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Mittwochsfrage #190: Reale Vorbilder

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    Mittwochsfrage #190: Reale Vorbilder

    (Bild funktioniert leider nicht.)

    Nutzt Ihr beim Schreiben Eurer Geschichten manchmal berühmte, reale Personen als Vorbilder für Charaktere? Schreibt Ihr diese Charaktere dann so, dass das reale Vorbild absichtlich erkennbar bleibt?
    Always avoid alliteration.

    #2
    Meine Figuren haben keine berühmten und realen Vorbilder. Ist bisher noch nie vorgekommen.

    In meinem historischen Krimi - von dem es aber auch erst einige wenige Kapitel gibt - kommen reale und mehr oder weniger berühmte Menschen vor. Allerdings nicht als Hauptfiguren. Ich erzähle eine überschaubare und völlig frei erfundene Geschichte vor einem realen Hintergrund.

    Den Ansatz fand ich schon immer sehr spannend, einen konstruierten Konflikt, der sich in einen realexistierenden und deutlich größeren Konflikt einfügt. Mal schauen, ob was Lesenswertes dabei rumkommt.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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      #3
      Hm, sehr weit gefasst schon. Allerdings benutze ich nicht die Person als Ganzes (ich wüsste überhaupt nicht, wie ich das machen sollte, so gut traue ich mir nicht zu, jemanden zu kennen), sondern nehme bestimmte Eigenheiten, Charakterzüge oder Aktionen zum Vorbild. Ich versuche dann eher, die reale Person dahinter möglichst nicht erkennbar zu machen, denn es ist ja letzlich eine Figur, der ich Motive und Gedanken auf den Leib schreibe, die ich wie gesagt von der realen Person höchstens vermuten kann und nicht implizieren möchte.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #4
        Nutzt Ihr beim Schreiben Eurer Geschichten manchmal berühmte, reale Personen als Vorbilder für Charaktere?
        Ich orientiere mich gern an realen Personen und Persönlichkeiten, aber wie Ankh würde ich nie 1:1 schreiben, sondern pick mir die Eigenschaften, die ich brauche und bei der realen Person kenne oder vermute, heraus. Die Vorbilder müssen aber nicht unbedingt berühmt sein, viel lieber sind mir Bekannte, Freunde, Kollegen, Familienmitglieder. Ich nutze sogar Macken von mir aus. Mir hilft es, eine runde Figur zu erschaffen, wenn ich ein paar Verhaltensweisen, Manierismen aus eigener Beobachtung kenne, wenn ich die Figurensprache mit einer mir bekannten Sprechweise assoziieren kann.

        Schreibt Ihr diese Charaktere dann so, dass das reale Vorbild absichtlich erkennbar bleibt?
        Never ever.
        Persönlichkeitsrechte und so.

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          #5
          Nutzt Ihr beim Schreiben Eurer Geschichten manchmal berühmte, reale Personen als Vorbilder für Charaktere?

          Vielleicht für die Optik um meine Chars noch mehr zu visualisieren. Vom Wesen her aber nicht. Zumindest beim Mantel und Degen Projekt.

          Ob aber das "1 Mio ways to die in a Fantasy world", das nun nicht gerade auf Ernsthaftigkeit ausgelegt ist dann nicht doch eine Anspielung (kräftiger Trapezkünstler, der sich mit dem Theaterschreiberling überworfen hat/ Irgend ein Redner der berichtet, wie toll der Ausbau der einen Straße ist, dass man dann schon innerhalb 10 Tagen seine Fahrt..äh seinen Ritt in Stadt A beginnt)beherbergt, das kann ich nicht garantieren.

          Zu Punkt 2
          Bin mir aber auch wegen der von Dodo angesprochenen Persönlichkeitsrechte unsicher, ob ich solche Eingebungen nicht für die Pen&;Paper Runde aufbewahre. Schwierig.
          Besser wären da glaube ich Ereignisse. So wird die eine Werft ewig nicht fertig, es verschiebt sich jedes Mal , man streitet sich ob nun der Ball irgendwo drin war, weswegen es Jahre lang Diskussionen gibt)
          ~ We know the songs the sirens sang
          See us dream every tale true ~

          T. Holopainen

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            #6
            Ich mache das überhaupt nicht. Meine Figuren haben weder charakterlich noch äußerlich etwas mit Stars gemeinsam. Ich bin auch niemand, der sagen könnte »Ich stelle mir meine Figuren vor wie eine Mischung aus Scarlett Johannson und Demi Moore« oder »Mein Sidekick redet so wie Jack Sparrow« oder so. Oder dass ich einen Antagonisten nach realen Personen des öffentlichen Lebens oder fiktiven Antagonisten gestalte o.ä. Allgemein denke ich aber auch eher in Mangabildern als in echten Menschen, was die Vorstellung meine Figuren anbelangt (kein Witz).
            Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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              #7
              Als Jugendliche habe ich das gerne gemacht. Da waren meine Figuren alles meine Lieblingsänger / Lieblingssängerinnen. Ich habe sie teils so charakterlich gestaltet, wie ich sie mir als reale Person vorgestellt habe. Ob das auch so zutraf, kann ich nicht sagen. Da ich früher auch mit meiner besten Freundin zusammengeschrieben habe, hat es uns einfach Spaß gemacht unseren "Stars" auf diese Weise nahe zu sein - ging daher teils in den Bereich Fanfiction, aber es gab auch Geschichten, wo die Figuren nur diesen "Stars" geähnelt haben.

              Heute mache ich das gar nicht mehr bzw. nur ganz leicht allá ich nehme mir ein paar brauchbare Eigenschaften oder ich orientiere mich am Äußerlichen grob an der Person. Ich habe einfach gemerkt, dass es mir viel mehr Spaß macht, ganz eigene Figuren zu entwickeln. Aber es hat mir dabei geholfen, dass ich das heute kann. Früher war mir das, glaube ich, nicht so möglich, weshalb ich dies als "Vorlage" gerne benutzt habe. Auch habe ich heute nicht mehr so ganz strikte Vorbilder. Damals gab es nur ein paar wenige Personen, heute finde ich viel mehr Leute sehr inspierend, dass ich mich da gar nicht auf Eine festlegen könnte.

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                #8
                Früher habe ich mir immer eine Berümtheit ausgesucht und sogesehen als "Faceclaim" genutzt, unter anderem weil ich mich sonst nie darauf festsetzen konnte, wie meine Figur denn eigentlich aussehen sollte. Es ist mitlerweile nicht mehr der Fall (ich habe auch viel weniger physische Beschreibungen im Text), aber manchmal habe ich noch einmal einen Stapel bestimmter Fotos von verschiedenen Personen, die alle einen ähnlichen Flär haben, falls ich irgendwann mal eine Erinnerung brauche, was denn der Ton oder die Stimmung für diese Figur sein soll.

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                • Emeryn.Mader
                  Emeryn.Mader kommentierte
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                  Ankh Oh ja, so kenne ich das auch. So sehr generelle Sachen wie Haarfarbe, grundsätzliche Größe, etc... finde ich noch in Ordnung, aber sehr detaillierte Beschreibungen helfen mir überhaupt nicht weiter. So Beschreibungen wie "sah aus wie der Zwilling von XY" helfen da natürlich mehr, aber lesen sich auch sehr wie ein Wink mit dem Zaunpfahl, das ist dann m. M. nach irritierend ^^

                • Ankh
                  Ankh kommentierte
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                  Genau ^^ Ich glaube, ohne einen Gerichtszeichner zu bemühen kann man eine Person gar nicht so genau beschreiben, dass man sie wiedererkennt. Jedenfalls nicht, ohne zwei Seiten lang Dinge wie Stirnhöhe und Augenabstand millimetergenau anzugeben. Und dann ist halt die Frage, wenn ich das eh nicht kann, warum muss diese Info dann in den Text? Was gewinne ich als Leser, wenn ich lese, dass der Prota eine breite Stirn hat? So Merkmale wie Körperbau und -größe können ja durchaus eine Rolle spielen für mein Kopfkino, die Stirnform doch eher nicht.

                  So "Zwilling von X"- Beschreibungen finde ich auch doof. Erstens, weil ich die Stars meist gar nicht vor Augen habe, die da erwähnt werden (die sehen ja gerade im Fall von Schauspielern mitunter sehr verschieden aus), und dann fühle ich mich da irgendwie bevormundet. Wenn schon Promi, warum darf ich mir die Figur nicht wie *meinen* Lieblingsstar vorstellen?

                • Dodo
                  Dodo kommentierte
                  Kommentar bearbeiten
                  Ich glaube, man sollte unterscheiden, wieviel ein Autor für sich beim Schreiben braucht (ich z B brauche genaues Aussehen, am besten noch die Stimme, plus Persönlichkeitsinventar, das schlüssig rüberkommen soll; da verwende ich, wie gesagt, gern reale Personen als Vorlage) und wieviel er davon dem Leser mitteilt (bei mir eine grobe Orientierung über das Äußere und ein hoffentlich schlüssiges Verhaltensrepertoire).
                  Es ist wie mit Nachkommastellen. Gut, wenn man genaue Informationen hat, aber irgendwann wird Rechnen damit "pseudopräziser Schwachsinn" (nette Worte eines Doktorvaters), weil man gar keine Wirklichkeit mehr abbildet. Der Leser soll lieber mit ganzen Zahlen ein Bild malen.

                #9
                Ja. Ich finde manche Beziehungen oder das Liebesleben unheimlich spannend von berühmten Persönlichkeiten und habe ein Buch in dem ich diese aufgreife. Indirekt und ohne zu viel davon zu übernehmen. Zum Beispiel gibt es ein Paar, welches eigentlich nicht gut füreinander ist, aber weil erste große Liebe und noch jung, kommen sie einfach nicht voneinander los usw. Das ist im Prinzip eine Liebesgeschichte, die man auch im Bekanntenkreis kennt etc. und daher nicht speziell auf realen Vorbildern basieren muss. Aber das ist dann eher die Stimmung, die ich davon übernehme. Einfach weil medial sehr viel kommentiert und diskutiert wird und ich das sehr spannend finde, davon was aufzugreifen und sei es nur nach dem Motto "ich dachte, das hält ewig bei denen". Alleine schon darüber kann man ein ganzes Buch schreiben

                Visuell gesehen nutze ich selten berühmte Persönlichkeiten als Vorbild. Ich weiß von Instagram das zum Beispiel Schauspieler sehr beliebt sind, aber für mich als Serienjunkie denke ich dann die ganze Zeit an den Charakter aus der jeweiligen Serie, oder was ich mit dem Schauspieler verbinde, zb wenn ich in getroffen habe etc., anstatt an den Charakter. Daher suche ich bei visuellen Bildern lieber nach Menschen oder Illustrationen, die ich nicht kenne.
                "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                  #10
                  Ich nutze für meine Charaktere überhaupt keine realen Vorbilder. Ich habe da selbst nicht so ein Faible für. ^^

                  Außer: Ich nutze quasi als Hommage Namen von antiken Personen oder Altphilologen gerne mal für meine Charaktere (z. B. Mommsen, Melanchton, Vergil). Aber mit den Vorbildern haben die dann trotzdem wenig zu tun.

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                    #11
                    Davor bin ich bisher immer zurückgeschreckt. Ich hab noch nicht mal Fanfiktions zu fiktiven Werken geschrieben, nur mythologische Vorbilder hab ich mir immer gern genommen. Es war mir nicht unbedingt fremd, für eine Geschichte über Personen (wenn auch mythologische/fiktive) zu recherchieren und die gesammelten Informationen in mein Charakterkonzept einfließen zu lassen. Das ist ein etwas anderer Prozess, als einen Charakter völlig neu zu erfinden, und mir macht beides eine Menge Spaß. Vor realen Personen bin ich bisher trotzdem zurückgeschreckt, habe sie wenn dann eher am Rande erwähnt und erst kürzlich etwas mehr dazu erfunden um mein modernes Jenseits-Setting etwas interessanter zu gestalten. Mozart ist auf Social Media unterwegs, Piccolo Paninis Niccolo Paganinis neues Album ist ein großer Hit, keine Details, nichts riskantes - die eigentlich Person kam nicht mal direkt vor, denn dann würde ich ja riskieren, ihn*sie falsch darzustellen und respektlos zu sein und überhaupt, nee, lieber kein Risiko eingehen.
                    Tja.
                    Und dann kam Ad Libitum.
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                    Ich will auch so eine Tasse.
                    Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.

                    Tja, äh. Ich hab ja praktischerweise schon ein ziemlich detailliert ausgearbeitetes modernes Jenseits-Setting. War nur eine Frage der zeit, bis mir noch mehr Geschichten einfallen, die in dem Setting spielen. Und nun ist da AdLib, ein kaum geplotteter Comic über berühmte (und ein paar nicht so berühmte) Komponist*innen im modernen Jenseits ...
                    Paganinis Album ist immer noch ein Hit und er ist auch immer noch ein begnadeter Geiger. Allerdings wird er jetzt auch von Berlioz wegen der Sache mit Harold en Italie aufgezogen, bringt sich gern in Schwierigkeiten, kann auf Italienisch, Englisch, Spanisch, Französisch, Ungarisch, Deutsch und Hindi fluchen (don't ask, it makes sense in context) und spielt außerdem zusätzlich zur Violine auch noch Leadgitarre in einer Rockband. Aber Geige spielen kann er immer noch wie kein anderer.
                    ....
                    Hey, das ist alles nicht meine Schuld. Ich hab das Setting ja eh schon, und Paganini ist ein sehr interessanter Charakter. Das weiß ich weil ich mir seine Biographie reingezogen hab. Endlich mal wieder gelesen und so.
                    Äh, ja. Irgendwie sind viele meiner Hauptcharaktere jetzt reale Personen ... mit etwa 200 Jahren Charakterentwicklung obendrauf. Da bin ich inzwischen ziemlich entspannt und erlaube mir recht viel kreative Freiheit, solange sie auch Sinn macht. Und es macht Spaß, nicht nur die Biografien dieser Leute zu lesen, sondern mich auch in den historischen Kontext einzulesen um besser zu verstehen, in was für einer Welt sie gelebt haben und was sie geprägt hat. Was, ich? Ein Nerd?

                    Allerdings mache ich das nur mit historischen Persönlichkeiten, die schon seit einer Weile tot sind und auch keine Angehörigen mehr haben, die noch am Leben sind, auch wenn es sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich ist, dass die mein Zeug je zu Gesicht bekommen. Auch sind meine auf historischen Persönlichkeiten basierten Charaktere bisher alle Sympathieträger - sie haben zwar ihre Macken und Fehler, aber keiner von ihnen tut irgendwas absolut Verabscheuungswürdiges. Und an historische Persönlichkeiten, deren Handlungen oder Moralvorstellungen es für mich absolut unmöglich machen würden, sie zu einem Sympathieträger zu machen, traue ich mich nicht heran *hust* Wagner *husthust*. Es wäre sicher interessant, diese Persönlichkeiten näher zu beleuchten, aber ich persönlich fühle mich damit nicht wohl. Ich hör lieber bei der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf und handhabe es mit Freddie, Jimi, Janis und Aretha so wie ich es früher mit allen realen Vorbildern getan habe.
                    There are many ways to make music.

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