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Ein paar Gedanken zur Jugendsprache

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    #16
    Ich muss sagen, dass ich in Büchern sogar ein "Boah" unfassbar affig finde. Überhaupt finde ich, dass Umgangssprache bzw Jugendsprache in einem Buch nichts zu suchen hat, es sei denn, es ist der komplette Sinn einer Geschichte wie bei der Eberhofer-Reihe von Rita Falk, die komplett in (lesbarem) Bayrisch geschrieben ist. Wenn ich aber Umgangs-/Jugendsprache sporadisch in einem Roman lesen würde, auch, wenn es nur eine Person ist, die so spricht, würde ich auf der Stelle zu lesen aufhören.

    Es mag sein, dass Jugendliche anders reden, bzw jeder redet anders als die Charaktere in einem Roman, aber ob sich das gut liest, ist eine andere Frage. Man kann auf andere Weise versuchen, einen Text "jugendlicher" zu machen, womit ich aber auch nicht meine, dass man plötzlich den allereinfachsten Schreibstil auspacken muss, zu dem man fähig ist. Es genügt ein Auflockern.

    Bei Die Auserwählten im Labyrinth hat James Dashner (bzw der Übersetzer) eigene Jugendausdrücke wie "Neppdepp" und "Klonk" kreiert. Das fand ich auch sehr hart an der Grenze, aber sonst haben die Jungs dort ganz normal mit vernünftigem Satzbau geredet.

    Denn, wie gesagt, wie Jugendliche reden oder man selbst so redet, mag gehört ok sein, aber geschrieben/gelesen finde ich es ein absolutes No-Go. Ich kriege schon hektische Flecken, wenn ich in Forenbeiträgen das Wort "net" statt "nicht" lesen muss

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    • T3Z
      T3Z kommentierte
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      Es ganz wegzulassen, empfinde ich aber auch nicht als beste Lösung. Zumal es ja auch Charaktere gibt, zu denen eine lockere bzw. jugendlichere Sprache oder ein gröberer Umgangston dazu gehören.
      Das ganze ist vermutlich aber auch eine Sache der Gewohnheit. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Leute, die viel in sozialen Medien unterwegs sind, mit geschriebener Jugendsprache weniger ein Problem haben, da sie das auf Facebook und Co. ja öfter lesen, als Leute, die auf solchen Seiten nicht so aktiv sind.
      Aber das ist wie gesagt nur meine Erfahrung.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Dennoch ein es ganze Genres, die von diesem Ton, von Boahs, Fucks und Bullshits leben.
      Da sieht man wieder die die Geschmäcker auseinandergehen.

    • Kelpie
      Kelpie kommentierte
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      Ich kriege schon hektische Flecken, wenn ich in Forenbeiträgen das Wort "net" statt "nicht" lesen muss
      Tschuldigung, kommt net wieder vor.

    #17
    Es mag sein, dass Jugendliche anders reden, bzw jeder redet anders als die Charaktere in einem Roman, aber ob sich das gut liest, ist eine andere Frage. Man kann auf andere Weise versuchen, einen Text "jugendlicher" zu machen, womit ich aber auch nicht meine, dass man plötzlich den allereinfachsten Schreibstil auspacken muss, zu dem man fähig ist. Es genügt ein Auflockern.
    Da stellen sich mir nun zwei Fragen ... wie sieht es denn mit solchen einfachen Wörtern aus, wie z.B. "nee" oder "nope" anstelle von Nein oder "joh" oder "japp" oder "jupp" usw. anstelle von Ja. Wären die dann für dich auch ein No Go? Ich selbst liebe sowas in Romanen, weil ich das wiederum sehr lebendig finde.

    Und die zweite Frage: Wenn wir auch ein Stück weg von der Jugendsprache gehen - wie sehr sollte man tatsächlich zwischen Schriftsprache und gesprochener Sprache unterscheiden? Ich bemühe mich in meinen Romanen ja bspw., die Figuren nicht sonderlich modern reden zu lassen oder manche Figuren gar vulgär und derbe; wirklich Schriftdeutsch ist das aber nicht. Und häufig lese ich Sätze in fremden Büchern, die mir die Fußnägel einrollen, weil sie, wenn man sie sich erst wirklich gesprochen und nicht nur aufgeschrieben vorstellt, einfach unfassbar unnatürlich sind. Dazu gehören z.B. Sätze wie "Ach, Leon!" oder "Oma war schon sehr alt, weißt du?" usw.

    Also - kurzgefasst: Gibt es Unterschiede zwischen geschriebenem und gesprochenem Wort und wie behandelt ihr diese?
    Derweilen ist auf dem Feld schon alles gewachsen, bevor die wussten, warum und wie genau es gedeiht. - Franziska Alber

    So nah, so fern.

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    • Kari
      Kari kommentierte
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      Deine Beispiele könnten aus meinem Bekanntenkreis stammen

    #18
    Zitat von Kelpie Beitrag anzeigen

    Da stellen sich mir nun zwei Fragen ... wie sieht es denn mit solchen einfachen Wörtern aus, wie z.B. "nee" oder "nope" anstelle von Nein oder "joh" oder "japp" oder "jupp" usw. anstelle von Ja. Wären die dann für dich auch ein No Go?
    Ja, ist es. Ich finde das schrecklich

    Und häufig lese ich Sätze in fremden Büchern, die mir die Fußnägel einrollen, weil sie, wenn man sie sich erst wirklich gesprochen und nicht nur aufgeschrieben vorstellt, einfach unfassbar unnatürlich sind. Dazu gehören z.B. Sätze wie "Ach, Leon!" oder "Oma war schon sehr alt, weißt du?" usw
    Mir kommt das gar nicht unnatürlich vor, weil ich in Büchern einfach net so lesen will wie ich schwätz', weißte? Da würd' ich /// Hier kommt eine ca. 1,5stündige Pause, weil meine Tochter plötzlich kotzen und dann ins Bett musste Jetzt hab ich auch vergessen, was ich würde ... *grübel*

    Aber ja, ich stehe auf anständig formulierte Dialoge ... Alter!

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      #19
      In "gesprochener" Sprache erlaube ich mir Verkürzungen und vermeide in aller Regel allzu verschachtelte Aussagen. Herumdrucksen oder Stottern schreibe ich seltenst aus. Dialektbegriffe versuche ich generell zu vermeiden.
      In geschriebener Sprache (d.h. keine Dialoge, Gedankenrede o.ä.) benutze ich keine Verkürzungen und die Sätze dürfen auch mal länger sein. Tendenziell verwende ich hier weniger Füllwörter, bzw. streiche sie vehementer. Insgesamt dürfte der Unterschied zu Texten, die nicht für's Hobby entstanden sind, aber größer sein, als zur Sprache meiner Charaktere.

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