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Mittwochsfrage #145: Inhalt oder Stil

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    Mittwochsfrage #145: Inhalt oder Stil

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    Nichts mit Sowohl-als-Auch oder Waage-Halten. Oder das eine braucht man, um das andere umzusetzen.

    Was findet ihr wichtiger? Wenn nur eins ginge, worauf würdet ihr verzichten?
    Zu welcher Kategorie gehört ihr? "Ich muss meine Geschichte schreiben, stilistisch überabeiten … ähm, kann warten" ODER "Diese Formulierung muss perfekt sein, ich hab zwar noch nicht zu Ende geschrieben/geplottet, aber die Konnotation und der Klang [WORT] stimmt noch nicht!" Und nein, es gibt nichts dazwischen. 😎

    #2
    Inhalt.

    Inhalt geht immer vor. Wenn er nicht stimmt, wird die Geschichte nicht veröffentlicht.

    Jede Formulierung könnte noch knackiger und treffender sein, hier noch eine Metapher und da noch ein bisschen poliert. Ist fein, aber irgendwann ist einfach Schluss. Perfektionismus im Stil ist absolut nicht mein Ding. Habe ich auch gar nicht das Talent für.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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      #3
      Für mich ist Inhalt auch das wichtigste. Eine Geschichte kann noch so gut geschrieben sein, wenn sie mich langweilt, dann habe ich keine Lust, die schönen und eingehenden Sätze zu lesen. Hingegen kann ich beim Lesen eine Geschichte, die nur "durchschnittlich" gut geschrieben ist, total verschlingen, wenn der Inhalt mich packt. Natürlich spielt der Stil am Ende auch mit hinein, aber ich bin der Meinung, wer in der Lage ist, guten Inhalt aufs Papier zu bringen, kann auch angemessen schön schreiben.

      Ein gutes Beispiel, was mir untergekommen ist, ist die Netflix Serie "Another Life". Sie sieht echt schön aus, hat tolle Bilder - ist aber inhaltlich absoluter Bockmist. Mir hat ein Youtube Video, das sich über die Serie amüsiert hat, tausend Mal besser gefallen als die Serie und ich habe sie tatsächlich nur zu Ende geschaut, weil ich eine Antwort auf die Anfangsfrage wollte (und ich Serien mit einer Staffel selten abbreche).

      Ich selbst achte beim Schreiben kaum auf meinen Stil. Ich habe keine Ahnung, ob ich ordentlich oder total grottig schreibe, aber in meinen ForenRPGs hat sich noch niemand beschwert, also kann es zumindest nicht unterirdisch sein. Meine Posts dort korrigiere ich stilistisch überhaupt nicht.
      Auf den Stil selbst achte ich höchstens, wenn ich mich bewusst beim Schreiben dazu entscheide, was meist der Fall ist, wenn ich Show-Don't-Tell gezielt verwende oder Orte beschreibe. Beim Überarbeiten kümmere ich mich dann immer um den Rest, da ich erst den Inhalt auf Papier bringen möchte. Mir persönlich bringen die schönsten Sätze nichts, wenn ich ewig an ihnen sitze und dann auf Dauer nicht vorankomme. Am Ende landet die Geschichte in der Schublade für Monate, bevor ich sie raushole, neu schreibe und dann absolut nicht auf den Stil achte Ich bin einfach ein schneller Schreiber und eine Minute an einem Satz sitzen ist nicht ... mein Stil.
      Zuletzt geändert von Arynah; 11.12.2019, 14:24. Grund: Was ist denn heute mit meiner Rechtschreibung los?

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        #4
        Inhalt.
        Ich brauch erstmal etwas, das ich überhaupt bearbeiten kann, und wenn ich das Satz für Satz täte, wäre es höchst frustrierend, schon gestylt am Ende (oder vorher) hängenzubleiben, weil in der Geschichte dann doch alles anders kommen muss.

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          #5
          Uff, das ist wirklich schwer. ich kann mich tatsächlich auch über einen Text amüsieren, der inhaltlich ziemlich flach ist, wenn er nur wirklich gut geschrieben ist. Aber ich glaube, wenn ich mich entscheiden muss, dann ziehe ich auch den Inhalt vor.

          Als Schreiber geht es mir ähnlich; lustige Formulierungen mögen eine Weile über maue Textpassagen hinweghelfen, aber letztlich muss die Geschichte überzeugen. Solange die nicht stimmig ist, brauch ich mich gar nicht erst mit Formulierungen aufhalten.
          Poems are never finished.
          Just abandoned.

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            #6
            Früher Stil, heute Inhalt.

            Dass ich selbst früher stilistisch eher unterdurchschnittlich geschrieben habe - geschenkt Aber ich habe viel mehr Romane gelesen, die toll geschrieben waren, wunderschöne Formulierungen hatten, Sätze wie aus dem Ei gepellt. Wenn da die Story irgendwie dämlich war, konnte es mich trotzdem total packen.

            Seit ich mich auch mehr mit dem Aufbau einer Geschichte für mein eigenes Schreiben beschäftige, merke ich, dass ich solche Romane nicht mehr gut lesen kann. Es gibt einige, von denen ich schon dachte: "Früher hättest du den richtig genial gefunden." Natürlich ist eine mega Story mit einem unterirdisch schlechten Schreibstil trotzdem kaum zu ertragen, aber die Wahrscheinlichkeit, dass ich es fertig lese, ist mittlerweile höher als andersrum.

            Ich selbst habe nicht mehr den Anspruch an mich selbst, dass der Stil zum Niederknien sein muss. Ich musste erst lernen (hier übrigens vor allem von Victoria und von Maggi , wo sie auch sein mag ...), dass in einer Geschichte eine gewisse Ordnung herrschen muss. Es bringt einfach nichts, wenn man nicht weiß, was das Ganze eigentlich soll.
            Zuletzt geändert von Amilyn; 11.12.2019, 15:41.

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            • Kris
              Kris kommentierte
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              In dem Lernprozess befinde ich mich gerade. Dafuer war der NaNo extrem hilfreich, da ich jeglichen Anspruch an Sprache und Stil erstmal links habe liegen lassen, war ich quasi gnadenlos mit der Inhaltsfrage konfrontiert. Es faellt einfach schneller auf, wenn etwas nicht funktioniert. Und es faellt nicht so schwer, eine misslungene oder ueberfluessige Passage zu streichen.

              Ich bin aber froh, dass man sich im echten Leben nicht entscheiden muss, sondern seinen megatollen Inhalt dann trotzdem noch stilistisch ueberarbeiten darf.

            • Maggi
              Maggi kommentierte
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              Ich lebe noch! Meine berufliche Belastung hat es für mich leider unmöglich gemacht, aktiv zu schreiben, aber ich hab immer mal wieder hier vorbei geschaut. Ich arbeite seit Januar nur noch Teilzeit und flirte gerade mit der Idee, wieder anzufangen, muss aber mal schauen, wie realistisch das ist.

              Ich hab euch jedenfalls nicht vergessen und habe mich natürlich jedes mal gefreut, wenn mein Name oder einer meiner Beiträge hier noch mal auftauchte.

            • Amilyn
              Amilyn kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Maggi Wie schön, dass Du Dich meldest. Das freut mich wirklich sehr Flirte bitte weiter. Ich mochte Deinen ersten Königsmacher-Teil unglaublich gerne. Ich denke immer mal wieder dran (und bin übrigens immer noch der Meinung, dass er großes Verlagspotential hat )

            #7
            Aaaah, warum tust du uns das an?

            Aber ehrlich gesagt stell ich mich jetzt mal gegen die bisherige Mehrheit und sage Stil. Im Sinne von "Lesbarkeit". Der Inhalt kann noch so großartig sein, wenn ich über den ersten Paragraphen nicht hinaus komme, bringt der auch nichts.
            Letztendlich ist Schreiben ja ein Handwerk, und wenn der handgemacht Stuhl voller Spreißel ist, kann er noch so schön aussehen, ich setz mich trotzdem nicht drauf. Auf einen unkreativen aber funktionalen Stuhl setz ich mich hingegen auch.

            JEDOCH achte ich persönlich eher auf Inhalt bei meiner eigenen Schreiberei. Den Stil kann man auch ganz zum Schluss polieren.

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            • Ena
              Ena kommentierte
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              Hm...gibt es da einen richtigen Unterschied? Handwerk überspannt ja quasi Inhalt und Stil, das Gesamtpaket - die eigentliche Wortwahl, Satzlänge, Verständlichkeit gehört für mich alles zum Stil, unabhängig davon, ob es letztendlich ein simpler oder ein poetischer ist. Als 11 Jährige hatte ich auch einen Stil, der war nur nicht durchdacht, erst recht nicht gut, und kaum lesbar.

              Also, Handwerk ist für mich einfach ein Überbegriff für all die Dinge, die einen fertigen Text ausmachen. Inhalt sind für mich Plot u.Co. Und Stil ist für mich das tatsächliche Wort auf dem Papier.

            • Victoria
              Victoria kommentierte
              Kommentar bearbeiten
              Ich mache zumindest einen Unterschied daraus. Der Inhalt ist das "Was", das Handwerk ist das "Wie" und Stil ist der persönliche Touch.
              Plotting ist ein Teil vom Handwerk. Ohne Plot wäre der Inhalt nur eine Ansammlung von Geschenissen.

              Dass Stil zu den Wörtern auf dem Papiert gehört, sehe ich auch so.Vielleicht liegt es an meiner Arbeit, dass ich sage: "Das ist dein Stil, persönlich mag ich es anders, aber wenn du es so möchtest, unterstütze ich dich dabei, es auf diese Weise umzusetzen." Oder: "Aus XY Gründen, kommt dein Stil nicht rüber. Der Leser stolpert/stutzt/ist irritiert. Deinen Stil müssen wir handwerklich anders umsetzen."

              Natürlich gibt ist es nicht immer klar zu trennen und es gibt auch Schnittmengen.

            • Milch
              Milch kommentierte
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              Stil ist für mich das Wie. Wie ist es gestaltet?
              Inhalt ist das Was.
              Manchmal kann man das Was und Wie nicht trennen.

            #8
            Na ja, wenn ich mich schon um den Stil kümmern kann muss Inhaltlich ja schon was da sein. Ergo ist der Inhalt die Basis jeder Geschichte. Eine Geschichte nur aus Stil geht irgendwie schlecht. Aktuell ist es mir aber wichtiger erstmal die Basis zu haben als zu überarbeiten.
            Nein das war ich nicht.
            Ach so, das!
            Ja, das war ich.

            Kontakt: administrator@wortkompass.de

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            • Kris
              Kris kommentierte
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              Ein Stil ohne Inhalt.... da wird wirklich keine Geschichte draus. Hoechstens eine politische Rede.

            #9
            Ich will beides, ich will keine Kompromisse machen, nichts ist wichtiger, bestenfalls geht beides Hand in Hand. Man sollte Stil nicht allein auf einzelne Formulierungen beschränken, ein gut formulierter Satz ist an sich kein Stil. Wenn ich eine Geschichte in der Ich-Form erzähle, ist das eine stilistische Entscheidung. Wenn ich eine Geschichte mit Dialogen erzähle, ist es eine stilistische Entscheidung. Wenn ich eine Geschichte mit vielen Wortneuschöpfungen erzähle, ist es eine stilistische Entscheidung.

            Man kann aus einer stilistischen Entscheidung auch eine Geschichte entwickeln, natürlich geht es dann nicht um einen Satz, sondern um die Art, wie man eine Geschichte gestaltet.

            Von einem ersten Entwurf sollte man keine Perfektion erwarten, das betrifft den Inhalt, als auch den Stil.

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            • Victoria
              Victoria kommentierte
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              Alle wollen beides. Die Frage war aber, was du wählen würdest, wenn beides zusammen nicht ginge.

            • Milch
              Milch kommentierte
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              Nichts davon, weil beides dazu gehört. Es muss ja nicht alles zur Perfektion getrieben sein. Ich wünsche mir auch eine gewisse Gestaltung, Spannung ist nicht alles.

            #10
            Inhalt!

            Wenn der Inhalt schlecht ist, kann auch ein schöner Stil daran nichts ändern.

            Kommentar


              #11
              Alle sagen'se Inhalt. Schon allein deswegen will ich unbedingt Stil sagen. Mach ich auch! Bei mir muss der Stil passen. Klar plotte ich und denke mir inhaltliche Sachen aus, aber wenn die Formulierungen nicht passen, krieg ich die Krise. Dann komm ich genau so wenig weiter, als wenn der Inhalt nicht will. Ich will bestimmte Bilder beim Leser erzeugen (oder mich wenigstens selbst daran ergötzen *g*) und das kann ich nicht, wenn ich meinen Inhalt nicht in die Form gieße, in der ich ihn haben will. So!
              Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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              • SaKi
                SaKi kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Milch Sound und Klang ... also die Formulierungen?

              • Ankh
                Ankh kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                SaKi Bin nicht Milch, aber unter Klang verstehe ich tatsächlich mehr, wie den Rhythmus eines Textes, die Erzählerstimme, die Stimmung etc.

              • Milch
                Milch kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Das geht in die Richtung von Ankh.

              #12
              Inhalt

              Ich habe schon Geschichten gelesen, die handwerklich und stilistisch nicht so der Bringer waren, die mich aber inhaltlich so gefesselt haben, dass ich das Buch beendet habe. Anders herum kann ich mich nicht erinnern, dass ich mich ein Geschichte alleine durch ihren Stil überzeugen konnte.
              »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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              • Dodo
                Dodo kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich sag nur, dass diese _Erfahrungsberichte_ nicht unter literarischer Zielsetzung geschrieben werden. Das ganze "Genre" hat nur einen menschlichen Zweck, und der Inhalt ist das, was für die Zielgruppe zählt. Literarische Maßstäbe sind dort nicht das Thema.
                Glücklicherweise DARF man (fast) alles veröffentlichen. Dagegen MUSS man es nicht lesen.

                Wenn jemand eine _Fiktion, sprich Roman o. ä._ aus dem Thema Krebs machen möchte (egal, ob rein fiktiv oder pseudobiographisch), dann nur los. Da bin ich Deiner Meinung, auch dahingehend, dass der Autor sein Handwerk beherrschen und das Werk sich an literarischen Maßstäben messen lassen muss, je stilsicherer, desto besser.

                Frage war aber, worauf man sich dann konzentrieren soll. Bei einem Erfahrungsbericht mit der Zielsetzung, eben diese an eine interessierte Zielgruppe zu vermitteln, dann zählt wohl eher der Inhalt als die Verpackung. Beim Roman - nun, das war die Frage von Victoria, in der Entweder-oder-Variante.

              • Milch
                Milch kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich glaube, da zählt auch der Stil, denn im Krebsbereich gibt es viele Bücher, da kann man sich gern das Beste aussuchen.

              • Dodo
                Dodo kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Ich glaube, bei den Erfahrungsberichten sucht man als betroffener Leser nach der Krankheit aus. Ein Patient mit Lungenkarzinom hat nichts von der Chemotherapiegeschichte einer Hodgkin-Patientin. "Krebs" ist kein Bereich, sondern ein Sammelbegriff für unterschiedliche Krankheiten, so unterschiedlich wie Bronchitis und Nierenversagen. Ich lese auch keinen unterhaltsamen Reiseführer über Japan, wenn ich mich für eine Winterwanderung nach Grönland einstimmen muss.

                Bei Romanen seh ich das auch wie Du.

              #13
              Also, ich will natürlich wie wahrscheinlich alle hier "Beides!" schreien, weil eine Antwort auf diese Frage eigentlich unmöglich ist.
              Mein erster Impuls, wenn ich mich aber wirklich, wirklich entscheiden müsste, wäre Stil. Ich kann über inhaltliche Schwächen hinwegsehen, wenn der Stil mich überzeugt und dafür sorgt, dass das Lesen mir Freude bereitet. Dagegen kann eine Geschichte inhaltlich noch so gut sein, wenn der Stil mich nicht überzeugt, macht das Lesen einfach keinen Spaß. Mir fällt da meine Schullektüre ein: Effi Briest. Ich finde dieses Werk inhaltlich spannend - da mögen manche mir sicher auch widersprechen, aber ich persönlich habe mich dafür interessiert. Durch den Stil war es für mich ber so unlesbar, dass ich, als ich die Deutschklausur dazu geschrieben hab, erst 50 Seiten durch hatte und mich erst zum Schulabschluss dazu gezwungen hab, mir das ganze Ding durchzulesen.
              Auch beim Schreiben macht es mir Spaß, alltägliche Dinge durch meinen Stil lustig oder interessant zu machen.
              Allerdings muss ich Milch hierbei zustimmen:
              Manchmal kann man das Was und Wie nicht trennen.
              Es ist eben nicht nur der Klang oder Satzbau, der einen Text interessant macht, sondern der Stil bestimmt den Inhalt zum Teil mit. Wenn ich mich beispielsweise für eine Metapher entscheide, dann entscheide ich mich auch für die inhaltlichen Bedeutungsebenen, die diese Metapher mit sich bringt, nicht nur für den schönen oder interessanten Klang. Und auch bei Effi Briest könnte man argumentieren, dass es nicht nur der trockene Stil war, der mich fertiggemacht hat, sondern auch der extreme Fokus darauf, wie ein Haus aussieht, das mich kein Bisschen interessiert. Das wäre ja auch eher ein inhaltlicher Aspekt.
              Und ich kann trotzdem auch nicht jeden Inhalt akzeptieren, nur weil der Stil gut ist - beispielsweise, wenn er diskriminierendes oder gewaltverherrlichendes Gedankengut vermittelt. Dann ist es mir der Stil auch ziemlich egal, sowas gehört für mich in die Tonne. Aber ich denke mal, das ist eh selbstverständlich.
              There are many ways to make music.

              Kommentar


              • Lia Roger
                Lia Roger kommentierte
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                Victoria Also mir fällt das tatsächlich schwer. Inhalt bzw das Was wären für mich zum Beispiel die einzelnen Zutaten, Stil bzw das Wie was man damit macht. Und das Endprodukt ... ist ja irgendwie beides. Mir fällt's da echt schwer das genau zu trennen - aber das ist ja zum Glück außerhalb von solchen theoretischen Entwicklungen nicht nötig, jeder vernünftige Autor achtet ja auch auf beides. ^^

              • Victoria
                Victoria kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Dann ist deine Definition von Stil meine Definition von Handwerk.
                Stil ist, ob man das Ei mit einer oder beiden Händen aufschlägt. ^^

              • Lia Roger
                Lia Roger kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Victoria Da hast du wohl recht. ^^' Stil und Handwerk könnte ich auch gar nicht genau unterscheiden ... allerdings hab ich für die Beantwortung dieser Frage auch das Schreiben einfach nur in zwei Aspekte geteilt - eben das Was und Wie, wie in Milchs Kommentar - weil mir das eher wie der zentrale Punkt der Frage erschien. Hab ich dann vielleicht einfach anders verstanden. Da hab ich Handwerk und Stil zu einem zusammengefasst. Also, nicht bewusst, ich wusste vorher auch nicht, dass das zwei unterschiedliche Dinge sind, aber das kommt am nächsten an das heran, was ich als Definition im Kopf hatte, als ich meinen Post geschrieben hab.
                Zumindest für mich persönlich sind Was und Wie - egal, wie man sie nun benennt oder weiter aufteilt - trotzdem nicht immer eindeutig trennbar, weil sie sich gegenseitig eben doch beeinflussen. Wodurch die Trennung in meiner Antwort und meine Entscheidung eh etwas, äh ... I guess künstlich ist.

              #14
              Mir ist der Stil wichtiger. Sowohl als Produzent als auch als Konsument.
              Überspitzt ausgedrückt ist der Inhalt ja die sachliche Information. In einem Roman vielleicht: was passiert wann, wie warum, wem? Oder eine Beschreibung von irgendwas. Berührt mich alles überhaupt nicht (in den meisten Fällen). Fakten - ob real oder ausgedacht - sind mir sowas von schnuppe. Eine Geschichte wird für mich erst durch die Art und Weise wie sie erzählt wird interessant.
              Ich meine, warum erzählt man sich überhaupt Geschichten? Man könnte die wichtigsten Fakten ja auch übersichtlich in Stichworten aneinander reihen. Auch das Geschichte erzählen an sich ist doch schon ne Stilfrage. Ok, vielleicht übertreib ich jetzt. Aber für mich macht der Stil eine Geschichte aus. Es gibt bestimmte Autoren, Kolumnisten, Comedians, von denen könnte ich mir Geschichten zu beliebigem Inhalt anhören und mich jedesmal köstlich amüsieren. Allein aufgrund des Blickwinkels, von dem aus sie sich einem Inhalt nähern und der Art und Weise, wie sie ihre Ansicht dazu verpacken.

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                #15
                Zitat von Ena Beitrag anzeigen
                Aaaah, warum tust du uns das an?

                Aber ehrlich gesagt stell ich mich jetzt mal gegen die bisherige Mehrheit und sage Stil. Im Sinne von "Lesbarkeit". Der Inhalt kann noch so großartig sein, wenn ich über den ersten Paragraphen nicht hinaus komme, bringt der auch nichts.
                Letztendlich ist Schreiben ja ein Handwerk, und wenn der handgemacht Stuhl voller Spreißel ist, kann er noch so schön aussehen, ich setz mich trotzdem nicht drauf. Auf einen unkreativen aber funktionalen Stuhl setz ich mich hingegen auch.

                JEDOCH achte ich persönlich eher auf Inhalt bei meiner eigenen Schreiberei. Den Stil kann man auch ganz zum Schluss polieren.
                So läuft das bei mir auch. Ich schreibe immer erstmal die Geschichte runter. Dabei geht es nur um den Inhalt. Beim Überarbeiten bekommt sie dann den Feinschliff, dann rückt der Stil in den Vordergrund. Aber ich finde den Stil einen Tick wichtiger, einfach weil er der Geschichte den eigenen, persönlichen Touch verleiht.

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