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Mittwochsfrage #263: Welche Fähigkeiten habt ihr euch durch Schreiben angeeignet?

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    Mittwochsfrage #263: Welche Fähigkeiten habt ihr euch durch Schreiben angeeignet?

    pexels-jorge-zapata-1398688.jpg
    Foto von Jorge Zapata

    Dass man sich massig an (unnötigem) Wissen aneignet, ist ja klar. Ich denke sogar, dass Autor*innen zu den Leuten gehören, die am breitesten recherchieren. Aber wie verhält es sich bei euch mit Fähigkeiten? Was habt ihr gelernt, dadurch dass ihr euch für einen Roman damit beschäftigen "musstet"? Was habt ihr schon mal ausprobiert?


    #2
    Eine wirklich spannende Frage, da sie einen wirklich zum Reflektieren animiert.

    Wie du schon schreibst, haben sich bestimmt die meisten von uns sehr viel theoretisches Wissen angeeignet. Tatsächlich etwas ausprobieren musste ich eigentlich noch nicht oder ich habe es bisher noch nicht gemacht.
    Für mein nächstes Projekt, das sich bisher noch in der Planungsphase befindet, habe ich mich allerdings intensiv mit Survival und Bushcrafting auseinandergesetzt. Hierbei stecke ich, zumindest was die Praxis angeht, noch im Thema Ernährung. Seit dem Frühjahr habe ich allerhand Wildpflanzen (sämtliche essbare Teile) probiert. Mit einigen Überraschungen. Sowohl positiv (frische Fichtentriebe) als auch negativ (Nachtkerzenblüten).
    Dazu gehört auch das Aufspüren der Pflanzen. Wo und wann sind sie zu finden? (etc.)
    Ab dem nächsten Frühling geht es dann an den Werkzeugbau und das Feuer machen. Ich bin gespannt ...
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Survivalkenntnisse können nie schaden ...

    #3
    An praktischen Fähigkeiten? Fast nichts.
    Ich kann immer noch kein Flugzeug landen (hab aber eine Idee, wie stressig das sein kann), ich kann keine Fossilien ausbuddeln, keine Waffen oder militärische Ränge auseinanderhalten, und Akkusativendungen vergesse ich ebenfalls immer noch gern.
    Aber ich hab gelernt, wonach ich suchen muss, das eine alltägliche Detail, durch das man der Figur die praktischen Fähigkeiten, die ich nicht habe, oder mir das Setting, in dem ich nie war, einigermaßen abkauft, nicht als Experte, aber als Normalleser.
    Ich hab gelernt, mit offeneren Augen durch die Gegend zu laufen, weil ich ja vielleicht etwas davon, was ich praktisch erlebe, noch literarisch gebrauchen könnte.
    Und ich schopp natürlich Dinge, die unter Allgemeinbildung laufen könnten, an, auch wenn ich immer noch nicht aus dem Kopf weiß, an welchem Tag die Weimarer Republik ausgerufen wurde. Und vielleicht ist dieses Allgemeinwissen dann in Teilen auch schon wieder speziell. Es macht Spaß, unnötiges Wissen zu erlangen.
    Und ich lese anders, mäkeliger aber auch begeisterter.

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      9.11.18
      Es war das einzige Datum, das ich in meiner Abi-Geschichtsklausur genannt habe, und ich hatte es falsch (ich wusste damals aber, dass ich es nur geschätzt hatte) 🤣 Deswegen verfolgt es mich so.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Ist richtig.
      Ich musste nachschauen. ob Liebknecht der sozialistische Republik auch an diesem Tag ausgerufen hat. Hat er.
      Man lernt nie aus.
      Mir wäre das einzelne Datum meistens nicht so wichtig. Wichtig wäre es, es richtig einordnen zu können. Der Barock kam nicht nach der Romantik.

    • magico
      magico kommentierte
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      Diese intensiveren Beobachtungen des Alltags sind ein ganz zentraler Punkt. Manchmal erwische ich mich dabei, wie ich mein eigentliches Ziel vergesse, weil ich gerade anderen bei irgendeiner Banalität zusehe, von der ich denke: Könnte ich mir selbst nicht besser ausdenken.

    #4
    An praktischen Fähigkeiten habe ich vor allem welche gelernt, die das Schreiben betreffen: Formulieren, recherchieren, Spannungsbögen konstruieren ...

    Ansonsten gehen meine Recherchen selten über die Theorie hinaus. Ich bin mir auch nicht sicher, ob es für einen Unterhaltungsroman wirklich erstrebenswert ist, alles, worüber man schreibt, selbst erlebt und ausprobiert zu haben. Ich meine sicher, das wäre spannend, aber letztlich vielleicht doch mehr Prokrastination als Recherche? Und bei einem Fachbuch erwarte ich eigentlich, dass man über Dinge schreibt, die man schon vorher ausgiebig studiert hat, und nicht erst nachdem man beschlossen hat, ein Buch darüber zu schreiben.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

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    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      aber letztlich vielleicht doch mehr Prokrastination als Recherche?
      Ankh! 😭 Bohr doch mit dem Finger in der Wunde!

    • Ankh
      Ankh kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      magico Ich denke, es kommt auch auf die Machbarkeit an. Die Zeit und den Aufwand, den ich betreiben müsste, um einmal ein paar Minuten in einer V-22 zu fliegen, vs. dieselbe Zeit und Aufwand, um mir die Theorie anzulesen und mit einem Piloten zu sprechen? Ich denke, da kommt bei der zweiten Möglichkeit mehr für mein Buch heraus. Wenn ich dagegen beim Einkaufen einfach nur mal eine Frucht, die ich bisher nicht kannte, in den Einkaufskorb legen muss, ist das auf jeden Fall etwas, das ich tun würde, aber das verbuche ich nicht unter "Fähigkeit aneignen". Das wäre für mich schon mehr, als etwas einmal zu machen, und das erfordert dann entsprechend auch viel Zeit.

    • magico
      magico kommentierte
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      Das meinte ich mit eigener Neugierde. Mich hat das Thema Survival ohnehin schon angesprochen. Da kam es mir nur gelegen.
      Exotisches Obst kaufen würde ich auch nicht als Fähigkeit definieren. Exotisches Obst anbauen schon eher.
      Aber natürlich ist es vor allem eine Kosten/Nutzen-Rechnung. Es würde sonst für Space Science Fiction-Schreiberlinge wirklich teuer.

    #5
    Lernen und anwenden sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe. Ich hab einiges zu Schwertkampf und Bogenschießen gelernt (und würde es gerne mal anwenden), der Arbeit von Sattlern und der Herstellung von Leder, Schmieden und Herstellung von Damaszenerstahl, zur Haltbarmachung von Mumien ("hätten Sie's gern einzeln oder komplett gewickelt?"), über die Ernährung und Lebensweise der alten Ägypter, wie man Pferde richtig sattelt, zäumt und striegelt, wie man Sprengkörper aus harmlosen Sachen baut, Fackeln und Feuer macht und wirklich vieles mehr, plus

    CN Medizinisches

    zu Wundkanälen durch Pfeile, wie diese gereinigt und genäht werden, zu den Folgen des Erhängt werdens (und nicht sterbens) und generell Folgen von Verletzungen und was dabei alles so kaputt gehen und evtl wieder heilen kann (an dieser Stelle nochmals herzlichen Dank an Dodo und Alys II., euer Rat bedeutet mir viel)
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    aber das meiste davon bleibt theoretisches Wissen. Zum Glück, muss ich bei einigem sagen. Ich würd ja Mr. Spock's Spezialgriff lernen, um wenigstens irgendwas in der Praxis anwenden zu können, aber ich fürchte, der funktioniert nicht. 😁
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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      #6
      Ich habe durch das Schreiben mein Interesse an IT entdeckt. Für ein Projekt habe ich mich mit Webentwicklung auseinandergesetzt und meine erste Webseite gebaut (dir furchtbar aussah, aber egal) und mich danach in IT-Sicherheit eingearbeitet. Hätte ich auch nie erwartet
      Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
      Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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        #7
        Durch das Schreiben: Abgesehen von Schreibtechniken und -struktur? Nicht viel. Ich zehre von Sachen, die ich immer schon gerne gemacht habe, die ich vielleicht für mich wiederentdeckt habe. In meinen Krimis setze ich 45 Jahre Frankreichurlaube und meine Vorliebe für Essen & Trinken um.

        Abgesehen davon habe ich mich ins Marketing eingelesen, einiges gelernt und umgesetzt. Die Idee eines Newsletters hätte ich vor einigen Jahren noch mit dem Argument "passt überhaupt nicht zu mir" abgelehnt. Inzwischen schreibe ich ganz gerne meinen monatlichen Newsletter, und alle paar Tage ein kleines FB Posting.
        In dem Zug habe ich auch viel über Grafik- und Videobearbeitung gelernt. Meine kleinen Filmchen, die ich für meine Leser*innen auf YT hochlade, sind noch nicht nicht wirklich gut, aber sie werden langsam besser.
        Ziel für 2023: Audiobearbeitung.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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