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Mittwochsfrage #253: Gruppenarbeit oder Solo?

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    Mittwochsfrage #253: Gruppenarbeit oder Solo?

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    Wenn man bedenkt, dass wir in einem Schreibforum sind, das dafür da ist, um sich schreiberisch auszutauschen, ist diese Frage eigentlich einfach zu beantworten. Ein Buch ist nie komplett in Eigenleistung zu schaffen – ohne Austausch, ohne Recherche, ohne Feedback, (ohne Lektorat und Korrektorat) … oder? (← Das ist die erste Frage) Seid ihr jemand, der*die gern schon bei der Entstehung und beim Schreibprozess gern andere Menschen fragt oder einbezieht oder braucht ihr eure Gedanken für euch allein? Wie sieht der perfekte Austausch/Nicht-Austausch für euch aus?
    Zuletzt geändert von Victoria; 08.09.2022, 10:33.

    #2
    Ein Buch ist nie komplett in Eigenleistung zu schaffen – ohne Austausch, ohne Recherche, ohne Feedback, (ohne Lektorat und Korrektorat) … oder?
    Och, ich denke, ein Manuskript bekommt man schon allein hin. Wie lesbar das dann ist ... Ohne Feedback? Ohne Feedback kann ich mir inzwischen eine Überarbeitung nicht mehr vorstellen. Vielleicht überarbeite ich deswegen so gern.
    Recherche bekomm ich allein hin; es sei denn, Du meinst, dass man andere Leute nach ihrer Expertise fragt. Aber dabei rede ich nicht über meinen Text.

    Seid ihr jemand, der*die gern schon bei der Entstehung und beim Schreibprozess gern andere Menschen fragt oder einbezieht oder braucht ihr eure Gedanken für euch allein?
    Ich bin beim Erstentwurf gern allein unterwegs, aber immer wieder (extrem häufig) dankbar für Einflüsse von außen, die mich, nachdem ich mich wie üblich irgendwo festgefahren habe, auf die Schienen zurücksetzen und/oder in den Hintern treten. Ich kann das aber wahrscheinlich nicht mit jeder/m oder für jede/n; ich muss das Gefühl haben, dass ich mit den anderen auf einer Wellenlänge bin.
    Also Leute, die (konstruktiv) ehrlich sein können und trotzdem nicht einschnappen, wenn ich mich nach Abwägen gegen ihren Vorschlag entscheide. So mach ich es als Testleser auch; der oder die andere soll nehmen, was sie möchte. Alles kann, nichts muss.
    Ich mag es, wenn Bewegung ins Skript kommt. Die bekomm ich zuweilen und in begrenztem Maß auch allein hinein, aber fremder Hirnschmalz und fremder Blickwinkel sind viel, viel effektiver.
    Und nicht zuletzt bin ich fleißiger Nutzer unseres Stil, Ausdruck, Grammatik-wie-ging-das-nochmal-Threads.

    Wie sieht der perfekte Austausch/Nicht-Austausch für euch aus?
    Sachlich, ehrlich, konstruktiv, respektvoll, am besten auch noch humorvoll. Autor und Feedbacker sollten beide stets wissen, dass sich zwei subjektive Meinungen begegnen, die nur um den Text kreisen und nicht als persönliche Angriffe geflogen werden. So wird dann auch unter Autoren ein Geben und Nehmen daraus. Denn natürlich lern ich zumindest auch gern an anderen Texten, indem ich die mitkritisiere.
    Wobei ich auch Testleser*Innen habe, die selbst nicht schreiben, ein paar Freunde*. Bei denen habe ich das seltsam angenehme Gefühl, dass sie Text und Autor stärker voneinander trennen als es Leute tun, die selbst schreiben.
    Und klar, bei einem professionellen verlagsunabhängigen Lektorat und Korrektorat gehört dann die Bezahlung in klingender Münze dazu.

    Kommentar


    • Milch
      Milch kommentierte
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      Warum können Nichtschreiber besser zwischen Autor und Werk unterscheiden?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Milch Da ist primär kein Dialog in Gang, sondern ein konzentriertes Lesen und Anmerken. Sie erwarten keine Antwort oder Diskussion, für sie steht der Text allein, eher ein "da steht ..." als "du schreibst da ..." Da geht es eher um Wirkung als um Werkzeug.

    #3
    (Ich hatte ja eine andere Vorstellung von Threadtitel, sowas wie gemeinsam zu schreiben (also zwei oder mehr Leute an einer Geschichte planen, schreiben, überarbeiten, die Aufteilung je nach Stärken verteilt), wobei das tatsächliche Thema gewissermaßen logischer ist.)

    Ein Buch ist nie komplett in Eigenleistung zu schaffen – ohne Austausch, ohne Recherche, ohne Feedback, (ohne Lektorat und Korrektorat) … oder?
    Sag niemals nie, nicht wahr?
    Davon abgesehen denke ich aber, dass es durchaus etwas braucht. Es ist sehr unwahrscheinlich, dass ein Mensch das tatsächlich alles schaffen kann. Wenigstens Recherche hier oder da. Und wenn es um komplett eigene Erfahrungen geht und dadurch tatsächlich keiner Recherche bedarf, dann braucht es aber vermutlich das Feedback, denn da ist die Gefahr, sich in den Erfahrungen zu verzetteln usw.
    Hinzu kommt dann noch das Stichwort Lektorat, Korrektorat, gerade bei letzterem denke ich, irgendwas übersieht eins immer, weil der Text zu bekannt und vertraut ist.

    Ich will also nicht sagen, nein, das wird niemals funktionieren, aber die Wahrscheinlichkeit ist super gering, denke ich.

    Seid ihr jemand, der*die gern schon bei der Entstehung und beim Schreibprozess gern andere Menschen fragt oder einbezieht oder braucht ihr eure Gedanken für euch allein?
    Ich arbeite im Grunde nur für mich allein, aber ich schreibe auch nur noch für mich. Es gibt manchmal Recherchefragen, die ich nicht selbst herausfinde (entweder finden sich keine Infos oder ich finde sie einfach nur nicht), aber ich bin an dem Punkt, dass ich andere damit nicht behellige (wenn ich überhaupt weiß, wen), wenn das ohnehin nur für mich ist und nicht für eine Veröffentlichung (egal in welcher Form).
    Austausch ist schwer, denn in der Regel sind meine Projekte komplex, bisweilen sehr umfangreich und das braucht entsprechend Zeit auf den beteiligten Seiten.
    Selten erwähne ich anderen gegenüber mal etwas, aber das ist dann kein Austausch, sondern eher Teilhabenlassen an einer kleinen Facette.

    Ansonsten weiß ich, dass ich erstmal einen gewissen Raum für mich brauche, da ich durchaus anfällig für Impulse bin und dann vor zu viel überfordernder Auswahl stehe. Da ich ja aber erst schreibe, wenn bereits die ganzen Logik-Fallen (die bei anderen in der Überarbeitung anstehen) ausgemerzt sind, die ganze Geschichte also komplett steht, würde Austausch bei mir definitiv nicht erst während des Schreibens oder der Überarbeitung anstehen. Im Gegenteil, sollte ich je doch Richtung Veröffentlichung gehen, ist bei mir das, was bei anderen Alpha-/Betalesen etc. sind, schon beim Plot nötig. Der hat dann aber auch einen ansprechenden Umfang und nicht bloß ein paar Seiten.

    Wie sieht der perfekte Austausch/Nicht-Austausch für euch aus?
    Austausch: Konstruktiv, respektvoll, geduldig (ich hinterfrage vieles, nicht um abzuwiegeln, sondern um zu verstehen).
    Nicht-Austausch: Schweigsam?
    Ich komme aus Ironien.
    Das liegt am sarkastischen Meer.

    Kommentar


      #4
      Ein Buch ist nie komplett in Eigenleistung zu schaffen – ohne Austausch, ohne Recherche, ohne Feedback, (ohne Lektorat und Korrektorat) … oder?
      Möglich? Bestimmt. Aber es würde entweder ungleich viel Mehrarbeit und mehr Talent bedeuten oder es wäre einfach ein schlechteres / nicht durchdachtes Werk.
      Ich bemerke z.B. bei mir selbst, dass ich oft in Gedankengängen festgefahren bin, die logisch keinen Sinn ergeben, sobald sie von außen betrachtet werden.

      Seid ihr jemand, der*die gern schon bei der Entstehung und beim Schreibprozess gern andere Menschen fragt oder einbezieht oder braucht ihr eure Gedanken für euch allein?
      Definitiv ja. Ich diskutiere vor allem bei Antagonisten gerne Reaktionen bevor ich sie schreibe, damit sie auch wirklich passen und nicht einfach nur 'witzige' Kurzschlussentscheidungen sind, die am Ende den Charakter einfach nur langweilig erscheinen lassen.
      Außerdem bin ich sehr schwer zu motivieren. Ich möchte schreiben um gelesen zu werden, wenn ich nur für mich allein schreibe, schiebe ich es vor mich hin. Es genügt völlig, wenn es eine einzelne Person ist, aber an Abenden, an denen ein Freund Zeit hat und Abschnitte liest und kurz kommentiert, schreibe ich problemlos 2000 Wörter, während ich 'alleine' wochen- und monatelang an einem Satz feile.

      Wie sieht der perfekte Austausch/Nicht-Austausch für euch aus?
      Konstruktiv und gerne ein bisschen chaotisch. Ich mag es, alle Möglichkeiten durchzudiskutieren und auch absurdere Ansätze abzuwägen.

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        #5
        Heute sind wir viel gefahren und jetzt liege ich fix und alle am Pool. Und mir ist langweilig, da schaue ich doch Mal hier rein.

        Ein Buch ist nie komplett in Eigenleistung zu schaffen – ohne Austausch, ohne Recherche, ohne Feedback, (ohne Lektorat und Korrektorat) … oder?

        Korrektorat ist ein Muss. Lektorat ebenfalls, aber wenn das Budget eng ist, dann eher Korrektorat.
        Recherche betreibe ich viel. Ich schaue mir gerade nochmal die Orte des neuen Krimis an und ein paar Unstimmigkeiten sind mir aufgefallen.
        Ansonsten Tante Google oder ich frage jemanden, von dem ich hoffe, dass er sich auskennt.
        Hin und wieder raus he ich mich mit Leser*innen aus, die Kritik oder Anmerkungen zu der Romanen haben. Das werden meist die treuesten Leser*innen, wenn sie merken, dass sie ernst genommen werden. Oder ein Hoodie für Ihre Hilfe erhalten.


        Seid ihr jemand, der*die gern schon bei der Entstehung und beim Schreibprozess gern andere Menschen fragt oder einbezieht oder braucht ihr eure Gedanken für euch allein?

        Nie und nimmer. Bis das MS nicht fertig ist, wird es niemandem gezeigt und auch nicht diskutiert. Es ist meine Geschichte und da redet mit in dieser Phase niemand rein. Sobald ich mit der Geschichte zufrieden bin, liest es meine Frau. Danach geht es ins Lektorat.

        Zurzeit schreibe ich mind. 4 Bücher im Jahr, da bleibt keine Zeit, um tagelang über einzelne Sätze zu grübeln. ich habe außer meiner Liebsten keine Alpha oder Betaleser*innen. Ich bin ziemlich gut darin, abzuschätzen, was meine Zielgruppe lesen will. Und das bekommt sie auch.
        Der neue Krimi weicht davon ab und wird wohl eher floppen, aber das war ein reines Lustprojekt, für das ich auch keine grosse Werbung mache.




        Wie sieht der perfekte Austausch/Nicht-Austausch für euch aus?

        Der perfekte Austausch sieht für mich so aus, dass ich für eine Dienstleistung zahle und eine professionelle Arbeit innerhalb der Deadline zurückbekomme. Gerne auch mit einigen Tipps, wie die Geschichte noch "verkaufbarer" werden kann.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Herr "Bannalec" hat aber auch die ganze Verlagsmaschinerie im Hintergrund geschickt genutzt. Von der ersten Seite an.

        • Milch
          Milch kommentierte
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          Das habe ich auch nicht erwartet. Aber auch 9000 oder 16000 verkaufte Exemplare pro Band nur mit E-Books oder Vertrieb über Amazon wären ziemlich erfolgreich, so habe ich mal die Verkaufszahlen geschätzt, denn ich gehe nicht davon aus, dass jeder Leser dein Buch bewertet. Mit Unterstützung eines Verlags könnten es mehr werden, denn der kann das Taschenbuch in jeder Buchhandlung anbieten, dazu dürfte dir die Manpower fehlen. Mit Zahlen von 9000 bis 16000 hättest du auch gute Argumente beim Prozentepoker.
          Zuletzt geändert von Milch; 12.09.2022, 01:07.

        • Peter
          Peter kommentierte
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          Ich mache Mal einen neuen Threads zu Verlag vs SP auf. Sobald ich wieder am heimischen Herd stehe.
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