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Mittwochsfrage #264: Warten oder durch die Erfahrung lernen?

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    Mittwochsfrage #264: Warten oder durch die Erfahrung lernen?

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    Manche feilen lange an ihren Texten, als ob sie gar nicht loslassen können. Andere geben ihre Romane in einem scheinbar unfertigen Zustand raus.

    Nun, dass sind jetzt zwei Extrema. Aber rein vom Prinzip her, was denkt ihr darüber und wo würdet ihr euch selbst einordnen? Wo sehr ihr die Vorteile? Wo die Nachteile?

    #2
    Hier gehen was ich denke und was ich tue in gegensätzliche Richtungen.
    Ich denke, man muss mal gut sein lassen.
    Ich finde aber immer noch so viel, was ich besser machen kann. Und Testleser finden noch so viel mehr.
    Ich glaube, dass mir das Lesen vieler Bücher mit dem Auge eines Autors viel für die Verbesserung meiner Texte bringt und gebracht hat.
    Ich hoffe, jetzt so zufrieden mit den Ergebnissen zu sein, dass ich loslasse und losschicke.

    Ob es allgemeingültige Vor- und Nachteile gibt, weiß ich nicht. Jede*r sollte es so machen, dass sie ein gutes Gefühl hat - oder eins, dass er für gut genug hält.

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      #3
      "Im bestmöglich überarbeiteten Zustand abgeben" und so "professionell wie möglich arbeiten" trifft es, aber ohne zu klammern. Man soll den Geschichten am Ende anmerken können, wie wichtig mir das Abliefern guter Arbeit, das Projekt/die Ausschreibung und nicht zuletzt der Respekt vor den Beteiligten ist, die später mit den eingereichten Texten arbeiten werden. Und vom Motto "nobody is perfect" ausgehend denke ich, dass kleine Fehler unter solchen Umständen eher verzeihlich sind.

      Aber egal wie lange man an einem Text sitzt, irgendwas findet sich immer, dass trotz aller Sorgfalt übersehen wurde oder besser sein könnte und deshalb muss man es irgendwann gut sein lassen. Und das sage ich, obwohl es für mich dazugehört, viel Arbeit in meine Geschichten zu stecken. Das richtige Maß ist wichtig, sonst hat man am Ende unglaublich viel Arbeit in einen Text gesteckt, der dadurch aber nicht besser oder sogar schlechter geworden ist. Thema: Verschlimmbesserung. Verfrüht, nachlässig oder unkorrigiert rausgegebene Texte können am Arbeitsaufwand derjenigen scheitern, die mit ihm arbeiten werden und sich das nicht antun wollen. Da kann manchmal alles vorhandene Potenzial nicht genug Überzeugungskraft haben.
      "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
      "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
      "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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        #4
        Ich setze mir eine klare Deadline von max. 3 Monaten für schreiben und editieren. Das bedeutet Entwurf plus zwei Editierrunden. Was am Ende der Deadline auf dem Papier steht, ist das, was ins Lektorat geht. Natürlich finde ich immer wieder Stellen, die ich heute ganz anders schreiben würde. Das nehme ich als Verbesserung mit in das nächste Manuskript.

        Der meiste Input kommt von meinen Leser*innen, die mir sehr deutlich machen, worüber sie lesen wollen, was ihnen gefällt und was Mist ist. Darauf aufbauend plotte und schreibe ich den nächsten Krimi, und hoffe, mit jeder folgenden Geschichte weiter zu lernen und die Erwartung meiner Leser*innen effizienter zu treffen. Ich bewege mich in einer kleinen Nische, die viel von Mundpropaganda lebt, und meine Vorgehensweise scheint recht gut zu funktionieren, da mein read-through recht hoch ist.

        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #5
          Ich glaube, bei mir hat sich das über die Jahre hinweg stark verändert. Früher gehörte ich eher der Fraktion "1000 x überarbeiten" an.
          Mittlerweile muss es da für mich deutlich flotter gehen. Ich bilde mir gerne ein, dass mir meine angesammelte Erfahrung auch etwas dabei hilft, schon eine annehmbarere Rohversion zu schreiben. Außerdem bin ich während des Schreibprozesses dazu übergegangen mir nur eine allgemeingültige Meinung der Testleser einzuholen. Nichts, was ins Detail geht, denn die halten in dieser Phase nur auf. Natürlich ist eine (oder zwei) umfassende Überarbeitung notwendig, aber eben erst später und danach muss auch mal Schluss sein. Perfekt wird es ohnehin nie. Aus Fehlern lernt man. Wichtig ist also vor allem, dass man sie beim nächsten Projekt nicht wieder macht.
          http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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            #6
            Es hängt davon ab, was ich schreibe. Es gibt Texte, die sind überhaupt nicht für andere konzipiert, also muss ich die auch nicht loslassen oder für erledigt erklären. Es gibt Texte, die entstehen zu einem Zweck mit einer Deadline, und da gibt es auch einen Punkt, an dem sie fertig sind zum Abschicken und ich dazu stehe, auch wenn es immer noch etwas gibt, das man besser machen könnte.

            Und dann gibt es Texte, die wäre ich bereit, loszulassen, aber sie sitzen eben noch im Nest, und dann finde ich es auch legitim, weiter daran herumzufeilen, wenn ich ne super Idee dazu habe. Solange etwas nicht offiziell veröffentlicht ist, gibt es auch keine "offizielle" Endversion.
            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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              #7
              Bei meinem Herzensprojekt habe ich kein Ende gefunden und immer wieder und wieder und wieder korrigiert, umgeschrieben und alles aufs Neue hinterfragt, bis ich selbst keinen Überblick mehr hatte.
              Daher neige ich dazu, mich in Grund und Boden zu korrigieren. Daher setzte ich mir jetzt selbst ein Limit und gebe die Texte nach dem Schreiben und einer Korrekturrunde an ein bis zwei Testleser. Danach geht es erst weiter. Allerdings plotte ich jetzt auch mehr und sehe Plotprobleme schneller und kann Neuerungen besser und schneller integrieren. Dadurch bekomme ich mehr Sicherheit, bei meinem alten Projekt habe ich kaum geplottet und wusste daher auch nicht, was ich eigentlich geschrieben hatte.

              Prinzipiell kann ich bis in alle Ewigkeit korrigieren, daher brauche ich selbst einen harten Cut
              Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
              Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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