Sehnsuchtsorte. Häufiges Feedback ist, dass man Orte beim Lesen geradezu sehen konnte. Allerdings auch, dass die fahrende Weinbar am Hafen von Cancale nicht mehr dort steht, wo ich sie im Roman platziert habe, sondern im letzten Frühjahr auf die andere Seite des Austernmarkts gezogen ist. (Bitte in der zweiten Auflage unbedingt berichtigen!)

      Meine Urban Fantasy Geschichten habe ich gerne an Orte platziert, die ich kenne und interessant finde: New York, New Orleans, London.
      "Blutlinie" ist eher schon ein Road-Movie-Fantasy. Die Hauptfiguren fuhren eine Strecke ab, die ich selbst mehrmals gefahren bin, von New York bis nach New Orleans. Ich habe die beiden in Hotels einquartiert, von deren Zimmern ich noch Fotos hatte, oder in Restaurants essen lassen, in denen ich auch war. Der autobiographische Aspekt bringt beim Schreiben viel Spaß und ein bisschen Sentimentalität rein.

      Manchmal erfinde ich auch einen Ort und platziere ihn in einen möglichst realistischen historischen Zusammenhang. In einem Fall eine fiktive Stadt im Rheinland, im Jahr 1095, kurz vor der Ausrufung des ersten Kreuzzugs.

      Und dann gibt es die Orte, die mich so berührt haben, dass ich unbedingt eine Geschichte entwickeln will, die dort spielt.
      Mal schauen, ob das noch klappt.



      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Dodo

        Fotos habe ich schon immer viele geschossen, seit ich Frankreichkrimis schreibe, kommen Videos dazu. Einiges benutze ich fürs Marketing. Ich finde es schön, ein Video vom Tatort zur Veröffentlichung des Krimis auf YouTube zu stellen oder mit dem Newsletter zu verlinken.

        Meine Reisen sind deutlich vom Schreiben geprägt. Ich bin mehrmals um eine Abtei herumgelaufen, bis ich einen Weg gefunden hatte, eine Leiche hinauf zu befördern. Der Blick bekommt einen anderen Fokus.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Ich saß beim letzten Londonaufenthalt auch ein paar Züge zu lang in der tiefen Baker Street Station ... Einfach so. 😇
        Und neben mir stand ein Typ und hat in die Dunkelheit der Tunnel hineinfotografiert.
        Wahrscheinlich auch ein Autor.

      • Peter
        Peter kommentierte
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        Dodo

        Creepy Guys, diese Autoren.
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