Die Frage entstammt diesem Thread und ich finde sie wirklich interessant:
Was denkt ihr dazu? Wie findet ihr es, wenn Lektor*innen gleichzeitig Autor*innen sind?
Wie fühlt es sich für euch an, wenn eure*r Lektor*in plötzlich selbst ein Buch veröffentlicht?
Vor langer Zeit habe ich mal gehört, dass Lektor*innen nicht selbst schreiben sollten. Damals erschien er mir logisch, aber jetzt kann ich meine Gedankengänge gar nicht mehr rekonstruieren. 🤔 Ich frag mich deshalb, ob ich diese Aussage gehört habe, als ich in der SWS aktiv war. Ich weiß nicht, ob es an der dort gängigen Atmosphäre lag oder einfach an der Zeit damals, aber mir kam es so vor, als herrsche ein krasser "Respekt" vor Verlagsleuten und Lektor*innen. Die sitzen am längeren Hebel. Die streichen einem das Manuskript zusammen, sodass nur noch Fetzen übrig bleiben. Die leben ihr unerreichtes Ziel, selbst zu schreiben, aus, indem sie den armen Autor*innen ihren Stil aufdrücken. Ist euch das vertraut oder eher fremd?
Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass man als Autor*in keinen Bock darauf hat, dass solche besserwissenden, fehlersuchenden Teufel auch noch selbst schreiben und mit mir konkurrieren.
Aber meiner Erfahrung nach spielt es – wenn es ums Konkurrenzdenken geht – keine Rolle, ob man nur Autor*in ist, oder auch noch dazu Lektor*in. Konkurrenzdenken wird es nämlich so oder so geben. Wenn man einigermaßen bekannt und ein USP hat, gibt es immer Leuten, die einen nicht mögen. Und die finden immer irgendeinen Grund, um andere zu diffamieren: Die will uns als Lektorin nur die Show stehen. Der hat doch nur den Vertrag bekommen, weil er erfolgreich über Bücher bloggt. Die hat doch ihre Rezensionen nur gekauft … was weiß ich. 🤷🏽♀️
Von Verlagsseite aus habe ich aber schon ein paar mal die Erfahrung gemacht, dass durchaus nach Werken von Lektor*innen gesucht wird. Klar, Lektor*innen kennen den Markt, kennen Genrekonventionen, kennen den Verlag und dessen Wünsche, kennen sich mit dem Handwerk aus. Und sie haben schon zig Werke beendet (aber wahrscheinlich nicht ihre eigenen. *hust*). [OT: Ein Problem kann aber sein, dass man als festangfestellte*r Hauslektor*in an den Verlag gebunden ist. Ich hab einige befreundete Lektorinnen, die ihre Anstellung gekündigt haben, um dann "richtig" zu schreiben.]
Zitat von Peter
Wie fühlt es sich für euch an, wenn eure*r Lektor*in plötzlich selbst ein Buch veröffentlicht?
Vor langer Zeit habe ich mal gehört, dass Lektor*innen nicht selbst schreiben sollten. Damals erschien er mir logisch, aber jetzt kann ich meine Gedankengänge gar nicht mehr rekonstruieren. 🤔 Ich frag mich deshalb, ob ich diese Aussage gehört habe, als ich in der SWS aktiv war. Ich weiß nicht, ob es an der dort gängigen Atmosphäre lag oder einfach an der Zeit damals, aber mir kam es so vor, als herrsche ein krasser "Respekt" vor Verlagsleuten und Lektor*innen. Die sitzen am längeren Hebel. Die streichen einem das Manuskript zusammen, sodass nur noch Fetzen übrig bleiben. Die leben ihr unerreichtes Ziel, selbst zu schreiben, aus, indem sie den armen Autor*innen ihren Stil aufdrücken. Ist euch das vertraut oder eher fremd?
Jedenfalls kann ich mir gut vorstellen, dass man als Autor*in keinen Bock darauf hat, dass solche besserwissenden, fehlersuchenden Teufel auch noch selbst schreiben und mit mir konkurrieren.
Aber meiner Erfahrung nach spielt es – wenn es ums Konkurrenzdenken geht – keine Rolle, ob man nur Autor*in ist, oder auch noch dazu Lektor*in. Konkurrenzdenken wird es nämlich so oder so geben. Wenn man einigermaßen bekannt und ein USP hat, gibt es immer Leuten, die einen nicht mögen. Und die finden immer irgendeinen Grund, um andere zu diffamieren: Die will uns als Lektorin nur die Show stehen. Der hat doch nur den Vertrag bekommen, weil er erfolgreich über Bücher bloggt. Die hat doch ihre Rezensionen nur gekauft … was weiß ich. 🤷🏽♀️
Von Verlagsseite aus habe ich aber schon ein paar mal die Erfahrung gemacht, dass durchaus nach Werken von Lektor*innen gesucht wird. Klar, Lektor*innen kennen den Markt, kennen Genrekonventionen, kennen den Verlag und dessen Wünsche, kennen sich mit dem Handwerk aus. Und sie haben schon zig Werke beendet (aber wahrscheinlich nicht ihre eigenen. *hust*). [OT: Ein Problem kann aber sein, dass man als festangfestellte*r Hauslektor*in an den Verlag gebunden ist. Ich hab einige befreundete Lektorinnen, die ihre Anstellung gekündigt haben, um dann "richtig" zu schreiben.]
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