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Mittwochsfrage #250: Intelligenz 2.0

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    Mittwochsfrage #250: Intelligenz 2.0

    Ein bisschen lehne ich mich an Dodos Mittwochsfrage von letzter Woche an – aber dann ist sie doch wieder ganz anders

    Welchen Grad an Intelligenz besitzen die Figuren in euren Geschichten meistens? Warum? Was spielt da alles rein (Bildungsstand, logisches Denken, Abstrahierfähigkeit etc.pp.)? Wie beeinflusst das die Geschichte, die Persönlichkeit, die Voraussetzungen, die Dialoge etc.? Oder hat sie gar keinen Einfluss? Warum habt ihr euch für diese Form entschieden?

    Ich bin gespannt.
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Jetzt, wo ich mich mit dem Thema konfrontiert sehe, bemerke ich, dass ich mir darüber noch nie so richtig Gedanken gemacht habe. Ich schätze, es liegt daran, dass meine Figuren eben meistens so schlau oder dumm sind, wie es für die Geschichte erforderlich ist.

    Konsequenterweise sind Ermittler in meinen Kriminalgeschichten überdurchschnittlich intelligent. Je nach Story auch die Gegenspieler.
    In meinem nächstes Krimi-Projekt wird es aber auch einige, eher mittelmäßig Denkbegabte geben, die der ermitteltende Komissar noch aus seiner Schulzeit kennt. Darauf freue ich mich irgendwie schon besonders. Das Aufeinandertreffen vom kühlen Analytiker und der ehemaligen Provinzjugend, die teilweise nicht weit über dieses Stadium hinausgekommen sind.

    Bei meinem aktuellen Projekt (kein Krimi) ist der Protagonist zwar ziemlich gebildet, wirkt mangels sicheren Auftretens aber oft eher schlicht und etwas einfältig, während eine wichtige Nebenfigur zwar ebenfalls nicht wie die hellste Kerze auf der Torte scheint, aber durch ihre "Bauernschläue" dennoch gerne die Oberhand gewinnt.

    Wie erwähnt, entscheide ich das eher nicht bewusst, sondern passe die Intelligenz der Figur den Erfordernissen der Geschichte an.
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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      #3
      Welchen Grad an Intelligenz besitzen die Figuren in euren Geschichten meistens? Warum?

      Intelligent genug, dass es nicht nervt, und doof genug, dass es meine eigene Intelligenz nicht übersteigt

      Was spielt da alles rein (Bildungsstand, logisches Denken, Abstrahierfähigkeit etc.pp.)? Wie beeinflusst das die Geschichte, die Persönlichkeit, die Voraussetzungen, die Dialoge etc.? Oder hat sie gar keinen Einfluss? Warum habt ihr euch für diese Form entschieden?

      Meine Figuren haben recht verschiedene Arten von Intelligenz. Einer ist eher der politische Strippenzieher, aber hat einen Mangel an emotionaler Intelligenz. Der Nächste kann gut spontan Lösungen entwickeln, aber ist manchmal zu impulsiv, um die Fallen zu sehen, in die er läuft. Einer ist technisch hochbegabt aber super naiv. Und so weiter. Ich versuche, ihre Stärken und Schwächen auszubalancieren und einen guten Mix in der Truppe herzustellen, sodass ich immer weiß, wer gerade am besten für eine Aufgabe geeignet ist bzw. wer es komplett in den Sand setzen wird, wenn ich das so brauche, ohne dass derjenige generell als Volltrottel rüberkommt. Ich mag keine Volltrottelfiguren, aber ich liebe es, in den Schwächen von einer herumzubohren.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #4
        Ein paar Überlegungen:
        Intelligenz zeigt sich auch in der Art des Humors, intelligentere Menschen haben auch einen eher abgedrehten Humor.
        Bildungsstand hat nicht unbedingt etwas mit Intelligenz zu tun, vieles kann man durch Fleiß, Ausdauer und Anstrengung ausgleichen.

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          #5
          Intelligenz ... <seufz> Ja, das ist ein übles Thema. Da hatte ich vor einiger Zeit auch schon mal eine ähnliche Diskussion angestoßen und es haben sich viele interessante Gedanken daraus entwickelt. (Wie kann man hier eigentlich einfach auf einen alten Beitrag verlinken? Muss ich da die entsprechende URL als Link einfügen?)
          Mittlerweile bin ich in dieser Hinsicht eher noch unschlüssiger als damals. Ist aber nicht so schlimm, weil ich sowieso keine Zeit zum Schreiben finde. ;-)
          Die naheliegendste Lösung: Man versucht es wie die Strugazki-Brüder in "Stalker" / "Picknick am Wegesrand" und lässt einfach keinerlei Verständnis zu. Das ergibt eine interessante, verwirrende Grundstimmung mit einem fiesen Gefühl unbekannter und unerklärbarer Gefahr im Bauch.
          Abgesehen von dieser Sache versuche ich meine Figuren immer ein bisschen unter der von mir für mich angenommenen Intelligenzstufe zu halten, damit ich das Gefühl habe, ich habe die Kontrolle. :-D

          We should retire the expression "avoid it like the plague", given how little effort people put into avoiding an actual plague! - unkonwn source

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            #6

            Welchen Grad an Intelligenz besitzen die Figuren in euren Geschichten meistens? Warum? Was spielt da alles rein (Bildungsstand, logisches Denken, Abstrahierfähigkeit etc.pp.)?
            Über die Intelligenz mach ich mir wenig Gedanken, ich lasse meine Figuren keinen IQ-Test machen. Aber der Bildungsgrad meiner Figuren liegt oberhalb des Seifenniveaus, und ich vermute, das lässt indirekt Rückschlüsse auf die Intelligenz zu, mit der sie sich durch das Bildungssystem bewegt haben. Intelligenz möchte ich das eigentlich nicht nennen, eher Fähigkeit, in der (fiktiven) Realität zu bestehen oder erfolgreich zu sein.
            Wie beeinflusst das die Geschichte, die Persönlichkeit, die Voraussetzungen, die Dialoge etc.? Oder hat sie gar keinen Einfluss? Warum habt ihr euch für diese Form entschieden?
            Für einige Genres ist ein gewisses Niveau wohl erforderlich. Ein Ermittler in einem Krimi sollte Spuren erkennen, sichern und einordnen und daraus logische Schlüsse ziehen können, und im Falle von Sherlock Holmes zieht er dabei auch am Leser vorbei. Im LiRo muss man wahrscheinlich auch propagieren, dass Liebe im allgemeinen eher Figuren aus dem Bildungsniveau der Zielleserschaft oder drüber trifft. Natürlich gibt es Ausnahmen, aber das ist meistens nicht mehr "Genre".
            Für mich zumindest gilt, dass die Hauptfiguren ein gewisses Maß an Intelligenz, in welcher Form auch immer (meist Bildungsgrad), oder Charme besitzen müssen. "Forrest Gump" hatte imA viel zu viele Zufälle auf seiner Seite, als dass ich die Figur an sich interessant hätte finden können. Ich finde es auch nicht sonderlich ansprechend, die Naivität der Figur wegzulächeln und gönnerhaft den Narren, der Wahrheit spricht, hineinzuinterpretieren. Mir wurde da ein bisschen zu viel an der Figur vorbeigelacht, während sie selbst nicht lachte - wohl aber weinte. Dagegen die Rolle, die Johnny Depp in "Benny und Joon" spielte - absolut charming, durchschauend und tief emotional / intelligent. Ich überlasse solche Figuren lieber denen, die das Fingerspitzengefühl haben.
            Ein Genie könnte ich niemals glaubhaft schreiben, eine cleverere Person als mich selbst dagegen schon.

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