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Geschichte liegen lassen - Wie wichtig für die Überarbeitung?

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    Geschichte liegen lassen - Wie wichtig für die Überarbeitung?

    Hallo in die Runde,

    nun habe ich ein weiteres Projekt beendet und da kam mir wieder der altbekannte Tipp in den Sinn, den Text mehrere Wochen, wenn nicht sogar mehrere Monate liegen zu lassen. Bis jetzt habe ich mich, mehr oder weniger bewusst dran gehalten und tatsächlich gemerkt, dass es hilft den Text aus der Sicht des Lesers zu lesen.

    Wie macht ihr es? Lasst ihr eure Texte vor der Überarbeitung mehrere Monate liegen oder startet ihr kurz nach Beendigung mit der Überarbeitung? Wie findet ihr diesen Tipp? Oder reißt es euch eher aus der Geschichte raus?

    Ich bin gespannt auf eure Meinungen =)

    Grüße,
    Gloria Regali
    Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
    Nordfriesentote (2021) - Twentysix

    #2
    Hallo!

    Ich habe das erste Kapitel zum Alphalesen ins Forum gestellt, gleich nachdem ich »Ende« geschrieben hatte.
    Dort erhielt ich einen guten Einblick über meine Schreibweise.
    (Nochmals Danke Leute!)
    Zeitgleich habe ich ein kleines Gutachten eingeholt. Dort wurden Lücken beim roten Faden und Funktionsprobleme bei meinen Figuren erkannt und eine Motivationsschwäche – also nicht bei mir.

    Daraufhin habe ich mich gleich wieder an die Arbeit gemacht. Mein Kopf ist schon bei meiner nächsten Geschichte, aber mein Herz überarbeitet noch die alte Geschichte – immer wieder.

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      #3
      Größere Projekte muss ich ein paar Jahre liegen lassen, um Abstand zu gewinnen. So lange dauert es, bis das Kopfkino hinreichend verblasst ist. In der Zeitspanne lerne ich auch mal neue Dinge, die dann mit einfließen. Dabei denke ich nicht nur an schreibhandwerkliche Techniken, sondern auch an allgemeine Muster, Erfahrungen und Gesetzmäßigkeiten.

      Wenn ich die Texte dann erneut lese, stelle ich oft fest, dass viele Abschnitte besser sind, als ich sie in Erinnerung hatte. Hin und wieder stechen mir Stilpatzer ins Auge, die ich damals nicht gesehen habe, oder Kleinigkeiten, die verbessert werden könnten. Inhaltlich weniger gelungene oder veraltete Passagen werden in der Regel von Grund auf neu getippt. Das geht schneller als eine Überarbeitung und macht auch mehr Spaß, da die Figuren erneut zum Leben erwachen.

      Insofern hilft es mir auf jeden Fall, Abstand zu gewinnen.
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        #4
        Ich glaube das ist so etwas, wo jeder seinen Weg finden muss.

        Mcih persönlich reißt so eine lange Pause eher raus. Das liegt aber auch daran, dass ich meist schon beim Schreiben (wenn die Szenen gerade frisch sind) weiß, was ich eventuell noch überarbeiten muss, und auch Rückmeldungen von Testlesern bekomme. Ich mache mir da meist Notizen, aber trotzdem ist es was anderes, wenn man gedanklich in der Szene drin ist, als wenn ich nach einem halben Jahr irgendeinen kryptischen Zettel zum Thema finde Solange ich weiß, was ich überarbeiten muss, und eine Ahnung habe, wie ich das mache, bleibe ich auch dran.

        Pause machen würde ich, wenn ich den Text fertig überarbeitet habe, ihn aber noch einmal lesen will, bevor ich ihn einsende. Eben um die Distanz herzustellen, weg vom Autor, der ständig dran rumwerkelt zum Leser, der einen möglichst unvoreingenommenen Eindruck vom Text kriegen soll. Ganz unvoreingenommen wird das eh nie, dazu müsste ich den Text wohl Jahrzehnte liegen lassen, bis ich vergessen habe, worum es ging. Aber vielleicht hilft es, nicht sofort wieder den Stift in die Hand zu nehmen, sondern mich drauf einlassen zu können, dass ich den Text nur lesen will, weil ich ihn eigentlich als fertig betrachte.
        Poems are never finished.
        Just abandoned.

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          #5
          Ein paar Wochen tun mir immer ganz gut, um wieder einen klaren Kopf für ein Projekt zu bekommen.
          Natürlich, wenn mir etwas akut auf den Nägeln brennt, muss ich es auspusten, aber für eine Weile mal nicht zu zündeln, führt bei mir zu einem schönen Motivationsschub, wenn ich mich dem Text wieder zuwende, weil ich mich nicht mehr in Kleinigkeiten verzettel, jedenfalls nicht so schnell. Allerdings überarbeite ich immer wieder und wieder, bis ich keine Lust mehr habe. Erst dann kommt die Schubladenpause

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            #6
            Die grobe Überarbeitung wegen Rechtschreibung, Wortwiederholungen, schrägen Sätzen, etc. mache ich recht bald. Wenn ich wirklich inhaltlich noch mal rangehe, liegen tatsächlich gewisse Zeiträume dazwischen, weil man dann noch mal ganz anders darüber nachdenkt oder auch noch neue Ideen bekommt. Manchmal überarbeite ich Dinge, von denen ich gar nicht gedacht hätte, sie noch mal anzufassen. Also ja, definitiv ein bisschen Abstand, das hilft. Selbst die kurze Überarbeitung ist am nächsten Tag meiner Meinung nach ergiebiger als wenn man sie direkt nach dem Schreiben erledigt.

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              #7
              Ich lasse den Entwurf schon mal ein paar Tage liegen bevor ich an die Überarbeitung gehe.
              Während des Schreibens mache ich mit einige Notizen, die ich in der ersten Überarbeitungsrunde einbaue.

              Kommt immer auf das Ziel an. Wenn ich für die Schublade schreibe, ist es egal, wie lange ich es rumliegen habe, alles andere hat einen strikten Zeitplan.
              I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

              Douglas Adams

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                #8
                Ich habe es einmal ausprobiert. Danach durfte ich mich erstmal wieder ewig in die Geschichte einarbeiten, weil ich einfach sehr viele Infos in meinem Kopf speichere. Für mich habe ich daraus gelernt, dass Liegenlassen nicht für jeden etwas ist, da es mich nur frustet.

                Ich schließe mich daher Ankh an, dass das jeder für sich herausfinden muss. Vielleicht funktioniert es bei dir, vielleicht auch nicht Und ich denke, es macht auch einen Unterschied, wie lange man seine Geschichte liegen lässt. Ein paar Tage sind bei mir zum Beispiel kein Problem, aber länger als eine Woche ist aus den oben genannten Gründen kaum möglich.
                »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                  #9
                  Es kommt natürlich auch darauf an, ob ich in der *Pause* zwischen Entwurf und Überarbeitung mich von der Geschichte löse oder mich weiter gedanklich damit beschäftige. Bei Letzterem schaffe ich es nicht, mich davon abzuhalten, neue Ideen sofort umzusetzen.
                  I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

                  Douglas Adams

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                    #10
                    Es ist nie besonders lange.
                    Einmal hab ich das mit einem Text wirklich getan und ihn einige Monate liegen lassen und ihn später noch einmal überarbeitet. Gravierende Veränderungen sind dabei nicht geschehen, eher Kleinigkeiten, die von Geschmack abhängig sind. Ob es das für mich generell wert ist, bezweifel ich.
                    Allerdings habe ich auch eine Art zu Schreiben, bei der ich während des Prozesses abschätzen kann, ob eine Textstelle in meinen Augen gut oder schlecht ist. Ist sie schlecht, wird sie sobald wie möglich behoben. Ich mache mir im Vorfeld und während des Schreibens recht viele Gedanken darüber, was und wie ich erzählen will, welche Stilmittel und grammatischen Kniffe, welche übergeordneten Bilder und Zusammenhänge ich verwenden möchte und was das für meinen Text bedeutet. Einen gewissen Teil des Überarbeitungsprozesses mache ich bereits während ich den Satz das erste Mal versuche in meine Tastatur zu tippen. Und während ich Schreibe, gehe ich immer wieder über das bereits geschriebene drüber, damit ich die Stimme und Atmosphäre nicht verliere. Wenn ich also tatsächlich am Ende der Geschichte angekommen bin, ist in den größten Teil des Textes bereits viel Überarbeitung eingeflossen. Ich lasse den Text dann ein paar Tage ruhen, um mich vom genauen Wortlaut zu lösen und so Rechtschreibfehler und ähnliche Kleinigkeiten besser zu finden, an der Geschichte selbst ändere ich an der Stelle nichts mehr.

                    Es ist allerdings wahr, dass lange liegen zu lassen dabei hilft, die Perspektive eines Lesers einzunehmen. Wenn das die Perspektive ist, die man für seine Überarbeitung anstrebt, ist das sicherlich ein Werkzeug um das zu erreichen. Es ist allerdings keine Perspektive, die ich zur Überarbeitung anstrebe.
                    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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                      #11
                      Ich lasse einen Text rund ein halbes Jahr nach dem Beenden liegen. Da ich in der Zwischenzeit ohnehin viel plotte, schreibe und konsumiere, verblasst das Kopfkino zumindest genug, dass man damit arbeiten kann.
                      Um wieder in den Text hinein zu kommen, ziehe ich mir das gesamte MS auf meinen eReader und lese die Geschichte mit einem Notizblock und schreibe mir allerhand Änderungen und Gedanken auf. In der Regel habe ich bereits vorher ungefähr eine Vorstellung, was gemacht werden muss, aber so habe ich ein besseres Bild. Da ich selbst beim Plotten und beim Schreiben meine Geschichten mit allen möglichen Ideen überlade, um selbst zu testen, was mir gefällt und mich motiviert, streiche ich meist ein bis drei "wichtige" Dinge heraus (Charaktere, Handlungsstränge, Traumata) und plane die Erweiterung der verbliebenen Dinge, um diese wirklich schön von allen Seiten beleuchten zu können.
                      Und bisher hatte ich das Glück, dass ich sehr motiviert war, meine eigenen Geschichten dann wieder zu lesen und komme da sehr zügig meist durch. Was natürlich im Hinterkopf den Gedanken groß werden lässt "Hey, wenn ich meine Geschichte sehr gerne lese, obwohl ich sonst alles peinlich finde, was ich mache, könnte es anderen tatsächlich auch gefallen!"

                      Jedoch ist zu bedenken, dass mein Überarbeiten meist immer ein komplettes Neuschreiben ist, da ich meinen ersten Entwurf immer so schnell schreibe, dass einige gute Ideen erst kommen, wenn bereits alles auf dem Papier ist (oder ich auf die Idee komme, vom Personalen Erzähler auf den Ich Erzähler zu wechseln ...). Aber mich persönlich stört das nicht sonderlich, höchstens die fehlende Effizienz dahinter. Dementsprechend hoffe ich bei meinem NaNo Projekt, es mal etwas anders angehen zu können

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