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Mittwochsfrage #209 - Zielgruppe

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    Mittwochsfrage #209 - Zielgruppe

    Ich möchte heute mal eine recht offene Frage stellen, ohne meine Gedanken dazu schon zu verraten. Wie relevant ist für Euch das Schreiben für eine Zielgruppe? Überlegt ihr Euch davor, wer sie sein wird oder schaut ihr am Ende, wer es sein könnte? Legt ihr überhaupt eine fest oder schreibt ihr generell für Interessierte (was im Grunde ja auch eine Zielgruppe ist)? Benötigt man überhaupt eine festgesteckte Zielgruppe?

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    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Die Zielgruppe für Romane ist im Groben klar. Die meisten Leser sind weiblich und die meisten lesen aus Unterhaltung, sie wollen Spannung, vielleicht Humor, Lesbarkeit, aufregende Figuren, Gefühl. Bei normaler Science-Fiction sieht etwas anderes aus als bei Liebesromanen, beim ersten hat man mehr männliche Leser, beim letzten mehr weibliche Leser. Ob die Frauen lieber nur von Frauen lesen wollen, stelle ich mal dahin.

    Ansonsten lege ich mich nicht auf eine konkrete Zielgruppe fest.

    Kommentar


      #3
      Hier kommt zuerst mal wieder die langweilige Grundsatzfrage: Für wen schreibe ich und warum? Wer das noch nicht für sich herausgefunden hat, muss sich auch um die Zielgruppe keine Gedanken machen.

      Schreibe ich für mich, aus Lust und Liebe oder aus einem selbsttherapeutischen Sinn, etc. brauche ich mir um meine Leser keine Gedanken zu machen. Hier stellt sich wahrscheinlich noch nicht einmal die Frage, ob es unbedingt veröffentlicht werden muss.

      Ich schreibe, um zu veröffentlichen, also für Leser, und um damit Geld zu verdienen. Wenigstens so viel, dass meine Kosten gedeckt sind und hin und wieder ein gutes Abendessen dabei rausspringt
      Sobald ich veröffentliche, um Geld zu verdienen, ist die Definition der Zielgruppe ganz entscheidend, ansonsten gehen die Ausgaben für Marketing ins Leere. Viel Geld für nix.

      a) Ich kann mir vor dem ersten getippten Wort meine Zielgruppe definieren -. Leute, wie ich, welche mit einem bestimmten Hobby oder Lebenseinstellung, Vorlieben, etc. - und kann meine Geschichte für diese Zielgruppe schreiben.
      b) Ich kann in einem definierten Genre (in dem ich mich wohlfühle) schreiben, dann sollte ich beim Schreiben die Leser dieses Genres im Kopf haben.

      Zielgruppendefinition ist in den meisten Genres relativ einfach. Die geradlinigste Methode ist es, bei einem Kollegen, der in dem Genre erfolgreich ist, nachzufragen. Ich kann nichts über Verlagsautoren sagen, aber von den SPlern habe ich ziemlich klare Antworten bekommen, wer deren Bücher liest. Je nach Subgenre.


      Mein erster Regionalkrimi spielt in Frankreich. Damit ist die Gruppe der potentiellen Käuferys schon sehr stark eingegrenzt:

      - Frauen über 50
      - gutes Einkommen
      - reiselustig und kennen sich oft in der Gegend aus
      - Frankreich affin
      - Faible für Krimis
      - Oft Vielleserinnen

      Die Zielgruppenbestimmung spiegelt sich auch im Feedback der FB Werbung. amazon gibt leider keine Daten heraus.

      Beim Schreiben habe ich die Wünsche der Zielgruppe im Kopf. Viel Frankreich Flair (Orte, Küche, Natur etc.), Regionalinfos sind gerne gelesen, Details müssen stimmen, eine kleine, sich anbahnende Romanze muss mit drin sein, ...
      Das Gleiche gilt für die Werbung. Bestimmte Kanäle, die für Fantasy super funktionieren, sind für die Leser von Regionalkrimis wie schwarze Löcher, in die man Geld wirft und dann wartet, ob etwas zurückkommt.





      I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

      Douglas Adams

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      • Peter
        Peter kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Hatte ich fast vergessen.

        Je nach Zielgruppe/Lesergruppe kann man (als SPler oder Imprint-Autor) einschätzen, ob sich der Mehraufwand/Kosten für eine Printausgabe lohnt.
        Zuletzt geändert von Peter; 25.03.2021, 12:18.

      #4
      Ich hab die vorherigen Antworten nur überflogen, aber ich stimme Peter schon einmal zu: wenn ich fürs Kämmerlein schreibe, bin ich meine Zielgruppe und das ist absolut in Ordnung.

      Wie relevant ist für Euch das Schreiben für eine Zielgruppe?
      Da ich weder Genie bin noch verkannt werden möchte und doch mit der VÖ liebäugel, muss ich mich zwangsläufig damit auseinandersetzen, ob jemand mein Geschreibsel lesen möchte. Ob VÖ beim Verlag oder als SP - es geht um Geld.
      Aus wessen Portemonnaie kommt das Geld? Von meinen Lesern. Also, ja, die primäre Zielgruppe ist für mich als SP oder auch für meinen Verlag relevant. Abgesehen von den wirtschaftlichen Gründen: ist doch schön, wenn man weiß, wem - statistisch gesehen - die eigenen Texte gefallen könnten.

      Überlegt ihr Euch davor, wer sie sein wird oder schaut ihr am Ende, wer es sein könnte? Legt ihr überhaupt eine fest oder schreibt ihr generell für Interessierte (was im Grunde ja auch eine Zielgruppe ist)?
      Ich glaube, dass ich nicht exklusiv für die eine primäre Zielgruppe (die wirtschaftlich größte Gruppe statistischen Durchschnitts, die sich mit meinem Text gern erreichen ließe) schreibe.
      Jede*r weitere wäre mir herzlich willkommen, auch aus nicht-monetärer Sicht. Interessierte werden eventuell den Text finden, selbst wenn sie nicht alle primären Zielgruppeneigenschaften aufweisen. Männer, die gern Liebesromane lesen, Frauen, die gern Hard SciFi lesen, ältere Menschen, die Young Adult mögen, ... usw. Zahlentechnisch vielleicht zu vernachlässigen, vielleicht aber auch nicht. Sicher ist für mich aber, dass die Zielgrupperausreißer interessante Nebenaspekte ins eigenen Schreiben bringen könnten. Plumpe Beispiele: Frauen, die gern HardSciFi lesen, lesen vielleicht auch gern von Frauen in entsprechenden Hauptrollen. Männer wollen in einem LiRo vielleicht mehr Grillabende als einsame Sonnenuntergänge. Das sind Sachen, die einem beim Schreiben stärker oder schwächer auf- und einfallen könnten.
      Ich halte auch Zielgruppenvertreter*Innen für vielleicht gar nicht so eindimensional oder durchschnittlich, wie sie dem BWLer erscheinen. Vielleicht stehen ja auch LiRo-lesende Damen auf Grillabende, wenn die Sonne erst einmal untergegangen ist. Von daher: selbst wenn ich für meine HardSciFi als primäre Zielgruppe Frauen über 30 in grauen Rollkragenpullovern und mit akademischem Abschluss angebe, soll das nicht heißen, dass ich nur für diese schreibe. Ich glaube außerdem, dass Frauen über 30 in grauen Rollkragenpullovern sehr unterschiedlich gestrickte Rollkragenpullover mögen. Natürlich kann ich nicht mit "Oma Grünkohl ermittelt" oder dinosaur porn ankommen, wenn ich für diese Zielgruppe zu schreiben meine. Es sollte sich schon noch im Genrerahmen bewegen.

      Benötigt man überhaupt eine festgesteckte Zielgruppe?
      Festgesteckt ist imA relativ. Um Buch und Leser bzw Buch und ggf Verlag und dann Leser zusammenführen zu können, wird es auf jeden Fall helfen.

      Kommentar


      • Peter
        Peter kommentierte
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        Ich höre immer mal wieder, dass Verlage bei der Einreichungen nach der Zielgruppe der Werke fragen.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Ich lese das immer wieder in den Anforderungen im Expose. Ich finde es auch legitim.

      • Peter
        Peter kommentierte
        Kommentar bearbeiten
        Finde ich auch.

        Und die Verlage können abschätzen, ob der Autor sein Buch und seine Leser halbwegs korrekt einschätzen kann.

      #5
      Ich finde es für mich wichtig, einschätzen zu können, wer in meiner Zielgruppe ist. Das hat sowohl im Selfpublishing als auch in der Verlagswelt ein Vorteil.
      Meine Zielgruppe ist ganz platt gesagt: Ich. (Hehe, sehr egozentrisch.)
      Aber so individuell bin ich gar nicht. Ich decke die Altersgruppe 20–60 ab (im Herzen noch in den 20ern und körperlich …), stehe auf coole Action mit interessante Plots und viele starke Gefühle, gern Romanze ohne toxische Tropes. Da hat man schon mal das Genre "Romatic Thrill" und die Zielgruppe "progressiv".

      Für andere zu schreiben, ohne dass ich selbst zur Zielgruppe gehöre, hab ich schon mal probiert. Das kann ich leider nicht so gut.

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