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Mittwochsfrage #230: Wie entsteht eure Geschichte?

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    Mittwochsfrage #230: Wie entsteht eure Geschichte?

    Letztens kam die Schneeflockenmethode auf.
    1. 1-Satz-Pitch schreiben
    2. Anfang, Mitte, Ende und die Wendepunkte dazwischen in jeweils einem Satz festlegen (3-Akt-Struktur)
    3. Ziel-Konflikt-Motivation der Figuren festlegen
    4. Die 5 Sätze aus Punkt 2 genauer ausführen (Kurzes Exposé)
    5. Hintergründe der Figuren ausarbeiten
    6. Szeneliste schreiben
    7. Figuren-Steckbriefe schreiben
    8. Die einzelnen Szenen der Liste durchgehen und ausarbeiten
    9. Schreiben
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    Dort wird ziemlich genau festgelegt, in welcher Reihenfolge man plotten soll, was ich eigentlich hilfreich finde, wenn man keine Ahnung hat, wo man anfangen soll. Aber uneigentlich kann ich damit wiederum nichts anfangen, weil ich mich ohnehin nicht an die Reihenfolge von anderen Menschen halte. Dabei finde ich die einzelnen Punkte schon wichtig; irgendwann im Laufe des Planens, Schreibens oder Überarbeitens sollte man sie schon überprüft haben.

    Bei mir sieht es folgend aus:
    • Eine spontane Eingebung, eine emotionale/atmosphärische Szene, bei der ich mir denke: DAS MUSS ICH SCHREIBEN! (ähnelt Punkt 5)
    • Und dann spinne ich die Geschichte anhand dieser einen Szene weiter, überlege mir, wie es vorher und nachher sein kann. (ähnelt Punkt 2)
    • Am meisten macht es mir Spaß, die Figuren kennenzulernen. Was treibt sie an (Motivation)? Was wollen sie unbedingt erreichen (Ziel)? Und was steht dazwischen (Konflikt)? (Punkt 3)
    • Schließlich springe ich zu Punkt 9
    • Und wenn ich Bock habe, schreibe ich irgendwann, wenn ich den Kern meiner Geschichte verstanden habe, Punkt 1
    Wie sieht es bei euch aus?
    Was kommt bei euch als Erstes?
    Wie geht ihr vor?
    Was ist euch wichtig?
    Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?
    Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?
    Welche passt zu euch? Was geht überhaupt nicht?


    #2
    Zuerst meistens eine Figur in einem Grundkonflikt, der meist originell sein sollte, daraus entwickelt sich alles weitere. Alles andere puzzelt sich dann zusammen.

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      #3
      Puh. Schwer zu beantworten, weil ich mich kaum an irgendwelche Regeln oder Methoden halte. Ich plotte auch kaum, bin eher Pantserin. Ganz am Anfang, als ich zu schreiben begann, hab mal in einem Schreibratgeber von James N. Frey geblättert um zu sehen, wie mans machen sollte, hab es danach aber immer intuitiv, auf meine Weise gemacht (in der Hinsicht bin ich wohl etwas Anarcho-Autorin ). Abgesehen davon, das es mir schwer fällt, eine Geschichte nach einem bestimmten Schema aufzuziehen oder sie in die Form eines Schemas zu pressen, schwirrt mir von den ganzen Regeln oder Schemen auch irgendwann der Kopf. Und je mehr ich mich mit der Theorie beschäftige, desto weniger komm ich zum Schreiben.

      Wie sieht es bei euch aus?
      Eine Idee, für eine Ausgangssituation. Darauf baut alles andere auf.

      Was kommt bei euch als Erstes?
      Unabhängig von der Schneeflockenmethode: Nach der Idee, was das Hauptthema sein könnte, welche Konflikte sich zur Erreichung des Ziels ergeben könnten usw.

      Wie geht ihr vor?
      Ich fange einfach an zu schreiben, der Rest kommt währenddessen. Das gilt auch für den Weltenbau, Namen für Charaktere oder Nebenstränge der Geschichte.

      Was ist euch wichtig?
      So allgemein? Spannung aufrechterhalten, kein Infodump und keine unnötige Längen, pro Kapitel einen Konflikt (auch wenns ein ganz kleiner ist), jedes Kapitel in sich als abgeschlossene Geschichte betrachten wodurch auch die jeweilige Länge bestimmt wird, Wortwiederholungen möglichst vermeiden, bildliche Erzählung, der Domino-Effekt und den Leser so in die Geschichte reinziehen, das er gar nicht mehr aufhören möchte zu lesen.

      Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?
      Wie gesagt, Regeln. Alles was mich interessiert, ist das die Geschichte gut ist, plus alles, was die Überarbeitung betrifft (Grammatik, Rechtschreibung usw).

      Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?
      Nachdem ich festgestellt habe, das mein Hauptprojekt zur Heldenreise zählt, bin ich mal die einzelnen Punkte durchgegangen, um zu sehen, ob sie übereinstimmen. Aber ich hab nicht von Anfang an, eine Geschichte damit entwickelt.

      Welche passt zu euch? Was geht überhaupt nicht?
      Passt: Zumindest aktuell wohl am ehesten die Heldenreise. Mit Anpassungen. Passt nicht: Tatsächlich die Schneeflockenmethode, denke ich. Zu diffizil. Ich mag keine wochen- oder monatelange Vorlaufzeit für die Planung, bevor ich mit dem Schreiben beginne, weil der Drang die Geschichte zu schreiben, dabei verloren geht. Wenn der initiale Funken gezündet wurde und hinreichend klar ist, wohin die Geschichte führen soll, fang ich direkt an zu schreiben.
      "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
      "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
      "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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        #4
        Ich mach das ganz ähnlich wie Victoria. Die Schneeflockenmethode ist für mich unbrauchbar, weil ich an ganz anderen Punkten anfange. Wenn ich keine Ahnung von der Geschichte habe, wie soll ich da einen Ein-Satz-Pitch dazu schreiben? Für Anfang, Mitte und Schluss brauche ich schon mehr Wissen über den Konflikt und die Figuren usw.

        Ich fange normalerweise mit einer Mischung aus Figur und Szene an. Irgendeine Situation, in der eine interessante Person agiert. Und wenn mich das Ergebnis packt, dann schreibe ich diese Szene und entwickle von da aus weiter. Wie kommt die Figur in diese Situation, was passiert danach? Welche Aufgabe oder welcher größere Konflikt treibt sie gerade? Welche Figuren existieren um sie herum und wie steht sie zu denen? Wann immer mir davon etwas interessante rscheint, schreibe ich Szenenfetzen und Dialoge. Ich sammle diese Fetzen normalerweise nur grob sortiert nach Genre oder was ich denke, was zusammengehört (so eher aus Bauchgefühl), aber je klarer das Bild wird, desto einfacher ist es für mich, auch passende Schnipsel aus anderen Ordnern dazuzugeben.

        Auf diese Weise entwickeln sich parallel Protagonist und eine lückenhafte Rohversion eines Plots. An dem Punkt schreibe ich meist eine Zusammenfassung und eine Szenenliste (ne Menge Szenen hab ich ja schon), und anhand der fülle ich dann die Lücken zu einer kompletten Rohversion. Das passiert genauso unchronologisch wie der Rest, und falls sich aus den neuen Szenen neue Ideen ergeben, ist das Ganze noch flexibel genug, um umgebaut zu werden.

        Wenn ich dann eine Rohversion habe (oder auch schon während deren Entstehung), fange ich an, Motive, Charkterentwicklungsbögen und Themen zu suchen und Wege zu finden, die zu verstärken. Eventuell fliegen dafür andere Dinge raus, die nicht so recht passen. Ich suche nach Plotholes und Charakterinkonsistenzen und lege die Motivationen und den Charakter der Figuren wirklich fest. Ich schaue nach Spannungsbögen und ähnlichem Pipapo, damit ich keine langweiligen Strecken in der Geschichte habe und der Showdown richtig mitreißt. Wenn ich das alles habe, schreibe ich eine neue Zusammenfassung (bzw modifiziere laufend die erste).

        An dem Punkt steht mein Plot dann wirklich und ich fange an, die Rohversion zu überarbeiten. Je nachdem können da Szenen fast komplett stehen bleiben und ich feile nur ein bisschen an Formulierungen und Atmosphäre, andere schreibe ich komplett neu bzw. um. Hier freu ich mich dann über Konfetti- und Betaleser, um zu sehen, ob meine Geschichte auch funktioniert.

        Aus deren Feedback entsteht dann eine neue Überarbeitungsrunde und danach kommt nochmal ein Durchgang für Schreibfehler, Figurenumbenennung und ähnlichem Kleinkram. Und dann, ja, dann ist die Geschichte eigentlich für mich erstmal fertig. Weitere Schritte hängen dann davon ab, was weiter mit ihr geschehen soll.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #5
          Wie sieht es bei euch aus?
          Ich kann nicht nach einem vorgegebenen Schema planen. Kann ich einfach nicht. Vielleicht mach ich es manchmal Schneeflocken-ähnlich ... Nein, mach ich nicht. Ich mach auch keinen 5-, 6-, 7-, 9-, 13- oder 143-Punkte-Plotplan. Allenfalls hangel ich mich an einem, ich glaube, 19 Punkte umfassenden Plan für Romanzen entlang, aber, die Erfahrung zeigt's, auch das nicht in preussischem Gehorsam.
          Wenn, dann halte ich mich an den Klassischen Drei- bis Fünfakter. Ich denke, das kann niemand vermeiden, der eine Geschichte erzählt.

          Was kommt bei euch als Erstes?
          Eine Meet Cute-Szene. Eine Figur mit ihrem Beruf (mit P) und ihre Backstory.
          Dann die zweite.
          Konflikt.

          Wie geht ihr vor?
          Im Detail immer unterschiedlich. Aber letztlich "plane" ich immer einen LiRo. Nach 19 Plotpunkten. *lach* Scherz.
          Also: So geht es los:
          Figur A verknallt sich in Figur B.
          a) Klappt (B verknallt sich zurück) oder b) klappt nicht (B will sich nicht verknallen, und A dann auch nicht mehr, aber wie das so ist ...);
          wenn a), dann: ernste Probleme tauchen auf, die sich aus der Historie mindestens einer der Figuren ergeben.
          wenn b), dann: sowas wie Screwball-Comedy ist angesagt, weil mindestens eine der Figuren nicht alle Latten am Zaun hat (im liebevollsten Sinne).
          Wie passt das berufliche Umfeld in das Setting?
          Welches Genre (LiRo, aber ich frag mich das trotzdem)?
          Wie kriegen sie sich dann (doch)?
          Passiert sonst noch etwas? (Das ist das Gefährlichste. Das kann schonmal das Genre kippen )
          Dann schreibe ich bis ca. 20 K. Dann:
          Eine Nebenfigur reißt alles um (erschreckend häufig).


          Was ist euch wichtig?
          Dass sich die Story natürlich aus den Charakteren und ihrer Umwelt entwickelt. Deswegen klappt's auch nicht mit Plotschemata. Nur in groben Zügen.

          Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?
          Plot Point 2 und 4. 🤪

          Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?
          Viele. Pantsen. Fünf Punkte, sieben Punkte, kill the cat, save your darlings, rock your plot, romance the beat. Die Schneeflocke, aber nicht in der Reihenfolge.
          Und meine Methode: Chaos-Plotting, vielleicht könnte ich es Schneegestöber nennen. Definitiv kein Pantsen und nichts primär Strukturiertes.

          Welche passt zu euch? Was geht überhaupt nicht?
          Alles streng Reglementierte kann ich nicht. Ich weiß, dass ich intuitiv den mE wichtigsten Moment, wo sich die Figur von reagierend zu agierend wandelt, hinkriege. Muss nicht immer eine eigene Szene sein, kann auch nur ein Satz sein, in dem das geschieht. Vielleicht klappt es deswegen nicht mit den Plot Points.

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            #6
            So ganz ohne WK komme ich doch nicht aus.


            Was kommt bei euch als Erstes?

            Zuerst existiert eine Idee, die sich festsetzt. Das kann alles Mögliche sein: eine bestimmte Figur, ein Konflikt , ein cooler Twist oder einfach ein Setting, das mich begeistert.

            Wie geht ihr vor?

            Im zweiten Schritt setze ich mich mit den Figuren und deren Entwicklung auseinander. In den Reihen, spielt sich der Großteil der Entwicklung im ersten Band ab, danach wird nur noch die neugewonnene Überzeugung/Werte/etc. auf den Prüfstand gestellt.

            Früher habe ich alles sehr ausführlich geplottet, davon bin ich etwas abgekommen. Momentan reichen mir einige wenige Plotpunkte (Wie geht es aus, wie fängt es an, an welcher Stelle wird die Figur aktiv, wo deutet sich der Konflikt an, wo eskaliert er, wie sieht die große Niederlage der Figur aus und wo passiert sie, wo macht der Antagonist etwas, das ihm Empathie einbringt, wo macht die Protagonistin etwas, das ihr Sympathie kostet, was ist der Save the cat moment und wann kommt er vor, etc. ?)

            Normalerweise erstelle ich ein Inhaltsverzeichnis mit etwa dreißig bis vierzig Punkten, die lose zusammenhängen.
            Das reicht, um loszuschreiben. Allerdings kann ich nur chronologisch schreiben. Während des Prozesses, werden die Szenenliste, die Handlung im Off, der Hintergrund der Figuren, etc, klarer und feiner ausgearbeitet. Meist ändert sich die Reihenfolge der Ereignisse, es kommen neue hinzu oder die Richtung der Geschichte ändert sich. Selten tauchen neue Figuren auf, aber wenn, dann muss es sehr gute Gründe dafür geben.


            Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?

            In klassischer Fantasy nehme ich die Heldenreise nach Vogeler.
            Schneeflockenmethode habe ich ganz am Anfang mal ausprobiert. Es gibt sogar ein Softwareprogram von Randy Ingermanson dazu. Mochte ich nicht, ist mir viel zu viel Redundanz in der Methode.
            7 Punkte Struktur, wie sie Dan Wells beschreibt. Funktioniert auch recht gut. Gerade mit dem Vorschlag, am Ende zu beginnen, komme ich gut klar. (Scott Bells Ansatz in der Mitte zu beginnen, hat auch seinen Reiz, habe ich aber noch nicht ausprobiert.)
            Ganz viele Plotpunkte und Charakterentwicklung wie K.M. Weiland sie beschreibt. (Gibt auch ein recht gutes Scrivener Template von ihr.) Kommt mir sehr entgegen. Ich habe es für mich angepasst. Allerdings nehme ich es nur noch als groben Anhalt, nach dem ich die Geschichten aufbaue. Inzwischen gebe ich mir deutlich mehr Freiheiten, von der Struktur abzuweichen, wo ich es für sinnvoll halte.


            Was ist euch wichtig?

            Die Logik der Geschichte, sowohl in der Entwicklung der Figuren, als auch der Handlung. Die Auflösung muss so logisch sein, dass die Leser*innen sie nachvollziehen können.
            Es gibt zu viele Krimis, in denen der Täter auf der letzten Seite alles gesteht, obwohl er keineswegs überführt war. Faulheit des Autors. Oder Einfallslosigkeit.

            Regeln finde ich beachtenswert. Es gibt kein Huhn oder Ei Problem. Zuerst gab es die Geschichten und daraus haben sich bestimmte Regeln ergeben, die sich am Erfolg der Geschichte orientieren. Ich kann die Regeln brechen, aber nicht den Sinn dahinter.
            Natürlich kann ich den Save the cat Moment irgendwo ans hintere Ende stellen, aber dann ist die Gefahr hoch, dass er verpufft. Wieso sollte ich das riskieren?
            Ich habe die Freiheit, die Regel zu brechen, aber dann muss ich viel mehr Arbeit reinstecken, um den Effekt zu retten.


            Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?

            Die aktuellen Trends oder die Genre Standards, die ich persönlich nicht lesen möchte. Seitenlanges Beschreiben von Landschaft oder eine Anhäufung von Klischees, sowohl in der Handlung, als auch bei den Figuren. Toxische Beziehungen kann ich nicht, genauso wenig, wie ich auf ein Happy End verzichten mag.


            Was geht überhaupt nicht?

            Fällt mir gerade nichts ein. Ich behaupte einfach mal: gehen tut alles.

            Ich bin unsicher, ob ich ghostwriting nach vorgegebenem Plot oder strengen Verlagsrichtlinien könnte. Hört sich jedenfalls nicht so an, als würde es Spaß machen.

            Ach so. Ich kann keine Kurzgeschichten. Ist ein echtes No Go.
            Zuletzt geändert von Peter; 01.09.2021, 17:25.
            I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

            Douglas Adams

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              #7
              Total spannend zu lesen, wie andere das machen

              Was kommt bei euch als Erstes?
              Als erstes kommt bei mir immer der Anfang der Geschichte plus Protagonist*in (evt. noch ein wichtiger Nebencharakter).
              Ich weiß nicht warum das so ist, aber es ist immer so.

              Wie geht ihr vor?
              Gerade weil mein Gehirn immer am Anfang der Geschichte beginnt (egal, ob Kurzgeschichte oder was Längeres), muss ich chronologisch vorgehen. Ich kann nicht mal hier eine Szene und mal da eine Szene schreiben. Also schreibe ich erstmal so weit ich komme alles nieder, noch bevor ich mich mit den Figuren oder dem Plot auseinandergesetzt habe. Im Herzen bin ich wohl eine Pantserin

              Bei den Character-Arcs gehe ich so vor, dass ich Dan Harmons Story Circle-Methode benutze.

              Irgendwann beginne ich dann zu plotten und das mache ich neuerdings mit einer Mischung aus *Trommelwirbel* der Schneeflockenmethode (aber nicht in der Reihenfolge), dann mit Save the Cat. Die Beats geben mir einen guten Fahrplan auf den Weg, allerdings halte ich mich nicht hundertprozentig daran.

              Ach und die einzelnen Szenen strukturiere ich in Scenes und Sequels nach Randy Ingermanson.

              Was ist euch wichtig?
              Der Plot, das Setting und die Figuren müssen Sinn machen. Wenn Magie darin vorkommt, dann muss sie auch logisch sein (auch wenn es sich nicht um hard magic handelt).

              Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?
              Gedichte und Slam Poetry sind zwei Dinge, die ich wirklich gerne mag, aber überhaupt nicht kann.

              Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?
              Puh, also eigentlich nicht so viele. Die Heldenreise habe ich ausprobiert und wieder verworfen.
              Meistens schaue ich sie mir an, beschäftige mich mit ihnen, aber so richtig habe ich keine anderen ausprobiert. Vielleicht liegt das daran, dass ich schon früh merke, dass ich mit den Regeln nicht klarkommen werde, wenn sie zu starr/ zu locker sind.

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                #8
                Was kommt bei euch als Erstes?
                Als Erstes kommt eine Idee - eine Szene oder sogar eine bestimmte Figur, die ich in einer Geschichte unterbringen möchte. In 95% der Fälle ist es der Anfang, aber ich hatte es jetzt auch schon, dass es letzten Endes eine Szene mittendrin war... das stellte mich plötzlich vor ganz andere Herausforderungen, davon sich erst einmal das davor auszudenken.

                Wie geht ihr vor?
                Na ja, ich nehme meinen kreativen Schub, solange bis er ausgeschöpft ist und erst wenn ich nicht mehr weiter weiß, denke ich über das ganze Drumherum der Geschichte nach - lege für meine Figuren Charakterbögen an, die aber erst im Laufe der Geschichte richtig gefüllt werden, baue meinen Konflikt weiter aus und überlege mir, was für Orte in der Geschichte noch in Frage kommen. Aber bei mir ist das alles ganz grob, da ich ein überzeugter Pantser bin. Auch variiert das bei mir. Bei manchen Geschichten habe ich ein Ende schon genau vor Auge (auch wenn das während des Schreibens auch noch einmal abgewandelt werden kann), manchmal habe ich nur gewisse Ereignisse oder Szenen im Kopf, die unbedingt in der Geschichte auftauchen sollen. Manchmal weiß ich noch nicht einmal, was im nächsten Kapitel passieren soll. Ich mag keine starren Systeme. Es soll alles recht offen sein, Raum zur Entwicklung von Figuren und Plot geben.

                Was ist euch wichtig?
                Authentische Figuren, die ich selbst gut schreiben kann. Das sich alles natürlich entwickelt und nichts gezwungen wirkt, weil ich unbedingt zu einem bestimmten Plotereignissen will. Wenn das aus der gegebenen Geschichte und Entwicklung nicht möglich ist, dann wird dieser gestrichen.

                Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?
                Regeln, die mich in meinem freien Schreiben einschränken. Zudem kann ich keine Gedichte, noch Kurzgeschichten. Ich mag es "ausschweifend" zu schreiben.

                Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?
                Ansatzweise verschiedene Plottingstrukturen (auf jeden Fall Schneeflockenmethode und noch eine andere), welche ich aber schnell wieder verworfen habe. Einerseits waren diese mir zu starr, dass sich bei mir keine Kreativität entwickelt hat und zum anderen hatte ich nach wenigen Punkten schon keine Lust mehr auf die Geschichte. Ich mag die Überraschung beim Schreiben, wenn wir wieder Mal ein "dummer Einfall" kommt und die groben Pläne über den Haufen wirft. Es könnte zwar durchaus frustrieren, aber ich nehme es dann einfach als Herausforderung an.

                Welche passt zu euch? Was geht überhaupt nicht?
                Pantsen... mit ganz groben Plänen. Ich mag auch ein Bisschen Chaos. Das kann man ja auch zum Ende hin wieder zu einem roten Faden zusammenbinden. Alles was strikt nach Plan läuft, gibt mir einfach nichts.

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                  #9
                  Was kommt bei euch als Erstes?
                  Wie viele bereits geschrieben haben, kommt auch bei mir zuerst eine Szene oder eine Figur. Irgendetwas, das mich anspricht, das mich fasziniert. Muss allerdings zugeben, dass ich in den letzten Jahren häufig ähnliche Ausgangsszenen habe, die sich dann jeweils unterschiedlich entwickeln. Am Ende streiche ich dann oft die Ausgangsszene, weil ich sie ja so ähnlich schon mal in einem anderen Roman habe.

                  Wie geht ihr vor?
                  Sobald ich die Szene habe, überlege ich, wie meine Figuren an diese Stelle gekommen sind. Anschließend versuche ich mich am Charakterkonflikt, habe dabei aber meist große Schwierigkeiten, weil meine Figuren noch derart blass sind, dass alles passen könnte (ich habe mit dem Charakterkonflikt mehr Erfolg, wenn ich ihn ganz am Ende bearbeite und den Roman danach überarbeite). Ich versuche stattdessen den Anfangspunkt zu finden und muss die nächsten Szenen bis zur Schlüsselszene sehr genau planen, damit mir eine Schreibblockade nicht alles über den Haufen wirft ("ist eh alles langweilig"). Was die Geschichte nach der Schlüsselszene betrifft, die mir als allererstes eingefallen ist, kenne ich sie meist gar nicht und pantse daher ab dort weiter.

                  Was ist euch wichtig?
                  Charakterkonflikt, auch wenn ich mich damit wirklich schwertue, solange ich die Figuren nicht gut kenne. Bei der Überarbeitung lege ich umso mehr Wert darauf.
                  Das Allerwichtigste ist mir die Atmosphäre: Ein tolles Setting, fesselnde Beschreibungen, Figuren, die sich flüssige Dialoge um die Ohren knallen. Aus dem Grund funktioniert für mich das "einfach schreiben!" nicht, was einem häufig geraten wird, denn wenn ich nicht gleich zu Beginn eine fesselnde Atmosphäre schaffe, dann interessiert mich die ganze Geschichte innerhalb kurzer Zeit nicht mehr.

                  Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?
                  Szenenlisten, Pitch, Moral, Zusammenfassung, Exposé.

                  Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?
                  7-Punkte-Struktur, die für mich bei der Überarbeitung sehr gut funktioniert, um den Spannungsbogen anzupassen und Fehler in der Charakterzeichnung auszugleichen. Zum Plotten verwende ich nichts, da ich mich nach wie vor nicht als Plotter fühle.

                  Welche passt zu euch? Was geht überhaupt nicht?
                  Die 7-Punkte-Struktur. Heldenreise und andere Varianten, die sehr vage sind, helfen mir nicht, sondern stören mich. Ich kann grundsätzlich nichts mit Methoden anfangen, bei denen man auf Biegen und Brechen die Geschichte vorher in ihrer Gesamtheit kennen muss (Pitch schreiben usw.). Was ich auch nicht mag, sind Charakterbögen, die nicht auf das Wesentliche abzielen (habe selbst sehr komplexe Bögen, aber der Charakterkonflikt muss dabei deutlich werden und kann nicht einfach in einer Liste von Stichworten abgehakt werden: bester Freund - Funktion in der Geschichte - Stärken - Schwächen - schlimmstes Erlebnis - schönstes Erlebnis - ...)
                  Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

                  So nah, so fern.

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                    #10

                    Wie sieht es bei euch aus?
                    Was kommt bei euch als Erstes?

                    * Oft ist es eine spontane Eingebung. Ein Traum, ein Satz, eine Filmszene, irgendetwas aus den Nachrichten. Bei mir ist es echt oft dieser Geistesblitz, der unbedingt entwickelt werden will.

                    Wie geht ihr vor?
                    * Nach dem Geistesblitz muss ich es ausarbeiten. Das ist der schwierige Teil, aus dem Fragment einen brauchbaren Plot zu entwickeln.

                    Was ist euch wichtig?
                    * Das die Geschichte individuell ist. Ich stehe total auf Drama, Seelenqualen und coole Sprüche.

                    Was berücksichtigt ihr überhaupt nicht?
                    *
                    Aktuelle Trends und gezwungene Liebesdramen. Wenn die Liebe ihren Weg in die Geschichte findet, darf sie bleiben, aber ich dränge keine Beziehung in den Plot.

                    Welche Methoden habt ihr schon mal ausprobiert?
                    * 5 Punkt Plot.

                    Welche passt zu euch? Was geht überhaupt nicht?
                    * Ich arbeite nicht immer mit der festen Plotstruktur. Ich mag es nicht, mit da zu sehr festzulegen.
                    Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
                    Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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