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Mittwochsfrage #142: Masse!

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    Mittwochsfrage #142: Masse!

    Der aktuelle NaNoWriMo brachte mich dazu mal über meine Schreibweise zu sinnieren. Dabei fiel mir auf, dass ich wirklich besser beim Schneckenrennen, rein von der produzierten Wortanzahl, aufgehoben bin. Selbst wenn ich mir vornehme: Jetzt aber! Schreib einfach! ... etc. schaffe ich am Tag nicht mehr als 1000 Wörter und selbst bei diesen stelle ich fest, dass es mir in den Fingern juckt sie eher zu überarbeiten, als da noch etliche dranzuhauen, um mein Tagesziel zu erreichen. Macht mir auch keinen Spaß, wenn ich ehrlich bin.
    Aber: Es gibt ja einige User im Forum, die das Ziel nicht nur erreichen, sondern auch überbieten. Wie geht das? Abgesehen vom Schreiben selbst. Plottet ihr davor alles exakt durch, so dass ihr nur noch tippt? Habt Ihr keine anderen Hobbys/Arbeit usw. ? Geht ihr ins Kloster für die Zeit, um alle Ablenkungen zu meiden?
    Ich finde es persönlich beeindruckend, so viel zu produzieren.
    An die, die generell das NaNo-Ziel nicht erreichen und es vielleicht auch nicht möchten: Wieso nehmt Ihr Euch aus diesem Wettkampf raus? Welche Gründe sprechen für Euch gegen den NaNo?

    computer-1869236_1280.jpg

    Meine persönlichen Gründe gegen den NaNo:
    - Das Resultat entspricht nicht meinen Erwartungen an mich selbst. Auch wenn es nur Rohfassungen sind. Masse ungleich Klasse.
    - Ich habe einen Vollzeitjob, Uni, Familie und noch andere Hobbys - Ergo: Keine Zeit.
    - Ich sehe oft, dass ich in diesem einen Monat mehr schreibe, dann aber in den nächsten wieder kaum etwas.
    Meine persönlichen Gründe für den NaNo:
    - Der Gemeinschaftssinn beim schreiben.
    - Einfach durchziehen und das Projekt beenden, oder wenigstens ein Stückweit voran bringen.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    #2
    Ist es so erstrebenswert? Was kommt bei der Masse heraus? Da muss man gleich die Hälfte streichen. Schreiben ist Denkarbeit und die kostet Zeit, gerade wenn man nicht allein auf Klischees zurückgreifen will. Bestimmte Sachen kostet mehr Zeit, zum Beispiel lustig schreiben, das geht nur schneckenhaft. Ich mache bei Nano nicht teil.

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    • Milch
      Milch kommentierte
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      Wenn man jeweils 10 Minuten über eine Metapher nachdenkt, schreibt man am Tag weniger. Nein, dafür braucht man wahrscheinlich keine Tage. Aber man schafft dann keine 1700 Wörter am Tag,

      Trotz aller Technik, sie sind nur die halbe Miete, braucht man auch Vorwissen, um etwas Kreatives zu schöpfen. Erst wenn man weiß, was heute schon alles möglich ist, kann man darüber hinausgehen.
      Als Mediziner werden dir medizinischen Metaphern leichter fallen, aber bei Bergbaumetaphern musst du dir das auch erst einmal aneignen, bevor du sie verwenden kannst.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Milch Da geb ich Dir recht; wobei ich nicht ausschließe, dass eine WHO-gesunde Allgemeinbildung möglicherweise ausreicht, um Metaphern zu finden, die dann auch jeder Leser nachvollziehen können könnte. Sprich: ich muss einfach wissen, wo ich nachsehen muss, um Bergbauwissen zur Metaphernverarbeitung zu fördern.

    • Milch
      Milch kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Ich finde, etwas Vorwissen ist schon gut, um Dinge einordnen zu können.

    #3
    Ich schaffe den NaNo nie. Vor allem nicht in der Art, wie er vorgesehen ist/war.
    Aber mir ist es wichtig, daran teilzunehmen, weil ich übers Jahr ziemlich viel zurückstecke, was meine eigenen Projekte angeht. Ich möchte. dass andere Leute vorankommen (und leider ist es so, dass ich wie die Servicehotline für Autorennotfälle bin). Im November kümmern sich die meisten Autor*innen um sich selbst, im November bin ich auch mal Autorin. Ich mag das sehr, auch wenn ich am Ende vielleicht mal 10.000–20.000 erreiche.

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    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Ich wurde gerade freundlich angemeckert: "Wie war das? Du bist im November Autorin?"

      Dumdidum.

    #4
    Ach, das mit der Masse ... schwieriges Thema. Man braucht sie. Man muss erstmal etwas auf dem Papier haben, damit man es überarbeiten kann. Daher hat jede Person, die sagt "ich hab gerade mein Manuskript fertiggestellt", meinen Respekt. Egal, ob das jetzt 15.000 oder 50.000 oder 100.000 Wörter sind. Wichtig ist, dass diese/r Autor/in das Ding durchgezogen hat. Wie viele Worte er/sie dabei erreicht hat, sagt nichts über die Qualität des Endresultats aus.

    Warum ich mich selbst immer mehr aus der NaNo-Szene zurückziehe ist, dass dort oft Manuskript mit Roman gleichgesetzt wird. Wie gesagt, ich finde es toll, wenn man sich gegenseitig feiert, weil man gerade einen Rohentwurf vollendet hat. Aber das ist noch kein Roman. Im Rahmen des NaNo begegnen einem immer wieder Leute, die einem erzählen, dass sie gerade ihren 5. Roman zu Ende geschrieben haben - und da denke ich mir immer, nein, hast Du nicht. Du hast gerade dein 5. Manuskript zu Ende geschrieben. Wie gesagt, das ist auch mega-toll, und mehr, als viele Leute je erreichen! Aber es ist kein Roman. Diese Unschärft stört mich zunehmend; ich kann gar nicht so genau sagen, warum.

    Ich merke, das Masse-Schreiben kommt bei mir vor allem dann, wenn ich mir richtig Zeit dafür freigeschaufelt habe. Wenn ich mir einen Tag zum Schreiben frei nehme, dann nehme ich ihn eigenlich zum Schlafen frei - denn das Schreiben passiert dann in der Nacht davor. Ich finde es total entspannend, wenn ich mich abends um 22.00 Uhr hinsetzen und bis 4.00 Uhr frenetisch schreiben kann. Was dabei rauskommt, das ist meist miserabel, aber es ist ein Grundstock für das Überarbeiten. Und Überarbeiten kann ich auch häppchenweise. Im Grunde genommen ist das meine Arbeitstechnik geworden: irgendwann zu einem bewusst gewählten Zeitpunkt viel schreiben, und überarbeiten wann immer ich es reinquetschen kann. Deshalb bin ich im Schneckenrennen so sporadisch und im NaNo nur dann gut aufgehoben, wenn ich zufällig im November Urlaub habe.
    Always avoid alliteration.

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    • Ankh
      Ankh kommentierte
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      Kunstmelodie Ich finde, man kann durchaus sagen "ich schreibe gerade an meinem Roman", genauso, wie man sagt "ich backe gerade einen Kuchen", wenn man gerade erst die Eier in die Schüssel kloppt. Aber es ist eben ein Unterschied für mich, ob man "fünf Romane geschrieben" hat (=veröfffentlicht oder zumindest fertig, um sie an Verlage/Agenturen zu schicken) oder "fünf Rohfassungen" (=liegen in der Schublade und warten auf Überarbeitung).

      Ich will hier auch niemandem diktieren, wann er sein Werk einen Roman nennen "darf". Aber es macht für mich schon einen erheblichen Unterschied, in welchem Zustand ein Manuskript ist, ob ich es spontan als Roman bezeichne.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Ich denke, wir alle wissen, dass wir hier im Forum bei unveröffentlichten Werken, wenn wir elliptisch "Roman" schreiben, "Romanmanuskript" meinen, und ich schätze, fast alle würden bei einer Verlags- oder Agenturbewerbung im Anschreiben von dem Manuskript und nicht vom Roman sprechen (schreiben).
      Es schreibt hier ja auch keiner an Kurzgeschichtenmanuskripten, sondern an Kurzgeschichten.

    • Alys II.
      Alys II. kommentierte
      Kommentar bearbeiten
      Earu Ankh Kunstmelodie Dodo Genau, wie ihr alle es sagt. Ein Roman ist für mich das fertige Produkt, nicht das noch zu überarbeitende Ding, das in einer Schublade schlummert. Ich denke, wir hier im Forum wissen das implizit und sagen halt schlampig "Roman" zu dem Ding, das wir noch überarbeiten wollen. Aber Schwiegermama außerhalb der Literaturszene weiß das nicht. Deshalb fahre ich immer etwas die Krallen aus, wenn außerhalb der Szene solche schwammigen Formulierungen gebraucht werden.
      Vielleicht ist das so, weil ich vom Arbeitsleben her darauf gedrillt bin, mich präzise auszudrücken. Und weil ich gerade von anderen Literaturschaffenden erwarte, dass sie auch in der Lage sind, Sprache korrekt anzuwenden - sei es nur bei der Unterscheidung zwischen "Roman" und "Rohfassung eines Romans". Wie gesagt, das soll keine böse Kritik sein. Aber es ist ein kleiner Punkt, der mich im Umfeld des NaNos immer mehr stört.

    #5
    Hm, ich habe den Eindruck, dass es da einfach zwei völlig gegensätzliche Herangehensweisen (mit einer Menge dazwischen) gibt: die einen schreiben erst alles und nehmen hin, dass es ziemlicher Rotz ist, weil sie eh hinterher alles überarbeiten, die anderen schreiben ein Bisschen, wobei sie da schon mehr auf Stil und Ausdruck achten, und überarbeiten auch immer wieder zwischendurch. Wer nun schneller ans Ziel kommt, kann ich nicht sagen, ich denke, da geben sich die beiden Methoden nicht viel und es kommt eher auf andere Faktoren an.
    Ich gehöre aber eher zur letzteren Sorte, was für mich (neben diversen persönlichen Gründen, die das Schreiben etwas schwieriger gemacht haben in den letzten Wochen) auch der Hauptgrund gegen den NaNo ist. Oder eher dagegen, dass ich mitmache. Diese "erst alles schreiben, dann überarbeiten"-Vorgehensweise, die man für den NaNo braucht, stresst mich einfach extrem. Alles, was ich dabei sehe, ist ein riesiger, immer weiter wachsender Berg an Arbeit, der da auf mich zukommt, und dazu noch ein schlechter Text, den ich eigentlich gar nicht nochmal lesen mag und in den ich mich gar nicht nochmal einfühlen kann. Wer da völlig anders tickt als ich, für den ist der NaNo bestimmt eine tolle (und realistischere) Aufgabe, aber für mich ist das nichts und würde eher dazu führen, dass ich eine Geschichte abbreche.
    Ich denke also, man muss vor allem der Typ dafür sein. To each their own und so. Es geht ja nicht jeder so vor wie ich und das sollte man auch gar nicht, wenn einem eine andere Herangehensweise mehr liegt. Mir wurde früher ständig gepredigt, ich solle doch endlich mal aufhören zu überarbeiten und erstmal alles fertig schreiben, ich wurde fürs Überarbeiten kritisiert und das hat mich nur noch mehr gestresst und sich falsch angefühlt. Von daher würde ich nie sagen, meine Herangehensweise ist die einzig wahre, ich weiß ja selber wie es ist, wenn einem etwas aufgedrängt wird, was einem gar nicht liegt. Und es gibt ja auch Leute, die vom NaNo ziemlich profitieren - ein wichtiges Argument dafür. Deshalb bin ich auch insgesamt für den NaNo, auch wenn er für mich persönlich nichts ist. Ich selbst nutze ihn nur, um mich zu motivieren und einfach mal allgemein mehr an meinen Texten zu arbeiten, ohne mir ein konkretes Wortziel zu setzen.
    There are many ways to make music.

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      #6
      Ich habe prinzipiell nichts gegen den NaNo, nur passt es für mich nie. Ich schreibe Rohfassungen, wenn ich Ideen habe, nicht, weil gerade November ist. Eine neue Rohversion zu planen und zu beginnen, nur, damit ich im NaNo etwas zu tun habe, wirkt auf mich wie Zeitverschwendung. Das, was ich wirklich schreiben will, ist entweder in der Überarbeitung oder einfach noch nicht so weit, und das kann ich auch nicht forcieren. Ich brauche Zeit zum Plotten und zum Schreiben, da müssen auch mal ein paar Tage (oder Monate) vergehen, bis es Klick macht und ich weiß, was ich schreiben muss.

      Wenn ich einen Schreibflash habe, dann kommt der ungeplant. Er kommt mit einer Idee, die ich dann erkunde, und wenn mir dabei die Ideen ausgehen, dann bleibt das entsprechende Fragment auch erst einmal wieder liegen und ich widme mich meiner Überarbeitung. Irgendwas zu schreiben, nur, weil der Monat noch nicht zu Ende ist und damit ich einen Wordcount erfülle, würde nur auf uninspirierte oder unnötige Szenen hinauslaufen, und die verdoppeln letztlich die Arbeit und den Zeitaufwand. Ich kann aber auch keine Geschichten bis ins letzte Detail fertigplotten und dann zur Seite legen, bis November ist. Etwas zu plotten, aber nicht gleich umzusetzen, würde darauf hinauslaufen, dass ich irgendwann die Lust und die Formulierungen verliere, die mir dabei dann gleich durch den Kopf gehen. Der NaNoWriMo passt also schlicht nicht zu meiner Arbeitsweise.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #7
        Ganz klar: jeder kann nur seinen besten Text abliefern, wenn er es auf seine, ihm eigene Weise macht.

        Ich bin einerseits in der angenehmen Lage, mir die Vormittage fürs Schreiben (teilweise) freischaufeln zu können, andererseits habe ich mich in die blöde Situation gebracht, in 2020 mehrere angefangene Projekte fertigstellen zu müssen. Daher nehme ich mir den Rat einer erstklassigen Lektorin zu Herzen: Schreib schneller !

        Zum NaNo nehme ich mir eine der Ideen, die ungeplottet/angeplottet auf meinem Schreibtisch rumliegen oder ein niedliches Plotbunny, das mich die letzten Monate ständig genervt hat. Die Auswahl ist also nicht das Problem.
        Das diesjährige NaNo Projekt wird so etwa 6 Wochen brauchen, ich bin bei knapp unter 40K. Akt 1 und Akt 2b liegen ziemlich exakt auf 15 bis 17K, sodass ich bei 60 bis 65K landen sollte. Ist eine prima Länge für einen Urban Fantasy Roman.

        Ich halte es beim Entwurf mit den drei alten Männern.
        There is no instance of a country (author) having benefited from prolonged warfare. (Sun Tzu)
        Der erste Entwurf ist Sch...e. (Hemingway)
        Der erste Entwurf, auch eines dicken Romans, sollte nicht länger als drei Monate brauchen. (King)

        Nicht das schnelle Schreiben, sondern das kontinuierliche Schreiben bringt letztlich die Masse, wenn ich die Überarbeitungszeit einberechne.

        Der NaNo ist für mich eine Ausnahme. Normalerweise plotte ich ausgiebig, bevor ich mich ans Tippen setze. Beim NaNo schreibe ich mit nur einem ungefähren Umriss von Start - Mittelpunkt - Ende.
        Durch das recht schnelle Schreiben, wiege ich nicht jedes Wort ab und lasse mich überraschen, was am Ende des Tages herauskommt. Ist eine andere Art von kreativem Schreiben, jedenfalls für mich. Es hilft einem, mal aus dem gewohnten Schreibtrott auszubrechen, und bringt vielleicht ein paar neue Einsichten.
        Sollte ich mit dem NaNo Ergebnis zufrieden sein (sieht ganz so aus), nehme ich mir die Zeit, das MS zu überarbeiten. Wobei überarbeiten neu schreiben auf Grundlage des alten Textes bedeutet.

        Um ehrlich zu sein, glaube ich nicht daran, dass es einen signifikanten funktionalen Zusammenhang zwischen der Dauer des Schreibens und der Qualität des Textes gibt. Ab einem bestimmten Zeitpunkt, wird der Text nicht besser, sondern nur anders.

        Einige Autoren hauen in einer Nachtschicht einen Text raus, den ich in der Form nicht hinbekommen könnte, selbst wenn ich mir mehrere Wochen Zeit dafür nehme.
        I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

        Douglas Adams

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          #8
          Ich nehme am Nano nicht teil, kann aber die Motivation dahinter verstehen. Allein der Gemeinschaftssinn ist toll.
          Manche brauchen den Druck von Außen, um an ihrem Projekt voran zu kommen und es spornt sie an, wenn sie die Zahlen der anderen sehen. Es sind aber auch die Schreiber, die sich nicht daran stören, erst einmal einen schlechten Text zu schreiben, um später viel Zeit in Überarbeitung zu stecken.

          Zu mir passt das nicht aus mehreren Gründen.
          Ich habe eine andere Schreibmentalität. In einem Monat muss ich nicht meine Rohentwurf fertig haben. Dieser ist fertig, wenn er fertig ist. Auch schreibe ich nach Lust und Laune, wenn es mir in den Fingern juckt und ich eine bestimmte Szene runterschreiben möchte. Mich jetzt jeden Tag zu diesen über 1000 Wörtern zu motivieren, nur damit ich nicht in Verzug komme, würde mich stressen und dann blockieren. Ich mag es beim Schreiben ohne Druck zu sein. Für mich ist schreiben auch keine Arbeit, sondern einfach nur Entspannung und eintauchen in eine andere Welt.
          Es spornt mich auch nicht an, wenn ich bei anderen lese dass sie bereits 20 k oder 30 k oder 40 k oder sonst was haben. Ich habe da jetzt nicht den Drang sie einzuholen oder gar zu überholen. Es freut mich für den anderen, ändert an meiner Motivation aber nichts. Ich nehme ja am Schneckenrennen teil, aber ich schaue da ganz egoistisch auf mich, ob ich die 45 Schritte schaffe oder nicht. Wenn es nicht so ist, ist für mich auch kein Beinbruch und ob ich eine andere Schnecke vor mir überhole, ist für mich zweitrangig. Nun ja, wahrscheinlich wäre ich kein guter Teilnehmer eines sportlichen Wettbewerbs, da man ja doch an den Sportlern merkt, wie sie ihre eigene Leistung allein durch den Wettbewerb bzw. Konkurrenzkampf steigern. Ja, Vergleich ist nicht ganz passend, aber in Teilen.
          Und dann gibt es noch einen entscheidenden Punkt. Ich bin kein großer Überarbeitungsfreund. Es würde mich echt zerknirscht zurücklassen, wenn ich nach dem Nano feststellen müsste, das der Text fällig für eine Generalüberholung wäre. Beim Schreiben bemühe ich mich, schon gute Formulierungen zu finden, zumindest so weit wie ich mir das vorstelle. Auch überarbeite ich bereits während dem Schreiben. Gerade wenn ich nach Schreibabstinenz mich wieder einlese, geht gleich der rote Stift mit drüber.

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            #9
            Bei vergangenen NaNos habe ich mit Entsetzen festgestellt, dass sich einige ein Wortziel von 200.000 setzen und das tatsächlich hinkriegen. Ich habe keine Ahnung, wie die das schaffen. Das ist selbst für mich unmöglich, obwohl ich ja nur den Haushalt und meine Termine neben dem Schreiben managen muss. Aber unter normalen Umständen würde ich es nie schaffen, regelmäßig mehr als 2.000 Worte täglich zu schreiben. 3.000 oder gar 4.000 schaffe ich nur, weil mein Mann im Moment nicht zuhause ist und ich dann viel mehr Zeit habe. Diese Woche arbeite ich also wortwörtlich von morgens bis abends (allerdings nicht nur schreibend, sondern eben auch im Haushalt oder wegen der Termine), mal von Pausen zum Essen oder kurz Runterkommen abgesehen. Ich bin einfach happy, wenn ich die 50.000 Worte schaffe. Das ist eine ordentliche Menge. Im Dezember habe ich weniger Zeit zum Schreiben. Da will ich vielleicht Plätzchen backen und definitiv Geschenke für meine Lieben zusammenstellen. Da reicht die Zeit vielleicht, um die Geschichte zu beenden (@Alys II. Jetzt hätte ich doch tatsächlich fast Roman geschrieben.)

            Ich plotte rigoros. Mich stört es nicht, dass man am NaNo eigentlich nur mit Ideen Im Kopf loslegen sollte, wobei das eher der ursprüngliche Gedanke hinter dem NaNo war. Er ist ja sehr frei. Zum Glück, denn ohne Plot verliere ich unterwegs einfach den Faden. Idealerweise plotte ich sogar recht lückenlos. Dabei hilft mir die Schneeflockenmethode. Trotzdem bleibt es nicht aus, dass ich ab und zu eine Handlung überdenken oder etwas recherchieren muss. Das hält sich jedoch in Grenzen, sodass ich den Schreibfluss voll und ganz genießen kann.

            Natürlich habe ich Arbeit, allerdings nicht im herkömmlichen Sinn. Dafür, dass ich mich zu 100% auf das Schreiben konzentrieren kann, muss der Haushalt auch ordentlich aussehen. Nicht tiptop, aber so, dass man merkt, dass die Frau zuhause ist und keine 40-Stunden-Woche im Geschäft oder Büro reißen muss. Hobbys ... äh, was war das nochmal? Ich liebe das Lesen. Ich genieße es und es macht mir den Kopf frei, wenn ich vor lauter Wald die Bäume nicht mehr sehr. Aber ich lerne dabei auch, indem ich Formulierungen lese, die ich vielleicht eines Tages selbst verwende, oder Kniffe entdecke, die mir klar machen, was mit einem Schreibtipp gemeint war. Das Schreiben ist nicht nur Arbeit, sondern auch Hobby für mich, obwohl ich es ernsthaft betreibe. Ich fühle mich einfach zu wohl damit, um es als reine Arbeit sehen zu können. Ansonsten male ich gerne, aber das ist dieses Jahr sehr vernachlässigt worden. Ich habe letztes Jahr ein Malen-nach-Zahlen in ungefähr DIN A2-Größe begonnen, das jetzt erst gut zur Hälfte ausgemalt ist. Vielleicht schaffe ich es ja bis Ende nächsten Jahres, es zu beenden. Meiner Leidenschaft fürs Singen gehe ich im Auto oder auf meinem Weg von der Couch aufs Klo nach, wenn keiner dabei ist. Dann wird mal schnell etwas gesummt oder eine Strophe eines Weihnachtsliedes gesungen. Da bin ich kreativ.

            Kloster, oh Gott! Die stehen zu absolut unchristlichen Zeiten auf. Da bin ich noch unleidlich und man sollte mich besser nicht ohne einen guten Grund wecken. Einer davon wäre, dass ich auf eine Buchmesse will. Aber um die Uhrzeit schnell frühstücken und dann bis zum Mittagessen schreiben, damit es danach weitergeht bis zum Abendessen und dann noch ein oder zwei Stunden, ehe ich ins Bett falle ... Entweder schreibe ich dann an einem Tag 10.000 Worte oder ich programmiere mir eine herrliche Schreibblockade. Nein, zuhause bin ich gut aufgehoben. Ablenkungen wie mein Kater, der JETZT SOFORT geschmust werden MUSS, mein Mann und sein geliebter Fernseher oder auch das Internet oder meine Schwiegermama, die mit mir etwas unternehmen will, sind ok. Klar halten sie mich auf und können auch mal für einen Rückstand verantwortlich sein, aber es tut mir gut. Danach kann ich mit neuem Elan und freiem Kopf ans Schreiben gehen.

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              #10
              Ich finde den NaNo schwierig, weil ich mir angewöhnt habe, nur noch dann regelmäßig zu schreiben. Was sehr dumm ist.

              Der Druck dahinter, 50.000 Wörter schreiben zu "müssen", bringt mich dazu, das auch wirklich zu tun. Es ist sportlich aber machbar. Es sollte mir zeigen, dass es durchaus möglich ist, 1.600 bis 1.700 Wörter am Tag zu schreiben, ohne einen großen Qualitätsverlust hinnehmen zu müssen, weil man nicht über jeden Satz endlos nachdenken kann (dass es in der ersten Novemberhälfte dieses Jahr bei mir an Qualität sehr gehapert hat, lag eher am Projekt selbst, als an meiner Schreibe). Allerdings geht bei mir am 1. Dezember schon direkt das Licht aus. Ich lasse schleifen. Ich mach dann mal so am 5. weiter, 6. geht schon direkt nicht mehr, der Mann war ja eh schon total angenervt vom November, Ausrede, Ausrede, Ausrede ...

              Eigentlich will ich das gar nicht, und ich kann so viele unterschiedliche Meinungen von euch verstehen. Ich neige dazu, jedem einzelnen Argument zuzustimmen, weil ich einerseits aufgrund des NaNos ja was tue, andererseits aber unzufrieden bin, dass dieses Event überhaupt erst stattfinden muss, damit ich etwas tue. Ist natürlich eine persönliche Sache, klar.

              Dieses Jahr war für mich ja schon in sofern ungewöhnlich, weil ich mittendrin zu einem anderen Projekt gewechselt bin. Meine komplett ausgearbeitete Geschichte hatte nicht richtig funktioniert, es hat mich genervt, ich habe Unsinn geschrieben, und ich hatte plötzlich keinen Bezug mehr dazu. Das andere, das ich erst grob mit ein paar Plotpunkten abgesteckt habe, nachdem ich schon die ersten 2.000 Wörter geschrieben habe, läuft dafür sehr gut. Mir gefällt mein Schreibstil besser, und es ärgert mich nicht, wenn mir auffällt, dass ich mich gerade wiederhole und ich daran denke, dass ich das-und-das später auf jeden Fall überarbeiten muss.

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                #11
                An mir geht so etwas wie der NaNo spurlos vorbei, ich spiel ein paar Spielchen mit, wenn sie mir ins Projektgeschehen passen. Abgesehen davon, dass ich zu denen mit Beruf, Familie und anderen Hobbies (die aber deutlich im Hintergrund stehen) gehöre, arbeite ich anders. Ich sehe meine Projekte als etwas an, was ich nicht in einem Monat ausgespuckt haben muss, sondern in meinem Tempo abliefer, wie es das Tagesgeschehen und die Tagesform zulassen. Solange ich nicht Fulltime Schreiber sein kann. Wobei ich Deadlines durchaus schätze. Ich kann ganz gut Zeit einteilen und gut unter Druck arbeiten.
                Ich sprinte aber nicht mal eben zwanzig Kilometer. Ich lauf ohne Training durchaus mal zehn Kilometer in beständigem Zockeltempo (das mit Training eben zunimmt) durch und am nächsten Tag wieder, aber ich kann nicht nennenswert sprinten, und genauso schreibe ich. Beständig (gefühlt) zockelnd, nicht, weil ich mehr über meinen Text grübel, sondern weil ich so bin. Das bringt mir in Sachen Schreibgeschwindigkeit und, wie ich meine, auch Schreibqualität bedeutend mehr, als wenn ich in Hektik verfalle. Aber jedem seinen Ansporn.

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                  #12
                  Mit Stephen King kann ich da so gar nichts anfangen. Mein erster Entwurf dauert jetzt bereits 5 Jahre und ist noch nicht mal halb fertig Abgesehen davon, dass das nicht nur für die geschriebenen Szenen gilt, sondern auch für den Plot. Ich gehöre jedenfalls eindeutig zu der Fraktion, die nur ein bisschen schreibt und dann sofort überarbeiten muss, um weiterschreiben zu können. Eine nicht überarbeitete und entsprechend rotzige Szene ist für mich wie eine riesige schlammige Pfütze, oder Schlimmeres, mitten im Wohnzimmer. Das kann da nicht bleiben, schon gar nicht einen ganzen Monat lang.

                  Deshalb passen der NaNo und ich auch so gar nicht zusammen. Trotzdem gefällt es mir, mir jeden November einen Hauch mehr selber in den Arsch zu treten als sonst. Und sei es beim Überarbeiten.
                  and it's not what we think
                  rather the opposite
                  it's staring at the end of you.

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                  • Victoria
                    Victoria kommentierte
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                    Tja, du schreibst zu langsam. *hehehehe*

                  • Zwielicht
                    Zwielicht kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Victoria und ich beweise es mir täglich selber! 😁

                  • Victoria
                    Victoria kommentierte
                    Kommentar bearbeiten
                    Ach Mensch. Ich kann dich nicht mal ärgern!

                  #13
                  Also ohne den Nano würden 90% meiner Rohfassungen nicht existieren, das hier ist mein sechster. Schon regelrecht erschreckend....

                  Außerhalb des Nanos habe ich in den letzten fünf Jahren ca. 60 000 Wörter geschafft, an drei verschiedenen Projekten. Durch den Nano habe ich 300 000 Wörter geschrieben (an 5 verschiedenen Projekten). Ich schätze, ich brauche einfach den Druck oder die Konsequenz von außen. Mein Ziel für 2020 ist es, auch eine Rohfassung außerhalb des Nanos zu schreiben. Ich bin nämlich auch die Sorte Mensch, die ab dem 1.12 das Projekt fallen lässt und nie wieder anrührt, egal ob es fertig ist oder nicht. Das heißt, diese tägliche Routine, die man eigentlich durch den Nano entwickeln sollte, entwickelt sich bei mir nicht.

                  Zeitlich:
                  Ich habe das große Glück, dass ich Schnellschreiberin bin. Für das nanotagesziel brauche ich also 30 Minuten und da ich ohnehin immer um 5 oder 6 uhr aufstehe, schaffe ich das ganz gut morgens zu etablieren, sofern nichts ungeplantes dazwischenkommt (kommt es meistens ), bis ich um 7 Uhr los muss.

                  Auch habe ich gemerkt: je schneller ich ein Projekt runter schreiben, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass ich es auch beende. Disziplin und Geduld sind wie die meisten wissen nicht gerade meine Stärken und der Nano kommt mir da entgegen, auch wenn ich durch meinen Schreibstil und das Genre meistens nur die Hälfte des Projektes im Nano schaffen kann.

                  Ansonsten hasse ich die Überarbeitung noch viel mehr. Aber ein Projekt nicht zu beenden ist tatsächlich schlimmer. Ich sehe zu, dass ich das nanoziel täglich schreibe und korrigiere im Nachhinein nur Rechtschreibung und Grammatik, ich ertrage die roten unterstrichenen Wörter sonst alle nicht. Ich weiß, dass ich überarbeiten so oder so hasse, egal, ob ich viel oder wenig überarbeiten muss, der Prozess des Überarbeitens ist der gleiche.

                  Was aber auch während des Nanos bei mir nicht passiert: einfach Szenen komplett überspringen oder Dinge nicht recherchieren/beschreiben, die wichtig sind. Ich plane das vorher genauer, um dann nicht einfach während das Schreibens bereits zu wissen, dass ich da eigentlich nur was für die Tonne schreibe. Dann ist nämlich die Motivation, das trotzdem zu schreiben, erst recht gleich null.

                  Ansonsten habe ich als Ziel zwei bzw. realsitisch gesehen eine Rohfassung pro Jahr zu beenden. Ich liebe den Prozess des brainstormens vor dem Schreiben.

                  Achja und 1 Stunde am Stück zu schreiben ist für mich schon sehr anstrengend, weil es mir sehr schwer fällt, mich länger am Stück auf eine Sache zu konzentrieren. (90 Min Uni Vorlesungen sind also echt eine Qual). Daher passen so 30-40 Minuten Schreibsessions täglich sehr gut in meine Lebensrealität, ich bin niemand, der stundenlang schreibt.
                  "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

                  Kommentar


                    #14
                    Einfach das ich Null im Flow bin. Flow heißt für mich, das ich ohne innere Blockade weiß was ich schreiben will und das flüssig tu. In guten Zeiten hab ich dabei 25 Seiten am Tag geschrieben, weshalb die Teilnahme am NaNo unter den Umständen Sinn machen würde. Wenn ich allerdings eine Stunde vor dem Notebook sitze und nicht weiß, was ich schreiben soll ... Aber was ist nicht ist, kann ja noch werden. (Dafür freu ich mich umso mehr auf den Wortkompass Adventskalender. )
                    "A writer is a world trapped in a person." Victor Hugo
                    "Writing is hard work; it's also the best job I've ever had." Raymond E. Feist
                    "Be inspired by others, but when you sit down to write, knock down any walls of doubt, and write like only you can." Lucy Knott

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                      #15
                      Ui, schnell oder langsam?
                      Das Tippen selbst geht bei mir schnell. Wenn ich versuche, das langsam zu machen, dann verliere ich den Faden, weil es ein Autimatismus ist (ich liege mittlerweile bei fast 20 Jahren 10-Finger-Schreiben, die Konzentration, langsam zu schreiben, geht von der Konzentration an der Geschichte weg).
                      Ich habe in einem NaNo fast 125 k getippt (der NaNo damals lag bei quasi 29 Tagen, weils in den Morgenstunden des 29.11. war, als ich mit der Rohfassung fertig war).
                      Ich habe ebenfalls innerhalb von *let me check* 417 Tagen 312.337 Wörter geschrieben.
                      Macht einen Tagesdurchschnitt 4.304 Wörter/Tag im NaNo vs. 749 Wörter/Tag in über einem Jahr. Und soll ich was verraten? Beide Rohfassungen klingen einfach nur nach einem: Absoluter Rohfassung.

                      Ich will damit nicht sagen, dass es nicht Menschen gibt, die mit geringerer Wortzahl am Tag besser schreiben. Aber es ist vermessen zu behaupten, dass das für alle gilt.

                      Hinzu kommt, in kurzer Zeit viel Text zu schreiben, sagt nichts über die inhaltliche Qualität aus. Wenn ich in der Lage bin, viel Zeit am Tag zu investieren, dann schreibe ich meine Rohfassungen bevorzugt schnell runter (= nicht schneller als ich bei kurzen Intervallen tippe, sondern nur in kürzerer Zeit wie eben der NaNo es bietet). Meine Planungsphasen für Geschichten liegen dagegen bei vielen, vielen Monaten. Weil ich nämlich die ganze inhaltliche Denkarbeit dort hinstecke. Ist nicht die Herangehensweise für jede schreibende Person und das ist in Ordnung. Wem das nicht liegt, di_er soll das bloß nicht machen. So wie ich eben ohne die ganze Zeit nur auf den Monitor starre und nichts tippen kann, weil in meinem Kopf gähnende Leere herrscht.
                      Ebenfalls behaupte ich, dass bei vielen dann eben mehr Zeit in die Überarbeitungsphase fließt. Oder manche sind eben so gut, dass sie schon in der Rohfassung einen guten Anteil perfekter Wortwahl drin haben. Ich glaube, hier kommen Talent und Übung mit ins Spiel. Wer mehr davon hat - vorzugsweise von beidem - wird schneller durch sein. Wer nicht, braucht halt etwas länger. Was aber nicht bedeutet, dass diese Person zwingend länger beim Tippen braucht.

                      Ich habe übrigens nur einen NaNo richtig mitgemacht und das ist der oben erwähnte. Liegt mittlerweile sechs Jahre zurück.
                      Ich mag die Gruppendynamik, wenn ich mich dazu bereit fühle (tue ich es nicht, reißt sie mich nicht mit).
                      Ich habe Leute erlebt, die die 50k5d-Challenge mitgemacht haben, ich habe verzichtet. 10 k am Tag, ja, das habe ich auch schon geschrieben. Mal für einen Tag war das damals auch okay. Aber nicht fünf Tage am Stück. Aber wers kann und will, warum nicht. Dafür habe ich zehn Tage am Stück mit mindestens 5 k durch. Danach hatte ich zwar eine Weile keine Lust mehr auf schreiben, aber interessant wars dennoch. Ich muss es trotzdem nicht wieder machen.
                      Ebenfalls habe ich den NaNo schon zum Planen genutzt. Mich interessieren die Regeln nicht wirklich, wenn sie eben nur das Schreiben einbeziehen, bevorzugt ohne bekannte Handlung, weil ... naja, ich habe das Monitorstarren schon erwähnt. Und wenn ich gerade nichts liegen habe, warum soll ich dann nicht trotzdem an einer Geschichte arbeiten?

                      Wofür ich den NaNo - entgegen vieler Behauptungen - gar nicht geeignet halte: Routineaufbau. Der Großteil der Leute, die ich in den letzten sechs Jahren beobachtet habe, hat sich durch die 50 k gekämpft und ihm ging es danach so wie mir nach dem 50k10d-Schreiben. Er macht eine Pause. Der größte Killer des Routineaufbaus. Der NaNo kann eine gute Herausforderung sein und in entsprechender Gesellschaft viel Spaß machen. Aber man sollte auch immer sehen, sich mit "Konkurrenz" zu umgeben (so man sich ein bisschen messen will), die auf demselben Level schreibt. Ansonsten ist die Frustration schnell groß (weil die anderen zu schnell oder auch zu langsam sind).

                      Mir persönlich sind die Schreibmonate recht egal (ich schließe die beiden Camps hier mal mit ein). Wenn ich teilnehmen will, tue ich es, doch immer mit dem Ziel, das für mich erreichbar erscheint (was ja zumindest bei den Camps recht variabel ist, selbst von "offizieller" Seite aus). Wenn nicht, wozu? Es gibt neun weitere Monate im Jahr und ich brauche den Antrieb durch die Schreibmonate nicht. Wenn er in mir nicht vorhanden ist, hilft keinerlei Außenantrieb, um mich in Bewegung zu setzen.

                      Und um die Fragen mal kurz aufzugreifen:
                      Plottet ihr davor alles exakt durch, so dass ihr nur noch tippt?
                      Ja, ganz genau das. Das macht mich frei davon, darüber während des Schreibens nachdenken zu müssen (ist aber eben für mich der beste Weg).

                      Habt Ihr keine anderen Hobbys/Arbeit usw. ?
                      Oh doch, und das sehe ich manchmal auch. Ist dann so (wobei ich 2013 sogar recht oft noch unterwegs war und stundenlang in Skype hing, ein hohes Schreibtempo hilft eben auch schon, um weniger Zeit freischaufeln zu müssen, aber ja, arbeiten war damals nicht).

                      Geht ihr ins Kloster für die Zeit, um alle Ablenkungen zu meiden?
                      Auf gar keinen Fall. xDD
                      Ich komme aus Ironien.
                      Das liegt am sarkastischen Meer.

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