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Mittwochsfrage #228: Gemeinsam stark?

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    Mittwochsfrage #228: Gemeinsam stark?

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    Ich kann mich noch daran erinnern, als ich mit dem Schreiben angefangen habe. Da war ich ganz allein *auf die Tränedrüse drück* und ich hatte so viele Fragen; Fragen, die ich dem Internet gestellt habe, und es hat mich an Foren und FB-Gruppen vermittelt. Danach bin ich auch Buchemssen und Litcamps gegangen, habe mich an IRL-Schreibgruppen versucht. Ich konnte aus all dem viel Positives ziehen, aber auch einiges, bei dem ich dachte: "Wäre ich doch mal in meinem Kämmerlein geblieben."

    Aber nun genug von mir. Was sind eure Gedanken dazu? Was sind eure Erfahrungen (falls ihr sie teilen möchtet)?
    Was klappt für euch besser gemeinsam, was klappt besser allein?
    Was hättet ihr nie erfahren, wenn ihr nie auf andere Autor*innen getroffen wärt.
    Wie wäre euer Leben ohne WK ? *kicher* (Ich meine natürlich ohne Pandemietief)

    Photo by "My Life Through A Lens" on Unsplash

    #2
    Ich mag den Spruch auf der Wand nicht. Ich weiß, es scheint in Mode zu sein, das Kollektive bei der kreativen Arbeit eher zu überbetonen. Natürlich ist eine gute Vernetzung und eine Kenntnis der aktuellen Trends und der Vorgänger wichtig, aber viele Köche verderben den Brei, gerade bei kreativen Sachen. Vielleicht besser: gemeinsam wir schleifen dran oder wir verbessern es.

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      #3
      Was klappt für euch besser gemeinsam, was klappt besser allein?
      Meine Figuren entwickel ich lieber allein. Die Storyidee kommt meist allerdings so grob daher, dass der Plot unglaublich von Input von allen Seiten profitiert. Sobald ich auf einer Schiene bin, krieg ich Weichen nur schwer gestellt, und es ist hübsch und schreibtechnisch unglaublich motivierend, wenn jemand ein „Ja, aber was wäre, wenn jetzt das und das passiert“ einwirft und mich auf das rechtwinklig abzweigende Gleis setzt.

      Was hättet ihr nie erfahren, wenn ihr nie auf andere Autor*innen getroffen wärt?
      Zunächst hat mir das Forum (damals noch die Schreibwerkstatt) geholfen, den Handwerksanteil des Schreibens anzugehen. Von einigen Usern lernte ich, die manchmal so autoritär daherkommenden Ratgebertips abzuwägen. Durch gemeinsame Textarbeit, als Leser und Gelesener, hab ich vielleicht das wichtigste gelernt: Schonungslose Ehrlichkeit bringen einen weiter. Damit meine ich nicht, dass jeder Kritiker per se die Weisheit mit Löffeln gefressen hat, ausdrücklich nein. Aber schonungslose Ehrlichkeit mit sich selbst: Ist diese Kritik berechtigt? Wird der Text auch für mich besser, wenn ich Ratschlag xy berücksichtige? Habe ich wirklich mein bislang Bestes abgeliefert? Und umgekehrt: der andere muss meine Kritik nicht umsetzen: Es gibt mehr als einen richtigen Weg beim Schreiben.

      Wie wäre euer Leben ohne WK ? *kicher* (Ich meine natürlich ohne Pandemietief)
      Es würde ein nettes Forum mit Gleichgesinnten fehlen, die verstehen, wieso man sich plötzlich fragt, wieso es nicht "gleichgesonnen" heißt. Heißt es? (Nein, heißt es nicht!)

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        #4
        Was sind eure Gedanken dazu? Was sind eure Erfahrungen (falls ihr sie teilen möchtet)?

        Angefangen zu schreiben habe ich auch alleine. Und das ist bis heute so geblieben. Aber etwas alleine tun, bedeutet ja nicht, dass man einsam ist oder Gesellschaft vermisst, eher im Gegenteil.

        Mein erstes Buch habe ich aus dem Bauch heraus hingeschrieben, ohne irgendeine Ahnung über Struktur, Technik, etc. Dann habe ich es wenigstens noch lektorieren und korrigieren lassen und anschließend ganz blauäugig bei amazon veröffentlicht, ohne irgendeine Ahnung von Werbung.
        Kam, wie es kommen musste.

        Dann bin ich in einige FB Autorengruppen eingetreten, um meine Fragen loszuwerden. Ich habe auch mehrere gefunden, die mich weitergebracht haben, jedenfalls nachdem ich gelernt hatte, dass Autor*innen es mit der Wahrheit genauso halten, wie Angler*innen. (Soooo groß war ...) Bin zu einem Autorenstammtisch und habe andächtig gelauscht, was die coolen Schreiberling*innen so drauf haben.
        Ich habe Buchbloggerinnen kennengelernt und auch auf Buchmessen auf einen Schwatz getroffen und einige gemeinsame Aktionen organisiert.
        Meine Liebe für Schreibratgeber habe ich gefunden und ein Regalbrett damit gefüllt, und die meisten sogar gelesen.
        Viel Marketingzeugs angelesen oder Kurse besucht.
        Inzwischen gehe ich regelmäßig zu einem Autorenstammtisch mit netten Leuten aus allen Genres, habe einen Krimi Online Stammtisch (von Anfängern bis Bestsellerautoren) und hoffe, dass die Schreibsamstage bald wieder zustande kommen.

        Am meisten gelernt habe ich aus dem Feedback von den Lektorinnen, mit denen ich zusammengearbeitet habe.
        Und natürlich vom Machen. Meine erste FB Werbung war grauenhaft, inzwischen habe ich mich auf ein erträgliches Level hochgearbeitet.

        Interessant fand ich auch die Vorträge der Autoren in Masterclass. com, die von ihrer Herangehensweise ans Schreiben berichteten.

        Was IRL Schreibgruppen sind, weiß ich leider nicht.


        Was klappt für euch besser gemeinsam, was klappt besser allein?

        Schreiben und der Großteil der Recherche muss ich alleine machen. Die Vorstellung, ein Buch als Duo zu schreiben, weckt die nackte Panik in mir. Ich bin zu dieser Form von gemeinschaftlicher Arbeit nicht fähig.
        Einiges an Recherche geht allerdings auch über FB Gruppen, wie Kriminalistik leicht gemacht oder die Autoren Recherche Gruppe.


        Was hättet ihr nie erfahren, wenn ihr nie auf andere Autor*innen getroffen wärt.

        Schwierige Frage.
        Echte Verlagsautor*innen sind erst recht spät in meiner Schreibblase aufgetaucht.
        Ich fand andere SPler meist sehr hilfsbereit. Zu meiner ersten Schnulze habe ich von einer Kollegin eine Liste von Bloggerinnen + eine Empfehlung erhalten, die mir den Einstieg sehr erleichtert hat.
        Vieles an Tipps und Tricks habe ich mir abschauen können.
        Viele technische oder organisatorische Dinge hätte ich mir deutlich mühsamer zusammensuchen müssen.


        Wie wäre euer Leben ohne WK ?

        WK fand ich immer sehr hilfreich und kompetent, weshalb ich das augenblickliche Tief so schade finde. Bin gespannt, ob wir wieder rausfinden, wenn die Pandemie vorbei ist, oder ob sich die meisten anderweitig ausgerichtet haben.

        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #5
          Was klappt für euch besser gemeinsam, was klappt besser allein?
          Brainstorming, Logiklücken suchen, Plotlöcher stopfen, Recherchesackgassen entkommen u.ä. klappt zusammen gut, aber was Feinheiten, den Stil, Plot im Detail oder gewisse Punkte in der Geschichte angeht, die unangetastet bleiben sollen, eher nicht. Es ist wichtig, die Meinung anderer zu kennen, andere Blinkwinkel kennenzulernen, aber am Ende selbst zu entscheiden, wie man fortfährt.

          Was hättet ihr nie erfahren, wenn ihr nie auf andere Autor*innen getroffen wärt?
          Das es anderen, nicht viel anders geht als mir (wenn auch in vielen Variationen). Da sind ebenso Selbstzweifel, Schreibblockaden, die Kämpfe mit dem Wort und dem Handwerk (Grammatik, Rechtschreibung, Wortwiederholungen, Stil usw), der elende Schweinehund und seine Freundin die Prokrastination, lange Durststrecken, der fehlende Glaube des Umfelds an die eigenen Fähigkeiten. Aber auch kleine und große Erfolge, die man gemeinsam feiern und wo man im Stillen denken kann: Vielleicht schaffe ich das auch irgendwann. Gegenseitiger Rückhalt und Motivation, Austausch von Erfahrungen. Das alles würde man nicht erleben, wenn man völlig isoliert von anderen Autoren schreiben würde.

          Wie wäre euer Leben ohne WK ? *kicher* (Ich meine natürlich ohne Pandemietief)
          Auch wenn in den letzten Monaten und Jahren einige altbekannte Mitglieder das Forum temporär oder permanent verlassen und damit sein Gesicht verändert haben, betrachte ich es und seine Gemeinschaft als meine literarische Familie. Wo sonst kann ich mich ausgelassen über Themen austauschen, bei denen mich Außenstehende seltsam ansehen würden? Ohne das Forum, würde mir defintiv etwas fehlen. Schreiben kann man auf die eine oder Weise alleine, ebenso nötige Informationen finden, aber der Austausch mit anderen, die für dieselbe Sache brennen wie ich, ist unersetzbar. Und wie andere User hoffe auch ich, dass in absehbarer Zeit wieder mehr Leben ins Forum kommt.
          Zuletzt geändert von Nachtmahr; 20.08.2021, 19:08.
          "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
          "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
          "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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          • Peter
            Peter kommentierte
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            Das mit dem fehlenden Glauben des Umfelds stelle ich mir ganz schwierig vor, also damit umzugehen.

          • Nachtmahr
            Nachtmahr kommentierte
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            Peter
            Wer weiß, wie viele den Stift geschmissen haben, weil ihnen andere dauernd eingeredet haben, das sie nicht das Zeug dazu haben und eh nix zustandebringen werden.

          • Peter
            Peter kommentierte
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            Schlimm ist das.

            Da habe ich mit meinem persönlichen Umfeld echt Glück.
            Finde ich auch einen Vorteil beim SP. Es gibt keinen Verlag, der dir sagt, dass das nicht gut ist. Nur die Leser*innen entscheiden,.

          #6
          Was sind eure Erfahrungen (falls ihr sie teilen möchtet)?
          Meine Erfahrungen beschränken sich hier im Forum (früher Schreibwerkstatt) sich auszutauschen (obwohl ich zugeben muss bis auf die Mittwochsfragen bin ich eher der stille Mitleser ) und auf ein RPG-Forum. Früher habe ich mal mit einer Freundin zusammen geschrieben, dann später mal mit jemand per Email, dass sich leider im Sande verlaufen hat. Ansonsten bin ich eher jemand, der allein vor sich hintippt...

          Was klappt für euch besser gemeinsam, was klappt besser allein?
          Figuren entwickle ich lieber selbst, da es mir gar nicht hilft eine Figur zu schaffen, die zwar schön ausgearbeitet ist und in sich stimmig, mit der ich aber nicht umgehen kann. Die macht mir dann auch einfach keinen Spaß. Plots kann man gut zusammen entwickeln, obwohl ich gerade beim RPG sehr gemocht habe, wenn mich die anderen Spieler mit ihren Ideen überrascht haben (weshalb ich immer mit Spielern zusammengeschrieben haben, wo wir uns nur einen ganz groben Plan gemacht haben, wo wir mal irgendwann hinwollten). Das hat dann immer eine ganz andere Richtung eingeschlagen, als ich mir das so in meinem Kopf gedacht habe und das war sehr inspierend für meine eigenen Geschichten, weil man auch da plötzlich mehrere Wege gesehen hat.
          Es ist natürlich auch immer gut eine konstruktive Meinung zu bekommen, aber auch am Ende zu wissen, was man selbst will und was nicht verändert werden soll / kann, auch wenn es für den Plot vielleicht wichtig wäre. Da setze ich einfach meine Prioritäten.

          Was hättet ihr nie erfahren, wenn ihr nie auf andere Autor*innen getroffen wärt.
          Schwierige Frage ehrlich gesagt. Am meisten hätte ich wohl nie erfahren, dass andere mit den gleichen bzw. ähnlichen Problemen beim Schreiben zu kämpfen haben. Und hätte dann auch nicht erfahren, wie unterschiedlich man an die Probleme rangehen kann. Man selbst sieht ja meistens nur den eigenen Weg. Wahrscheinlich wäre ich auch nicht auf die Idee gekommen, das ein oder andere auszutesten (auch wenn ich feststellen musste, dass nicht alles bei einem selbst klappt, bei mir zum Beispiel das Plotten).

          Wie wäre euer Leben ohne WK ?
          Joa, ich hätte keine Schreibbubble um mich herum, würde ich mal behaupten. In meinem Umfeld habe ich niemand mit dem ich mich darüber unterhalten kann und seit mein RPG-Forum leider wegen Inaktivität so gut wie "gestorben" ist, bin ich sehr froh, dass der Wortkompass weiterhin da ist.
          Außerdem würde es dann mittwochs nicht mehr diese interessanten Fragen geben.

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            #7
            Eine sehr spannende Frage!

            Was sind eure Erfahrungen (falls ihr sie teilen möchtet)?
            Ich habe mit dem Schreiben angefangen, als ich noch ein Teenie war. Anfangs habe ich einfach nur für mich geschrieben, später dann das Geschriebene mit meinen Freunden geteilt und deren Feedback aufgenommen. Irgendwann habe ich die Webseite Fanfiction entdeckt und mich auf der Seite ausgetobt. Allerdings ist mir die Webseite zu Fanfiction lastig gewesen und sehr viel zu Handwerk hat man damals dort nicht lernen können (wie es jetzt ist, weiß ich nicht), also habe ich mich in die Tiefen des Internets gestürzt und die Schreibwerkstatt gefunden. Wie so viele andere von euch ja auch 😉 Ich habe das Gefühl, dass erst durch die Schreibwerkstatt mein Schreiben an Qualität dazugewonnen hat. Nach deren Schließung war ich sehr lange nicht in Foren tätig. Das hatte den Grund, dass ich einige Schreib-Freunde hatte, mit denen ich mich auch außerhalb von Foren unterhielt. Das Gemeinschaftsgefühl vermisste ich dann irgendwann wieder, weil meine Schreib-Freunde und ich uns auseinandergelebt haben und landetete hier 🤗

            Was hättet ihr nie erfahren, wenn ihr nie auf andere Autor*innen getroffen wärt?
            Schon vor dem Beitritt in Foren recherchierte ich in Schreibratgebern und Webseiten zum Handwerk des Schreibens, aber erst durch die Foren lernte ich das praktische Umsetzen von Tipps. Learning by Doing, wie man so schön sagt. Kritik ausüben, einen (fremden) Text kritisch beäugen, den eigenen Text anderen anvertrauen (die einem schonungslos Feedback geben) und Kritikfähigkeit lernen, all das habe ich durch die Zusammenarbeit mit anderen Autor*innen gelernt.

            Wie wäre euer Leben ohne WK ?
            Ich denke, ich wäre auch ohne WK in der Schreibcommunity tätig. Allerdings ist es wirklich selten ein Forum zu finden, in dem die meisten Personen so freundlich und kompetent sind, wie hier. Das schätze ich sehr wert und bin deshalb auch immer sehr gerne hier

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