Und damit sind wir wieder beim Thema: jede Kultur hat einen Konsens und wenn uns etwas selbstverständlich erscheint und wir es deshalb beim Leser voraussetzen, so setzen andere Länder etwas anderes als selbstverständlich voraus, was sie nicht erklären. Dann kratzt man sich oft als deutscher Leser / Zuschauer am Kopf: "hä, warum passiert das da gerade?"
War das Thema nicht: Sollen deutsche Autoren besser ein deutsches Setting benutzen?
Ich werde nicht so ganz schlau aus deinem letzten Satz.
Entweder handelt es sich um deutsche Leserinnen, die über eine Handlung in einer Geschichte erstaunt sind, die von einer ausländischen Autorin innerhalb ihres gesellschaftlichen "Konsens" geschrieben und ins Deutsche übersetzt wurde, oder von einer deutschen Autorin, die den ausländischen "Konsens" übernommen hat und ihn deutschen Leserinnen, denen er fremd ist, vorsetzt.
Dieser "Häh"-Effekt stellt sich eigentlich nur bei Autorinnen ein, die ihre Zielgruppe aus dem Auge verloren haben. Ungünstige Sache.
Beides scheint mir trotzdem nicht Thema der Fragestellung zu sein.
Genauso wenig scheint es mir um deutsche Autorinnen gegangen zu sein, die für den z.B. amerikanischen Markt schreiben und ein amerikanisches Setting benutzen.
Auch in diesem Fall – ein professionelles Vorgehen vorausgesetzt – stehen zwischen Autorin und der Veröffentlichung die Arbeit einer Übersetzerin (falls notwendig), einer Lektorin und einer Korrektorin, die aus dem jeweiligen Kulturkreis stammen sollten. Danach sollten eigentlich Türklinken statt door knobs nicht mehr vorkommen, und auch eine siebzehnjährige ohne gefälschten Ausweis in einer Bar kein Bier mehr bekommen.
(Wobei ich in letzter Zeit in einigen Hotels auch zunehmend Klinken sehe.)
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