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Magische Schulen in Fantasyromanen und der Harry Potter Fluch

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    Magische Schulen in Fantasyromanen und der Harry Potter Fluch

    Gut, der Titel klingt vielleicht jetzt ein bisschen poetisch, aber das Thema ist für mich sehr spannend und faszinierend.

    Folgendes: In vielen Fantasyromanen geht es um Magie. Magie muss ab und zu erlernt, kontrolliert werden. Das kann auf unterschiedlichem Wege erfolgen, ich bevorzuge dafür eine Schule. In meinem jetzigen Fall ist es für meine Prota eher eine magische weiterführende Schule, also im Alter von 15 bis 22. (Alterfestlegeung noch nicht ganz gewiss, nur als Beispiel). Das Gebäude selbst ist ein Schloss mit kleineren Nebengebäuden, wie einem Café, einer Schulbibliothek, einem Gewächshaus. Technik/Elektronik ist schwierig.

    Fantasyroman - magische Schule - Schloss: mein Kopf schreit sofort Harry Potter. Hogwarts.

    Überhaupt, sobald in Fantasyromanen die Rede ist von magischen Schulen, rennt mein Kopf sofort zu Hogwarts. Heute habe ich Sieben von RoseSnow angelesen, dort kommen die vier Elemente vor, die auf einem magischen Schloss gelehrt werden. In dem Sinne klischeevoll, aber das ganze spielt im kalten Norden, alles ist weiß, kalt, glänzend, voller moderner Technik etc. Dadurch wurde das Klischee des magischen Schlosses individuell auf den Weltenbau und die Geschichte zugeschnitten und hatte nicht sofort den unmittelbaren Hogwartsstempel.

    Wie seht ihr das? Rollt ihr mit den Augen, sobald von einer magischen Schule die Rede ist? Was muss die Schule für Attribute haben, damit sie sich aus dem Hogwartsschild befreien kann, der über diesem Klischee schwebt? Ich habe dazu etlichen Forensdikssuionen verfolgt von Leuten, die dieses Klischee leid waren, aber ich stelle es dafür erstaunlich oft in den Büchern fest.

    PS: Ich hätte für meine Geschichte auch einen Projektthread aufmachen können, finde aber die Grundthematik als solches, wie man an magische Schulen rangeht, allgemein betrachtet so spannend, dass ich so mit euch darüber diskutieren will!

    Bringt es etwas, krampfhaft all das zu machen, was Hogwarts nicht hat? Was, wenn man kein besonderes Setting hat, in der man die Schule einbinden kann?
    Ich versuche mich daran zu orientieren, was ich mir für Hogwarts gewünscht hätte. Zum Beispiel übergreifende "normale Fächer", außerhalb der magischen, wie Deutsch, Englisch, Mathe. Leider liebe ich Hogwarts und daher hört für mich da die Liste auch schon auf.

    Ich bin sehr gespannt auf eure Meinungen zum Thema
    "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

    #2
    Ganz ehrlich, beim Stichwort "Magische Schule" oder "Zaubererschule" würde ich unweigerlich an Harry Potter denken. Das bedeutet nicht, das dieser Schauplatz für alle zukünftigen Romane erledigt ist, aber ich würde vom Autor ein gewisses Feingefühl und auch Fantasie bei der Erschaffung seiner wirklich eigenen Zaubererschule erwarten. Auch nur wenige Übereinstimmungen mit typischen Elementen Hogwarts' (Stundengläser, Astronomieturm, See, große Halle, Direx mit langem Wallebart und -haar), würden bei mir zu beinah chronischem Augenverdrehen führen, weil es abgekupfert wirken würde. Gerade weil die Geschichten um Harry Potter und Hogwarts so berühmt sind, ist es schwierig, dieses Setting in einer eigenen Geschichte aufzugreifen. Aber nicht unmöglich. Die Herausforderung besteht darin, eine eigene Welt zum Leben zu erwecken. Und genauso wie nicht jede Schule Deutschlands der anderen gleicht, müsste deine Schule auch nicht Hogwarts gleichen.
    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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      #3
      Ich würde das Setting so wählen, dass du zwar eine magische Schule entwirfst, aber es nicht so benennst und vor allem die Magie so besonders machst, dass die Schule oder Akademie ein Alleinstellungsmerkmal bekommt.

      Die Frage ist auch, ob du die zu lernenden Fähigkeiten überhaupt als Magie bezeichnest. Auch z.B. Musik kann magisch sein, aber ihre Eigenschaften und Wirkungen lassen sich auch durch andere Attribute als „magisch“ darstellen, wie z.B. in Hesses „Glasperlenspiel“. Er verwendet das Wort „Magie“ meines Wissens nicht, meint aber etwas, das man in diese Richtung deuten kann.
      Es können ja bei dir ganz besondere und einzigartige Fähigkeiten sein, die dort gelehrt werden, vielleicht auch Kombinationen von Verschiedenem, das zusammen etwas Magisches ergibt.

      Da ich nicht genau weiß, um welche Form von Magie es bei dir geht, kann ich nur dies schreiben. Aber wenn es bei dir um Grenzüberschreitendes, Sinnliches und Übersinnliches, vielleicht auch Schamanisches geht, kannst du vielleicht die Möglichkeit nutzen, den Schwerpunkt vom Klischee aus weg auf andere Aspekte des großen Bereichs der Magie zu legen.

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        #4
        Da ich Harry Potter nicht zu besonders mag, geht man Kopf nicht sofort dahin. Für mich kommt eher das Internatsklischee hoch, bloß mit Magie. Was anderes ist Harry Potter da jetzt auch nicht.

        Für ein weit in die Zukunft liegendes Projekt mit einer Schule für Magie, habe ich mir zuerst das Magiesystem ganz genau überlegt. Je einzigartiger bzw. nicht-HP das ist, desto weniger schnell kommt der Vergleich.
        Als zweites hab ich mir überlegt, welche Gebäudestruktur historisch und kulturell am meisten Sinn macht. Den Schlösser als Schulen machen nur in der Moderne Sinn, weil man die tollen Gebäude nicht abreißen will aber sonst nichts mit ihnen anzufangen weiß. Schlösser eignen sich nicht unbedingt als Schulen. Da kann man sich natürlich fragen, wo kommt die Schultradition her und welche typischen Bauten sind damit eigentlich in der Welt assoziiert.
        Dann natürlich das Curriculum selbst, welche Fächer und warum. Im Mittelalter war Musik ein Fach der quasi weiterführenden Schule und für die besonders schlauen, weil's viel mit Mathematik zu tun hatte. Heute würde man sich damit nicht mehr brüsten.

        Meine Schule speziell wird recht viele antike bzw. griechische Einflüsse haben, weil dass die wissenschaftliche Sprache/Kultur meiner Welt ist. Entsprechend wird Rhetorik wichtig sein, Chemie hingegen nicht.
        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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          #5
          Die Frage für mich ist, warum du von "magische Schule" gedanklich sofort weiter zu "Schloss" rutschst. Da ist doch schon ein dicker Hogwarts-Einfluss in diesem Schritt. Wenn du die Assoiziation vermeiden willst, dann geh am besten gedanklich noch einen Schritt zurück und überlege dir, ab wo du möglicht neu und einzigartig mit deiner Idee sein kannst.

          Warum keine moderne Schule, damit sie von außen den Uneingeweihten nicht weiter auffällt?
          Warum keine Schule in den Wolken, denn schließlich soll sie nur für Magier zugänglich sein?
          warum keine Schule, die in eine Paralleldimension gemeißelt wurde, denn schließlich wurde sie von Magiern errichtet?

          Und dann kommt es natürlich darauf an, was für eine Geschichte du schreiben willst. Hast du einfach einen jugendlichen magisch begabten Prota, der einen Alltag braucht? Der könnte auch auf eine normale Schule gehen und nebenher Magiestunden bei seinem Meister/Mentor nehmen. Oder willst du ein typisches Highschoolsetting, nur mit mehr Magie? Gab es auch schon von Sabrina bis Buffy. Der Punkt ist, wenn du dich für eine Magieschule in einem Schloss und sonstigem Pipapo entscheidest, dann tust du das bewusst oder unbewusst, weil du Harry Potters Welt emulieren willst, und dann ist es nicht erstaunlich, dass diese Parallelen den Lesern auch auffallen. Und wenn du dich davon distanzieren willst, dann geh so weit weg von "Harry Potter" wie es deine Geschichte zulässt. Vermutlich tut es ihr sogar gut, denn je weiter du von der Ausgangsidee weg bist, desto weniger bist du versucht, bei anderen Details auf dieselben Lösungen wie das Vorbild zurückzufallen, und desto innovativer und interessanter wird dein Setting.
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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            #6
            Worst Witch spielt auch in einem Internat und ist noch viel älter.
            Wenn man eine andere Geschichte als Harry Potter erzählt, kann es ruhig ein Zauberinternat sein.
            Ich frage mich, was gegen moderne Architektur der Internationalen Stils spricht.

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              #7
              Ich würde wahrscheinlich auch sofort an Harry Potter denken. Ging mir selbst so, als ich neulich Witcher angesehen habe, da fand ich Aretuza teils auch zu sehr Hogwarts-Style. Aber das ist trotzdem nicht schlimm. Die Potter-Bücher sind nun mal die bekanntesten Bücher dieser Art und deshalb ist Hogwarts ein eigenes Trope geworden. Man kann trotzdem etwas eigenes aus einer Magier-Schule machen. (Data ist bei Star Trek Next Generation auch "der Spock", und trotzdem ist er ein eigener Charakter und die Leute lieben ihn.)
              Always avoid alliteration.

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                #8
                Okay, ich wollte über mein eigenes Projekt nicht zu sehr ins Detail gehen, da dazu aber doch Fragen aufkommen, ganz kurz eine weitere Erklärung: ich habe verschiedene Magieformen, die auch individuell sind, dazu einen sehr besonderen Weltenbau (Sonnenenergie nur mal als Stichwort), eingebettet in eine Kleinstadt, das heißt durchaus versuche ich die magische Schule an das Setting einzubetten, aber da Technik schwierig ist und eine Kleinstadt jetzt auch nicht gerade ein magischer Wolkenhmmel, erscheint mir das schwieriger. Die Assoziation mit dem Schloss kam mir, weil ich das sehr spannend finde, wie ein ehemaliges anders genutztes Schloss heutzutage als Schule genutzt wird und dazu noch mitten in der Innenstadt (und eben nicht an einem abgelegenen See/Wald etc). Aktuelle Beispiele aus meiner Umgebung das Gymnasium Theodorianum in Paderborn oder Schloss Neuhaus in namensgebend Schloss Neuhaus.

                Ansonsten lese ich bei vielen Fantasybüchern, die eine magische Schule sind, auch viel direkt von Schlössern und Internaten. Nur selten entdecke ich zb Glasbauten mit modernster Technik oder Bauten, die zum Beispiel eine ganz andere Architektur aufweisen (daher auch mein Beispiel mit RoseSnow). Das mag sicherlich auch am Genre liegen oder den Autoren, die man liest.

                Nachtmahr Da stimme ich dir zu! Ich merke es ja bei anderen Büchern auch, das mein Gedanke bzw. Vergleich direkt dahin zieht. Genau, sich fragen, was macht die Welt so individuell, welche Eigenarten des Weltenbaus oder der Magie lassen sich auf das Schulsystem etc. übertragen. Vermutlich bin ich da einfach etwas blockiert derzeit.

                Elementargeist Interessant! Tatsächlich habe ich noch nie darüber nachgedacht, Magie nicht als solches zu bezeichnen. Ich habe schon eigenen Namen für die verschiedenen Magieformen, die nicht das Wort Magie enthalten, aber ich denke Magie ist einfach ein so universell bekannter Begriff, der er für Zauber jeglicher Art für den Leser am einfachsten ist, bzw. für mich auch

                In-Genius Oh, interessant. Da bin ich als Harry Potter Fan wie gesagt sicherlich eingefärbt und gebrandmarkt. Ich kenne auch keine Zauberschule, die ich so toll finde, wie Hogwarts, keine Welt, keine Magie, keine Reihe so toll wie Harry Potter, es ist echt verrückt. Narnia zb kommt mir noch in den den Sinn als tolle Fantasyreihe, aber die hat kenne Zauberschule, aber ich schweife ab.....
                Das mit den antiken bzw griechischen Einflüssen finde ich super, das klingt echt großartig und da kann man vor allem viel mit machen, sowohl in der Architektur, als auch in der Mythologie, Namensgebung usw. Einen solchen Einfluss habe ich derzeit nicht, meine Namen setzten sich aus deutschen und englischen Wörtern hervor.
                Jedenfalls denke ich auch, das Fächer entscheidend sind. Zum Beispiel wie bereits gesagt, dass man auch normale Fächer hat. Nicht nur magische, oder solche, die es nur in der Welt gibt und nirgendswo sonst. Und wie gesagt in meiner näheren Umgebung gibt es mindestens zwei Schlösser, die heutzutage als Schule genutzt werden und daher finde ich die Thematik auch sehr spannend.

                Ankh Das liegt vermutlich zum einen an meiner Umgebung, an den Schlössern, an denen ich vorbeilaufe, die als Schule genutzt werden, und zum anderen bei den Büchern, die ich im fantasybereich lese, wenn dort eine magische Schule vorkommt, ist es immer ein Schloss oder Internat. Daher liegt die Assoziation für mich nahe. Ich denke auch, dass es gut tut, von Hogwarts so weit wie möglich weg zu gehen, wie gesagt momentan bin ich da noch etwas gedanklich blockiert. Stimmt, Buffy, Smallville und wie sie alle heißen sind alles normale Schulen, die aber dennoch nicht ohne Magie, die dort stattfindet, auskommt. Bei mir zb wäre es eher eine magische Uni, aber trotzdem.

                Milch Kannte ich noch gar nicht, Danke dir! Puh, ich weiß nicht, ob man das sagen kann, aber gegen den internationalen Stil spricht für mich auch, dass ich es furchtbar hässlich finde. Das ist nichts, wo ich sage da will ich eintauchen und versinken. Und für mein Setting fände ich es eher unpassend, ich orientiere mich derzeit eher an Fachwerkbauten mit Solarzellen etc. Aber das stimmt natürlich auch wieder. Der eigene Geschmack spielt zusätzlich eine mitunter größere Rolle, als es sollte. Oder? Kann man etwas von der Architektur her ausschließen, nur, weil man es nicht mag? Aber anderseits, es ist die Welt des Autors...sie sollte zur Welt passen, aber genauso gut auch zum Autor....

                Alys II. Ja genau, Hogwarts ist mittlerweile ein eigenes Trope, Danke! Okay, kenne mich mit Star Trek nicht aus, aber ich weiß, was du meinst. Ich meine Hogwarts oder allgemein magische Schulen sind ja auch nicht umsonst nicht so beliebt. Als Leser finde ich diese Assoziation fast schon gut, denn ich kann wie gesagt nie genug von Hogwarts/Harry Potter kriegen, als Autor stellt es eine größere Herausforderung dar

                "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                • In-Genius
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                  Badabumm Nicht unbedingt. Japaner haben eine Faszination mit Europa, manchmal Deutschland im Speziellen. Es gibt viele Mangas, die in einem europäisch inspirierten Setting spielen und das hat nichts mit Harry Potter zu tun. Für sie ist eben Europa "exotisch", man denke an Attack in Titan oder Bestiarius oder Adekan oder Die Braut des Magiers oder Devils and Realist oder Hellsing oder alles bei Kaori Yuki und so weiter und so fort. Europäische Architektur und Namen und Kunsteinflüsse zu sehen, ist normal für das Medium.
                  Die spezielle Serie, die du nennst, kenne ich nicht gut genug um über die Motivation zu spekulieren, vllt ist die speziell von HP inspiriert, aber mein erster Impuls bezweifelt das.

                • Badabumm
                  Badabumm kommentierte
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                  Ja, okay, zugegeben, z.B. die Ghibli-Filme spielen häufig in einem idealisierten Europa. Die meisten Animes, die ich kenne, sind aber in Japan (und in Schulen...), vorrangig in den Tagen der Samurai oder heute in Tokio.

                  Die meisten japanischen Schulen, die in Film und Buch vorkommen, sind reine Zweckbauten und völlig unspektakulär (mir fällt nur "Ouran Host Club" als repräsentativ ein).

                • In-Genius
                  In-Genius kommentierte
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                  Badabumm Animes/Mangas umfassen tausende Titel. Gerade jugendliche Liebesgeschichten spielen oft in japanischen Schulen, aber nicht immer. Action-Serien haben häufig ein eher ausgefalleneres Setting. Aber es gibt auch Titel die in einem vergangenen China spielen oder auf dem Mars - oder eben in ausgedachten Welten. Wie das bei europäischen Schreibern auch der Fall ist, gibt es viele Möglichkeiten für das Setting und manche sind kreativer als andere. Dazu muss man auch bedenken, welche Titel bei uns groß rauskommen und welche nicht. Wir sehen nur einen beschränkten Teil der Manga/Anime-Welt und zwar den Teil, den wir sehen wollen, weil er sich hier besser verkaufen lässt. Da ist die Zielgruppe und das Marketing zwischen den Nationen schon unterschiedlich. Wollen Europäer eine Serie über Weine in Italien lesen? Vermutlich nicht. Dann lieber die Ninjas und Samurais.
                  "Tage der Samurai" ist übrigens sehr schwammig. Das umfasst etwa 800 Jahre oder mehr an japanischer Geschichte. Ist genauso schwammig wie "Europäisches Mittelalter" zu sagen, dass etwa genauso lang ist und verschiedene kulturelle und politische Strömungen beinhaltet, die oft gegensätzlich waren. Das sieht man schon allein daran, dass es schwer ist zu sagen, wann das Europäische Mittelalter aufhört, je nach Fach (Geschichte, Politik, Kunst, Sprache, Religion etc) liegt das irgendwo zwischen 1200 und 1800 oder so. Für "die Tage der Samurai" ist das genauso, die Wurzeln kann man bis etwa 600 n. Chr. zurückverfolgen und von dort bis ins 19. Jahrhundert hinein vergeht sehr viel Zeit mit sehr vielen Entwicklungen. Nur weil zwei Mangafiguren je ein Katana tragen, haben ihre kulturellen Hintergründe nicht zwingend viel miteinander zu tun.

                  Das liegt oft daran, dass das Setting einer japanischen Schule meist nur ein Zweck ist. Schule hat einen extremen Einfluss auf das Leben japanischer Jugendliche und entsprechend häufig kommt das in Mangas und Animes vor, mehr als Muss statt als Wunsch und besonders auch weil das natürlich häufig die Zielgruppe ist. Darüber hinaus muss man bedenken, dass Schulgebäude eine relativ moderne Erfindung sind und außerdem dass Japan anders mit Denkmälern und historischer Architektur umgeht als Europa/Deutschland. Nur weil wir manchmal unsere Schulen in Schlösser einquartieren, damit die Gebäude genutzt werden, heißt nicht dass Japan mit deren Schlössern genauso umgehen würde oder dass sich deren Schlossbauten dafür überhaupt eignen würden oder dass genug Schlösser überhaupt im Besitz der Stadt bzw. der Schule sind statt in privater Hand etc.
                  Darüber hinaus muss auch angemerkt werden, dass es in Deutschland zwar Schulen/Unis in Schlössern gibt, aber auch wir einen großen Teil an Neubauten direkt für den Schulgebrauch haben. Ist ja nicht so, als wäre jede Schule hier in einem Schloss. Ich denke, die meisten Schüler in Deutschland werden in recht langweiligen Zweckbauten unterrichtet. Entweder weil die Schule neu für den Ort ist oder weil es keine passenden Altbauten gibt oder weil die Schule mit einem modernen Standard ausgestattet sein soll bei der Eröffnung oder weil die Zahl der Schüler gewachsen ist und mehr Raum braucht oder oder oder.
                  Wer wann wo wie und warum eine Schule bzw Uni baut, hat viele Variablen die zu bedenken sind.

                #9
                Man kommt an Harry Potter nicht vorbei, obwohl ich ihn nicht gelesen habe. Es gab schon vorher Bücher mit Zaubererschulen, aber diese wurden komplett aus dem Bewusstsein verdrängt. Deshalb muss ich mich gewissermaßen rechtfertigen, wenn ich sowas jetzt schriebe (meine erste Hexenschule war von 1976!), weil mir Plagiat vorgeworfen werden würde. Bei Zauberschule denke ich deshalb zuerst an den Film "Das Mädchen auf dem Besenstiel" (1972) und an Figuren wie Bibi Blocksberg.

                Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
                Mark Twain

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                  #10
                  Zitat von Ankh Beitrag anzeigen
                  Die Frage für mich ist, warum du von "magische Schule" gedanklich sofort weiter zu "Schloss" rutschst. Da ist doch schon ein dicker Hogwarts-Einfluss in diesem Schritt.
                  Mein Gedanke: Internatsfilme spielen häufig in Schlössern, z.B. „Schloss Einstein“. Auch die realen Internate sind gerne in extrapolierten, ehrwürdigen Häusern (weil sie es sich leisten können) - insofern liegt die Verknüpfung Internat und Schloss schon nahe, und muss nicht zwingend von Harry Potter kommen.

                  warum keine Schule, die in eine Paralleldimension gemeißelt wurde, denn schließlich wurde sie von Magiern errichtet?
                  Ich kenne nur die Harry-Potter-Filme und ich hatte den Eindruck, dass Hogwarts tatsächlich für Normalsterbliche nicht zu sehen ist, also sozusagen bereits in einer anderen, magischen Dimension liegt. Aber da ich die Filme über zig Jahre verteilt gesehen habe, kann ich mich auch täuschen.

                  Viel mehr erzeugt Magie immer den Wunsch einer gewissen Altertümlichkeit - da werden uralte Bücher, Artefakte, verstaubte Fossilien und Urkräfte genutzt -, so dass der Wunsch auch nach einem alten Gemäuer verständlich ist.
                  Es wäre allerdings eine zeitgemäße Magie, wenn sie in einem Gebäude wie der Elbphilharmonie oder dem Kanzleramt (was Magie echt gebrauchen könnte) stattfinden würde. Moderne Gebäude haben aber, bis auf gewisse Ausnahmen (s.o.) fast gar keinen Charme, sondern sind hässliche Zweckbauten. Also eher magievertreibend...


                  PS Ich würde mir als Magieschule eher soetwas vorstellen:

                  https://de.wikipedia.org/wiki/Collège_de_France

                  was quasi ein Äquivalent zum „Blauen Palais“ von Rainer Erler wäre (einem fiktiven Forschungsort vieler verrückter Wissenschaftler ).

                  Wenn es eine Schule schon lange gibt, befindet sie sich in der Regel auch in einem alten Gebäude, wenn nicht Bombenkrieg oder Platzmangel oder sonstiger Einsturz die Nutzung unmöglich gemacht hat (z.B. explosive Magie...). Aber der Einwand von In-Genius ist gut, weil die meisten Unis aus einem alten Kern und Neubauten drumherum bestehen (ich kenne Freiburg und Göttingen). Das Gegenteil wäre z.B. Bremen oder auch ein wenig Cottbus, die aus vielen Neubauten errichtet sind. Häufig sind die humanistischen Geisteswissenschaften im alten Teil, die Naturwissenschaften im neueren. Auch meine alte Schule bestand aus einem villenähnlichen Monumental-Startgebäude, um das nach und nach neue Gebäude wuchsen, die jeweils im Stil ihrer Zeit gebaut wurden, also von 1946 bis 2000 geprägt sind.

                  Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
                  Mark Twain

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                    #11
                    Badabumm
                    Zitat von Badabumm Beitrag anzeigen
                    Mein Gedanke: Internatsfilme spielen häufig in Schlössern, z.B. „Schloss Einstein“. Auch die realen Internate sind gerne in extrapolierten, ehrwürdigen Häusern (weil sie es sich leisten können) - insofern liegt die Verknüpfung Internat und Schloss schon nahe, und muss nicht zwingend von Harry Potter kommen.
                    *schielt auf ihre Schloss Einstein Dvds neben sich...* Du sagst es! Zum Beispiel auch hier:
                    Schloss einstein "Seelitz": https://de.wikipedia.org/wiki/Jagdsc...d_stitched.jpg
                    Schloss Einstein "Erfurt": https://www.struhk.de/projekt/medien.../bilder/01.jpg
                    Ersteres verströmt den klassischen, magischen, faszinierenden Schlosscharme und mit der neuen Kulisse war dieser Zauber vorbei. Sie konnte mich einfach nicht so abholen, wie es die alte Kulisse noch tat. Klar, man muss mit der Zeit gehen, aber dennoch....das ich die Serien noch ein bisschen weitergeschaut habe, lag vermutlich eher an allem, was mit der Serie verbunden war.

                    Für mich ruft Magie jene Faszination, das Leuchten in den Augen hervor, was alles möglich wäre und sich all die fantastischen, kreativen Sachen auszudenken, wie wenn ich ein altes Schloss betrete. Ein neumodernes Glasgebäude versprüht diesen Zauber nicht.

                    Auch Klassiker wie Dolly oder Hanni und nanni von Enid Blyton spielen häufig in schlösserartigen Internaten....


                    Zitat von Badabumm Beitrag anzeigen
                    Ich kenne nur die Harry-Potter-Filme und ich hatte den Eindruck, dass Hogwarts tatsächlich für Normalsterbliche nicht zu sehen ist, also sozusagen bereits in einer anderen, magischen Dimension liegt. Aber da ich die Filme über zig Jahre verteilt gesehen habe, kann ich mich auch täuschen.
                    in Hemines Lieblingsbuch "Eine Geschichte von Hogwarts" steht beschrieben, dass das Schloss und die Ländereien mit Zaubern belegt sind, welche das Schloss für Muggel als alte heruntergekommene Ruine aussehen lassen und in ihnen den Drang erwecken, irgendetwas Wichtiges tun zu müssen, oder etwas vergessen zu haben. (habe ich von Google geklaut)

                    Zitat von Badabumm Beitrag anzeigen
                    Viel mehr erzeugt Magie immer den Wunsch einer gewissen Altertümlichkeit - da werden uralte Bücher, Artefakte, verstaubte Fossilien und Urkräfte genutzt -, so dass der Wunsch auch nach einem alten Gemäuer verständlich ist.
                    Es wäre allerdings eine zeitgemäße Magie, wenn sie in einem Gebäude wie der Elbphilharmonie oder dem Kanzleramt (was Magie echt gebrauchen könnte) stattfinden würde. Moderne Gebäude haben aber, bis auf gewisse Ausnahmen (s.o.) fast gar keinen Charme, sondern sind hässliche Zweckbauten. Also eher magievertreibend...
                    da stimme ich dir wieder in allem zu, besser hätte ich es nicht ausdrücken können!

                    Zitat von Badabumm Beitrag anzeigen
                    Ich würde mir als Magieschule eher soetwas vorstellen:

                    https://de.wikipedia.org/wiki/Collège_de_France

                    was quasi ein Äquivalent zum „Blauen Palais“ von Rainer Erler wäre (einem fiktiven Forschungsort vieler verrückter Wissenschaftler ).
                    Ja genau, das College de France finde ich auch schön. Ich hatte mich ja schon auf Weserrenaissance und Fachwerkbauten festgelegt. Sicherlich wird es ein Hauptschloss geben (Vierflügelanlage), dazu eben sowas wie Bibliothek und Cafeteria auf dem Gelände, ebenso wie ein paar andere, neue Bauten ebenfalls auf dem Gelände, die erst im Laufe der Zeit dazu gekommen sind für praktische Übungen. Damit erkläre ich einerseits die Geschichte der Magie, der Bildung und nehme dennoch Bezug auf die Moderne, schließlich ist das Projekt Urban Fantasy.

                    Zitat von Badabumm Beitrag anzeigen
                    Wenn es eine Schule schon lange gibt, befindet sie sich in der Regel auch in einem alten Gebäude, wenn nicht Bombenkrieg oder Platzmangel oder sonstiger Einsturz die Nutzung unmöglich gemacht hat (z.B. explosive Magie...). Aber der Einwand von In-Genius ist gut, weil die meisten Unis aus einem alten Kern und Neubauten drumherum bestehen (ich kenne Freiburg und Göttingen). Das Gegenteil wäre z.B. Bremen oder auch ein wenig Cottbus, die aus vielen Neubauten errichtet sind. Häufig sind die humanistischen Geisteswissenschaften im alten Teil, die Naturwissenschaften im neueren. Auch meine alte Schule bestand aus einem villenähnlichen Monumental-Startgebäude, um das nach und nach neue Gebäude wuchsen, die jeweils im Stil ihrer Zeit gebaut wurden, also von 1946 bis 2000 geprägt sind.
                    Du hast keine Ahnung, wie gut dein Stichwort mit explosiver Magie passt Also es ist zumindestens etwas, worüber ich schonmal nachgedacht hatte Wir werden sehen....
                    Ich habe mir deine Beispiele mal angesehen. Gott Freiburg ein so altes und so neues Gebäude nebeneinander, das finde ich immer fürchterlich, auch wenn es am logischsten und einfachsten den Wandel der Zeit verdeutlicht. Die Uni in Göttingen ist ja mal hübsch!
                    Bei mir in Münster habe ich zb Uni über verschiedene, alte und neue Gebäude über die Stadt hinweg verteilt. Das hatte ich auch in Würzburg. In Essen hingegen gab es mehrere bunte Häuser auf einem riesengroßen Campus.


                    "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                      #12
                      "Magische Schule" allein reicht bei mir noch nicht, dass ich direkt an Harry Potter denke, weil das ja nur ein einzelner Baustein der Geschichte ist. Für mich kommt es deswegen drauf an, mit was man es kombiniert. Das fängt ja schon mit dem Gebäude an, das vielleicht nicht unbedingt eine alte Villa, Schloss oder Burg sein muss. Oder zur Abwechslung mal in einer Stadt anstatt am Ende der Welt liegt.

                      Wichtiger wären mir allerdings die Personen und die Handlung an sich. Das ist vor allem das, was die Geschichte für mich von Harry Potter abgrenzen würde. Die magische Schule ist nur der Rahmen
                      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                        #13
                        Wenn du "verschiedene Magieformen" hast, können die sich in verschiedenen Gebäuden manifestieren, ja, sogar in Konkurrenz zueinander stehen. Dieses neumodische Magiezeug, pah..! Die alte Magie residiert in alten Gemäuern, die neue in Neubauten.
                        Sind überhaupt alle Schüler der Kleinstadt betroffen - dann müsste es vielleicht auch magische Kitas und Grundschulen geben? Oder besuchen die "normalen" Schüler normale Schulen, die anderen, magiebegabten, sozusagen eine weiterführende "Magie-Walldorfschule"? Daraus könnte auch ein immerwährender Zwist entstehen, dass auf die "Privilegierten" herabgeschaut wird und die "Elisabeth-Kannegießer-Schule" unbedingt gegen das "Magier-Faustus-Gymnasium" im Völkerball gewinnen will (Äqivalent zu Quiddich... *lol*). Diese doofen Magierprimaner, die sich für was besseres halten..!
                        Dann müsstest du dir tatsächlich einen Plagiatsvorwurf gefallen lassen...

                        Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
                        Mark Twain

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                          #14
                          Julestrel
                          Dankeschön! Da hast du auch wieder Recht...meine Schule zum Beispiel befindet sich direkt in der Innenstadt und zudem ist der Schulunterricht auch "nur" ein kleiner Einblick in der Handlung des Prota, der eigentliche Plot und ihre Tätigkeiten haben am Tag basieren wenig auf die Schule. Wahrscheinlich liegt die Assoziation viel mit dem, um was ich mich mit umgebe und dass mir das in anderen Geschichten vermehrt aufgefallen ist.

                          Badabumm Es gibt keine nicht magischen Menschen bei mir. Zumindest sind die erstmal nicht geplant, jeder Mensch dort kann Magie zaubern und muss sie sogar nutzen. Aber klar, das alt bewährte "Klischee" der Nichtmagier vs. Magier usw. Mein ganzer Twist in der Stadt dreht sich um einen anderen Konflikt.
                          Mit den verschiedenen Gebäuden war ich mir unsicher, ob das dann schnell zu wörtlich ist? Ich meine es gibt durchaus Fantasygeschichten, die gerade durch solche klare Einteilungen gut klarkommen, da muss ich mir nochmal Gedanken machen.

                          Ich fande es aber auf alle Fälle schonmal interessant, dass nicht jeder von euch sofort an Hogwarts gedacht hat, während hingegen ich bei jeder einzelnen Geschichte, die ich lese, die eine magische Schule hat (und wie gesagt in 90% der Fälle Internat und Schloss) sofort an Hogwarts denke
                          "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                          • Badabumm
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                            Zitat von Kunstmelodie
                            Ich fande es aber auf alle Fälle schonmal interessant, dass nicht jeder von euch sofort an Hogwarts gedacht hat, während hingegen ich bei jeder einzelnen Geschichte, die ich lese, die eine magische Schule hat (und wie gesagt in 90% der Fälle Internat und Schloss) sofort an Hogwarts denke
                            Darauf würde ich nicht viel geben. Das hängt von deiner Zielgruppe ab, und die wird eher bis ca. 20 Jahre sein, oder? Plusminus 5 Jahre. Ich vermute das, weil Teenager-Geschichten doch am häufigsten von Teenagern gelesen werden.
                            Harry Potter war kein Teil meiner Kindheit, für deine Zielgruppe wahrscheinlich schon. Ich gehöre nicht in deine Leserschaft. Deswegen würde ich an deiner Stelle davon ausgehen, dass alle deine Leser/innen sofort an Hogwarts denken. Zumal Harry Potter inzwischen allgemeines Kulturgut geworden ist, es gibt eine Magie-Fantasywelt VOR und NACH Rowling. Und deshalb gilt es, alles zu vermeiden, was den Eindruck erweckt: "ach, das kam bei HP doch auch schon (auch wenn es nicht stimmt, aber der Eindruck zählt nun mal...)." Wenn also der Streit Magie-Nichtmagie bei HP essentiell ist, dann ist es tatsächlich sinnvoller, das nicht zu schreiben.
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