Ankündigung

Einklappen
Keine Ankündigung bisher.

Mittwochsfrage #218 – Angst?

Einklappen
X
 
  • Filter
  • Zeit
  • Anzeigen
Alles löschen
neue Beiträge

    Mittwochsfrage #218 – Angst?

    Heute gibt es mal eine Autor*innenleben-Frage.

    pexels-andrea-piacquadio-3793230.jpg

    Dass Autor*innen happy am See sitzen, umschwirrt von Bienchen und Schmetterlingen, während sie ihre Kreativität am Papier auslassen – von diesem Bild hab ich mich schon längst verabschiedet. *rosa Brille in den Tümpel werf* Aber es scheint nicht nur nicht immer so rosig zu sein, sondern ab und an sogar düster.
    Gibt es etwas im ganzen Prozess des Schreibens und Veröffentlichen und alles was davor, dazwischen und danach ist, was euch Angst macht? Und wenn nicht "Angst", bereitet euch etwas Sorge?
    Angehängte Dateien

    #2
    Sorgen ... ein paar gibts.
    • Wenn meine Arbeit von irgendeinem Verlag angenommen wird, stellt dieser sie völlig auf den Kopf, ändert zu viel am Text, den Namen sowieso und ich hab keinerlei Mitsprache-/Vetorecht (auch beim Cover usw). Man muss ja schließlich dankbar sein, wenn überhaupt jemand herausbringen will, was man geschrieben hat. *Ironie off*
    • Das die Manuskripte für dermaßen schlecht befunden werden, dass sie vor keiner Agentur und keinem Verlag Gnade finden. Das gleiche gilt für Fehler im Text.
    • Falls sie veröffentlicht werden, werden sie verrissen.
    • Nur für die Schublade zu schreiben.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

    Kommentar


    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Milch
      Ja, vermutlich sollte das alles ausgewogener betrachtet werden. Aber wenn man nur im stillen Kämmerlein schreibt, kann man die eigenen Texte wohl gar nicht zu 100% richtig einschätzen. Und da kann der Blickwinkel schon negativ ausfallen.

    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich habe schon viel Gemopper über Verlage gehört, aber eine komplette Enteignung des MS und Überarbeitung war noch nie dabei. Viel zu viel Arbeit für den Verlag. Klar kann es sein, dass der Lektor gerne einen Hund in der Geschichte hätte. Da muss man sich entscheiden, was man will. Die meisten kleinen Verlage sollen ganz umgänglich sein, hört man.

      Du musst keine Angst haben, dass einige Leser*innen deine Geschichte verreissen werden, das ist ein Fakt des Lebens: Es wird passieren. Lies einfach keine Rezensionen mehr. Ich glaube, Fitzek macht das auch nicht mehr. Oder er macht sich über Denis Scheck lustig, der alle Fitzek Romane in die Tonne wirft.

    • Nachtmahr
      Nachtmahr kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Peter
      Das ist beruhigend. Und befreiend. Und steigert die Lust am Schreiben wieder.

    #3
    Ich schreibe, um Negatives von mir abfallen zu lassen. Wenn es mir zusätzliche Nöte bescherte, dann würde ich es lassen.
    Allerdings hab ich auch nie eine rosarote Brille uffjehabt, die ich mir jetzt enttäuscht abnehmen müsste.
    Vielleicht, weil Hemingways Arbeitszimmer ziemlich karg aussah, selbst wenn vor dem Fenster die Kolibris schwirrten und die Karibik rauschte und Katzen mit sechs Zehen vorbeischnurrten.
    Ich will schon veröffentlichen (irgendwann), aber wenn weder Agenturen noch Verlage wollen, dann eben nicht über Agenturen und Verlage. Werde ich mir trotzdem die Fingernägel noch kürzer kauen, wenn ich ein MS abschicke? Na klar. Aber Angst und Sorgen bzgl Schreiben? Nein, die hab ich nicht. Fühl mich zwar nicht zum SP berufen, aber wenn es nicht anders geht … Außerdem ist der Buchsatzkurs etwas, das einen nicht dööfer macht.
    Ernste Überlegungen? Schon eher, aber dann sind es rechtliche Fragen, die mich beschäftigen. Urheberrecht. Titelzeugs. Steuerrecht. Aber da kann man ja jemanden fragen.

    Kommentar


    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Nix, aber auch gar nix, beim Schreiben macht einen dööfer. Deshalb ist es der beste Zeitvertreib überhaupt.

    #4
    Schreiben macht mir (meistens) Spaß und ich gehe die Sache auch nicht zu verkrampft an. Daher fällt mir gerade nichts ein, was mir wirklich Angst machen würde.

    Bis Ende des Jahres läuft noch mein Projekt, ob ich vom Schreiben leben könnte. Bisher sieht es durchwachsen aus, die Hypothek fürs Haus und die Fernreise im Sommer könnte ich bei weitem noch nicht finanzieren, aber ich würde auch nicht verhungern. Mal schauen, wie es zu Weihnachten aussieht.
    Die Veröffentlichungsfrequenz, die ich brauche, schaffe ich langsam. Letztes Jahr waren es fünf Romane, dieses hoffe ich auf sechs zu kommen. Mal schauen. Sorgen macht es, wenn die Verkaufszahlen den Berg runtergehen, sobald man aus der Liste der 90-Tage Neuerscheinungen bei amazon rausfällt. Aber das lässt sich mit Folgebänden auffangen. Oder wenn ein Buch komplett floppt und ich habe keine Ahnung wieso. Es gibt einige Bücher, die ich mit viel Begeisterung geschrieben habe, und die verkaufstechnisch völlig daneben gingen.

    Klar mache ich mir hin und wieder Sorgen. Vorrangig, dass ich irgendwo einen fetten logischen Bock geschossen habe, der mir, meiner Testleserin, der Lektorin und der Korrektorin durchgegangen ist, aber alle Leser haben es augenblicklich bemerkt. Das wäre mein persönlicher Supergau. Der kleine Peter steht nackt in der Fußgängerzone.
    Ansonsten ist es schade, dass es Leser*innen gibt, denen meine Geschichten so gar nicht gefallen, aber damit kann ich leben, auch wenn es mir nicht gefällt. Bei Reihen gibt sich das Problem spätestens ab dem dritten Band, dann wissen die Leser*innen, dass sie meinen Stil nicht mögen und hören auf, meine Geschichten zu kaufen.

    Ein Problem ist, dass ich mich nach Abschluss einer Geschichte nur schwer entscheiden kann, mit welcher ich weitermachen will.

    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Peter Buzzfeed hat gerade Emails der letzten ... 100 Jahre ... von Fauci veröffentlicht oder so. (Hab's nur überflogen).

    • Peter
      Peter kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Dodo

      Alles klar, hatte den Zusammenhang nicht auf die Reihe bekommen. Das ist ein Regierungsserver, (also der auf dem Fauci arbeitet) der sowieso alles speichert und nach dem Right of Information die Daten rausgibt.

      Die Vorstellung, dass meine emails öffentlich werden, jagt mir echt Angst ein.

      Nach §187 Abgabenordnung sind alle geschäftlichen und steuerrelavanten emails für sechs Jahre zu archivieren. Habe mir gerade erst einen zertifizierten email Server zugelegt. Die dürfen also die nächsten 6 Jahre nicht hier auftauchen.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich horte den Kram viel länger. Wahrscheinlich kommen die irgendwann ins Museum.

    #5
    Ja, da gibt's ne ganze Liste:
    Gar nicht erst eine Chance zu bekommen, weil der Verlag kein Interesse hat
    Dass das Buch ne Chance bekommt, aber nicht gemocht wird
    Dass das Buch gemocht wird und ich vor lauter Marketingzeug nicht zum Schreiben komme
    Dass die Leser mich hassen, weil ich nicht bald ein neues Buch fertigbekomme
    Dass ich vor lauter Druck keine Ideen mehr habe ...

    Ich glaube, ich könnte die Spirale noch ne Weile so weiterdrehen. Oder ich schreib einfach weiter und nehm es, wie es kommt.
    Poems are never finished.
    Just abandoned.

    Kommentar


    • Victoria
      Victoria kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Oh! Lass mich mit-spiralen!

    #6
    Angst ist übertrieben.
    Was ich schon fühle ist, dass ich am Ball bleiben muss, wenn ich an die bisher erreichten Sachen anknüpfen will. Insofern merke ich schon, dass sich beim Schreiben bei mir die Haltungen “ist einfach ein schönes Hobby” und “ist ein Zweitjob, zwar brotlos, aber dennoch mit Anspruch” überlagern. Manchmal habe ich keinen Bock auf Autorengedöns und mache es trotzdem. (Genauso habe ich manchmal keinen Bock auf eine medizinische Fortbildung und mache sie trotzdem. Frei nach Futurama: You gotta do what you gotta do.)
    Ich könnte also vielleicht sagen, dass ich fürchte, dass das schöne Hobby irgendwann zu einem stupiden Job verkommt, den ich ohne echte Lust mache. Aber wenn ich es realistisch betrachten ... nö. Wenn es mir irgendwann überwiegend keinen Spaß mehr macht, dann höre ich einfach auf damit.
    Always avoid alliteration.

    Kommentar


      #7
      Angst habe ich vor rechtlichen Problemen beim Selfpublishing. Grade beim Impressium und all diesen kleinen Stolpersteinen. Natürlich habe ich mich eingelesen, aber diese Angst hindert mich daran, mein Projekt endlich zu veröffentlichen. Lektorat/Cover sind fertig, aber bis jetzt habe ich mich noch nicht getraut. Dazu kommt, dass es ein merkwürdiges Gefühl ist, mein Buch zu veröffentlichen. Es ist, als würde ich einen Teil von mir allen zugänglich machen. Keine Ahnung, ist schwierig zu beschreiben.
      Meine KG kommt diesen Monat im E-Book-Verlag (booksnacks) raus und das habe ich noch gar nicht realisiert, weil ich an sich nicht mehr viel damit zu tun hatte. Da habe ich immer nur alles abgenickt
      Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
      Nordfriesentote (2021) - Twentysix

      Kommentar


        #8
        Richtige Angst habe ich nicht, allerdings schreibe ich auch primär für mich, also komme ich kaum in die Verlegenheit, in beängstigende Situationen zu kommen. Ein paar Befürchtungen in die Richtung dass jemandem die Geschichte nicht gefällt, man etwas ganz unpassend angepackt hat, die Überwindung etwas zu zeigen an sich usw. kenne ich vom Hochladen in Archiven, aber das ist ja nur ein Teil des Ganzen, der an dem Prozess hängt, wenn man in einem Verlag oder auf eigene Faust veröffentlicht. Würde ich das tun, könnte ich mir eine Menge vorstellen, was mich verunsichert.

        Kommentar

        Lädt...
        X
        Um unsere Webseite für Sie optimal zu gestalten und fortlaufend verbessern zu können, verwenden wir Cookies. Durch die weitere Nutzung der Webseite stimmen Sie der Verwendung von Cookies zu. Weitere Informationen zu Cookies erhalten Sie in unserer Datenschutzerklärung