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Mittwochsfrage #177: Ausschlusskriterien

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    Mittwochsfrage #177: Ausschlusskriterien

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    Sagen wir mal, eine Person, deren Meinung ihr sehr schätzt, empfiehlt euch ein super Buch – besser noch, sie schenkt es euch!
    Sagen wir mal, ihr wollt das Buch unbedingt lesen (um ggf. mit oben genannter Person über die Geschichte zu quatschen).

    Welche Kriterien muss das Buch erfüllen, damit ihr abbrecht?
    Oder gehört ihr zu den absolut harten, die jede Geschichte zu Ende lesen?

    #2
    Ich bin da völlig schmerzfrei. Wenn mir das Buch nicht gefällt, lese ich es nicht (zu Ende). Kann mich da echt nicht motivieren, mich durch ein Buch zu quälen, das mich nicht anspricht. Ich bewundere jede Person, die dieses Durchhaltevermögen hat. Natürlich nehme ich ein mir empfohlenes Buch eher zur Hand, auch wenn es vielleicht sonst nicht auf meinem Leseradar gelandet wäre. Und es bekommt mehr Chancen als Bücher, die mir nicht von Personen empfohlen werden, die einen guten Lesegeschmack haben und ungefähr meinen kennen. Aber unendlich ist meine Geduld da auch nicht, nur weil es mir geschenkt/empfohlen wurde

    Abbruchgründe sind keine anderen als sonst. Ich lese eh unheimlich selektiv. Vom ungeliebten Stil über nervige Hauptcharaktere oder eine uninteressante Story bis hin zu Themen, die mich nicht oder zu sehr tangieren, ist da alles dabei
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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      #3
      Ich breche (ab) bei:
      Gewaltpornographie oder was ich so empfinde, Darstellung bestimmter Gewaltformen, religiöser und pseudoreligiöser Verklärung oder Propaganda, Hetze, zusammenhangslosem Gelaber, unglaubwürdig konzipierten Figuren; also eher bei inhaltlichen Probleme.
      Aber auch formale Dinge können mich zum Abbruch bewegen: katastrophale Rechtschreibung, Grammatik, Blocksatz ohne Interpunktion. Manche Autoren.

      Manchmal kann das, wenn richtig gut schlecht, aber auch eine Art Anti-Faszination auf mich ausüben; ich hab zwei Bücher im Schrank unter "so scheiße muss man erst mal können" asserviert. Aber nur zwei. Nicht zu Ende gelesen bzw vorgeblättert.

      Wenn ein Buch trotz Empfehlung so an meinem Geschmack vorbeigeht, dass es für mich unlesbar (meist wegen bestimmter Gewaltdarstellungen) ist, hat man ja auch eine Diskussionsgrundlage. Kommt vor, tut meist niemandem weh.

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      • Peter
        Peter kommentierte
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        Hatte ich bei meiner Aufzählung vergessen. Es gibt gewisse Tabuthemen, bei denen ich ein Buch erst gar nicht anfange. Was der Festa oder der Redrum Verlag rausbringen, kommt niemals auf meinen Rechner.

      • Dodo
        Dodo kommentierte
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        Warum ... Warum hab ich es gegoogelt.

      #4
      Bei mir dauert es relativ lange bis ich ein Buch abbreche. Ich bin da wohl von der harten Sorte... aber man weiß ja nie, ob nicht doch noch was Interessantes am Ende kommt und so lange noch ein Funke Restneugier ist, lese ich es auch zu Ende. Dann nehme ich es eben als Lernexampel mit, wie ich es selbst nicht schreiben würde.
      Und ehrlich suche ich mir meine Bücher meist selbst aus, was auch etwas an meinem Umfeld liegt, die jetzt nicht gerade die größten Leseratten sind (Buchgeschenke möchte ich gar nicht mehr, dann lieber einen Gutschein). Und die gerne lesen, die lesen meist Zeug, wo ich eher einen Bogen drumrum mache. Einzig meine BF liest gerne mal Krimi / Thriller und da leihe ich mir mal ein Buch von ihr aus.
      Das letzte Buch, was ich abgebrochen habe, müsste von John Grisham "Das Urteil" gewesen sein. Ich fand das einfach nur langweilig und zäh. Auch weil ich das Gefühl hatte, dass die gesamte Zeit um den heißen Brei geredet wird und ich nicht erkennen konnte, was der Autor nun von mir möchte. Über Wochen habe ich daran festgehangen, zwischendurch noch zwei andere Bücher gelesen und es dann irgendwann aufgegeben.
      Ganz früher war es mal "Herr der Ringe". Ich bin da nicht reingekommen. Dann wollte ich mir alternativ die Filme anschauen, mit dem gleichen Ergebnis.

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        #5
        Geht mir ähnlich wie SaKi , ich bin nicht sonderlich geduldig. Dinge, die ich als Infodump empfinde (und ich bin da eigen), überbordendes pseudophilophisches Geschwafel, Logikfehler, schlampige Recherche, miese Übersetzung, langweilige Story, vorhersehbare Lösung, das Fehlen jeglicher Überraschung, ... bringen mich recht leicht dazu eine Lesepause einzulegen, die ohne weiteres seeehr lange dauern kann.

        Sollte die Story interessant und spannend sein, bin ich bereit einiges zu verzeihen. Bei Dune wollte ich unbedingt wissen, wie es ausgeht, auch wenn ich zwischendurch seitenweise Geschwafel überblättern musste. Bei den Folgebänden musste man allerdings die Story mit der Lupe zwischen dem BlaBla suchen und ich habe aufgegeben.

        Die Wiederauferstehung von Figuren ist einer meiner wunden Punkte.

        Ich liebe die Harry Hole Reihe von Jo Nesbo. Er hat die Reihe mit einem genialen Twist beendet und ihn von seinem Stiefsohn, der dann doch der Täter war, erschießen lassen. Im Folgeband (Koma) ist er plötzlich wieder bei bester Gesundheit und durch die Hingabe seiner Ärzte gerettet worden. Da ich das Buch geschenkt bekommen habe, habe ich mich durchgerungen, ihm eine Chance zu geben. Dann lässt er meine Lieblingsnebenfigur einen gruseligen Tod sterben. Seitdem liegt das halbgelesene Buch irgendwo im Regal und wird dort langsam von den Bücherwürmern gefressen.
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        Ach ja, Zeitreisen. Kann ich nur in ganz seltenen Fällen ab. Den Umbrella Kids verzeihe ich sie, da sie so gut in die Chaosfamilie passen. Aber ansonsten lasse ich die Finger von Zeitreisebüchern.
        Also, natürlich nur, bis ich selber mal eines schreiben sollte.

        Das letzte Buch, das ich abgebrochen habe, war Maze Runner. Im ersten Kapitel wimmelte es von Logikfehlern. War nicht zu ertragen. Dann sehe ich mir lieber den Film an.

        Ein Grund zum Beenden ist es auch, wenn die Figuren so cool und fast übermenschlich werden, dass sie ihre Glaubwürdigkeit verlieren. Fand ich so bei Hannibal von Thomas Harris und bei der megaintelligenten, erfolgreichen, superreichen und fast unbesiegbaren Nichte von Kay Scarpetta (nicht zu vergessen, den toten und wiederauferstandenen Liebhaber von ihr).






        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #6
          Hier mal die letzten drei Bücher, die ich abgebrochen habe und der konkrete Grund dazu, vielleicht hilft das ja dem ein oder anderem Autor:

          1. Fantasybuch: die Geschichte führte nirgendwo hin, wahnsinnig viel irrelevantes Infodumping (z.B. schon die Karte auf der ersten Seite hatte locker 60 Namen von Städten, Flüssen, Wäldern usw. von denen in der Hälfte des Buches, die ich gelesen habe, gerade einmal 10 erwähnt oder besucht wurden), und als letzten großen Grund das, was leider viel Fantasy ruiniert: keine ersichtlichen Regeln für Magie. ich wusste nie, ob eine Situation wirklich brenzlig ist oder sie sich nicht einfach rauszaubern können, das wurde dann wohl spontan aus Plotgründen entschieden. Der letzte Grund waren die stereotypisieren Charaktere und der erzwungene Feminismus, der eher in Reverse Sexism ausgeartet ist.

          2. Krimi: Der Autor schweifte ständig ab und von einem Lesefluss konnte man eigentlich kaum sprechen. Ich habe dann mehr und mehr nur überflogen und schließlich das Buch weggelegt. Dass die Polizistin eine Dienstwaffe einer bestimmten Marke hat kann man ja erwähnen, aber in welcher Stadt diese zuerst produziert wurde und wer das Patent angemeldet hat interessiert niemanden. Dann die Sache mit der Gewalt: Man merkt als Leser, wann Gewalt nur um der Gewalt willen verwendet wird, und wann es zielführend ist. Leider habe ich das Gefühl, dass sich einige Krimis nur so aus der Masse abzuheben versuchen.

          3. Urban-Fantasy, 2. Teil von 3: Der Sinneswandel vom sarkastischen, narzistischen Manipulateur zum braven Buben hat den Prota langweilig gemacht, das Magiesystem war mir zu spirituell

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          • Stef
            Stef kommentierte
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            Fantasybuch ist"die schwarze Schar", Urban Fantasy ist"Kill Baxter" (der erste Teil heißtApocalypse Now Now und istzwar sehr abgedreht, hat aber auch viele neue Themen z.B Kapstadt's Unterwelt als Schauplatz, Afrikanische Mythologie, Baxter als interessanten Prota usw.),
            Der Krimi heißt Blutgott. Es hatte definitiv nichts mit dem Konzept des Buches zu tun und war nur ein Beispiel von zahllosen Passagen. Ein anderes Beispiel: Ein Kapitel beginnt damit, dass ein Polizist einen Anruf aus einem Zug bekommt. Was dann folgt sind 2 Seiten Erklärung des Autors, wie die Bahn mit Selbstmördern auf den Gleisen umgeht, wie sie ihre Zugfahrer psychologisch schult und so weiter und so fort. Im Endeffekt ging es dann aber gar nicht um Selbstmord auf den Gleisen, sondern einen Mord im Zug (einer von vielen Morden an allen möglichen Orten, also das Prozedere wird nicht wichtig für die Story)

          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            Stef klingt nach einem Beispiel, wo der Autor sich den Rat zu Herzen genommen hat, seine Themen gründlich zu recherchieren, es aber nicht geschafft hat, eine relevante Auswahl zu treffen, was davon sinnvoll ins Buch gehört.

          • Milch
            Milch kommentierte
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            Ich lese kaum Krimis, ich hätte den Krimi auch nicht gelesen, aber das ist der siebte Band einer Reihe, wahrscheinlich fühlte sich der Autor und das Lektorat genötigt, das Buch etwas aufzublasen, damit die Fans ihre gewohnte Seitenzahl haben. Das war wohl eher ein Produkt der Schnelligkeit, um nicht Schludrigkeit zu sagen.

          #7
          Kein Sound, Blocksatz finde ich auch schwierig zu lesen.

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          • Dodo
            Dodo kommentierte
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            Geht mir auch so, einE ununterbrochene Textwand lässt mich umblättern, ob es so weitergeht. Wenn ja, dann geht‘s nicht weiter - mit dem Lesen ...

          • Ankh
            Ankh kommentierte
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            Witzig, ich habe früher immer gehofft, dass es einmal eine Seite ohne Absatz gibt, einfach die ganze Seite ein ununterbrochener Block, das fand ich so schön Aber ein ganzes Buch so ist vermutlich anstrengend.

            Das hat aber nichts mit "Blocksatz" zu tun, sondern eben damit, ob der Autor Absätze macht.

          • Peter
            Peter kommentierte
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            Verstehe was du meinst.

            Jep, Textwand ist böse, aber Blocksatz ist gut.

          #8
          Wenn ich ein Buch lese, um es mit jemandem zu besprechen, dann quäle ich mich auch bis zum Ende. Ich gebe normalerweise auch Büchern, die ich nicht ganz so prickelnd finde, eine Chance.

          Abgebrochen habe ich bisher vor allem Bücher, weil sie langweilig waren. Wenn sich auf Seite 250 immer noch nicht der Hauch eines Plots abzeichnet, dann nehme ich es immer seltener zur Hand, und wenn es dann ein halbes Jahr auf dem Nachttisch vor sich hingestaubt hat, dann wandert es zurück in den Schrank.

          Ansonsten gab es eine Handvoll Bücher, die mich einfach nicht gepackt haben. Ich könnte nicht einmal sagen, was ich daran schlecht fand, es gab keinen konkreten Auslöser. Vielleicht habe ich einfach nur etwas anderes erwartet oder war nicht in der richtigen Stimmung für dieses Buch zu dieser Zeit.

          Richtig schlechte Bücher faszinieren mich. Ich bin erklärter Trash-Fan; wenn ich feststelle, dass ein Autor absolute Grütze schreibt, dann pack ich das Popcorn aus und genieße die Show und rege mich schön über jeden Recherchefehler und jede inkonsistente Figurendarstellung auf.

          Über Bücher, deren Inhalt/ Botschaft ich bedenklich finde, bin ich noch nie unverhofft gestolpert. Da überlege ich mir vorher, ob ich sowas lesen will und warum ich das tue.



          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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            #9
            Ich habe Der Hobbit abgebrochen. Damals ging ich in die Bücherei und wollte ein ähnliches Buch wie das, das ich gerade begeistert gelesen hatte. Aber Der Hobbit war so gar nicht meins. Ich war maximal zwölf Jahre. Lag vielleicht am Alter. Ich meine aber, dass es noch ein paar weitere Bücher geschafft haben, dass ich sie nicht beendet habe. Da weiß ich aber nichts mehr drüber. Ist eher so ein diffuser Gedanke, dass da mehr waren. Normalerweise quäle ich mich aber bis zum Schluss durch. Teilweise hoffe ich, dass es besser wird, teilweise versuche ich daraus zu lernen, um es besser zu machen.

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            • Earu
              Earu kommentierte
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              Ankh Vielleicht war es auch die Erwartungshaltung, die Der Hobbit in dem Moment nicht erfüllen konnte. Oder Tolkien ist generell nicht mein Autor. Der Herr der Ringe, den ich mit mindestens 18 gelesen habe, war nämlich auch ziemlich schwere Kost für mich. Da habe ich mich auch ganz schön durchgequält. Möglichkeiten gibt es viele. Wobei ich sehr überrascht war, dass Der Hobbit ein Kinderbuch sein soll. Zumindest von den Filmen her würde ich das nicht denken. Da ich das Buch aber nie beendet habe, weiß ich nicht, wie sehr sich die Filme vom Buch unterscheiden. Bin aber auch kein Fan von den Filmen geworden. Auch nicht mein Fall.

            • Ankh
              Ankh kommentierte
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              Die Filme haben wir den Kindern damals auch nicht gezeigt, die waren dann doch zu brutal. Ich schon noch ein Unterschied, ob man von einem Kampf nur liest oder in Nahaufnahme Köpfe rollen.
              HdR fand ich auch zu langwierig, aber die Kinder waren so angefixt von dem Setting, dass es sie nicht gestört hat. Und seitdem sind sie große Fantasyfans. Ist halt alles Geschmackssache.

            • Alys II.
              Alys II. kommentierte
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              Ich denke auch, mit dem Alter hat das nicht so viel zu tun. Ich war etwa zehn oder elf, als ich den Hobbit zum ersten Mal gelesen habe und HdR gleich hinterher. HdR war dann lange Zeit mein allerliebstes Lieblingsbuch, aber als ich den Hobbit mit ca. 25 nochmal gelesen habe, fiel mir erst auf, dass ich den eigentlich noch besser finde als HdR. Kompakter, düsterer, stellenweise sehr gruselig, aber auch mit Komik in ausgewählten Momenten.
              Ist einfach Geschmackssache, ob einem die Bücher gefallen. Und Geschmäcker sind gottseidank verschieden.

            #10
            Ein entschiedenes "kommt drauf an."

            Wenn ich ein Buch geschenkt bekommen habe und weiß, dass die schenkende Person mit mir darüber sprechen will, dann quäle ich mich durch (gesetzt der Fall, ich schätze diese Person!). Genauso, wenn ich etwas testlesen soll.

            Wenn ich es aber selbst gekauft oder ausgeliehen habe und es mir nicht gefällt, dann breche ich ab. Für schlechte Bücher ist mir meine Zeit zu kostbar. Das einzig richtig harte Ausschlusskriterium, das ich habe, ist schlechtes Handwerk. Wenn es sich zieht, mich langweilt, Infodump kommt, Rechtschreibfehler sich häufen, die Chraktere kein Interesse wecken, Plot- und Logikfehler aufkommen ... all diese Dinge. Thematisch habe ich praktisch keine Tabus. Es gibt Themen, die ich nicht gerne lese - viele davon sind in vorherigen Posts schon aufgezählt - aber wenn sie plotrelevant sind, dann lese ich sie. (Ausnahme: PWP-Geschichten, also "Plot, what plot?". Da weiß ich ja schon vorher, dass ich keinen Plot zu erwarten habe, insofern enttäuscht mit dann der Mangel eines sinnvollen Plots auch nicht.)
            Will sagen: Gewalt um der Gewalt willen würde ich wahrscheinlich abbrechen, weil ich das als billige Schockelement und unnötig empfinde. Wenn der*die Autor*in es aber hinkriegt, dass eine fiese Folterszene absolut plotnotwendig und gut geschrieben ist, dann lese ich sie.
            Always avoid alliteration.

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              #11
              Ich quäle mich trotzdem durch das Buch, wenn es mir nicht gefällt (und rege mich tierisch über die furchtbaren Charakter auf). Entweder bin ich zu perfektionistisch oder hoffe, dass es noch eine super Wendung gibt. Manchmal pausiere ich Bücher eine Zeit lang, ehe ich weiterlese, denn oft hängt es einfach von meiner Stimmung ab, ob mir ein Buch gefällt und wenn etwas Zeit vergangen ist, habe ich eine andere Einstellung. Da kann dann ein langatmiges Buch plötzlich entschleunigend sein.

              Bisher habe ich nur zwei Bücher komplett und sehr früh abgebrochen. Das erste war ultra gewaltpornographisch und landete direkt im Müll (ich wollte und konnte es nicht mehr sehen). Das andere war eine ganz gute Geschichte auf ff.de, hatte aber eine so schlechte Orthographie, dass ich es nicht weiterlesen konnte (dass ohne zweites s, keine Kommata, abstruse Trennungen).

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                #12
                Bei mir ist es wohl ein wenig wie mit Musik. Entweder der Funke springt über oder nicht. Wenn nichts springt, lege ich das Buch auch gern weg, eigentlich alles lesbares. Dafür ist mir meine Zeit meist zu schade. Wenn ich aber herausfinden möchte, weshalb der Funke nicht springt lese ich auch mal etwas weiter, um das zu ergründen.
                Herausgestellt als KO-Kriterien hat sich dabei meist ein konfuser Plot, langweilige Sätze (meist floskelhaft, zu viele abgedroschene Redewendungen usw.), langweilige Wörter - d.h. nichts inspiriertes oder originelles. Außerdem mag ich Figuren nicht, die sich nicht offenbaren, sondern einfach ungreifbar und verschlossen bleiben. Wer quasi keine Geschichte für mich hat, den möchte ich dann auch gar nicht lesen. Generell auch, wenn man merkt, dass einem mutwillig etwas verschlossen bleibt, es also so plump umgesetzt wird, dass man schon den Schmerz wegatmen muss. Ebenfalls ein KO bekommt, eine "gewollte" Schreibweise - bspw. Fantasy muss dieses pseudo Mittelaltergelaber enthalten, möglichst bombastisch sein, in Romanzen rinnende Tränen die über die Wangen und schließlich auf eine Rose tropfen usw.. Also, alles was zu viel ist und zu verkrampft wirkt.
                Nein das war ich nicht.
                Ach so, das!
                Ja, das war ich.

                Kontakt: administrator@wortkompass.de

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                  #13
                  Ich breche Bücher häufig ab. Ich sehe einfach keinen Sinn darin mich unnötig zu quälen.
                  Dieses Jahr zb habe ich bis jetzt 36 Bücher gelesen und 8 weitere abgebrochen. Das ist eine sehr niedrige Quote für mich.

                  Tatsächlich habe ich den Abbruch noch nie bereut, wenn ich dann nachgelesen habe, was noch passiert, ende usw. Ich breche auch ab, wenn Freunde oder Familie mir das Buch empfehlen, bei einem Geschenk sieht das schon wieder anders aus.

                  Die meisten Gründe wurden hier schon genannt, ich will noch ergänzen:
                  Wenn der Love Interest ein Mobber ist und das ist dann auch noch ach so cool, wenn Dinge absolut keinen Sinn machen (z. B. eine Schule im Schwarzwald in Deutschland, aber die Schule heißt black forest high, es wird nur Englisch gesprochen und die Lehrer verschicken eine rund Email mit dem privaten Lebensereignissen a la Mutter tot weil xy per rund E-Mail), Schreibstil, den ich nicht mag, wenn man über die Hälfte des Buches streichen könnte, wenn mich das Verhalten wahnsinnig macht und es unlogisch ist, eklige oder Sexszenen um des ekels oder Sex willen, also wenn davon zu viel ist und wenn toxische Beziehungen romantisiert wird etc. Und wenn alles so kompliziert oder infodumpig ist, das ich kein Wort verstehe. Oder ein Buch hat mal fast jeden Dialog im Dialekt geschrieben, das hat mich furchtbar genervt und ist auf Dauer anstrengend.

                  Edit: Und zu viele Klischees, welche nicht gebrochen werden. Einmal habe ich deswegen eine Autorin gefragt, ob das eine Satire sein soll, aber nein, es war ernst gemeint....
                  Zuletzt geändert von Kunstmelodie; 13.08.2020, 21:09.
                  "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                  • Ankh
                    Ankh kommentierte
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                    Was das mit der "Black Forest High" ein veröffentlichtes Buch? Das könnte auf meine Trash-Liste passen XD Die Schwarzwaldhochschule an der Schwarzwaldhochstraße ...

                  • Kunstmelodie
                    Kunstmelodie kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Ankh jap! Leider Black Forest High von Nina MacKay

                  • Ankh
                    Ankh kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Hehe, muss ich gleich mal danach gucken
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