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Mittwochsfrage #153: selbst auferlegte Tabus

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    #16
    Zitat von Badabumm Beitrag anzeigen
    Es gibt zwei Arten von Tabus: die selbstauferlegten und die allgemein geächteten.
    Ganz genau - und nach den selbst auferlegten habe ich gefragt.
    Der Umgang mit den aus einer Sozialstruktur heraus allgemein gültigen Tabus ist auch spannend, sowohl im realen Leben als auch in der Literatur. Genauso wie die Frage, wodurch solche Tabus entstehen. Aber das ist nicht das, worum es mir mit dieser Mittwochsfrage ging.
    Always avoid alliteration.

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    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Das sind nicht nur politische Themen, das sind genauso gesellschaftsrelevante Themen und es gehört zum Schreiben dazu seinen Horizont auch gesellschaftlich/politisch etc. zu erweitern. Abgesehen davon sind es schreibrelevante Themen, vor allem dann, wenn man Literatur schreibt, die sich mit Diversiät auseinandersetzt oder es Autoren gibt die Formulierungen nutzen wollen, die nicht ausgrenzen, nicht marginalisieren, abwerten und verletzen.

      Wenn dir das nicht passt, ist es das falsche Forum. Wir werden das nicht einstellen, weil jemand die "Guten Alten Zeiten" vermisst und meint solche Debatten haben nichts mit Schreiben zu tun.

      Denn: Wir arbeiten mit Wörtern! Wir haben eine Verantwortung für das, was wir schreiben und wie wir schreiben. Sensibilisierung anderen Menschen und ihren Bedürfnissen gegenüber gehört dazu. Was jeder im Endeffekt davon mitnimmt und für sich umsetzt ist eine persönliche Angelegenheit.

    • Gast-Avatar
      Gast kommentierte
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      Alles klar, dann viel Erfolg beim Diskutieren. Ich mag aber nicht daran teilnehmen. Vielleicht schaue ich bei einem anderen Thema mal wieder vorbei.
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      Zuletzt geändert von Flossenschwinge; 25.02.2020, 16:14.

    • weltatlas
      weltatlas kommentierte
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      Kannst du halten wie du möchtest.

    #17
    Meine Gedanken zu selbst auferlegten Tabus bei gesellschaftlichen Themen:
    Ich fände es gut, mal einen Perspektivwechsel zu sagen, um von der Ansicht, etwas sei ein gesellschaftliches Tabu und deshalb müsse man sich (leider, leider) daran halten, zu mehr Empathie zu welchseln.

    Es geht übrigens bei Pippi nicht nur um ein Wörtchen, sondern um Erzählstrukturen.
    Ich würde mich freuen, wenn die, die das Video noch nicht kennen, die Argumentation zu verstehen versuchen.

    Teil 1

    Teil 2

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    • magico
      magico kommentierte
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      Die Thematik der Kinderbuch-Klassiker in der heutigen Zeit und ihre Wirkung fände ich als eigenes Thema sehr interessant.
      Dodo Ich finde allerdings nicht, dass man alles auf die Erwachsenenliteratur übertragen kann. Jedenfalls nicht, wenn es um Klassiker geht. Die Zielgruppen "Kinder" und "Erwachsene" kann man da nicht gleichstellen.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      magico Ich bezog mich mit der ersten Aussage zunächst nur auf das Schreiben, mindestens auf mein Schreiben, aber auch mein Lesen. Einfach nur Augen und Leseohren aufzumachen, für Dinge, die mitschwingen.

    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Yeah, but where are you really from?

      https://vimeo.com/296510903

    #18
    Empathie und Tabu haben tatsächlich nichts miteinander zu tun. Wie Weltatlas schrieb, ist ein Tabu gemeinhin nichthinterfragt. Ursprüngliches war Tabu religiös gedacht, und die daraus resultierenden Verbote konnten komplett unsinnig oder auch geschichtlich gewachsen sein, um bestimmte Situationen mit einer sinnvollen und durchführbaren Regel auszufüllen. Sie entstanden imaginär aus dem magischen, z.T. unverstandenen Weltbild und dienten dem vereinfachten Zusammenleben. Auch wir hinterfragen das Meiste überhaupt nicht, sondern wenden Regeln und Gesetze an, weil wir davon ausgehen, dass sie schon in Ordnung sind.

    Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
    Mark Twain

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    • magico
      magico kommentierte
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      Zitat von Dodo
      Das wäre die Antwort auf Alys' Frage: "Wenn es passt, habe ich keine persönlichen Tabus." Fertig.
      Haben auch andere User so geschrieben.
      Wie ist deine Antwort zu verstehen?

    • Dodo
      Dodo kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      magico "Ich habe keine persönliche Abneigung" wäre eine Antwort auf die Frage, welche persönlichen Abneigungen man hat ...

    • magico
      magico kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Wäre es.

    #19
    https://wortkompass.de/forum/handwer...cht#post138707

    Schlagfertigkeit ist etwas, worauf man erst 24 Stunden später kommt.
    Mark Twain

    Kommentar


    • magico
      magico kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Also, wenn ich dem Link folge und lese was dort steht, sehe ich gewisse Parallelen zwischen der Mittwochsfrage 121 und der Mittwochsfrage 153. Ist aber nur eine Vermutung.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
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      Naja, Victoria hat da nach Themen gefragt, die einem als Autor/in peinlich sind (die aber vielleicht trotzdem rein müssen in den Roman).
      Und ich habe nach Tabus gefragt, also Dingen, die dem/der Autor/in so unangenehm sind, dass er/sie nicht schreiben kann (was auf Peinlichkeit beruhen kann, aber nicht muss.)

      Und es hat hier nicht 5 Minuten, nachdem ich die MF gepostet hatte, jeder aufgeschriehen "hatten wir schon!" - sondern es ist jetzt nach 5 Tagen aktivem Diskutieren jemand draufgekommen, dass es schon mal eine ähnliche MF gab. Also kann die Repetition nicht so schlimm gewesen sein, hm?
      Wenn eine Frage langweilt, weil sie zu ähnlich erscheint, dann braucht man sie ja nicht zu beantworten.

    • magico
      magico kommentierte
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      Das war auch nur meine wertfreie Feststellung. Badabumm wird sicher selbst noch Licht ins Dunkel bringen können.

    #20
    Absolutes Tabu für mich ist der Mord an Tieren. Es wird nie, nie, niemals ein Buch von mir geben, in dem ein Tier stirbt oder getötet wird. Daher schreibe ich auch keine Schlachten mit Pferden, kein Gemetzel mit blutrünstigen Hunden oder Szenen mit nordischen Figuren, die jagen gehen. Ich bin Tierretterin, da ist meine Grenze erreicht. Irgendwie sind meine Figuren aus meistens mindestens Vegetarier oder ich schreibe nicht, was sie essen.

    Kein Tabu, aber wird auch nie wirklich vorkommen, sind heterosexuelle Sexszenen. Ich bin selbst nicht hetero und interessanterweise kann ich das absolut nicht schreiben. Lesbische oder schwule Sexszenen sind kein Problem, aber Sexszenen zwischen Mann und Frau kann ich nicht schreiben. Entweder blockiert mein Hirn oder es kommt nur komisches Zeug dabei raus
    Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
    Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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    • Badabumm
      Badabumm kommentierte
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      Letztlich denkt man sich das Geschlecht weg, dann geht es. Was der Autor (also ich) beim Schreiben der Szene empfindet oder sich vorstellt, wird ja nie jemand erfahren. Aber wenn es nicht gerade um technische Details geht (die sowieso meist fehlplaziert sind), ist ja eine erotische Szene oder eine Liebesszene im Grunde geschlechtsneutral, denn geliebt wird ja ein anderer Mensch und beschrieben wird die Beziehung. Ebenso wie man sich in einen Massenmörder hineinversetzen kann, ohne einer sein zu müssen, sollte man auch verfängliche Szenen schreiben können, die nicht direkt im eigenen Weltbild liegen. Vielleicht braucht das tatsächlich Abstand vom Inhalt, und vielleicht wird es erst dann oder auch dann erst gut, wenn man selbst gar nicht involviert ist.

    • Gloria Regali
      Gloria Regali kommentierte
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      Stimmt schon. Ich bekomme es trotzdem nicht hin. Sobald was Männliches irgendwie involviert ist, habe ich so eine extreme innere Hemmschwelle, dass ich nichts mehr hinbekomme. Vielleicht habe ich da auch einen Knacks, kann sein ^^
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