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Mittwochsfrage #255: Feministische Figuren

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    Mittwochsfrage #255: Feministische Figuren

    Ich muss an etliche Heldinnen denken, die körperlich stark und geschickt sind und plötzlich wieder das tollpatschige Mädchen raushängen lassen, sobald ein Mann auftaucht, der als Love Interest dienen kann. Ich muss an Heldinnen denken, die als "starke Frauenfigur" bezeichnet werden, als ob Frauen erst "männliche" Attribute haben müssten, damit sie stark sind. Ich muss an männliche Figuren denken, die gar nicht auf diesem Prüfstand stehen, und frage mich, ob es deshalb (für manche) einfacher ist, Männerfiguren zu schreiben?

    Heute zum feministischen Kampftag* die Frage:
    Wie feministisch sind eure Figuren?
    Inwiefern hat es sich im Laufe eures Schreibens geändert?
    Wie definiert ihr überhaupt Feminismus?
    Zusatzfrage: Ist es aus oben genanntem Grund tatsächlich einfacher, Männer zu schreiben?


    .
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    * Feministischer Kampftag (und nicht Frauentag), weil es um Menschen geht, die von sexistischer Diskriminierung und patriarchaler Gewalt betroffen sind – also auch nicht-binäre, agender, inter Personen oder trans Männer.

    #2
    Ich finde es einfacher, Männer zu schreiben, da ich aus meiner persönlichen Sicht Männer ziemlich realistisch sehe, während ich dazu neige - warum auch immer - Frauen oft zu glorifizieren.

    Ich bezweifle, dass in Büchern, Filmen, etc. die Anzahl der coolen Frauen, die in Gegenwart eines potentiellen Love Interests zu einem kleinen Naivchen regredieren, höher ist als die Anzahl der Männer, die sich zum totalen Deppen machen, um einem weiblichen Love Interest zu imponieren.
    Deutlich schlimmer finde ich die Frauenrollen in den Bad Boy Romances. Die sind nicht mehr lustig, sondern nur noch toxisch. Und ich verstehe nicht, dass die meisten (augenscheinlich) von Frauen geschrieben werden.

    Wie feministisch sind deine Figuren?

    Kann ich nicht sagen, da ich Feminismus nicht definieren könnte. Und ein Blick in Twitter zum Frauentag zeigt mir, dass ich damit nicht allein stehe.

    Was ich sagen kann, ist dass meine weiblichen Figuren sich meist in einer männlich dominierten Welt gut behaupten und Karriere machen, besser Logik und Intuition verbinden, in Gegenwart von interessanten Männern nicht das tollpatschige Mädchen raushängen lassen, aber auch nicht um jeden Preis auf jedem Gebiet besser sein wollen, als die männlichen Figuren, sondern auch Hilfe annehmen und geben können.
    Sie interessieren sich für Männer, die sie für mindestens ebenbürtig halten, und die sich nicht von ihnen einwickeln lassen. Jedenfalls nicht zu oft.
    Meinen weiblichen Figuren ist meist klar, wo ihre Fähigkeiten liegen, und auf welchen Gebieten sie andere (Männer oder Frauen) vorlassen. Sandrine kann ein Schloss innerhalb von Sekunden mit einem Dietrich öffnen. Wenn es darum geht, eine massive Tür einzutreten, lässt sie ihrem (beruflichen) Partner den Vorrang, und beim Kochen muss ihr Lebenspartner ran.



    Inwiefern hat es sich im Laufe eures Schreibens geändert?

    Meine Figuren wurden etwas kantiger und weniger angepasst. Was aber nicht unbedingt am Schreiben lag, sondern auch am Genre. Sehr leichte, humorige Cosy Romances, wie meine Claire Reihe, stellen andere Frauen in den Vordergrund, als Krimi/Thriller.
    Vielleicht fühle ich mich deswegen mit meinem aktuellen Genre so wohl.


    Wie definiert ihr überhaupt Feminismus?

    Kann ich nicht.




    Zuletzt geändert von Peter; 08.03.2023, 18:21.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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      #3
      Wie feministisch sind eure Figuren?
      Gar nicht, im Sinne von: Mir ist die Gleichberechtigung aller Figuren wichtig, weshalb Feminismus gar nicht erst nötig ist. Ich mache ihr Leben, ihre Eigenheiten oder Wichtigkeit in der Geschichte nicht vom Geschlecht abhängig, weshalb ich mit dem Begriff Feminismus auch nicht viel anfangen kann. Gleichberechtigung kann nicht beim einen Geschlecht beginnen und beim anderen aufhören.

      In meiner aktuellen Geschichte ziehen Frauen gemeinsam mit Männern in den Krieg (während andere Frauen lieber ihre Kinder umsorgen und zuhause bleiben, einfach weil es ihre Entscheidung ist was sie tun), begegnet man sich in der Partnerschaft/Ehe auf Augenhöhe und es gibt kein "Du kannst/darfst das nicht machen weil du ein Mann/eine Frau bist". In einer Szene die ich dieses Jahr geschrieben habe, glaubt einer meiner Charaktere bei der Bestattung einer Frau und ihrer Tochter, aufgrund der Ähnlichkeit seine eigene Frau und Tochter in dem Grab liegen zu sehen. Diese Vorstellung nimmt ihn richtig mit. Und das zeigt er. Auch mit Tränen. Es wird aber nicht als Schwäche dargestellt, sondern als normal. Genauso normal ist es auch, dass er dann von seinen Kameraden getröstet und aufgebaut wird, sie ihm die Zeit geben die er braucht um sich wieder zu fangen.

      Auf der anderen Seite versucht mein Prota nicht seine Liebste davon abzuhalten mit ihm in eine Schlacht zu ziehen, bittet sie aber, auf sich aufzupassen und wird ihr auch in Gefahrensituationen beistehen, aber nicht als heldenhafter Retter in der Not, sondern als der Mann der sie liebt und schützen will. Und dann gibt es noch die Königin eines meiner Völker. Schön, respektiert und unverheiratet, aber vor allem eine erfahrene und unerbittliche Kämpferin, die ihr Heer in ebenjene Schlacht führt.

      Inwiefern hat es sich im Laufe eures Schreibens geändert?
      Gar nicht. So war es schon immer.

      Wie definiert ihr überhaupt Feminismus?
      Feminismus bzw. Gleichberechtigung betrifft ausnahmslos alle Geschlechter und bedeutet für mich weg vom Schubladendenken. Es wäre auch ziemlich langweilig und in der Kreativität einschränkend, wenn ich die Möglichkeiten meiner Charaktere an ihren Geschlechtern festmache. Gleichberechtigung bedeutet für mich, dass allen alle Möglichkeiten offenstehen und sie mit allen Facetten ihrer Persönlichkeit sein dürfen. Das heißt auch weg von starren Geschlechterrollen, Männern die keine Gefühle zeigen dürfen oder Frauen deren einzige Daseinsberechtigung das Kinder kriegen und Haushalt führen ist.

      Zusatzfrage: Ist es aus oben genanntem Grund tatsächlich einfacher, Männer zu schreiben?
      Nur wenn man Männer als stets funktionierende, gefühllose Roboter betrachtet. Wenn man berücksichtigt, dass ihre Sorgen und Gefühle (wenn sie von klein auf gelernt haben mit ihnen umzugehen), nicht weniger heftig sind als die von Frauen, dass wir das Innenleben betreffend gar nicht so unterschiedlich sind ... nein, dann ist es nicht einfacher. Es ist genauso herausfordernd und schön.
      "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
      "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
      "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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      • Victoria
        Victoria kommentierte
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        Ich definiere auch Feminismus als Anti-Patriarchalismus.
        Stark, Kampf, in die Welt ziehen, "männlich" = gut. Schwächlich, weich, zu Hause bleiben, emotional, "weiblich" = schlecht. Das geht ja alle Geschlechter an.

      • Nachtmahr
        Nachtmahr kommentierte
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        Ja. Das Problem sind nicht die Geschlechter, sondern die Grenzen die wie bei allem zwischen ihnen gezogen werden. Irgendwie hat es die Menschheit seit ihrem Bestehen immer noch nicht hinbekommen, den reflexhaften Drang der Trennerei abzulegen. Mann/Frau, Cis/Trans, Hetero/Queer, Weiß/Farbig, Dünn/Dick, Arm/Reich usw., es zieht sich durch alles und löst manchmal den unwiderstehlichen Drang aus, mehmals den Kopf gegen eine Wand zu hauen.

      • Milch
        Milch kommentierte
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        Stark, Kampf, in den Kampf scheint mir auch eine Computerspielverengung der Männlichkeit zu sein.
        Feminismus würde ich als Engagement für die Rechte der Frau definieren. In letzter Zeit habe ich viele Bücher, die da den Finger in die Wunde legen: Unsichtbare Frauen, die kranke Frau, die Mutter der Erfindung, das weibliche Kapital. Warum kennt niemand Aina Wifalk?

      #4
      Wie feministisch sind eure Figuren?
      Weiß ich ehrlich gesagt nicht. Die Figuren an sich bewegen sich in 99,9% der Fälle mE auf Augenhöhe, gleiche Bildung, ähnlicher Job; sie vertreten ihre Interessen, aber sie vertreten nicht allgemein die Interessen von Gruppen. Vermutlich verdienen die weiblichen Figuren weniger als die männlichen Gegenparts, aber das Pay Gap habe ich in den Storys noch nie thematisiert. Ich könnte es durchaus mal nebenbei einfließen lassen. Mehr aber auch nicht. Es ist nicht mein Thema beim Schreiben.

      Inwiefern hat es sich im Laufe eures Schreibens geändert?
      Vielleicht achte ich bewusster auf "schädliche" Klischees. Ansonsten arbeite ich gern mit Klischees.
      Und mich kotzt es an, Romanzen mit starkem Gefälle zwischen Mann und Frau zu lesen, bei denen das Gefälle ein Teil des Problems ist. Darauf achte ich beim Schreiben schon. Gerade bei Romance. Aufblicken zum und Anlehnen beim Manne wird man bei mir nicht als Ziel und Lebensinhalt der weiblichen Hauptperson finden.
      Ich versuche, im wahren Leben Personen nach Eignung einzustellen und bei fehlender zu entlassen, ohne Blick auf Foto, Namen und Vorgeschichte. Beim Schreiben ähnlich; die Figur, die mir in den Sinn kommt, muss in die Rolle passen. Wenn sie dabei polnischer oder persischer Herkunft, gehörlos oder ein Stotterer, Mann oder Frau, cis oder trans, hetero oder LGBTQA+ ist, dann ist es so. Und entweder erwähne ich es oder nicht. Aber ich weiß es zumindest.

      Wie definiert ihr überhaupt Feminismus?
      Ich habe die Übersicht verloren und könnte es gar nicht. Vielleicht als Streben nach Gleichberechtigung und Gleichbepflichtung; solange wir das nicht erreicht haben (was sicher täglich weiter in die Ferne rückt). Gleiche Chancen und gleiche Entlohnung für gleiche Leistung.

      Zusatzfrage: Ist es aus oben genanntem Grund tatsächlich einfacher, Männer zu schreiben?
      Ich finde Männer einfacher, weil man bei ihnen weniger in die Gefahr kommt, ein überholtes Klischee zu bedienen. Bzw wenn man es macht, dann ist nur Achselzucken als Reaktion angesagt. Man kann sie also schamloser schreiben.

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        #5
        Wie feministisch sind eure Figuren?
        Tjaa, das ist die Frage. Ich kann sagen, dass meine Figuren (ausgegangen von den Protagonisten) unabhängig sind und sie machen auf ihre Art klar (kann mal ruhiger oder eher aggressiv sein), was sie möchten. Ich find Figuren echt schlimm, die andere Figuren brauchen um vollkommen zu sein. Beispielsweise diese typischen Mädchen, die auf pseudostark machen, aber wenn dann doch mal ein Problem auftaucht, ihren männlichen Beschützer anhimmeln. 🤮
        Figuren müssen für mich in erster Linie authentisch sein. Vielleicht klappt das bei manchen Autoren auch einfach nicht. Die haben ein bestimmtes Bild im Kopf von der Figur und bringen es nicht rüber. Und vielleicht ist das bei mir auch so. Das kann ich nicht sagen.

        Inwiefern hat es sich im Laufe eures Schreibens geändert?
        Na ja, ich meine Figuren mehr ausgearbeitet. Anfangs wirkten meine Figuren irgendwie alle ziemlich gleich, nicht induviduell. Damals ging es mir aber auch mehr um die Geschichte, die erzählt wird, jetzt geht es mir mehr darum, dass eine Figur eine Geschichte erzählt. Meinen Cast habe ich verkleinert. Es gab früher wahrscheinlich so 10-15 Figuren, sind es jetzt nur noch 3-7, die wirklich relevant für die Geschichten sind.

        Wie definiert ihr überhaupt Feminismus?
        Da kann ich mich ja jetzt in die Nesseln setzen, aber ich dachte, dass Feminismus für Gleichberechtigung steht - für Mann und Frau. Das kein Geschlecht über dem anderen steht.

        Zusatzfrage: Ist es aus oben genanntem Grund tatsächlich einfacher, Männer zu schreiben?
        Nö, überhaupt nicht. Gerade ich als Frau muss mich auch erst einmal in einen Mann hineindenken und vielleicht bin ich da sogar manchmal etwas klischeehaft. Allerdings habe ich einen Charaktertyp, den ich gut schreiben kann und der mir Spaß macht. Gerade bei Männern mag ich es besonders, auch mal die Schwäche der Figur zu zeigen.

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          #6
          Wie feministisch sind eure Figuren?
          Ziemlich bis sehr würde ich sagen.
          Wenn ich von Feminismus spreche, bedeutet das übrigens intersektional, alles andere ist meiner Ansicht nach kein Feminismus. Das heißt, das hört bei Geschlecht auch noch längst nicht auf, da kommt vieles mehr hinein.
          Die meisten meiner Figuren haben irgendeinen queeren Aspekt, mal erkennbarer, mal weniger. Hinzu kommt Neurodivergenz, die auch bei vielen meiner Figuren vorkommt. Es bedeutet nicht, dass sie aktivistisch sind, das habe ich tatsächlich weniger drin. Es gibt bei mir aber hinsichtlich Geschlecht selten klassische Frauen- oder Männerrollen, weswegen es eben auch nicht die starke Frauenfigur bei mir gibt. Ich kann mit diesen Rollen wenig anfangen. Ich habe männliche, weibliche, nicht-binäre Figuren, asexuelle, aromantische, homosexuelle, homoromantische, pansexuelle, panromantische usw. Derzeit baut sich in meinem Kopf ein Polykül für ein Projekt auf. Und das sind die Sachen, die mir jetzt spontan einfallen, ohne dass ich gezielt durch alle Projekte gehe.

          Inwiefern hat es sich im Laufe eures Schreibens geändert?
          Früher war ich ganz eindeutig von der Gesellschaft geprägt. Das hat nicht für alle Klischees gegolten, gerade was die Rollenbilder betrifft, war ich schon immer etwas ab vom Weg, zumindest bei den jüngeren Figuren, deren Elterngenerationen und darüber hinaus liegen da bisweilen anders, zumindest bei den Projekten, die in unserer Welt spielen, bei Fantasy war auch das schon anders. Aber vor allem war ich binär unterwegs gewesen. Neurodivergenz war dagegen auch schon immer dabei, aber unbewusst (das passiert auch jetzt, ich erkenne es jetzt aber und verstärke das bisweilen auch, je nach Figur).

          Wie definiert ihr überhaupt Feminismus?
          Wie oben schon gesagt, intersektional. Feminismus hat für mich nichts mit Frauen zu tun, sondern mit Gleichstellung. Nicht nur bezogen auf Geschlecht, sondern auch auf anderen Ebenen. Es gibt dort noch eine Menge Felder, die ich bislang auch nicht bediene, aber ich denke, zum einen müssen auch nicht alle bedient werden (immerhin soll die Umsetzung fundiert sein), zum anderen erst recht nicht innerhalb eines Projekts.

          Zusatzfrage: Ist es aus oben genanntem Grund tatsächlich einfacher, Männer zu schreiben?
          Ich schreibe tatsächlich mehr Männer als Frauen oder andere Geschlechter. Aber ich finde weder das Eine noch das Andere einfacher oder schwerer, aber ich glaube, das liegt daran, dass ich eben ohnehin nicht mit klassischen Rollenbildern bei ihnen arbeite. Warum es mehr Männer sind? Ich weiß es nicht. Das sind keine bewussten Entscheidungen und viele der Figuren existieren schon seit langem, zumindest in ein paar Grundzügen. Bei den hinzugekommenen Figuren in den letzten Jahren, die es früher noch nicht gegeben hat, ist der Anteil Frauen oder andere Geschlechter höher als der der Männer.
          Ich komme aus Ironien.
          Das liegt am sarkastischen Meer.

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            #7
            Männliche Figuren zu schreiben, fällt mir schon etwas leichter. Wenn ich aus eigenen Erfahrungen schöpfe, wirkt das logischerweise anders als jedes Gedankenmodell. Erstaunlicherweise überwiegen in meiner aktuellen Geschichte aber die weiblichen Charaktere, auch wenn der Protagonist männlich ist. Ohne die Frauen in seinem Umfeld würde er längst nicht da stehen, wo er jetzt ist. Im Laufe der Story wird klar, dass er von ihnen sehr viel lernen konnte und noch kann, wohingegen sich die meisten seiner zunächst männlichen Vorbilder als Reinfall erweisen.
            Allerdings sind die beteiligten Figuren so bunt durchmischt, wie es auch im echten Leben der Fall ist. Niemand kann pauschal in irgendeine Schublade gesteckt werden. Wie Dodo schon schrieb, habe ich mir keine Gedanken über die Gehaltsbezüge der einzelnen Charaktere gemacht. Da gibt es auf allen Seiten erfolgreichere und solche, die es schwerer haben. Aber das sollte auch nicht der einzige Indikator für Gelichberechtigung sein. Eher, wie viel bzw. welchen Einfluss sie auf ihr Leben, das der anderen und (literarisch gesehen) auf die Geschichte haben.
            Zu sagen, niemand wäre bevor- oder benachteiligt, funktioniert leider nicht, denn das wäre einfach nicht realistisch. Was natürlich nicht heißt, dass es sich im Laufe der Geschichte nicht ändern kann. Im Gegenteil ...
            http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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              #8
              Ich bin zwar ein Mann, habe zu Männern aber so wenig Bezug, das es mir schwerfällt, glaube ich. Viel Gelegenheit hatte ich noch nicht. Aber mit Frauen kann ich mehr anfangen, jedenfalls interessiert mich das mehr. Männer sind halt Männer, öhm... (Stereotypalarm).

              Ich würde eher auf das Wort Emanzipation eingehen. Das ist ja für beide Geschlechter wichtig und bedeuet, dass man(n)/frau sich von Belastungen, Hürden, falschen Erwartungen, Stereotypen, Rollenklischees frei macht, jedenfalls so weit, dass das Leben möglichst frei gestaltet werden kann. Auch, das man eine Rolle ggf. bewusst wählt, und nicht einfach "reingerät". Dazu gehört auch, das man lernt was auf sich zu nehmen auf dem Weg zum persönlichen Ziel. Dazu gehört, sich selbst gut kennenzulernen, sich selbst zu verstehen, damit Mann/Frau kein Spielball seiner/ihrer Selbst wird. Dazu gehört, Konflikte mit sich selbst auszutragen. Und auch zu verstehen, das man als Mann/Frau dem Geschlecht doch irgendwie auch verhaftet ist, überall dort, wo es eine Rolle spielt.

              So in die Richtung, der größte Feind ist man sich selbt. Das Wort "Kampftag" z.B... jeder Tag ist Kampftag, und das in erster Linie gegen sich selbst. Viele Frauen bspw verhandeln ihr Gehalt gar nicht oder eher schlecht, verdienen dadurch weniger. Das muss Frau sich einfach aneignen, wie als Mann auch.

              Im Grunde geht es um Persönlichkeitsentwicklung. In diesem Sinne, ja viele Charkatere sind einfach echt peinlich, weil sie einfach zwischen Idealbild und Klischee wild hin- und herschalten. Da werden eierlegende Wollmilchsäue kreiert, die einfach alles sind und können. Unglaubwürdig.

              Wichtig ist aber auch, als Mann oder Frau hat man eine gewisse biologische Konzeption. Eine Frau die sich benimmt wie ein Macker auf Testo ist dann eventuell unglaubwürdig. Egal was sie sonst so macht...

              Ich hoffe mir passiert das nicht beim Schreiben, aber was du ansprichst, stört mich auch immer wieder. Und ja, es gibt schon so Fälle wo Männer oder Frauen komplett "umkippen", der Rückfall in Rollenbilder ist dann aber langfristig oder dauerhaft. Wenn etwa eine studierte Karrierefrau sich mit 30 plötzlich als Mutter/Hausfrau versenkt.

              Der heutige "Feminismus" nimmt sich eher wie ein Lifestyle aus, der zur nächsten "typischen" Gelegenheit über Bord geworfen wird. Wenn es darum geht bei der Partnerwahl/Kinderwunsch nicht leer auszugehen, erinnern sie die meisten recht schnell an Rollenklischees. Oft auch im echten Leben.

              Männer betrifft das aber auch. Und ich glaube der Punkt ist, das Stereotypen einfach als attraktiver empfunden werden, und sobald es um die Partnerwahl geht, sind viele wieder "ganz typisch", denn das funktioniert, auch auf der animalischen Ebene. "Anziehung ist nicht verhandelbar", gilt immer.

              Das Umschalten passiert also leider tatsächlich, wenn der scheinbare Ausbruch aus Geschlechterrollen nur Fassade ist. So gesehen ist Popkultur immer ein Abbild der tatsächlichen Gesellschaft...

              Es gibt ja nicht nur die "moderne Frau" sondern auch den "modernen Mann", also einfach ist das alles nicht...
              Zuletzt geändert von Winterherz; 24.03.2023, 01:09.

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