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Wie stellt ihr eure Protagonisten vor?

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    Wie stellt ihr eure Protagonisten vor?

    Ich poste mal meine eigene Mittwochs Freitags Irgendwanns-Frage:

    Bei einem Video über Filmanalyse bin ich letztens über die Frage gestolpert, wie (Haupt)figuren eingeführt werden, also der allererste Moment, in denen der Leser ihnen begegnet. Wie werden sie beschrieben? Was tun sie? Inwieweit spiegelt das ihren wahren Charakter? Wie deutet es die Geschichte, das Thema, den Konflikt an (wenn überhaupt)?

    Wie viele Gedanken macht ihr euch über den ersten Auftritt eurer Figuren? Konstruiert ihr die perfekte Vorstellung? Oder schreibt ihr das eher aus dem Bauch heraus? Was ist euch wichtig? Was nicht?

    Wenn ihr euch eure Protagonisteneinführung anguckt, was sagt sie über eure Figur aus, und inwiefern ist das zentral für eure Geschichte?


    Ich frage deshalb, weil ich nach dem Video meine eigenen Figureneinführungen analysiert habe. Und obwohl ich das komplett aus dem Bauch heraus geschrieben habe, war ich überrascht, dass ich tatsächlich in den ersten paar Zeilen praktisch das gesamte Konzept/Thema der Geschichte wiedergefunden habe. Daher dachte ich, vielleicht habt ihr ja ähnliche Aha-Momente. Oder ihr habt eure Einführung von vorneherein gewissenhaft so geplant und wollt jetzt einfach ein bisschen angeben, wie geschickt ihr das alles in einigen knappen Bildern rüberbringt:

    So oder so, lasst hören: Wie treten eure Figuren auf die Bühne und (Spoiler!) warum?
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    #2
    Witzig, dass du gerade jetzt damit um die Ecke kommst. Neben dem letzten Drittel meines aktuellen Projekts habe ich ja auch schon das nächste angefangen und dort bin ich logischerweise noch ziemlich am Anfang und genau an dem erwähnten Punkt der Figuren-Einführung.

    Ich kenne das zugehörige Video leider nicht, aber wenn ich mir mit diesem Fokus den Start meiner Protagonisten ansehe, ist schon deutlich erkennbar, worauf alles hinauslaufen soll. Allerdings ist es bei mir, ähnlich wie du es beschreibst, eher aus dem Bauch heraus. Natürlich mache ich mir Gedanken über die Wirkung bzw. wie ich die Figur rüberbringen möchte und was ich dazu brauche. Wenn ich aber einmal am Schreiben bin, entwickeln die Protagonisten meist ihr Eigenleben. (Ihr kennt das ...)

    In meinem aktuellen Projekt geht es für den Protagonisten darum, dass er auf Grund eines Zufalls völlig aus seinem sonst so routinierten und durchstrukturierten Leben gerissen wird. Eins führt zum andern und ehe er den Faden wiederfindet, verliert er gleich ein ganzes Wollknäuel. Bereits im ersten Kapitel wird das nur allzu deutlich. Von außen betrachtet führt ein Hauch von Nichts zu einer mittelschweren Katastrophe.

    Beim neueren Projekt (Krimi) verbinde ich in der Figuren-Einführungsszene die wichtigsten Charakterzüge des Protagonisten mit der ersten Info zum Kriminalfall, wobei noch eine persönliche Brücke zwischen Fall und Kommissar geschlagen wird.

    Aber, wie erwähnt, ist da viel dabei, das ich eher meinem Unterbewusstsein als meinen analytischen Fähigkeiten zuschreibe.
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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    • magico
      magico kommentierte
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      So ziemlich genau das, Ankh. Innere Zerrissenheit zwischen dem Helfer-Syndrom und der Abneigung gegenüber der modernen Zivilisation.
      Natur bedeutet ihm sehr viel. Er ist am Rande des Waldes/Gebirges aufgewachsen und der Fall führt ihn nun dorthin zurück.

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Und war das die Intention dahinter, ausgerechnet diese Wanderroute zu wählen? Oder wolltest du einfach irgendetwas sehr Langes haben und die metaphorische Bedeutung war dann eher zufällig passend?

    • magico
      magico kommentierte
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      Ich muss zugeben, dass die Route nicht ganz uneigennützig gewählt ist, denn eines meiner großen Ziele ist es, sie selbst einmal zu wandern. Ergo beschäftige ich mich ohnehin schon viel mit diesem Weg.
      Der zweite Grund ist, dass es auch im weiteren Verlauf der Geschichte um das Wandern gehen wird. Also unter anderem ...
      So gesehen war die metaphorische Bedeutung ein praktisches Nebenprodukt.

    #3
    Himmel, so viele Gedanken mach ich mir nicht. 😳 Ich schreibe als Pantserin intuitiv und plane auch das nicht. Mein Prota hat nach dem rasanten Start der Geschichte, während einer Alltagsszene in Kapitel zwei seinen ersten Auftritt. Man sieht/liest ihn beim Arbeiten, während sein bester Freund zu ihm stößt. Dadurch erfahren die Lesenden wie sie aussehen, welche Charakterzüge sie zum Teil besitzen und der Konflikt der Geschichte wird erstmals angedeutet, bevor beides in späteren Kapiteln Fahrt aufnimmt. Neben etwas Hintergrundinfo zur Freundschaft und dem täglichen Leben ist das erstmal alles.

    Was die Einführung aussagt:
    Hier habt ihr einen ruhigen, ernsthaften Typen, der euch und dem Anta bald zeigen wird was in ihm steckt. Neben einigen anderen Aspekten ist das Wichtige daran, dass diese Charakterzüge so manch bedeutsamen (inneren) Konflikt hervorrufen werden, der auch den Verlauf der Geschichte beeinflusst.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Oh, da kann man bestimmt auch viel herauslesen Ich kenne jetzt deine Geschichte nicht, hat das Motiv Dinge zu spalten (Holzhacken) und auf der anderen Seite etwas zusammenzuführen (Heiraten) irgendeinen Bezug zur Handlung oder zum Konflikt?

    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
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      Nein, da gibt es keine Symbolik oder Hintergedanken. Der einzige Punkt ist, dass es nicht zu der Brautwerbung kommen wird.

      Irgendwie erinnert mich das Ganze gerade an Kaffeesatz lesen. *lach*

    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Nicht Kaffeesatz, den unterbewussten Autoren in dir

    #4
    Ich hab mal einen durchgeistigten Literaturkritiker Stephen Kings „Friedhof der Kuscheltiere“ besingen hören und er hob gleich auf den ersten Satz ab, der das Thema des Romans und somit den Kern des Protagonisten definiert. Danach hab ich mir meine Projektanfänge - vom Satz 1 bis Szene 1- angesehen und dasselbe festgestellt wie Ankh: mein geheimniskrämerisches Gehirn (oder der Bauch?) hat das Thema eingebaut, ohne dass ich es bewusst so geplant habe. Mein Pilot rennt vor dem unübersichtlichen Leben auf dem Erdboden weg; der Paläontologe hockt in seinem Büro und glaubt, die Kontrolle über Zeit und Raum zu haben, während das Chaos in Form einer Kuratorin hereinbricht; der Pathologe drückt sich vor einer life-changing Entscheidung; der Polizist sucht nach dem anderen / Ich … usw.
    Ich nutze das jetzt, um hinter das eigentliche Thema zu kommen und die Story mit rotem Faden und ohne fallende Maschen zu stricken. In der Art von: was hab ich mir hier denn wieder ausgedacht.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      lol genau so geht es mir XD Da grübelt man ewig über das Thema des Romans und über díe Entwicklung des Protagonisten, und dann stellt man fest, die hat man schon vor Monaten hingeschrieben und es nur selber nicht gerafft.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Haargenau …
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