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Die Magie der Adverbien

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    Die Magie der Adverbien

    Harry Potter kann mit seinen Zaubersprüchen einpacken! Adverbien sind der neue Shit. Ihr wisst ja nicht wie viel Unfug man mit diesen kleinen Wörtchen anstellen kann. Für wie viel Verwirrung ihr sorgt, wenn es falsch eingesetzt ist, wisst ihr auch nicht. Das ist unglaublich.

    Beispiele:


    Satz 1:
    Der Riese war nett. Er legte Kekse auf den gigantischen Holz Tisch und goss jedem einen „Eimer“ Tee ein.
    oder
    Der Riese lächelte nett. Er legte Kekse auf den gigantischen Holz Tisch und goss jedem einen „Eimer“ Tee ein.
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    Vorsichtig!: Beides beinhaltet ein Verb (sein und lächeln). Jedoch beschreiben diese zwei unterschiedliche Situation. Der erste Satz erzählt vom Charakter des Riesens. Während der Zweite das Lächeln beschreibt. Ihr seht. Man kann so EINIGES falsch machen.

    Kennt ihr noch weitere Beispiele? Und wie vermeidet man diese?

    #2
    Ihr wisst ja nicht wie viel Unfug man mit diesen kleinen Wörtchen anstellen kann. Für wie viel Verwirrung ihr sorgt, wenn es falsch eingesetzt ist, wisst ihr auch nicht.
    Wenn wir das nicht wissen, wieso sollten uns Beispiele zu dem neusten Shit einfallen?

    Ich denke man vermeidet sie, indem man sie nicht nutzt.
    Nein das war ich nicht.
    Ach so, das!
    Ja, das war ich.

    Kontakt: administrator@wortkompass.de

    Kommentar


      #3
      "Der Riese war nett" ist erst einmal nur eine Behauptung. Zeig's mir lieber. Ein Eimer Tee kann auch Folter sein, btw.
      "Der Riese lächelte nett" ist doppelt gemoppelt und bedeutet so viel wie "Der Riese lächelt", weil lächeln meist nett ist. "Der Riese lächelte fies" gäbe eine neue Information preis.
      Falsch ist es trotzdem nicht, "der Riese lächelt nett" zu schreiben, wenn man z B im POV einer Figur schreibt, die für den Riesen schwärmt. Da wäre es geradezu ein Stilmittel, um Verklärtheit auszudrücken. Falsch ist es, eigene Ansichten als Wahrheiten und allgemeingültige Urteile rauszuhauen, so meiner Meinung nach, im allgemeinen gesagt.

      Aber ich muss diese Neuigkeiten erst einmal verkraften gehen.

      Kommentar


        #4
        Dodo Ich glaub eine riesige Tasse ist verwirrender, oder? Da ist ein Eimer doch schon Mal 'ne Größenangabe.

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        • weltatlas
          weltatlas kommentierte
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          Wieso nutzt Du Suggestivfragen?

        • Bücherböe
          Bücherböe kommentierte
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          weltatlas Was soll das sein?

        • Dodo
          Dodo kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Man SOLLTE gar nichts. Man kann schreiben, was und wie man möchte; aber man SOLLTE sich überlegen, welchen Eindruck man beim Leser hinterlassen will. Ein Eimer Tee ist so übertrieben, dass es komisch wirkt. SOLLTE man vielleicht nicht für ein Drama wählen, aber verboten ist es nicht.
          Wenn es wichtig ist, welches Muster sich auf der Tasse befindet, dann kann man das erwähnen. Wie man das macht, kann variieren. Will ich ein Klischee* auf die Spitze treiben, dann verliere ich mich in der Beschreibung der Blumenranken und Blüten auf der Tasse, die so groß ist, dass sie wie ein handbemalter Bauernschrank wirkt.
          Auch wenn sich am Ende das Abenteuer um diese Tasse dreht, dann halte ich mich mit der Beschreibung eventuell länger auf. Wenn aus der Tasse nur Tee getrunken wird, dann Punkt. Es gibt Tee. Aus riesigen Tassen. Oder Eimern. Wäre mein Stil. Ist nicht verbindlich.
          *das Klischee eines Autors, der nicht aufhören kann zu beschreiben

        #5
        Adverbien sind der neue Shit.
        Oh. Und ich dachte, die gibt es schon ein paar tausend Jahre
        Ihr wisst ja nicht wie viel Unfug man mit diesen kleinen Wörtchen anstellen kann.
        Doch.
        Für wie viel Verwirrung ihr sorgt, wenn es falsch eingesetzt ist, wisst ihr auch nicht.
        Doch. Seh ich täglich
        Das ist unglaublich.
        Wenn dich das schon aus den Socken fetzt, dann guck dir mal Modalpartikel an

        Der erste Satz erzählt vom Charakter des Riesens. Während der Zweite das Lächeln beschreibt. Ihr seht. Man kann so EINIGES falsch machen.

        Kennt ihr noch weitere Beispiele? Und wie vermeidet man diese?
        Das hängt davon ab, was du jetzt als "falsch" betrachtest. Grammatikalisch ist beides völlig okay. Inhaltlich wäre die Frage, was du jetzt eigentlich ausdrücken wolltest. Willst du den Charakter des Riesen beschreiben oder sein Lächeln? Oder etwas ganz anderes? Davon hängt ab, welche Variante "falsch" (oder besser unpassend) ist und welche "richtig".

        Was genau willst du vermeiden? Ein Adverb unpassend zuzuordnen? Da hilft es wie gesagt sich zu überlegen, was man eigentlich aussagen will. Das kann man aber nicht anhand von richtig-falsch-Beispielen machen, sondern nur im Kontext des Textes. Und je nachdem, was man aussagen will, ist ein Adverb vielleicht nicht einmal das richtige Mittel.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

        Kommentar


        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Dann sollte dir aufgefallen sein, dass meine Antwort auch sarkastisch gemeint war. Aber Humor ist nicht jedermanns Sache.

          Wenn du die Kontextbedeutung meinst, dann solltest du den Kontext mit dazu stellen, sonst ist da eben nix "falsch", sondern da stehen nur zwei korrekte Sätze. Da ist nix mit "ihr seht" wenn du nix zeigst.

        • Zwielicht
          Zwielicht kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Wie soll eine "Kontextbedeutung" richtig oder falsch sein, wenn kein Kontext da ist? 🤔

        • Bücherböe
          Bücherböe kommentierte
          Kommentar bearbeiten
          Ankh Das hatte ich nicht als Sarkasmus erkannt. Dabei kann ich über solche Witze lachen.

        #6
        Adverbien sind ein normaler Teil der deutschen Sprache. Und wichtig. Sie haben viele verschiedene Funktionen und beschreiben genauer wann, wo, wie oder mit welchen Hintergründen eine Aktion geschieht. Das als Autor ansprechend zu nutzen, ist eine wichtige Sache. Ein Adverb kann - nicht unähnlich einem Adjektiv - einem Satz Farbe verleihen und dem Leser gewisse Dinge deutlich machen, die nur mithilfe von Verben und Nomen nicht zu bewerkstelligen wären.

        Man kann schreiben: "Er geht über die Straße." Das ist eine neutrale Aussage, grammatikalisch korrekt und erklärt die Aktion. Gleichzeitig ist es doch recht trocken.
        Man kann auch schreiben: "Er geht schnell über die Straße." Das kann Fragen aufwerfen: Zeitdruck? Auto? nervöser Charakter? Militärdrill? Natürlich kann man an der Stelle auch das Verb "hetzen" nutzen und sich so das Adverb sparen. Frage ist, ist "schnell gehen" und "hetzen" die gleiche Bewegung? Nicht unbedingt. Da muss man als Autor wählen, was besser passt.
        Man kann auch schreiben: "Er geht rückwärts über die Straße." Da braucht man das Adverb, ob man will oder nicht, denn meines Wissens nach gibt es kein deutsches Verb mit dieser exakten Bedeutung, aber die Information der Rückwärtigkeit ist in den meisten Kontexten dieses Satzes wichtig und sollte nicht unter den Tisch fallen. Wenn die Figur rückwärts geht, will ich das als Leser definitiv wissen. Dazu brauche ich auf Deutsch ein Adverb.

        Wie bei allem gilt also, die Werkzeuge der deutschen Sprache sinnvoll, wohl überlegt und dem Kontext passend anzuwenden. Neu oder falsch finde ich diese Erkenntnis oder die Existenz von Adverbien nicht, aber es ist klug sich mit ihnen auseinanderzusetzen und ihre Nützlichkeit auszuloten.
        Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
        to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
        A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
        You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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          #7
          Mir gefällt das Beispiel ganz gut.

          Der Riese war nett. - Das ist ein Fakt, daran gibt es nichts zu rütteln. Der Leser liest das und weiß, dass der Riese nett ist. Er hat demnach auch offensichtlich nichts Böses im Sinn.

          Der Riese lächelte nett. - Das kann auch bedeuten, dass der Riese nett ist, weil nette Leute nett lächeln. Aber böse Leute können das auch. Der Riese könnte sich verstellen. Er könnte dem, dem er gerade den Eimer voll Tee gibt, Gift hineingeschüttet haben und lächelt nett, um denjenigen nicht argwöhnisch zu machen.

          Was ich nur nicht verstehe ist: wieso sollte der Autor etwas falsch gemacht haben, indem er das Adverb eingesetzt hat oder nicht? Denn wenn der Riese wirklich nett ist, dann sind beide Versionen richtig. Er lächelt nett, weil er nett ist. Und wenn er doch nicht nett ist, wird kein Autor schreiben, dass er es ist.

          Sollte es allerdings eine PoV-Figur sein, aus dessen Sicht wir lesen, kann es natürlich sein, dass diese Figur (vielleicht ist es ein Zwerg) ihn nett findet, obwohl er das nicht ist: Der Riese war nett zu dem Zwerg. / Der Zwerg fand den Riesen nett. / So ein netter Riese, dachte der Zwerg. - Alles jedoch nicht so faktisch wie Der Riese war nett. Und deshalb gehe ich davon aus, dass kein Autor diesen Satz schreiben würde, wenn der Riese in Wirklichkeit gar nicht nett ist.

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            #8
            Die Magie der Adverbien versuche ich mir vor allem dadurch zu erhalten, indem ich nicht zu sehr über sie nachdenke.

            Ein Adjektiv beschreibt Personen, Dinge oder Begriffe.
            Adverbien sind der neue Shit.
            Hm, "neue" beschreibt das Substantiv Shit. Also ist es ein Adjektiv.

            Ein Adverb beschreibt die Umstände eines Geschehens, die Art und Weise oder den Ort und die Zeit.
            Adverbien sind der neue Shit.
            Verdammt! "neue" ist auch eine Zeitangabe ... wir vergleichen hier alten Shit mit neuem Shit, also die Umstände ... ist es doch ein Adverb?

            Und dann gibt es noch die adverbial benutzen Adjektive. Ein adverbiales Adjektiv beschreibt nicht den Gegenstand an sich, sondern die Art, wie damit umgegangen wird.
            Adverbien sind der neue Shit.
            Ich bin verwirrt. Wenn Adverbien der neueste Shit sind, dann verwende ich sie ja gerade deshalb, weil dieses Vorgehen so radikal neu ist. Ist "neue" hier ein adverbiales Adjektiv?

            Oh je. Jetzt hab ich doch darüber nachgedacht, und alle Magie ist dahin ...
            Always avoid alliteration.

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