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    Anspielungen einbauen

    Anspielungen und Easter Eggs. Wir machen sie. Wir lieben sie. Und manchmal brauchen wir sie auch einfach! Sie können witzig sein. Sie können unsere Figur beschreiben. So vieles unterstützen sie.

    Spoiler Warnung ab jetzt (Beispiele folgen jetzt):

    Alice im Wunderland hat viele Anspielungen auf Drogen. Tatsächlich hat der Autor Lewis Carroll es auf Drogen geschrieben. Das Werk widmete er einem 12-jährigen Mädchen namens Alice. (He. He.) Man vermutet auch das er pädophil war. (Und Pädophilie ist eine Krankheit! Solange man niemanden gegen seinen Willen Schaden zu fügt, ist es ok.)

    In einem seiner Bücher machte der Autor Rick Riordan den Witz mit der Marvel-Figur Groot. Da sagte Percy so viel wie (übersetzt, ich hab’s im Original gelesen): »Ja! So wie diese eine Figur aus diesem Superheldenfilm. Wie hieß sie noch? Root?«
    (Kann auch anders gewesen sein. Ich hab’s lange nicht mehr gelesen.)
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    Wie kann man eigene Anspielungen einbauen? Egal ob, Popkultur, Mythologie oder Ähnlichem. Was sind eure besten Tipps?

    #2
    Und die meisten erkennen die Anspielungen nicht. Bei Carroll gab es auch reichlich mathematische Anspielungen.

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      #3
      Ich hab da keine allgemeingültigen Tipps. Das kommt doch ganz darauf an, ob und wie eine Anspielung passt und wie diese am besten rüberkommt. Ein Zitat in einem Dialog? Ein Auftreten-Lassen einer bestimmten Figur? Etwas in der Umgebung der Charaktere, während sie reden/jemanden verfolgen/bei jemandem zu Besuch sind? Geht es vielleicht sogar um eine bestimmte Erzählweise, die man in seinem eigenen Werk aufgreift? Es gibt ja tausend Arten, auf was und wen man anspielen kann. Ich würde mich auch fragen, ob es dir als Autorin reicht, wenn du die Anspielungen verstehst oder soll deine Zielgruppe unbedingt das Osterei finden und verstehen?

      Ich persönlich baue manchmal für mich persönlich das eine oder andere ein und das zu verstehen, da müsste man schon ganz schön aufmerksam lesen und dann auch noch den Zusammenhang kennen. Aber manchmal ist es auch ein bisschen offensichtlicher. Beispiele:
      • Eine Katze, die vom Züchter wegen des Wurfs »Elsa« genannt wurde, aber die der Charakter in der Geschichte bei der Adoption umbenennt in Tinkabell, weil der Charakter »nicht will, dass seine Katze heißt wie eine Kuh.« (und erst jetzt, wo ich das hier noch mal aufschreibe, geht mir erst auf, dass ich auch auf Die Eiskönigin hätte anspielen können, aber die Erinnerung an die Kuh Elsa ist vermutlich tiefer in mein Gedächtnis gebrannt *g*)
      • Ich habe in eine meiner Geschichten den Protagonisten an der Uni nach einem befreundeten Kommilitonen suchen lassen (andere Fakultät), weil er seit Tagen nichts von ihm gehört hat und zwei von den Studenten, die er trifft, sind Charaktere einer Bekannten, die sich sehr über die Erwähnung gefreut hat
      • In einem Plotbunny, das ich mal kurz aufgeschrieben hatte, hieß das Handy meines Protagonisten »Spock«, weil es in der oberen Ecke einen Riss hatte, der wie ein Vulkanierohr aussah
      • In einer Freitagsinfusion habe ich mal auf weltatlas' Erzählung von einem Stoppschild in einer Baustelle (im Wohnzimmer) angespielt *g*
      • In meiner Harry Potter Parodie, in der ich Voldemort vor einem Laptop verzweifeln lassen habe, habe ich Gandalf aus Herr der Ringe als Firewall eingebaut ("Duuuu darfst niiiicht vorbeiiii!" ), ohne ihn konkret zu benennen, aber es ist offensichtlich
      • stilistisch habe ich mich bei meiner aktuellen Geschichte sicherlich hier und da an Rachel Joyce orientiert (besonders an ihrem Werk »Perfect« / »Das Jahr, das zwei Sekunden brauchte«), aber ich denke, das ist so unterschwellig, dass es nicht auffällt und es ist auch nicht als richtig krasse Anspielung geplant

      Das ist jetzt das, was mir spontan einfällt

      Mein Tipp wäre nur, Anspielungen ganz natürlich einzubringen und nicht auf Teufel-komm-raus im Roman unterbringen zu wollen. Und ich würde mir die Frage nach dem Sinn dahinter stellen – wichtig/sinnvoll für die Charakterisierung einer Figur, einfach mal eine lockere Pause zwischen zwei actiongeladenen Sequenzen, Unterstreichung der Atmosphäre etc.?

      Ach ja, es ist übrigens nur eine Theorie, dass Carroll Drogen konsumierte – also alles andere als »tatsächlich«. Mit solchen Tatsachenbehauptungen wäre ich vorsichtig. Anspielungen auf die Wirkung bestimmter Drogen können ja trotzdem im Werk vorkommen, vielleicht waren es aber auch »nur« Anspielungen auf Effekte durch Migräne-Attacken oder einer Sonderform der Epilepsie.
      Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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        #4
        Ich kann hier SaKi nur zustimmen. Anspielungen müssen sich natürlich anfühlen und nicht reingezwängt.
        Deshalb würde ich sagen dass Anspielungen wie Plotbunnies sind, manchmal kommen sie einfach vorbei gehoppelt. Man kann sie nicht erzwingen, weil sie dann schnell konstruiert wirken, meistens kommen sie einfach beim plotten und man merkt: Hey, das passt jetzt echt ganz gut.

        Mir fällt es am leichtesten Anspielung in Komödien einzubauen, da sie eine Leichtigkeit besitzen die dies zulässt. Ich denke daran, dass ich selbst gerne Anspielungen für Humor heran ziehe. Gerade Zitate könnten schnell mal lächerlich wirken, wenn man sie zu ernst nimmt.
        ”‹”‹”‹”‹”‹”‹
        Ich schreibe ja viel im Bereich der Urban Fantasy, wo sich Anspielungen einfach sehr anbieten, besonders bei einem nerdigwn Cast und ich schreibe Theaterstücke, die sich zur Unterhaltung eigentlich nur reichlich an Popkultur bedienen.
        ”‹”‹”‹”‹”‹”‹Generell fallen mir da spontan drei verschiedene Formen von Anspielungen ein, die ich je nach Machbarkeit verwende:

        1) Symbolik und Parallelen Ist ja an sich nochmal ein ganz eigenes Thema, aber manchmal kann man bereits mit kleinen Parallelen auf Dinge anspielen. Diese müssen nicht immer eine tiefe Bedeutung haben, könnten aber eben ein nettes Easter egg sein.

        Einfachstes Beispiel wären für mich Namen.
        [SPOILER]
        Ich fand es lustig Vampirbrüder nach Erzengeln zu bennenen und die Namensbedeutungen Charakter passend zu vergeben. Daniel = "Gott ist mein Richter", stirbt, weil er unrechtes tut. Michael = "Wer ist Gott?" zweifelt an seiner Herkunft. Ich wette das wird niemandem auffallen und das muss auch nicht, um die Geschichte zu verstehen. Ich fands nur ganz nett als Idee.
        [\SPOILER]

        2) Parallelen zur Popkultur und/oder die Erwähnung
        Ich denke hierbei daran, dass es immer nett ist, wenn es Situationen kommt die stark an andere bekannte Szenen erinnern. Kennen die Charaktere diese bekannte Szene auch, dann kann diese im Dialog auch direkt noch kommentiert werden, um die Anspielung deutlich zu machen. Generell kann es aber auch nur die Anspielung im Dialog geben. Die funktioniert auch ganz gut.
        Bei modernen Settings eignen sich Anspielungen auf Harry Potter immer ganz gut. "Wir gehen in die Winkelgasse?" Kennt eig jeder.

        3) Zitate
        Die sind etwas kniffliger da sie sich rund in den Dialog einfügen sollten, um nicht zu komisch zu klingen. Aber vielleicht kennt ihr das von euch selbst, dass ihr manchmal im Alltag einfach etwas zitieren wollt? Solche Situationen in Dialogen nutze ich gerne aus. Meist ist es ein ganz normaler Dialog bis ein Charakter anhand einer Assoziation meint, das Zitat bringen zu müssen. Ich lass das dann gerne auch im Text von den anderen Charakteren kommentieren.
        Beispiel: "Ich glaube wir haben Ash getötet" - hier folgt was folgen muss "Ihr Schweine!"
        ”‹”‹”‹”‹

        Kommentar


          #5
          Zitat von Milch Beitrag anzeigen
          Und die meisten erkennen die Anspielungen nicht.
          Sehe ich auch so. Und dann ist es blöd. Ein Roman, in dem gerade mal wieder einer so schön nerdig ist und ständig was von Superheldencomics quatscht, kann ganz schön anstrengend werden, wenn man sich mit Superhelden nicht auskennt. Es kann auch anstrengend werden, wenn man sich mit Superhelden auskennt und merkt, dass der Autor es nur aufgreift, um ein trendiges Thema zu bedienen.

          Wenn man eine Anspielung einbaut, die auffallen soll, dann etwas, das jeder kennt. Winkelgasse, Todesstern, eine Wassermelone tragen - damit wird man irgendwie was anfangen können. Schön, wenn man ein Fan ist, aber nicht tragisch und trotzdem verständlich, wenn man es noch nie gesehen oder gelesen hat.



          (Ohne eine jetzt Diskussion lostreten zu wollen - bitte sei mit Bemerkungen über sensible Themen vorsichtig. Man könnte meinen, Du sagst Pädophilie sei in Ordnung, wenn ein Kind mit den Handlungen einverstanden ist. Das ist sicher nicht, was Du ausdrücken wolltest, aber kann so interpretiert werden.)

          Kommentar


          • Peter
            Peter kommentierte
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            Besonders cool ist es, wenn eine bekannte deutsche Schnulzenschreiberin eine Anspielung auf das bekannteste Star Wars Raumschiff einbaut, und dann einen Tippfehler im Namen hat.
            Danach ist nichts mehr zu retten. 😂

          • Milch
            Milch kommentierte
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            Es muss auch nicht jeder alles erkennen. Der Autor sollte wissen, dass der Leser es nicht verstehen muss. Die Insider freuen sich über die Anspielungen, die anderen sollten sich darüber nicht ärgern.

          #6
          Das ist ein sehr interessantes Thema und ich stimme meinen Vorsprechern auf jeden Fall zu. Auch ich finde, dass Anspielungen natürlich in die Handlung einfließen sollten, wenn sie denn sinnig sind. Und zu den vorangegangenen Beispielen würde ich tatsächlich gerne noch einige Situationen ergänzen, in denen ich persönlich verschiedenste Anspielungen erlebt und es als genial empfunden habe.

          1. In politischen/religiösen Dramen zum Beispiel. Das ja jetzt fernab von der ursprünglichen Intention der Frage, allerdings finde ich Anspielungen in politischen Dramen sehr passend. Man nehme zum Beispiel einen aufstrebenden Politiker mit felsenfesten Überzeugungen, die im Laufe der Geschichte dann doch anfangen zu bröckeln. Durch Enttäuschungen, Rückschlägen usw. Und schleichend passiert eine Entwicklung, die vielleicht dem Leser vertraut vorkommen könnte und plötzlich führt der ursprüngliche Protagonist ein Land Menschen an, die er als heilige Rasse ansieht. Das ist jetzt eine sehr dramatische Auflösung der Situation, aber im Grunde möchte ich einfach darauf hinaus, dass man auch Anspielungen machen kann auf reale Feindbilder bzw. generelle Oppositionen der tatsächlichen Aussage des Werkes.

          2. Als Hommage. Ich habe einmal eine fiktive Geschichte über das Leben Dostojewskis gelesen und seine Werke sind ja sehr charakteristisch. Und ich erinnere mich lebhaft daran, dass der Protagonist in einem Gespräch mit seiner Begleitung eine zwei-seitige wörtliche Rede - alleine - darüber geführt hat, dass seine Werke ohnehin niemals erfolgreich werden, da niemand bereit ist diese unendlich lange wörtliche Rede zu lesen, in die er immer und immer wieder hinein verfällt. Also in gewissen Situationen kann man auch einfach den Schreibstil für den Zweck der Erzählung kurzzeitig adaptieren. Gut gemacht finde ich das absolut gelungen!

          Aber letzten Endes bin ich der Auffassung, dass eine Geschichte auch funktionieren sollte, wenn man eine Anspielung nicht versteht und genau so, ist es denke ich am Besten an die Sache heran zu gehen. Selbst wenn man eine Anspielung, für welchen Zweck auch immer, in den Raum wirft, sollte man nicht erwarten, dass alle Leser sie auch verstehen. Damit läuft man am sichersten und hat vielleicht trotzdem eine Hand voll Menschen, die die Anspielung wert schätzen. Für manche könnte sie sogar ein Anreiz sein die Geschichte noch einmal zu lesen und danach Ausschau zu halten!

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            #7
            Bei den Anspielungen sollten eine Systematik erkennbar sein, sie sollte nicht wahllos sein.

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            • Milch
              Milch kommentierte
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              Es geht darum, dass man seinen Text gestaltet, beispielsweise nur bestimmte Zitate aus einem bestimmten Bereich wählen, also nur Songs der Beatles, um zu zeigen, wie sehr x y ein Beatlesfan ist, ohne es behaupten zu müssen. Oder man zitiert nur deutsche Filme oder dänische Serien.

            • Ankh
              Ankh kommentierte
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              Milch das ist wichtig und gut für die Charakterentwicklung, aber ich würde das nicht als Anspielung bezeichnen. Es ist einfach ein Interesse der Figur. Wenn der Beatles-Fan-Prota irgendwann in der Geschichte barfuß über einen Zebrastreifen geht, dann ist das eine Anspielung.

            • Milch
              Milch kommentierte
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              Man sollte dieses Zebrastreifenbild nicht bei einem Queenfan anwenden. Oder es ist ein subtiles Stilmittel, um zu zeigen, dass er eigentlich auf die Beatles steht.

            #8
            Ich mag Easter Eggs und baue sie gerne ein. Auch solche, die höchstens ein/e Leser/in kapiert.

            Ich finde, wichtig ist vor allem, dass der Text dennoch natürlich ist. Jemand, der die Anspielung nicht vesteht, soll die Stelle lesen können, ohne darüber zu stolpern und sie komisch zu finden.
            Always avoid alliteration.

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              #9
              Wie kann man eigene Anspielungen einbauen? Egal ob, Popkultur, Mythologie oder Ähnlichem. Was sind eure besten Tipps?

              Skaska sagte es schon, wichtig ist, dass das Detail auch einen Sinn ergibt, wenn man die Anspielung nicht versteht. Denn eine Anspielung ist eine zusätzliche, leicht versteckte Sinnebene, was aber voraussetzt, dass es auch eine offensichtliche Sinnebene gibt, unter der sich die Anspielung verstecken kann. Wenn es nur eine Ebene gibt, dann nimmt der Leser sie auf jeden Fall wahr, und wenn er sie nur verstehen kann, wenn er z.B. irgendein popkulturelles Vorwissen hat, dann ergibt das Detail für den Leser, der dieses Wissen nicht hat, keinen Sinn. Und das ist doof, weil er dann drüber stolpert und denkt "hä? Was soll das'n jetzt?" Eine Geschichte sollte so funktionieren, dass die Geschichte dem Leser alles mitgibt, was er für das Verstehen braucht. Alles, was du darüber hinaus noch mit reinpackst, ist Bonus.

              Ob dieser Bonus als Anspielung oder Esater Egg auch funktioniert hängt dann damit zusammen, an wen die Geschichte und damit auch das Easter Egg gerichtet ist. Ein Easter Egg, das niemand findet, weil's meilenweit an der eigentlichen Zielgruppe vorbeigeht, wird jahrzehntelang vor sich hinfaulen. Natürlich kann ich ein Ester Egg einbauen, das außer mir nur eine andere Person versteht, weil's ein Insiderwitz ist. Das gibt dem Buch aber für alle anderen keinen Mehrwert. Mein Tipp wäre daher, dass du sorgfältig guckst, welche Anspielungen deine Zielgruppe entdecken könnte, und ihnen damit eine Freude machst, möglichst viele davon einzubauen. das gibt den Lesern dann das warme Gefühl, dass a) du sie verstehst und mit ihnen auf einer Wellenlänge liegst, sie also mit dir (und anderen Lesern) eine Insidergruppe bilden, und b) dass sie schlau sind und sich im Thema XY auskennen, weil sie die Anspielung gefunden haben und verstehen.
              Poems are never finished.
              Just abandoned.

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              • Dodo
                Dodo kommentierte
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                Wenn ich Anspielungen verwende, die meiner Leserzielgruppe Spaß bringen sollen, dann muss ich mich an dem anzunehmenden Allgemeinwissen - oder Spezialwissen - dieser Zielgruppe orientieren; alles, was drüber oder drunter liegt, ist dann mein persönlicher Schreibspaß. Schreib ich für Leser, die Kafka verehren (würde ich nie tun), werde ich wohl mit Groschenroman-Insidern nicht weit kommen. Einbauen kann ich sie trotzdem, damit _ich_ Spaß hab und eventuell der eine oder andere, der neben Kafka auch Groschenromane verschlingt.
                Von daher, ich weiß nicht, ob jeder SW, HP etc für Anspielungen gut genug kennt. Aber ich muss einschätzen können, ob ich es von meiner Zielgruppe erwarten kann.

              • Ankh
                Ankh kommentierte
                Kommentar bearbeiten
                Bücherböe ich bin mir gar nicht so sicher, ob Leser so in deinem Alter noch alle Anspielungen verstehen, die Leute in meinem Alter so um sich werfen. Ich meine, ich habe die 80er immerhin erlebt. Was so Allgemeinwissen ist, dass es auch die jüngere Generation noch sicher versteht, ist auf der anderen Seite für mein Gefühl schon ein bisschen *gähn* als Anspielung, weil's mch eben nicht mehr wirklich direkt anspricht. Ich denke fast, je größer die Zielgruppe für die Anspielung, desto "schwächer" wirkt sie auch. Wenn ich mich stattdessen extra-special fühle, weil ich weiß, dass ich zu einem eher kleinen Kreis derer gehöre, die wissen, wovon der spricht, dann freue ich mich umso mehr daüber.

                Was das Thema "zu platt" angeht: In Buffy Staffel 6 rüsten die Nerds einen schwarzen Lieferwagen als Zentrale ein. Obwohl der unauffällig sein soll, malt einer der Typen einen Todesstern auf die Seite. Da dachte ich dann "okay, ja, sie sind Nerds, aber hättet ihr noch was mainstreamigeres finden können, um das zu zeigen?" Und dann fangen sich zwei der Nerds an darüber zu streiten, ob irgend ein Detail des Todessterns an der richtigen Stelle gemalt wurde, und ich dachte "Ja, siehste, DAS sind Nerds!" Man muss als Autor schon genau treffen und zeigen, dass man selbst weiß, wovon man spricht, sonst ist es eben kein Insider, sondern nur peinlich, weil man das Gefühl hat, dass der Autor zu einer Gruppe dazugehören will, von der er keine Ahnung hat.

              • In-Genius
                In-Genius kommentierte
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                Bücherböe Nicht jeder steht auf Popkultur. Ich hab zum Beispiel Star Wars nie gesehen und finde Harry Potter schlecht geschrieben. Anspielungen auf diese Franchizes verstehe ich nur sehr oberflächlich und auch nur das, was in jeder schlechten Parodie vorkommt. Das wären aber keine guten Easter Eggs, denn gute Easter Eggs sind für Eingeweihte.
                Auf der anderen Seite verstehe ich jedes Easter Egg über Fankultur, dass in Supernatural vorkommt - weil ich sowohl die Serie als auch Fankultur als Phänomen und dieses Fandom im besondere kenne. Ich bin hier ein Eingeweihter und verstehe die Zwinker.

                Man muss also schauen, für wen man Easter Eggs schreibt, wer die Eingeweihten sind - und wer nicht.

              #10
              Wir hatten übrigens auch schonmal ein ganz ähnliches Thema hier Da gibt es bereits einige Erfahrungsberichte und Ideen, vielleicht hilft es ja dem einen oder anderem.

              Ich finde Easter Eggas prinzipiell eine gute Idee, allerdings müssen sie so eingebaut werden, dass Leser, die diesen nicht kennen/verstehen, nicht aus dem Lesefluss gerissen werden. Außerdem sollten sie irgendwie zur Geschichte passen. Wenn zum Beispiel in einer klassischen High Fantasy plötzlich Anspielungen auf Avangers oder Star Trek kommen, reißt mich das ebenfalls aus der Geschichte.

              Nachdem Easter Eggs und Anspielungen meist nur für eine kleine Gruppe der Leser interesannt oder lustig sind, würde ich sie im Zweifelsfall eher rauslassen. Das ist nämlich zu 99% nichts, was die Geschichte verbessert
              »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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                #11
                Oh, ich liebe Anspelungen und Seitenhiebe auf andere Werke. In meinem Urban Fanatsy Projekt sucht eine Magierin nach Verbündeten, wobei ihre Begleiterin schnippisch fragt, ob sie die nächsten X-Men gründen möchte. Ist vielleicht nicht die eleganteste Lösung, aber genau mein Fall. Außerdem lehnt sich mein Projekt stilistisch an Marvel und X-Men an (da ich ein bekennder Fan von Superhelden bin). Außerdem sind zwei Figuren meines Dark Fantasy Werkes von Kim Possible inspiriert (zum Thema Grün und Sarkasmus *hust*).
                Also ja, mich kann man damit immer locken, wenn ich die entsprechenden Werke kenne und mag.
                Zuletzt geändert von Gloria Regali; 16.10.2019, 00:20.
                Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
                Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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                  #12
                  Ich verstecke kaum Easter Eggs. Mir fehlt da das Händchen für.
                  Und meine kleinen Anspielungen fehlt auch meist das Hintergründige. Eine rassistische Gruppe heißt bei mir einfach nur All Right Guys, was eine leicht zu erkennende Anspielung auf die Alt Right Bewegung ist.
                  Allerdings mache ich mir ab und an den Spaß meine Figuren andere Bücher von mir lesen zu lassen oder baue mich selbst in den Plot ein. Was natürlich nur für mich und ein paar wenige andere erkennbar ist. Also keine echten Easter Eggs.
                  ”‹”‹”‹”‹”‹
                  I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

                  Douglas Adams

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                  • Dodo
                    Dodo kommentierte
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                    Sich selbst einzubauen ist schon ein echter Insider; selbstreferenzieller geht es nicht. *ablach* Das muss ich auch mal versuchen. Doch, das hab ich auch schonmal gemacht! Die ganze Familie am Flughafen, nur so als Statisten.

                    Bei mir sind viele Figuren aus den unterschiedlichen Projekten miteinander verwandt, bekannt oder verschwägert.

                  #13
                  Ich liebe Anspielungen und Easter Eggs und verwende sie auch selbst sehr gerne.
                  Einmal habe ich ein Buch gelesen da gab es ständig Andeutungen zur Popkultur, Britney Spears VMA Auftritt oder ihr Glatzenvorfall 2007, also das habe ich jetzt schon dreimal in drei verschiedenen Büchern gehabt, Britney geht also immer Aber das waren auch Jugendfantasybücher, da ist der Bezug zur Popkultur oder Marvel etc ganz anders.
                  Über Harry Potter Anspielungen freue ich mich immer, bzw. allgemein solche, die ich verstehe. Es erscheint mir irgendwie wie eine Hommage an die Zielgruppe.

                  Es muss zum Schreibstil und zur Geschichte passen und sollte nicht zu oft vorkommen, denn dann wird es nervig.

                  Ich ärgere mich nur über Vergleiche mit Dingen/Personen, wenn ich solche nicht kenne. Das fällt aber vermutlich nicht unter Anspielungen. Daher wüsste ich jetzt spontan keine, die mich aus dem Lesefluss gerissen haben, vermutlich weil ich es einfach nicht bemerkt habe.
                  "Angst schließt das Licht in Dunkelheit ein, Mut ist der Schlüssel." - KH.

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                    #14
                    Anspielungen interessieren mich als Leser und Schreiber eigentlich nur, wenn sie satirischer Art sind, um ein Kommentar über unsere reale Welt in der fiktionalen einzubauen. Wie Peters All Right Guys. Anspielungen auf Popkultur, die nichts mit der Geschichte sonst zu tun hat, brauche ich nicht wirklich. Es hat für mich keinen Mehrwert und wirkt meistens nach "schau, Leser, ich habe auch schonmal ein Comicbuch in der Hand gehabt/einen Film gesehen/ein Buch gelesen!!1!".
                    Außerdem altert Popkultur verdammt schnell, und wenn man will, dass das Buch in 10 Jahren noch lesbar ist, würde ich solche Anspielungen rauslassen.

                    Easter Eggs dagegen finde ich in jeder Variante klasse, wenn sie sich nahtlos in die Geschichte einbinden. (Und wenn es jeder Leser sofort bemerkt ist es kein Easter Egg )

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                      #15
                      Ich baue Easter Eggs eher selten ein. Denke ich. Easter Eggs hat für mich mit moderner Popkultur zu tun und Selbstreferenz. Da ich einen sehr eklektischen Geschmack in Popkultur habe, gehe ich nie davon aus, verstanden zu werden und lasse die Wortfetzen und Bilder, die mir einfallen, oft unter den Tisch fallen. Nicht immer, aber meistens. Hängt auch vom Ton des Textes ab. Ich schreibe nicht oft humorvoll oder in unserer heutigen Zeit, sodass ich Easter Egg im Sinne von Referenz auf moderne Popkultur oft für meinen Text als unangebracht empfinde.
                      Gut, ein Projekt ist im Grunde ein lebendiggewordenes Easter Egg/Anspielungs-Bonanza. Wovon ich trotz der Offensichtlichkeit nicht davon ausgehe, dass Leute irgendetwas davon verstehen. Anspielungen hingegen ... Das mache ich wohl häufiger. Nur eben nicht auf Popkultur. Viele Anspielungen und Referenzen mache ich auf Mythen, Linguistik, Historie etc. Das gehört zu meinem Schreibstil und meinem Schreibprozess dazu. Oft nutze ich das nicht nur als vorbeifliegende Referenz, sondern auch als Gefäß für Symbolik und Metaphern etc., um dem Text mehr Substanz zu geben.
                      Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                      to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                      A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                      You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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