Klischees sind doch eigentlich Stereotypen, quasi Schablonen. Und die muss man eh noch mit Inhalt füllen, bevor man damit schreiben kann, oder nicht?
Die Gefahr ist bei Klischees wohl auch, dass sie in vielen Situationen nicht nur eine Figur langweilig machen (etwa den Arzttypus, den Dodo beschreibt), sondern sich über eine Handlung hinwegziehen und die damit vorhersehbar und langweilig machen. Beispiel Fantasy-Twist in vielen Fantasy-Büchern: Ich würde es wirklich mal sehr begrüßen, wenn nicht in jedem zweiten Buch das ultimative Böse über die Berge steigt und die Weltherrschaft an sich reißen will, der gesichtslose Protagonist aber aufgrund einer Vorhersage/eines Fundes/irgendeines seltsamen Zufalls zur Rettung aller -hier Zahl eingeben- Königreiche aufberufen wurde und - natürlich die Endschlacht gewinnt, nachdem alle dachten, sie wären verloren.
Der Leser weiß von Anfang an, dass es diese Schlacht geben wird und er weiß von Anfang an, dass die gute Seite gewinnen wird. Ätzend.
Wieso ist der Held eigentlich immer >überraschenderweise< der Jüngling, von dem es keiner erwartet hätte? Warum nicht der gestandene Mann, der bereits Erfahrung hat und weiß, was er da eigentlich tut. Das wäre doch auch mal ein interessanter Prota. Mir kann keiner sagen, dass es bei einem übermächtigen Gegner, gegen den dieser grüne Knabe immer ankämpfen muss, nicht auch einem erfahrenen Krieger Schwierigkeiten bereiten würde ...
Kommentar