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Mittwochsfrage #143: Happy End?

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    Mittwochsfrage #143: Happy End?

    Ich schon wieder.

    Meine heutige Mittwochsfrage zielt auf das Ende Eurer Geschichten ab. Wenn ich mir meine drei Projekte anschaue endet keins "geschlossen" oder gar mir Happy End. Mit Geschlossen meine ich, dass alle Fragen, die aufgeworfen wurden, komplett für den Leser geklärt sind - natürlich gibt es Anhaltspunkte. Ich lasse gern Raum für eigene Gedanken und Spekulationen. Ich will nicht alles vorgeben, denn mein Hirn denkt ja nur in meinen Bahnen und will nicht Lösungen vorkäuen. Außerdem lehne ich Happy Ende für mich, mein Genre (ja, ich denke es ist Genre abhängig), kategorisch ab! Nä, will ich nicht. Wieso? Weil das Leben auch kein Happy End hat ... wobei das wiederum Ansichtssache ist ... bzw. das Leben wird nie Problemlos sein. Genauso handhabe ich es mit meinen Ideen und im Endeffekt auch mit meinen Geschichten. Es gibt nur die Wahl des, für den Protas, kleineren Übel.




    Wie handhabt Ihr das Ende Eurer Geschichten? Alle Fragen aufgelöst/geklärt? Gibt es gar ein Happy End? Wieso?
    Oder ... ?
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Wenn ich jetzt mal nur die größeren Projekte beleuchte, gibt es bei mir auch selten Happy Ends. Wahrscheinlich aus ähnlichen Gründen, wie bei dir, weltatlas . Es passt nicht zum Genre und wäre einfach nicht realistisch. Die große Frage ist doch eigentlich: Was passiert nach den unzähligen Happy Ends? (Wie im Märchen? Glücklich bis ans Ende ihrer Tage? Wohl kaum.) Viele knüpfen ja genau dort an, um Fortsetzungen zu schreiben.
    Die großen Fragen meines jeweiligen Plots werden schon beantwortet, aber eben nicht sämtliche Fragen. (auch, wie im wahren Leben) Bei meinen Kurzgeschichten bleibt da schon eher einiges offen. Kurzgeschichten eben ...
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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      #3
      "Happy" wie "alles hier ist super" ist nicht mein Ding. Erstens bin ich da ein bisschen sadistisch und steh auf tragische oder bittersüße Enden. Zweitens ist Glück eh immer nur eine Momentaufnahme. Klar kann ich eine Geschichte in dem Moment abblenden, in dem wirklich alle Probleme des Protas für den Moment gelöst sind, aber das finde ich unrealistisch und auch irgendwie flach. Es vermittelt das Gefühl, dass alles Erstrebenswerte im Verlauf einer Geschichte gleichzeitig erreichbar ist, und dann hinterlässt es einen langweiligen Prota ohne weitere Ziele.

      Ich mag Geschichten, die dazu anregen, nach der letzten Seite weiterzudenken, die das Gefühl erzeugen, dass das Leben des Protas nicht nur aus diesen kleinen Stückchen Weg besteht, das ich verfolgt habe. Und das geht am besten, indem Fragen offen bleiben und man weiter für den Prota hofft, dass er eines Tages auch noch XY bekommt, auch wenn er's in der Geschichte selbst nicht erreicht hat.

      Ungeklärte Fragen/ Stränge bieten zudem die Möglichkeit einer Fortsetzung Auch wenn ich die Fäden abschließe, die den Kern der Geschichte bilden, bleibt da immer noch genug, was sich wieder augreifen lässt. Beziehungen (romantischer oder anderer Natur) zu Nebenfiguren zum Beispiel sind ja nichts, was ewig im selben Status verharren wird. Da muss nicht einmal ein Konflikt sein, es reicht das Potenzial eines zukünftigen Konflikts. Oder ich werfe ganz zum Schluss ganz neue Fragen auf und beginne neue Fäden zu weben, die ein andermal weitergesponnen werden sollen …
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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      • Lia Roger
        Lia Roger kommentierte
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        Haha, du hast in wenigen Worten geschrieben was ich sagen wollte - und das deutlich besser und deutlicher auf den Punkt gebracht.

      #4
      Hm, also zu den meisten meiner Geschichten passt kein Friede-Freude-Eierkuchen-Happy End. Das Leben der Figuren endet ja nicht mit dem Ende der Geschichte, und sie haben auch nicht auf magische Weise alle ihre Probleme auf einmal überwunden und sind ab jetzt glücklich bis an ihr Lebensende. Manche haben so viele Probleme, dass die gar nicht alle in der vergleichsweise kurzen Zeit, die die Geschichte abdeckt, gelöst werdenk können. "Alles ist gut"-Enden mag ich deshalb auch nicht.
      Genauso wenig mag ich aber auch traurige, alles beendende Enden, bei denen es so aussieht, als könnte nichts mehr besser werden, oder gar Geschichten, die mit dem Tod eines wichtigen Charakters enden. Das ist dann ein Bisschen so, als würd der Autor oder die Geschichte sagen: "Ätschibätsch, ich hau nochmal richtig zu und mehr gibt's nicht, auch in deinem Kopf nicht!" (hatten wir ja schon mal in den Kommentaren unter einer Freitgsinfusion als Thema )
      Ich bin schon so harmoniesüchtig, dass ich ein hoffnungsvolles Ende einem zu traurigen vorziehe. Ein Ende, das verspricht, dass die Charaktere weiterleben, weiter an sich arbeiten, weitere Hürden und Konflikte überwinden müssen (weil das zum Leben dazugehört) aber sich auch weiter entwickeln und Fortschritte machen können. Die wichtigsten Konflikte, die die Geschichte ausmachen, sind dann schon geklärt oder es gibt deutliche Hinweise, wie sie in der nächsten Zeit geklärt werden. Ich muss mir da ein Beispiel überlegen, das in meiner Geschichte nicht vorkommt und somit kein Spoiler wär ... wenn ich als Hauptcharaktere zum Beispiel ein dauerstreitendes dysfunktionales Paar mit so einigen persönlcihen Problemen hätte, das außerdem einen fiesen Bösewicht besiegen muss, dann würde meine Geschichte wahrscheinlich damit enden, dass sie den Bösewicht besiegt haben und sie außerdem beschließen, endlich mal richtig miteinander zu reden, evtl eine Paartherapie zu machen und zu schauen, ob sie ihre Beziehung wieder gesünder machen können oder es besser für sie beide wäre, sich zu trennen. Oder aber - das wäre noch wahrscheinlicher - sie beschließen dass es das beste wäre sich zu trennen und erstmal an ihren eigenen Problemen zu arbeiten und sagen sich, dass sie's vielleicht noch einmal versuchen können, wenn es ihnen beiden besser geht. Also kein Kitsch-Happy End mit Kuss bei Sonnenuntergang, keine plötzlich glückliche, gesunde, problemlose Beziehung, aber ein paar Hoffnungsschimmer, dass sie da noch hinkommen könnten. Das wäre dann etwas, was entweder ich schreiben könnte, falls mich die Muse küsst oder ich ihnen noch eine Fortsetzung schreiben will - ich dichte die Geschichten meiner Charaktere eigentlich immer weiter - oder etwas, was ich offen und der Fantasie der Leser überlassen könnte. Und das Ende hätte (finde ich persönlich) eine positive Note, weil die Charakterentwicklung der beiden dazu geführt hätte, dass sie mehr reflektieren und bessere Entscheidungen treffen und das Potential bestünde, dass sie irgendwann richtig glücklich werden.
      Solche halboffenen Enden sind mir am liebsten, weil sie einen nicht völlig erschüttern, nicht komplett unbefriedigend sind und einen auch nicht mit einem plötzlichen "All was well" verarschen, wenn bis vor ein paar Seiten eine Menge Dinge nicht in Ordnung waren. *hust* Und natürlich gefällt mir daran auch, dass es dabei immer ein Potential zum weiterschreiben gibt.
      There are many ways to make music.

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        #5
        Ich denke, es kommt auf die Geschichte an. Wenn es die ganze Zeit heißt, dass der krasse Krieg in dieser High Fantasy Welt total gefährlich ist und ganz viele Opfer fordern wird, aber alle wichtigen Charaktere überlegen, schwanger werden und heiraten und dann auch noch ein Happy End haben … das passt für mich nicht. Ich fühle mich dann hintergangen. Warum habe ich über 500 Seiten gelesen und mit diesen Charakteren gebangt, wenn sie doch eh alle überleben?

        Alle Charaktere abschlachten, nur weil ich es kann, täte ich auch nicht, wenn es nicht zur Grundstimmung des Buches passt. Manchmal scheinen das Autor*innen zu tun, um ihre Leserschaft zu schockieren. "Reingelegt, du Wicht! Dein Lieblingscharakter stirbt jetzt einfach so. Ha, das hast du nicht kommen sehen, nicht wahr?" *diabolisches Lachen*
        Ich genieße den Tod eines geliebten Charakters, wenn es zur Geschichte passt. Aber diese "Ich würge der Leserschaft einen rein und schockiere"-Mentalität, verstehe ich nicht.

        In der Regel ziehe ich ein ambivalentes oder hoffnungsvolles Ende, einem Happy End vor. Happy Ends in Büchern oder Filmen sind meistens wie Momentaufnahmen, als würden die Figuren für ein Foto posieren. Außerdem habe ich das Gefühl, dass man den Leser*innen und Zuschauer*innen zu viel vorgibt, wenn ein ganz klares Happy End präsentiert wird.
        Zuletzt geändert von ofinkandpaper; 27.11.2019, 14:42.

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          #6
          Ich bin eher der mega sentimentale Kerl. Happy End muss sein, sonst bin ich mit meinen Geschichten unzufrieden.
          Ich begleite meine Figuren für eine Weile, und diese Zeitspanne beende ich in der Regel mit einem Happy End.
          Happily ever after ist sowohl unrealistisch, langweilig, als auch nicht mehr im Rahmen der von mir erzählten Geschichte. Ich bin glücklich, wenn die Hauptfiguren trotz aller Widrigkeiten dem Tod (physisch, emotional oder sozial) entkommen und für den kurzen Moment des Show Downs glücklich sind, und eine eher positive Lebensperspektive vor sich haben.
          Ob Prince Charming sich dann doch als echter Chauvi herausstellt, sie fünf Minuten später unter den Bus gerät, etc. ist nicht mehr Teil der Geschichte und außerhalb meiner Einflussnahme. Irgendwie habe ich den Drang, dass meine Figuren am Ende der Geschichte zu "besseren" Menschen geworden sind.

          Bei näherem Überlegen bin ich mir auch nicht so ganz sicher, was genau unter einem Happy End verstanden wird.
          Für mich wäre "Casablanca" eine Geschichte mit einem Happy End. Rick hat zwar die Frau, die er über alles liebt, an einen anderen Mann verloren, aber er hat wieder Sinn und Lebendigkeit in seinem Leben gefunden, also einer Art des emotionalen und sozialen Tods entgangen. Vielleicht sogar dem physischen, wenn Capitain Louis sich nicht durch die Aussicht auf den "Beginn einer wunderbaren Freundschaft" auf Ricks Seite geschlagen hätte. Happy Ends mit einer bitteren, tragischen Note, sind einfach die Besten. Ich wünschte, ich könnte so was.
          I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

          Douglas Adams

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            #7
            Ich gebe es zu, ich mag Happy Ends
            Das reale Leben ist oft schon unhappy genug, da möchte ich in es meiner Geschichte am Ende schon gerne glücklich haben (ist ja auch eine Lovestory, da passt es schon).

            Natürlich haben auch Geschichten ohne Happy End ihren Platz und ihre Berechtigung, aber die muss ja nicht ich schreiben
            Ich arbeite dran ...

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              #8
              Mal so, mal so. Es ist ja nicht so, dass ich am Anfang der Geschichte weiß, wie sie denn enden wird... ansonsten wären es wohl immer "Bad Ends".
              Obwohl ich die Friede-Freude-Eierkuchen Enden, die wirklich auf alles ist gut, nichts kann mehr geschehen, das Leben ist ja sooooo wunderschön, nicht ausstehen kann, da für mich persönlich vollkommen unrealistisch. Diese Enden suggerieren dem Leser, dass es für immer so glücklich weiter geht. Wenn ich so etwas lese, denke ich: Und? Was ist in ein paar Jahren? Ist es dann immer noch so toll? Das liegt wahrscheinlich auch daran, dass ich eher der pesimistische Typ im Allgemeinen bin. Auch sind solche Enden bei mir ziemlich schnell wieder vergessen. Wenn natürlich eine starke Charakterentwicklung in dem Buch statt gefunden hat, ist das in den meisten Fällen passend.

              Wenn bei meinen Geschichten schon ein "Happy End" vorkommt, dann ist es eher so, dass die Figuren positiv in die Zukunft blicken. Die dunklen Wolken sind nicht ganz verschwunden, aber sie können über diesen stehen und sie bekämpfen.
              Auch mag ich es, wenn ein paar Fragen offen bleiben und der Leser selbst sich Gedankenn über den weiteren Verlauf ausdenken kann. Allerdings wichtige Punkte mag ich schon geklärt haben, denn es gibt nichts unzufriedenstellenderes als ein Buch zu Ende zu lesen und das Gefühl zu haben, dass das gar nicht das Ende sein kann, da ja gar nichts aufgeklärt ist. Obwohl noch beschissenere Enden sind wohl die, wo man sich fragt, warum man das Buch überhaupt gelesen hat, wenn es doch so lahm endet.
              Ich mag aber auch "Bad Ends", gerne auch dramatisch. Da kommt wohl meine sadistische Ader durch, dass ich meine Figuren gern mal leiden lasse. Warum sollte das am Ende aufhören? Wenn sie das nicht gewollt hätten, hätten sie sich einen anderen Schreiberling suchen sollen.

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                #9
                Ich liebe Happy Ends. Wenn ich ein Buch lese, erwarte ich, dass das Kernproblem am Ende gelöst ist. Die kleinen Probleme drumherum dürfen zum Teil gerne weiter bestehen. Innerhalb eines Romans kann man eben schwer die Probleme der gesamten Welt lösen. Es darf auch angedeutet werden, dass diese kleinen Probleme irgendwann Ausmaße erreichen könnten, sodass ich gerne ein Buch darüber lesen will, wie diese dann gelöst werden.

                Beim Schreiben entdeckte ich jedoch schon letztes Jahr meine Schwäche für Enden, die eben nicht so happy ausgehen oder sogar offen bleiben, damit man sich selbst überlegen kann, wie es enden soll. Tatsächlich sind das die Enden, die mich sogar nach Jahren noch zum Nachdenken anregen. Ich denke da an unsere Leserunde zu "Cyberempathy". Das Ende wird mich auf ewig verfolgen. Ich hasse Enrico dafür und liebe ihn zugleich, weil gerade dieses offene Ende einen erneuten Kampf oder auch die endgültige Niederlage ermöglicht. Genau das macht eine gute Geschichte aus.

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                  #10
                  Es kommt darauf an. Ich finde zwar, dass man nicht alle Fragen lösen sollte. Aber ich bin durchaus für ein Happy end sehr zu haben, wenn die Zeit davor sehr dramatisch war, dann ist mir egal, ob das realistisch ist.

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                    #11
                    Ich halte weder Happy noch Bad Ends für gehaltvoller, wahrer oder tiefsinniger.
                    Es mag Genregewohnheiten geben, aber ich würde immer auf die einzelne Geschichte schauen. Manche Storys vertragen kein Happy End. "Breaking Bad" zum Beispiel, da hatte ich die ganze Zeit die Befürchtung, das Bad End würde meine Erwartungen enttäuschen, aber die Macher haben es großartig hinbekommen. Will sagen: ein schlechtes Bad End (um des Bad Ends willen) ist genauso übel wie ein schlechtes Happy End.


                    Ein Plädoyer für gute 💐 Happy Endings (weil auch ich ein sentimentaler Mensch bin, der grundsätzlich von Geschichten aufgebaut und nicht demontiert werden will):

                    Gibt es keinen Menschen, der am Ende seines Lebens eine positive Bilanz zieht? Das wäre in der Tat traurig. Meine Figuren sollen es besser haben. Weil sie es verdienen, natürlich.
                    Ein gutes Happy End lässt in meinen Augen genügend Fragen offen, Konflikte schwelen, weil Dinge eben nicht einfach enden.
                    Ein gutes Happy End deutet an, dass sich - im Falle eines klassischen LiRo - die Figuren aufeinander einlassen und bereit sind, Probleme beziehungsoptimistisch anzugehen und nicht gleich heulend, wütend, zerbrochen auseinander zu gehen, weil derdie andere die Zahnpastatube offenlässt, sich mal kurzfristig verguckt (ohne gleich notwendigerweise eine fette Affäre zu beginnen), Fahrerflucht begeht, KGB-Agent ist oder Textmarker in Büchern verwendet. Oder gar vor dem Umblättern den Finger anschleckt.
                    Ein gutes Happy End hinterlässt reifere Figuren als zu Beginn der Geschichte. Reife kann auf dem Weg zum Happy End durch allerlei fürchterliche Schicksalschläge erreicht werden, das mag dem HE noch einen bitteren Beigeschmack schenken.
                    Ein gutes Happy End schafft lebensfähige Figuren, die den Irrungen und Wirrungen des Lebens spürbar auch nach dem Wort "Ende" mit erhobenem Haupt begegnen und die neugierig und optimistisch ihren Kopf nach vorne recken.
                    Kann das ein Bad End auch?

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                    • Dodo
                      Dodo kommentierte
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                      Ankh Deswegen meine Erläuterung, was ich unter einem guten Happy End verstehe. Der Optimismus ist dabei integraler Bestandteil.
                      Und weiterschwelende Konflikte halte ich für realistisch, nicht unbedingt tragisch.
                      Zu viel Tragik ist wie grelles Glück unrealistisch. Ich persönlich würde einem tragischen Ende einen Lichtblick, den Schimmer einer Hoffnung, welcher Art auch immer, oder eine positive Bilanz unterjubeln.

                      Ein Disney-Ende ist oft nur Schluss der erzählten Story zu einem hyperglücklichen Moment. Halte ich für legitim, wenn auch imA nicht für den Prototyp eines richtig guten Happy Ends. Da spielt die Zielgruppe sicher eine Rolle.
                      Wie Du sagst: Reife kann bedeuten, dass man mit weniger als der vollständigen Erfüllung aller seiner Wünsche glücklich wird. Jedenfalls zu dem Zeitpunkt, an dem "ENDE" getippt wird.
                      Die Trennung von Beteiligten einer toxischen Beziehung wäre für mich ebenfalls mögliche Grundlage eines Happy Ends.

                    • Milch
                      Milch kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Happy end bedeutet ja auch, dass die Figur ihr Ziel erreicht hat.

                    • Dodo
                      Dodo kommentierte
                      Kommentar bearbeiten
                      Milch Genau - und es heißt nicht, dass die Figur keine neuen Ziele mehr haben kann oder nie wieder Probleme haben wird - aber dafür gerüstet ist.
                      Ein gutes Happy End (wie ich es verstehe) deutet genau das an.

                    #12
                    Kommt natürlich drauf an, was zur Geschichte passt.

                    Grundsätzlich habe ich (nur noch) so eine leichte Tendenz zu einem Bad End, das sah früher durchaus anders aus: je schlechter desto besser Wenn es die Figuren nochmal so richtig beutelt am Schluss, habe ich mich gefreut wie ein Keks. Das erste Mal, als ich mir wirklich beim Lesen schon fast schmerzlich ein Happy End für das Liebespaar gewünscht habe, hat mich dann sogar selbst überrascht.

                    Seit ich mich mehr mit dem Schreiben beschäftige (und nicht nur einfach schreibe), komme ich zu dem Schluss, dass ein Ende vor allem eindrucksvoll sein muss, egal, in welche Richtung es geht. Wenn es passt, kann es gerne so gut oder so schlecht für die Figuren ausgehen, wie's nur irgend möglich ist. Ein offenes Ende bis hin zu einem Cliffhanger bei einem Einzelband: nehme ich auch sehr gerne - wenn's passt.

                    Also, ich bin da durchaus für alles offen, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben

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                      #13
                      Ich schließe mich Amilyn an: es muss zur Geschichte passen. Allerdings bin ich weder Fan von einem 100%-Happy End noch von einem 100%-Bad End. Die meisten guten Enden sind irgendwo dazwischen, da ein bisschen "Bad" das "Happy" stärker machen kann und umgedreht. Und es muss natürlich gut gemacht sein.

                      Ich habe vor ein paar Monaten ein Buch gelesen, da hat sich die Protagonistin am Ende geopfert, um eine andere Person zu retten. Zur Geschichte hat das eigentlich wunderbar gepasst und es war auch ein zu erwartetendes Ende, aber leider war die Umsetzung echt ... mies. Ich war echt frustriert. Aber ich glaube, dass ein Bad End schwieriger zu schreiben, wenn es trotzdem ein zufriedenes Gefühl nach Beenden des Buchs hinterlassen soll.

                      Ansonsten mag ich lieber Enden, die vieles nur andeuten als alles genau erklären. Das letzte Harry Potter-Kapitel ist da für mich das beste Beispiel Ohne das, wäre das Buch meiner Meinung nach so viel besser gewesen. Oder die X Enden der Herr der Ringe-Filme (ich weiß gar nicht mehr genau, wie es im Buch war).

                      Als Autorin habe ich da übrigens ein lustiges Erlebnis bei Blutgesang. Ich weiß nicht, wie oft ich das letzte Kapitel überarbeitet habe. Es hat sich immer falsch angefühlt, wollte nicht so wie ich wollte, es war ein Kampf. Relativ spät im Schreibprozess kam mir die Idee, die Hälfte des letzten Kapitels zu streichen und ein bisschen früher aufzuhören - und plötzlich hat es gepasst. Das Ausschreiben von dem, was vermutlich passieren wird, hätte das Ende irgendwie kaputt gemacht. Das ist vermutlich wie der Tipp, dass man mal testweise den ersten Absatz seiner Geschichte löschen und schauen soll, ob es dadurch besser wird
                      »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                        #14
                        In der Regel schreibe ich meine Geschichten so, dass die Hauptfigur ihr Ziel erreicht oder eine positive Entwicklung durchmacht und dies dann das Ende dieses Abschnitts ihres Lebens/dieser speziellen Geschichte ist.
                        Sind dann alle Fragen geklärt? Bestimmt nicht. Sind dann alle glücklich bis an ihr Lebensende? Das gibt's doch gar nicht. Ist die Geschichte überhaupt gut ausgegangen? Vermutlich eine Frage des Blindwinkels.

                        Ich denke, es ist wichtig dem Leser eine Art Abschluss zu geben, womit er das Buch zur Seite legen kann. Meistens ist das etwas Positives, etwas Zufriedenstellendes worauf der Plot hinarbeitet, aber ich denke nicht, dass das sein muss. Kommt eben darauf an, was die Crux der Geschichte ist.
                        Aber Ende unter eine Geschichte zu schreiben, die ihren Plot nicht beendet hat oder die ihr zentrales Thema nicht abgehandelt hat, finde ich keinen guten Stil. Wenn der Leser die Geschichte durchgelesen hat, soll er am Ende mit einem Gefühl den Text verlassen wie "so kann man die Sache stehen lassen." Das heißt nicht, dass nicht noch Neugierde im Leser sein kann oder die Lust auf mehr, aber das einfach diese eine Geschichte sinnhaft an dieser Stelle aufhört.
                        Ob das Ende ein glückliches oder ein tragisches ist, hängt vom Inhalt der Geschichte ab.

                        Ist der Text mehr eine Vignette bzw ein Ausschnitt von etwas, der nicht versucht eine Frage zu beantworten oder mit einer Handlung Schritt zu halten, dann sieht die Sachlage anders aus. Quasi als ein Schnappschuss von etwas, ist es legitim alles offen zu lassen.
                        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                        • Peter
                          Peter kommentierte
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                          Genau so isses.
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