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Mittwochsfrage #241: Genrekonventionen

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    Mittwochsfrage #241: Genrekonventionen

    Genrekonventionen

    Im Krimi muss eine Leiche im zweiten Kapitel auftauchen (spätestens), im Thriller muss sie grausig zugerichtet sein und der Täter auf die Ermittlerin lauern, im LiRo will man ein pastellfarbenes Happy End, Noir heißt viel Regen und wenig Hoffnung, und in der High Fantasy sollte wenigstens eine Schlacht episch tümmeln.
    Helfen Euch solche … Dinge beim Schreiben?

    Wie erkennt und erfüllt Ihr die Konventionen Eures Genres?
    Kümmern die Lesererwartungen Euch überhaupt?
    Wie vermeidet Ihr, unoriginell zu sein?
    Vermeidet Ihr bestimmte Genres (als Leser), weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?
    Würdet Ihr irgendein Genre nicht schreiben, weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?
    Was macht Ihr bei einem Genre-Mix?


    #2
    Moment, warum müssen Thriller blutrünstig sein, es gibt auch Psychothriller.
    Auf Schlachten kann ich bei Fantasy verzichten. Auch bei High Fantasy sind sie nicht zwingend vorgeschrieben. Kommt im letzten Einhorn eine Schlacht vor? Das ist ja auch High Fantasy.
    Es gibt genügend Krimis, die ohne Leiche auskommen, auch ein Heist-Roman ist beispielsweise ein Krimi.

    Ich glaube, man sollte Genre hinterfragen, vielleicht überlegen, was warum man warum und wie anders machen kann oder muss. Aber das heißt nicht, dass man langweilen darf. Langeweile ist tödlich. .

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Blutrünstig, das war das Wort. Nein, aber wie sonst als durch grausige Details erreichst Du denn PsychoTHRILL? Sicher nicht durch saubere intellektuelle Herausforderungen. Oder? (Vielleicht steh ich allein da, aber ich halte auch grausame Mind Games für blutrünstig. Da kann auch schon mal eine ???-Folge nah dran sein). Aber ich frage ja: Wie wichtig sind die Konventionen? Ist es ohne Gefahr für Leib und Leben noch ein Thriller?
      Das letzte Einhorn hat die epische Schlacht am Ende. Einhorn gegen Roten Stier. Es geht um nichts anderes als die Rettung aller Einhörner. Und Jeff Bridges singt dazu schlimme Schnulzen (jedenfalls im Film, und ich hab jetzt einen Ohrwurm. https://www.youtube.com/watch?v=8EpL44uG8Nc ).
      Heist-Krimis sind langweilig.

      Bitte nimm meine Antworten nicht für bare Münze. Ich halte nichts davon, alle Konventionen brav zu erfüllen.

    • Milch
      Milch kommentierte
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      Gut, beim letzten Einhorn hatte ich zu schlechte Erinnerungen.
      Wenn es um Leben und Tod geht, muss die Thriller nicht gleich blutrünstig sein, blutrünstig ist ja das Auskosten der Gewalt in den kleinsten Details. In Märchen geht es ja manchmal auch um Leben und Tod. Wären die Märchen dann blutrünstig?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Definitiv sind Märchen blutrünstiger, guter Thrillerstoff (die böse Stiefmutter muss tanzen, bis sie tot ist; Fersen abhacken, Großmütter fressen, Wölfe aufschlitzen, junge Damen vergiften etc). Hat das nicht sogar ein schottischer Autor gemacht (und nach Hamburg verlegt)? ... google sagt ja: Craig Russell.

    #3
    Wie erkennt und erfüllt Ihr die Konventionen Eures Genres?

    Meistens habe ich in dem Genre, in dem ich anfangen will zu schreiben, schon einiges gelesen oder suche mir die "Bestseller" zusammen und schaue nach den Konventionen. Bei den meisten halte ich mich daran.
    In einem Cosy Crime gehe ich nicht detailliert in die Verstümmelung eines Opfers ein und in einem Thriller vermeide ich die detaillierte Beschreibung von Kochen, Essen und Landschaften.
    Einiges muss auch gebrochen werden, damit die Leser nicht bereits auf Seite 5 wissen, wie es genau ausgeht.


    Kümmern die Lesererwartungen Euch überhaupt?

    Selbstverständlich, schließlich will ich, dass meine Bücher gelesen werden.

    Wie vermeidet Ihr, unoriginell zu sein?

    Durch einen coolen Plot mit einigen Twists und Irreführungen, interessantes Setting/lokale Besonderheiten, die selten in dem Genre vorkommen, ungewöhnliche Kombinationen aus Setting und Figuren, kleine und unbekannte News, die für meine Leser spannend sind und die ich einfließen lasse.


    Vermeidet Ihr bestimmte Genres (als Leser), weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?

    Weniger die Erwartungen, als die Themen und die stets wiederkehrenden Plots.


    Würdet Ihr irgendein Genre nicht schreiben, weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?

    Prinzipiell nein.
    Ich habe mein Soll an LiRos geschrieben, weitere wird es kaum geben.
    Außerdem wechsele ich oft das Genre und es gibt noch Einiges, das mich reizt.


    Was macht Ihr bei einem Genre-Mix?

    Genre-Mix ist schwierig. Wenn ich es versucht habe, ist es meist (verkaufstechnisch) schlecht ausgegangen.

    Prinzipiell schaue ich mir den Hauptstrang der Geschichte an. Der bestimmt für mich das Genre, an dessen Konventionen ich mich grob orientiere.


    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Dass Genremixes risikoreich sind, finde ich eigentlich erstaunlich. Im Prinzip kann ja nur etwas Frisches herauskommen. Aber offenbar erwarten Leser*Innen doch bestimmte Dinge, und wenn man im Mix die falschen Sachen betont ... Oder woran, denkst Du, könnte es liegen? Falsche Genres? Pferdefantasy war ja mal ein Hit (das Letzte Einhorn war da wahrscheinlich schon ein Vorläufer).

    #4
    Wie erkennt und erfüllt Ihr die Konventionen Eures Genres?

    Gar nicht. Ich schreibe meine Geschichten so, wie sie mir gefallen und lasse mich nur ungern in gewisse Muster pressen. Zudem finde ich es auch immer schwierig meine Geschichten in irgendein Genre zu quetschen. Klar, wenn ich ein Krimi schreiben würde, wäre es schon toll, wenn irgendwann mal die Leiche auftaucht, aber muss das im zweiten Kapitel spätestens passieren oder kann das sogar nach hinten gezogen werden? Es muss passen.

    Kümmern die Lesererwartungen Euch überhaupt?

    Nö. In erster Linie muss mir meine Geschichte gefallen. Zudem schreibe ich ja auch nicht für andere.

    Wie vermeidet Ihr, unoriginell zu sein?

    Ich weiß doch gar nicht, ob ich überhaupt originell bin. XD Viele Hürden, Dinge die man so nicht erwartet, mir gar nicht erst über das Genre Gedanken machen und damit nicht im Hinterkopf haben, was es da überhaupt für Erwartungen gibt.

    Vermeidet Ihr bestimmte Genres (als Leser), weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?

    Da kann ich @Peter's Antwort unterschreiben. Aus den Erwartungen wachsen wahrscheinlich auch immer die gleichen Themen und Plots.
    Zudem brauche ich kein Buch in die Hand zu nehmen, wenn ich wirklich überzeugt davon bin, dass es wegen dem Genre ein Happy End wird (liegt aber vielleicht auch daran, dass ich Bad Ends sehr mag). Diese Erwartungen nerven eher und wenn ich dann so ein typisches Genrebuch lese, denke ich mir dann doch an der ein oder anderen Stelle, dass hätte der Autor auch anders drehen können, aber nein, er muss ja den Erwartungen gerecht werden. -.-
    Die Erwartungen sind wohl auch ein Grund, weshalb ich oft einen großen Bogen um LiRo mache. Mich graust es ja schon, wenn es wieder auf so eine Geschichte hinausläuft, wo die Prota den tollen Typen anhimmelt, der aber sich voll distanziert und böse ihr gegenüber benimmt, sie aber irgendwas an ihm gefressen hat und dann vielleicht noch ein lieber, guter Freund an ihrer Seite hüpft, den sie einfach übersieht. Da frage ich mich wirklich, ob sowas wirklich die Erwartungen von Lesern sein können... aber anscheinend ja doch.

    Würdet Ihr irgendein Genre nicht schreiben, weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?

    Nein, zumindest nicht aus diesem Grund. Da ich nicht die Erwartungen von irgendwem erfüllen möchte, sondern höchstens die eignen, hindert mich das nicht an einem bestimmten Genre. Das sind dann eher andere Gründe, dass mich diese nicht interessieren oder ich diese nicht schreiben kann (für einen ausgetüftelten Krimi fehlt mir leider die Geduld und das Durchhaltevermögen).

    Was macht Ihr bei einem Genre-Mix?


    Da ich mal davon ausgehe, dass meine Geschichten irgendwie immer ein Genre-Mix sind, schreibe ich sie einfach.

    Kommentar


      #5
      Wie erkennt und erfüllt Ihr die Konventionen Eures Genres?
      Genre kann ich irgendwie nicht so richtig. Theoretisch kenne ich die grundlegenden Konventionen von den Genres die ich behaupte zu schreiben. Zumindest einigermaßen. Letztendlich fällt es mir aber unglaublich schwer, in Genre zu denken. Bisher hab ich mich nur ein bis zwei Mal hingesetzt mit dem Plan "ich schreibe jetzt Genre XYZ", sondern meist schreibe ich und denke danach darüber nach, welches Genre es wohl sein könnte. Meist beschreibe ich aber mit meiner Genrewahl dann eher das Setting als den Plot.

      Kümmern die Lesererwartungen Euch überhaupt?
      Eigentlich schon. Eine meiner veröffentlichten Kurzgeschichten hat ein offenes Ende, was hin und wieder in Rezensionen negativ (oder zumindest nicht mit Begeisterung^^) erwähnt wird, und ich denke, dass das u.a. mit der Genre-Erwartung zu tun hat.
      Weil der Fokus der Leserschaft vielleicht auf etwas anderem liegt als mein eigener. Ich würde gerne lernen, von Anfang an diese Erwartungen vorhersehen zu können und diese im Text früher zu zügeln, damit es keine Enttäuschungen gibt. Aber wie genau das gehen könnte, weiß ich noch nicht.

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        #6
        Wie erkennt und erfüllt Ihr die Konventionen Eures Genres?

        Ich überlege mir, welche Klischees es über das Genre gibt. Dodo hat ja schon des öfteren Klischee-Sammel-Threads angestoßen, die finde ich super amüsant, aber eben auch sehr hilfreich.

        Kümmern die Lesererwartungen Euch überhaupt?

        Ja. Denn auch ein bewusstes Durchbrechen der Lesererwartungen heißt ja, dass man sich vorher mit diesen Erwartungen intensiv beschäftigt haben muss.

        Wie vermeidet Ihr, unoriginell zu sein?

        Keine Ahnung. Bei Kurzgeschichten versuche ich, mich auf ungewöhnliche Aspekte des vorgeschriebenen Themas zu konzentrieren. Bei Romanen ... ehrlich, keine Ahnung. Ich glaube nicht, dass meine Romane besonders originell sind.

        Vermeidet Ihr bestimmte Genres (als Leser), weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?

        Ja. LiRo, Romantasy und YA. Oft auch Krimis.

        Würdet Ihr irgendein Genre nicht schreiben, weil Euch gewisse immer erfüllte Erwartungen langweilen?

        Ja. LiRo, Romantasy und YA. Oft auch Krimis.

        Was macht Ihr bei einem Genre-Mix?

        Gerne-Mixes sind bei mir fast immer High-Fantasy-Parodien. Da ziehe ich einen Großteil der Komik daraus, jede verfügbare High-Fantasy-Konvention herauszukitzeln.
        Always avoid alliteration.

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