Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Mittwochsfrage #245: Könnt ihr eure Schreibe ändern?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Mittwochsfrage #245: Könnt ihr eure Schreibe ändern?

    Fällt es euch leicht/schwer, euren Schreibstil den Genres und Zielgruppen anzupassen?
    Wäre es euch möglich, nicht nur den Stil anzupassen, sondern die Art zu Schreiben? Ich denke dabei zum Beispiel daran, wenn man mit anderen Autor*innen gemeinsam an einem Text schreibt und sich anpassen will. Aber ich denke auch, dann Autor*innen machmal vor lauter Druck (Zeit! Erwartung! Noch mal Zeit! Und noch mehr Erwartungen!) einen Blackout haben und nicht wissen, wie sie es umsetzen sollen, und die Lektor*innen einen Absatz in deren Manuskripte schreiben.

    #2
    Wenn die Lektorinnen etwas schreibt, weil einem selbst nichts eingefallen ist, dann wird man es so verändern, dass es zum eigenen Text passt.

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Sprichst du nur von dir oder allgemein?

    • Milch
      Milch kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich glaube, allgemein. Ich bin noch nie in die Lage gekommen. Es muss ja nicht unbedingt viel sein. Im besten Fall hat der Autor etwas, was ihn unverwechselbar macht, das wollen die Leser auch bestimmt lesen. Besser ist es, wenn man sich die Zeit lässt, an einem Text zu basteln, bis er rund ist.

      Bei einer Zusammenarbeit sollte jeder seine Stärke ausspielen dürfen.

    #3
    Bei meinen Texten war es bisher so, dass mir die intendierte Leichtigkeit entweder gleich von der Feder flossen oder ich tatsächlich beim Überarbeiten des Bleiblocks (aka Rohfassung) einen Notizzettel anbei hatte (habe), auf dem "veralbern" / "Drama!" / "Ditt is'n Krimi!!" oder etwas ähnliches stand (steht) (ich bin so leicht abzulenken, deswegen ist der Notizzettel sogar beim Überarbeiten nötig). Ich arbeite also schon an meinem Stil. Einen fremden nachzuahmen, scheint mir kaum möglich. Sonst würde ich längst schreiben wie Christopher Moore oder Thomas King.
    Wobei ... man ändert seine Schreibe ja schon in dem Moment, in dem Dialoge stattfinden und man den Sprechern eine eigene Stimme zukommen lässt. Mir hilft es, ein lebendes Vorbild zu haben. Wie würde XY das jetzt sagen?
    Verschiedene Genres wären weniger ein Problem, ich müsste jeweils nur viel davon lesen, um in die Diktion zu kommen. Wobei ich ein paar Genres ausschließen würde, weil ich mich beim Lesen todlangweile (hard boiled crime noir z B oder sonstigen no nonsense-Kram). Und dann würde ich wieder unterschiedlich stark an meinem Stil schrauben. Und wenn jemand eine bessere Idee hat als ich, dann habe ich kein Problem, die - mit Erlaubnis - zu verbasteln. In meinem Stil.
    Woraus sich ergibt, dass ich nur schwer mit einem zweiten Autor zusammen schreiben könnte.

    Kommentar


    • Coira
      Coira kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Die Notizzettel hören sich absolut großartig an.

    #4
    Fällt es euch leicht/schwer, euren Schreibstil den Genres und Zielgruppen anzupassen?

    Mir fallen jede Menge Beispiele sowohl für leicht als auch für schwer ein. Ich glaube der wichtigste Punkt ist, wie wohl ich mich mit einem Genre fühle. Ein Wechsel zwischen Fantasy und Prozessbeschreibungen ist leichter als der Versuch, z.B. Horror zu schreiben (oh nein, der Bösewicht hat plötzlich Tiefe und die Figuren reden miteinander und ... sie flirten. Natürlich flirten sie. )

    Wäre es euch möglich, nicht nur den Stil anzupassen, sondern die Art zu Schreiben?

    Das kommt auf den Stil der anderen Person(en) an. Wenn mir der Stil gefällt, könnte es klappen. Wenn nicht, schlägt meine perfektionistische Ader zu und ich überarbeite den gesamten Text, bis er meinem Stil entspricht (ich arbeite gerade sehr daran, mich zumindest auf meiner Arbeit damit zurückzuhalten, aber es ist nicht einfach und manche Schreibstile lassen mich jedes Mal aufs Neue zusammenzucken).

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      "Natürlich flirten sie" gefällt mir. Deine Figuren machen also auch, was sie wollen?

    • Coira
      Coira kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Es ist inzwischen besser geworden und meistens schaffe ich es, dass ich das Zeil einer Szene erreiche (Gedanke, der geholfen hat: 'es gibt immer mehr als eine Art zu reagieren, eine Figur ist nicht auf eine einzige Reaktion beschränkt'), aber ich merke doch immer wieder, dass ich aus der Rollenspielecke komme und die Figuren 'spiele' statt Handlungen an das Ziel des Plots anzupassen.
      Manchmal entstehen aber auch großartige Szenen dabei, die ich im ersten Moment nicht erwartet hätte.
      Wie ist es mit deinen Figuren, lassen sie sich zumindest ein bisschen lenken?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Meine Figuren machen auch, was sie wollen, aber meistens kommt dabei die bessere Szene heraus. Bis 25K mach ich das mit, dann gibt es einen strengeren Plan, damit die Story dort ankommt, wo sie hin soll. Wahrscheinlich ähnlich wie bei Dir.

    #5
    Gute Frage.
    Meinen Schreibstil auf den eines/r Schreibpartner*in anzupassen, würde mir ausgesprochen schwerfallen. Die Vorstellung eines gemeinsamen Textes widerstrebt mir ungeheuer.

    Ansonsten ist das eher unproblematisch, solange es in einem bestimmten Rahmen bleibt.

    Ich schreibe Romanzen, Urban Fantasy, High-Fantasy, klassische Krimis und Cosy Crime.
    Unterschiedliche Genre und unterschiedliche Zielgruppen. Selbstverständlich passe ich meine Schreib- und Ausdrucksweise an. Genau wie die Perspektive. Aber nur in dem Rahmen, in dem ich mich mit meiner Schreibe noch wohl fühle.

    Klar, in den Frankreichkrimis kommt einiges an Lokalkolorit (Essen, Trinken, Landschaft, etc. ) rein. Aber dem recht erfolgreichen und von vielen Leserinnen erwarteten lyrischen Landschaftsbeschreibungen mit philosophischen Einschüben (purple prose?) über mehrere Seiten, verweigere ich mich. Könnte ich wahrscheinlich handwerklich überhaupt nicht.

    Einschübe von Lektor*innen hatte ich in letzter Zeit eher selten. Wenn doch, schaue ich sie mir an, und wenn sie mir gefallen, baue ich sie ein.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


      #6
      Ich experimentiere gerne mit verschiedenen Stil-Arten und versuche immer, meinen Stil dem Genre (und damit der Zielgruppe) anzupassen. Es gibt einen Stil, den ich als meinen Ur-Stil bezeichnen würde, den nutze ich für die Projekte, dich ich primär für mich schreibe. Aber z.B. bei den Cthulhu-Geschichten bemühe ich mich aktiv, den Stil Lovecrafts zu imitieren - oder bei der Sherlock Holmes-Ausschreibung neulich habe ich mich bemüht, Conan Doyle nachzumachen. Oder Jakob Wolff, das war bewusst in der Art "langweilig historisch" geschrieben.
      Always avoid alliteration.

      Kommentar


      • Badabumm
        Badabumm kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Ist bei mir ähnlich. Ich probiere gerne Stile aus (u.a. einen Arno-Schmidt-Stil oder Romantik des 19. Jahrhunderts). Es ist aber eine Willensleistung und hält nicht ewig vor. Wenn ich längere Geschichten schreibe (was selten vorkommt), bleibe ich lieber bei "meinem" Stil. Vermutlich könnte eine Software inzwischen diesen Stil erkennen. Zielgruppengerichtet arbeite ich selten, weil ich das Schreiben nicht zum Broterwerb nutze. Langjähriges Arbeiten im Medienbereich hat mich aber durchaus flexibel werden lassen - so kann es ein reißerischer Presseartikel sein oder eine Bauanleitung...

      #7
      Wäre doch mal eine lustige Übung für die Schreibimpulse?

      Ich habe hier und da ein paar Textschnippsel und würde das gerne mal ausprobieren ob ich das in andere Stile umändern kann. Ich weiß das ehrlich gesagt nicht. Ich schaffe es ja schon nur sehr schwer meine Satzungen anzupassen.
      ~ We know the songs the sirens sang
      See us dream every tale true ~

      T. Holopainen

      Kommentar


      • Victoria
        Victoria kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Das hatte ich auch tatsächlich vor!
        Ich hab nicht mit eingeplant, von einer Erkältung heimgesucht zu werden. ^^

      #8
      Was mir persönlich total schwer fällt: Einfach mal die Zeitform zu ändern. Ich schreibe immer im Präsens und mag das als Leser gar nicht mal so gerne. Also meistens sind Geschichten ja im Präteritum. Keine Ahnung, warum ich mich da so schwer tue. Letztendlich schreibe ich dann doch wieder alles ins Präsens, wenn ich mal anders angefangen habe.

      Kommentar

      Lädt...
      X
      Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung