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Mittwochsfrage #187: Ich mag nicht mehr!

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    Mittwochsfrage #187: Ich mag nicht mehr!

    Okay, okay. Der Titel hat schon was von Clickbait. Gemeint ist nämlich: Ich mag die Geschichte/Figur nicht mehr.
    pexels-andrea-piacquadio-3808016.jpg

    Diesmal geht es aber nicht darum, dass man durch Zwangspause nicht mehr in die Geschichte reinkommt und Methoden sucht, um sich wieder einzustimmen. Es geht darum, festzustellen, dass man das, was man vor [große Zahl einfügen] Jahren geschrieben hat, nicht mehr dem heutigen Gefühl entspricht. Angeregt durch weltatlas, der das Thema angebracht hat, überlegte ich, auf welche Weise mir dieses Problem begegnet. Aber da ich schon weiß, was ich denke, und finde, dass meine Gedanken langweilig sein,* frage ich euch:

    Ist es euch schon mal passiert, dass euch ein Projekt zwar wichtig ist, ihr aber keinen Zugang findet oder es euch nicht mehr so viel Spaß macht?
    Liegt es am Thema, am Setting, an den Figuren oder daran, dass ihr einfach was Neues machen wollt?
    Wie geht ihr vor?


    --------
    * Falls es jemand wissen will: Ich hab's neu geschrieben.

    #2
    Ist mir bereits passiert. Ich hab das Projekt schlussendlich abgebrochen und ad acta gelegt. Das Hauptproblem war, dass im Verlauf des Projektes mein Skill-Level angestiegen war und ich einsehen musste, unsinnigen Quatsch geschrieben und geplant zu haben. Die grundsätzliche Idee des Projekts war recht albern und damit kam ich dann nicht mehr klar.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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      #3
      Ich denke, lange Pausen sind nur ein Symptom dessen, was auch oft genug mitten im Schreibprozess passiert: Man ist mit dem Inhalt, der Aussage, dem Verlauf der Geschichte nicht mehr im Einklang. Man selbst verändert seine Sichtweise im Laufe der Zeit. Der Text von vor zehn Jahren hat dagegen die Ansichten eingefroren, die man damals hatte, und diese Dissonanz hemmt einen, weiterzuschreiben.

      Wenn das Gefühl, das einem beim Lesen der alten Sachen überkommt, hauptsächlich Peinlichkeit ist und man das Ding am liebsten tief vergraben würde, dann darf man das tun. Wenn es einen dagegen immer noch berührt, würde ich analysieren, welche Teile davon gut und wichtig sind und alles andere großzüging ausjäten. Sind es die Figuren, kann man sie in eine andere Geschichte packen. Ist es die Aussage, kann man sie in einen anderen Rahmen setzen. Das kann eine Menge Arbeit sein bis hin zum kompletten Neuschreiben, deswegen muss man sich gut überlegen, ob diese Idee/Figuren/Wasmansonstbehaltenwill den Aufwand wert sind. Aber ich glaube, wenn mich eine Geschichte trotz der Dissonanz nicht ganz loslässt, ist dieses Etwas, das mich festhält, auch wert erzählt zu werden.

      Ich hätte ein Projekt, bei dem ich eine Menge umschreiben müsste, um es veröffentlichen zu können, aber auf der anderen Seite mag ich es, wie es ist. Da müsste ich erst einmal entscheiden, was ich damit vorhabe, ob ich es nur für mich fertigschreibe oder etwas anderes daraus mache. Bis ich das entscheide, bleibt es eben halb fertig. Vielleicht hole ich es irgendwann mal wieder heraus, wenn mir die Ideen ausgehen oder ich wieder Lust darauf bekomme. Aber die Lust kommt vermutlich erst, wenn ich eine Entscheidung getroffen habe, und die eilt nicht.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #4
        An den Figuren liegt es meist nicht, dass ich einen Text nicht weiter schreiber. Selbst wenn sie A...löcher sind, gibt es immer Teile, die ich irgendwie mag.

        Und nebenbei entsteht manchmal der Spaß bei der Arbeit. Keine große Lust am Anfang, aber machen wir trotzdem mal was, es mögen nur Kleinigkeiten sein.

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          #5
          Kenne ich relativ gut. Es kommt gerne dann vor, wenn ich an einer Szene angekommen bin, die für die Entstehung der Geschichte verantwortlich ist. Oft endet an dem Punkt auch meine Tagträumerei, die einen großteil meiner Schreibmotivation ausmacht. Dass sie kurzzeitig endet kenne ich bereits, aber wenn sie länger ausbleibt, liegt das meist an den Charakteren, dass sie mich noch nicht genug weiter reizen.

          Am nervigsten ist das für mich bei Kurzgeschichten, weil diese Szenen meist die Anfangsszenen sind *starrt den Stapel angefangener KGs an*

          Dagegen hilft mir vor allem reine Langeweile. Die kurbelt mein Gehirn irgendwann von selbst wieder an.
          Das ist mit der Grund, warum ich kaum schreibe, wenn ich eine Serie oder ein neues/altes Hobby anfange. Langeweile bleibt aus oder mein gehirn beschäftigt sich mit Fanfiction statt Original Fiction^^
          (Und darum läuft's aktuell auch nicht beim Schreiben, weil ich ein semi-neues Hobby zusammen mit einer sehr langen Serie angefangen hab und mein Kopf damit genug zu tun bekommt. Ich hoffe auf den Vorlesungsbeginn, der mich wieder zurück an die Tastatur holt...)

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          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            Versuch doch mal, Die Klimax/das Ende einer Geschichte zu tagträumen Dann klappt's vielleicht mit dem Fertigschreiben. Oder du überträgst deine Fanfiction in einen originalen Rahmen.
            Aber wenn es mal nicht läuft, ist das doch auch okay. Niemand MUSS schreiben, wenn er dazu keine Lust hat. Nur wenn du gerne würdest und es geht nicht, kannst du so ja mal versuchen, deine Motivation zu überlisten.

          • Ena
            Ena kommentierte
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            Ankh das funktioniert "auf Kommando" nur wenn ich mentale Langeweile hab, aber sonst nicht

          • Ankh
            Ankh kommentierte
            Kommentar bearbeiten
            Mentale Langeweile würde sich aber vermutlich mit den Gelegenheiten überschneiden, wenn du gerne schreiben würdest aber nicht weißt, was.

          #6
          Wenn eine Hauptfigur mich nicht mehr interessiert, ist sie falsch angelegt oder die Geschichte passt nicht (mehr). In jedem Fall heißt es Neustart. Kann nur besser werden.
          Wenn mir eine Nebenfigur auf die Nerven geht, kommt es drauf an, wie unersetzlich sie ist. Meist ist es die eine Figur zu viel, und ihre Aufgabe kann von einer spannenderen Figur mit abgedeckt werden.

          Ein weniger gravierendes, nur stark ausbremsendes Problem hab ich, wenn sich die Story dem letzten Viertel nähert. Dann gibt's für mich keine großen Überraschungen in der Handlung mehr, ich kenn die Figuren und glaube, dass sie mich nicht mehr überraschen können. Da muss ich mich zum Zuendeschreiben zwingen. Jedes Mal. Aber ich weiß, dass ich irgendwann wütend genug über mich bin, um das zu tun.

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            #7
            Ist bei mir der Fall bei meinem aktuell geplanten Debütroman. Die Geschichte habe ich 2016 und 2017 geschrieben. Es sind 110 000 Wörter, aber ich werde sie komplett neu schreiben, neu plotten, neuen Weltenbau, neues Setting usw.
            Gründe:
            1) Der Schreibstil ist eine Katastrophe.
            2). Die Figuren wirken so unsympathisch, dass man ihnen direkt den Tod wünscht.
            3). Der Weltenbau macht keinen Sinn. Zum Beispiel ist es eine mittelalterlich angehauchte Fantasywelt, in der dann die Rede von Turnschuhe und Filmen ist bzw. moderne Sprache.
            4) Ich kann mich mit einer mittelalterlichen Welt null Komma null identifizieren, lese das nicht einmal gerne.
            5) Der Weltenbau ist gar nicht genutzt, also in dem, was ich mir ursprünglich alles ausgedacht hatte, liegt viel mehr Potential, was man aber im Roman gar nicht sieht. Zb sind Götter sehr wichtig, die kommen aber nur einmal vor etc.
            6) Es gibt einige Plotholes und Logiklücken, für die ich den Plot umstellen muss.

            Ansonsten bin ich ja Meisterin, fast alle meine Romane bei 50k abzubrechen, weil mich das Projekt zutiefst langweilt, ich alles schlecht finde oder gefühlt alles so keinen Sinn macht
            "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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              #8
              Kenne ich. Bei mir liegt es größtenteils am Schreibstil. Da sich dieser in den letzten 10 Jahren stark verändert hat, kann ich dann nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen, wenn ich dann etwas Älteres lese. Aber das neu zu schreiben... dafür fehlt mir ebenfalls die Motivation.
              Zudem habe ich gerne drauf losgeschrieben, ohne mir Gedanken zu machen, ob das logisch bzw. realistisch ist, was daran liegt, dass ich sehr recherchefaul bin. Ich möchte schreiben und mich nicht stundenlang wegen irgendeiner Kleinigkeit in die Thematik reinlesen. Dafür fehlt mir die Geduld. Dennoch ist es an der ein oder anderen Stelle nötig, da mir selbst die Erklärung "Ist halt Fantasy" zu mau ist (besonders wenn es sich dann um Urban-Fantasy handelt ).
              An meinen Figuren habe ich eigentlich nichts auszusetzen. Manche sind vielleicht etwas zu oberflächlich / flach, aber das kann man ja ändern. Das wäre nicht das Problem.

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                #9
                Kenne ich nur zu gut. Meistens liegt es bei mir daran, dass ich an einem Punkt angekommen bin, von wo ich nicht mehr weiter weiß. Als Nicht-Plotterin passiert das schon mal 😏 Mir hilft es in solchen Momenten das ganze Ding nochmal neuaufzurollen. Das ist recht umständlich, ich weiß. Allerdings ist es die einzige Lösung für mich … Leider kann es auch manchmal dadurch zu dem Teufelskreis des Überarbeitens kommen, weil ich immer wieder Kleinigkeiten finde, die besser sein könnten.

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                  #10
                  Ist mir schon zwei Mal passiert bei Geschichten, die Auftragsarbeiten waren. Obwohl mir der Plot etc. völlig klar waren, habe ich einfach keinen Zugang dazu gefunden und die Geschichten letztendlich abgebrochen.
                  Always avoid alliteration.

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                    #11
                    Hm, jein. Bei mir gibt es zwei Dinge, die passieren können, die sich aber ziemlich unterscheiden.
                    Natürlich gibt es Geschichten, bei denen das Interesse irgendwann komplett weg war. Das betrifft vor allem Geschichten, die ich als Teenager angefangen habe, um meine spezifischen Teenagerprobleme zu verarbeiten, das natürlich auch mit der entsprechenden Erfahrung und damit einhergehenden Planung (oder eben nicht XD). Die hab ich dann abgebrochen, weil ich einfach kein Interesse mehr an Highschool-Geschichten hab. Bei einer Geschichte haben sich die Charaktere durch ein RPG über die Jahre so stark verändert, dass ich mit der Geschichte auch nichts mehr anfangen konnte und auch keinen neuen Plot für sie hatte, die sind auch einfach RPG-Charaktere geblieben und das ist mir auch viel lieber so.
                    Was aber viel häufiger passiert, ist dass ich Phasen durchlaufe, in denen ich mich für eine Sache besonders begeistere. Das gilt sowohl für andere Hobbies als auch für meine Geschichten. Meistens löst irgendwas (ein Song, eine Geschichte, irgendwas in den Nachrichten) einen Tagtraum zu einem Projekt aus und dann bin plötzlich exzessiv am Tagträumen zu dieser Geschichte und diesen Charakteren. Bis nach ein paar Wochen bis Monaten das nächste Projekt dran ist. Ich hab leider keinerlei Kontrolle darüber, was in meinem Kopf gerade präsent ist (genaugenommen nennt sich das maladaptives Tagträumen, ist rein theoretisch nicht unbedingt gesund und handelt nicht immer von meinen Geschichten, aber da ich das bereits mein ganzes Leben lang mache und es mir wahrscheinlich nie zu 100% abgewöhnen kann, hab ich es zum Plotting-Tool umfunktioniert XD). Ich hab zwar schon versucht, das zu beeinflussen oder mich zu zwingen, mich mit einem anderen Projekt zu befassen, aber das funktioniert einfach nicht. Das gute ist aber, dass alle wichtigen Projekte und Hobbies immer wiederkommen. Bisher hab ich bei keinem meiner Herzensprojekte dauerhaft das Interesse verloren und die Pausen tun ihnen manchmal sogar eher gut, deshalb verlasse ich mich einfach drauf, dass sie wiederkommen, selbst wenn sie jetzt gerade nicht da sind. Außerdem hab ich eine weitere Methode gefunden, mit diesen ständigen Wechseln umzugehen - genauso wie ich viele Hobbies in einem Bereich (Musik XD) habe, damit ich dabei bleibe (und weil ich es einfach liebe), hab ich jetzt auch zwei Geschichten, die in derselben Welt spielen und es ist nicht unmöglich, dass ich neue Projekte auch da ansiedle. So kann ich, wenn die eine gerade nicht präsent ist, mithilfe der anderen trotzdem auch noch ein bisschen weiter daran arbeiten oder das Worldbuilding ausarbeiten und habe über mein neues Projekt jetzt zum Beispiel auch die Geschichte noch mehr ausgearbeitet. Ich bin also nie ganz raus aus der Welt und nie ganz weg von den Charakteren. ^^
                    There are many ways to make music.

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                      #12
                      Oh, ja. Kenn ich auch. Mein liebstes Projekt ist ein Fantasyroman, den ich veröffentlichen wollte und vor sechs Jahren abgebrochen habe, weil mir gefühlt die schreiberische Reife fehlte. Nun denke ich, habe ich an Technik dazu gewonnen, aber das Projekt ist mir zu trivial geworden. Ich müsste viel mehr planen, die Welt, die Figuren, und ich hätte gerne was Besonderes, aber das ist ja eher utopisch im Fantasybereich. Es gibt schon so viel.

                      Manchmal denke ich darüber nach, wie ich der Geschichte wieder Biss verleihen könnte, und dann breche ich doch wieder ab und schreibe an meinen Gegenwartsgeschichten aus Spaß. Keine Ahnung, ob das je was wird.

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                      • Milch
                        Milch kommentierte
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                        Gerade im Fantasybereich gibt es viel, was noch nicht ausprobiert wurde.
                        Die Phantasie kennt keine Grenzen.
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