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Mittwochsfrage #252: Antrieb

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    Mittwochsfrage #252: Antrieb

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    Warum schreibt ihr?
    Was bringt euch dazu, euch immer wieder hinzusetzen und an euren Werken zu arbeiten?

    Bonusfrage: Warum schreibt ihr gerade dieses Werk? (Wählt eines oder eine Reihe von euch aus)
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Weil es ohne nicht geht. Und ich darin meine Berufung gefunden habe. Abgesehen davon, dass die ganzen Ideen aus dem Kopf raus müsssen ... für mich gehört das Schreiben wie Essen, Trinken, Atmen und mein Herzschlag zum Leben dazu. Ich liebe es, neue Figuren zu erschaffen und so lebendig werden zu lassen, dass sie letztlich greifbar wie echte Menschen werden. Sie Aufgaben bestehen, über sich hinauswachsen, Schweres durchleben zu lassen und am Ende für alles zu belohnen.

    Besonders seit letztem November, seit dem ich täglich schreibe, spür ich den Drang zu schreiben noch mehr. Wenn ich nach einem geschafften 50.000er Block eine Zwangspause einlege um auch mal was anderes zu tun, fällt es mir richtig schwer, nicht in meine selbstgeschaffene Welt einzutauchen und die ganzen liebgewonnenen Charaktere "zu sehen".

    Weitere Gründe sind: Das ich den Umgang mit Sprache(n), das Jonglieren mit Wörtern und finden der besten Formulierungen liebe. Und ich die Geschichte erzählen und abschließen will. Wenn ich irgendwann noch einen Verlag finde, der sie veröffentlichen will, umso besser.

    Bonusfrage:
    J. R. R. Tolkiens "Der Herr der Ringe" ist eine dieser Geschichten, die mich - einmal gelesen - nie wieder ganz losgelassen hat. Als ich diese Geschichte vor Jahren zu schreiben begann, wollte ich etwas schaffen, dass die gleiche Wirkung hat. Auf mich, aber auch auf andere. Eine Geschichte die den Lesenden Mut, Hoffnung, Spannung und Freude (gut, auch ein paar Tränen, aber weinen wirkt ja erleichternd) schenkt. Einen Zufluchtsort für alle, die ihn brauchen.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

    Kommentar


    • Milch
      Milch kommentierte
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      Wenn die langen Bücher schlecht sind, überblättere ich sie nur noch und breche ab.

    • magico
      magico kommentierte
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      Das ist schon ein echt ambitioniertes Ziel. Zumal Tolkien ja nicht einfach "nur" einen Roman geschrieben hat. Genauer betrachtet war der eher das Nebenprodukt.
      Wie Milch schon schreibt, kann so ein umfassendes Werk natürlich auch echt nach hinten losgehen. Aber da wirst du schon aufpassen. Wenn du deinen Spaß daran hast, werden es sicher auch die ein oder anderen Lesenden haben.
      Hast du auch das ganze Drumherum wie Tolkien? Also Sprachen, Schriftsysteme, Geschichtsschreibung und Religionen der einzelnen Völker, Geologie, Geographie, Flora und Fauna und noch ein paar Kochrezepte?

    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
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      magico
      Ich eifer Tolkien in der Hinsicht nicht nach, da bin ich weitaus pragmatischer. Dadurch sind die von dir aufgezählten Punkte auch so weit und nach Bedarf ausgearbeitet, dass ich die Geschichte erzählen kann. Nicht so erschöpfend wie bei ihm. Aber wenn ich irgendwann Lust dazu habe, könnte ich das alles noch ausarbeiten und vertiefen. Bis auf Schriftsystem (wie es aussieht steht fest, aber ich müsste es erst richtig zu Papier bringen) und Kochrezepte kann ich hinter alles einen Haken setzen (Geschichte und Religion nicht für jedes Volk, Religion und Geologie hängen zusammen). Wobei ... nein, bei Kochrezepten auch.

    #3
    Warum? Weil ich's kann!

    Spaß beiseite: Da gibt es unzählige Gründe. Zu Beginn waren das sicher andere als heute. Damals ging es mir ähnlich wie Nachtmahr - nach dem Lesen einiger Bücher, wollte ich (zunächst für mich) etwas ähnliches schaffen. Das ist mir mal mehr und mal weniger geglückt. Die Anzahl angefangener und bis heute nicht beendeter Geschichten möchte ich gar nicht zählen. Mathe war ohnehin nie meine Stärke. Deutsch hingegen schon oder Sprachen im Allgemeinen (außer Französisch). Da habe ich intuitiv einfach schon viel richtig gemacht, ohne die dazugehörige Regel benennen zu können. Das ist bis heute auch noch einer meiner Schwachpunkte. Ich kann zwar sagen, dass etwas so und so sein muss, aber selten warum. Aber ich schweif ab ...

    Gerade in den letzten zwei (na ja, vielleicht auch drei) Jahren kam bei mir noch die Motivation hinzu, deutlich mehr aus dem jahrelang angehäuften/antrainierten Wissen und dem bisschen Talent zu machen. Ich habe jetzt schon einigen Fällen beiwohnen dürfen, bei denen sich Menschen mit dem Großteil ihrer Energie auf ihre "Gabe" konzentriert und es mittlerweile wirklich weit gebracht haben. Wie oft habe ich schon gehört: "Warum machst du nicht mehr daraus?"
    Und wenn ich so darüber nachdenke: Ja, warum eigentlich?
    Nun gehe ich es also an, habe weiterhin noch viel zu lernen und bin dankbar für die Erfahrungen sowie Unterstüzungen durch dieses Forum und andere Autorinnen/Autoren.
    Bis jetzt macht es mir wirklich großen Spaß. Trotz oder gerade wegen der angestrebten Schreibroutine, die schon ganz gut funktioniert. Verbesserungswürdig ist sie dennoch.

    Und warum gerade das aktuelle Werk?
    Ich habe irgendwie das Gefühl, dass der Protagonist mich gefunden hat und nicht ich ihn. Die bisherigen, hauptsächlich positiven, Resonanzen bestärken mich darin, aus der Geschichte mehr zu machen als eine weitere Datenleiche.
    Es schreibt sich einfach so locker-leicht, dass ich gar nicht anders kann, als dieses Buch zu beenden (und selbst dann wird es wohl nicht zuende sein ... also, das Buch schon, aber nicht die Abenteuer der Hauptfigur).
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

    Kommentar


    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      »Weil ich's kann« hätt ich auch als Begründung gelten lassen Und Dateileichen … da hab ich auch aufgehört zu zählen *räusper* Umso schöner zu lesen, dass du ein aktuelles Werk hast, das dir leicht fällt zu schreiben und zu beenden. Ich wünsche dir alles Gute, dass die Geschichte und die Hauptfigur weiterhin gut mitspielen und du in absehbarer Zeit dein Buch beenden kannst. Und Spaß … was wäre das Ganze ohne Spaß? Das ist doch ein ziemlich guter Grund, um am Ball zu bleiben

    #4
    Gerade ist das für mich eine schwierige Frage. Ich habe beruflich und privat eine Menge zu tun, ich will schreiben, aber wenn ich Zeit habe, hocke ich vorm Rechner und fühle mich einfach alle. Ich kann zwar überarbeiten, aber das Neue will sich nicht tippen lassen. Nicht, weil es mir nicht einfiele. Ich komm nicht rein.
    Prinzipiell würde ich die Fragen aber so beantworten:
    Warum schreibt ihr?
    Weil die Storys raus wollen. Die Figuren vor allem. Und weil ich gerne reise, gedanklich und in echt, und jedes MS lässt mich reisen. Oder fast einzigartige Gefühle noch einmal erleben. Ich liebe es beispielsweise, zu fliegen. Für meine Pilotengeschichte kann ich im Geiste und in den Fingerspitzen den Schub erneut spüren, die Turbulenzen, das leicht betäubte Ohr, ich kann das gedämpfte Ping hören, hart oder weich landen, mich vor dem Klo anstellen ... Urlaub halt.
    Was bringt euch dazu, euch immer wieder hinzusetzen und an euren Werken zu arbeiten?
    Perfektionismus, neu Gelerntes, eine kleine oder große gute Idee. Das reicht von: XY ist ein besseres Wort als YX bis "Nee, den Anfang schreib ich nochmal." Ich baue gern neu Erfahrenes in meine Geschichten ein, wenn es passt.
    Bonusfrage: Warum schreibt ihr gerade dieses Werk? (Wählt eines oder eine Reihe von euch aus)
    Ich habe ein MS, das sich rausgedrängelt hat. Das ist die Pathologenstory, die ist sehr schnell und anstrengend, wie der Hauptcharakter eben, in dessen Wahrnehmung der Leser steckt. Die Story halte ich bei aller Spaßigkeit für unvermittelbar. Habe schon mehrmals versucht, sie zu drosseln oder sie in Richtung LiRo oder Krimi kippen zu lassen, aber es ist und bleibt 50-50. An der sitze ich also hin und wieder und stelle fest, dass die Figur sich nicht fangen lässt.
    Und an einem anderen MS, das mir nicht gefällt; das ist fertig, überarbeitet und gefällt mir nicht.

    Kommentar


    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Und an einem anderen MS, das mir nicht gefällt; das ist fertig, überarbeitet und gefällt mir nicht.
      Das finde ich interessant. An welchem Punkt hast du denn gemerkt, dass es dir nicht gefällt? Während dem Schreiben? Dem Überarbeiten? Oder erst ganz hinterher? Ich sehe öfter, dass Autoren mittendrin die Motivation verlieren, oder irgendwann nicht mehr weiter wissen, an Plotproblemen hängenbleiben oder auch nach Jahren und Jahrzehnten nochmal draufgucken und sich für die handwerklichen Unzulänglichkeiten von damals schämen ... Aber eine Geschichte komplett durchzuziehen und dann zu sagen "näh, ist nicht mein Ding", schockiert mich ein bisschen Was gefällt dir denn daran nicht (mehr)?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ankh sie gefällt mir jetzt nicht mehr; lange nachdem ich geistig den Fertigstempel druffgedrückt habe. Die Nebenfiguren haben eine ausgetüftelte Story, eng mit dem Hauptplot assoziiert ...
      OK. Danke der Nachfrage, gerade eben ploppt bei mir auf, wo das Problem liegt, wie das so ist, wenn man so gefragt wird. Das Thema ist bei den Nebenfiguren besser ausgearbeitet als bei den Hauptfiguren. Ändert aber nichts daran, dass ich der weiblichen Hauptrolle einen anderen Job oder eben nicht verpassen muss. It‘s complicated. *Haare rauf*

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Hehehe, freut mich, wenn ich da Denkvorgänge angestoßen habe. Vor allem, wenn es bedeutet, dass du vielleicht doch noch etwas aus dem verschmähten Werk machst. Wenn du Denkhilfe brauchst, ich bin in der Nähe

    #5
    Das sind erstaunlich schwere Fragen. Ich versuche mein bestes, sie zu beantworten, auch wenn ich nicht weiß, ob es klug ist, das zu hinterfragen ...

    Warum schreibt ihr?

    Die ehrlichste Antwort ist wohl: Weil ich angefangen habe. Und es zu Ende bringen will. Und vielleicht fange ich dann das nächste Projekt an.


    Was bringt euch dazu, euch immer wieder hinzusetzen und an euren Werken zu arbeiten?

    Es ist etwas, aus dem ich Sinn schöpfen kann, für mich, für mein Leben, vielleicht eines Tages für andere.


    Bonusfrage: Warum schreibt ihr gerade dieses Werk?

    Es ist, wofür mir Ideen im Kopf herumgeistern, bei dem mich das Schicksal der Figuren interessiert, bei dem ich die Welt aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann, ohne mich auf eine Seite stellen zu müssen. Es wächst an mir und ich an ihm.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Stimmt, die große Frage nach dem Warum ist gar nicht leicht zu beantworten, wenn man wirklich mal in sich geht. Deine Antwort finde ich spannend. »Weil ich angefangen habe« liest sich im ersten Moment pragmatisch und wenig leidenschaftlich. Aber das ist nur der erste Anschein. Dass du daraus Sinn schöpfen kannst und Interesse an dem Schicksal deiner Figuren hast, scheint mir wie ein sehr starker Antrieb. Und ich mag deine Figuren und deren Geschichte! Also das mit den anderen, die Sinn schöpfen können aus deinen Geschichten, ist ganz sicher gegeben

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      SaKi Ich hab da wirklich eine ganze Weile drüber nachgedacht. Klar kann man behaupten, "weil es Spaß macht und mich erfüllt", aber Fakt ist, ich versuche auch zu schreiben, wenn es gerade keinen Spaß macht. Und dafür sieht's dann schnell dünn aus mit Gründen. Als ich angefangen habe zu schreiben, habe ich mich wirklich nur hingesetzt wenn ich eine Idee hatte und Bock drauf, sie niederzuschreiben. Aber diese Phase habe ich schon lange hinter mir gelassen, und ich bin ehrlich nicht ganz sicher, was mich noch immer treibt. Es ist ja nicht so, als ob ich nicht auch über meine Sanis tagträumen könnte, ohne stundenlang an irgendwelchen Sätzen zu feilen. Und wenn ich nicht so viel Zeit mit Schreiben verbringen würde, würde ich vielleicht sogar in dieser Zeit etwas Sinvolleres tun Dass es andere gibt, die ebenfalls davon etwas haben (wollen), ist ehrlich gesagt eine der wenigen fassbaren Motivationen für mich im Moment.

    #6
    Weil es sonst schade werde, wenn es manches nicht geben würde.

    Kommentar


    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Das ist schon fast philosophisch. Der Gedanke gefällt mir aber ausnehmend gut. Es wäre wirklich schade, wenn es das eine oder andere Werk nicht gäbe.

    #7
    Was bringt euch dazu, euch immer wieder hinzusetzen und an euren Werken zu arbeiten?
    Eure Likes und lustigen Kommentare im Schneckenrennen.

    Kommentar


    • SaKi
      SaKi kommentierte
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      Oh. Das geht mir auch so! Zumindest dann, wenn ich ein bisschen Energie und Konzentration aufbringen kann, auch wirklich was zu machen ^^;

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Das finde ich richtig schön!
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