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In der Kürze liegt die Würze?

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    In der Kürze liegt die Würze?

    Ich stehe ja total auf lange Geschichten und war lange Zeit davon überzeugt: je mehr Seiten, desto besser. Inzwischen bin ich davon weg, habe aber weiterhin die Zahl "300" als magische Grenze. Mindestens dreihundert Seiten muss ein Text für mich haben, damit er überhaupt für eine Bewerbung in Frage kommt.

    Habt ihr auch eine bestimmte Seitenzahl, die ihr erreichen wollt (Kurzgeschichten und Novellen natürlich ausgenommen)? Oder lasst ihr eine Geschichte wachsen, bis sie zu Ende erzählt ist? Oder streckt ihr auch schon einmal Geschichten. bzw baut im Nachgang gezielt relevante Sideplots ein, damit sie länger wird?

    Grüße,
    Gloria Regali
    Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
    Nordfriesentote (2021) - Twentysix

    #2
    Das kommt sehr auf das Genre an. Bei meinen klassischen Fantasy Geschichten peile ich so 90k Wörter an und bin dabei eher am unteren Rand.

    Romanzen sind auch gerne kürzer. Meine liegen zwischen 65 und 75k.

    Geschichten strecken ist schwierig. Die Leser merken meist, dass Seiten geschundenen werden, und es macht mir auch keinen Spaß Geschichten zu strecken. Wenn die Geschichte erzählt, ist Schluss.
    Sideplots später einzubauen ist ungeheuer schwierig, da sie mMn nur Sinn machen, wenn sie dynamisch mit dem Hauptplot interagieren. Es geht dann fast schon in die Richtung einer kompletten Überarbeitung.
    Zuletzt geändert von Peter; 11.10.2019, 13:03.
    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

    Kommentar


      #3
      *auf eigenes Manuskript schiel*
      *leise wimmer*

      Ähm. Also klar gibt es so Pi mal Daumen Richtlinien, wie lang ein Buch sein sollte. Das ist aber auch genreabhängig. Im Fantasybereich bist du mit 300 Seiten eher noch am unteren Rand, bei einem Krimi eher im Mittelfeld; aber beide können auch weit von deiner Grenze abweichen.

      Als ich angefangen habe zu schreiben, habe ich tatsächlich auch auf die Seitenzahlen geschielt. Ich war, man kann's kaum glauben, ein Knappschreiber, und ich war mir sicher, dass 200 Seiten oder was ich damals zusammenhatte nicht reichen. Also habe ich angefangen auszubauen.

      *wieder zum Manuskript schiel*
      *Manuskript sitzt in seiner Ecke und start mich an*
      *Manuskript rülpst*
      *Eine Seite segelt sanft zu Boden*

      Seitenzahlen können eine Orientierung sein, wenn du wenig Gefühl für deine Geschichte hast. Bewegst du dich noch bei den Novellen oder näherst du dich dem Umfang von Herr der Ringe? Dass man das manchmal schwer einschätzen kann liegt auch daran, dass man den eigenen Text in anderem Tempo aufnimmt als ein Buch, das man normal liest. Entweder arbeitet man daran, dann geht es viel langsamer, oder man liest drüber, dann überspringt man mitunter viel, weil man den Inhalt ja schon auswendig kennt.

      Aber letztlich sind Seitenzahlen egal, weil es darauf ankommt, ob deine Geschichte fertig und rund ist oder nicht. Einem Leser ist es egal, ob dein Buch 289 Seiten oder 331 hat, solange ihm die Geschichte darin gefällt. Manche Autoren können 150 Seiten nur schwafeln und bei anderen steppt in diesem Zeitraum die Handlung, dass dir der Kopf schwirrt. Bei einem Buch, das fesselt, sind 300 Seiten zu kurz, und bei einem das langweilt, sind schon 100 zu lang ...

      Also wenn du nicht gerade für einen Verlag schreibst, der konkrete Angaben zum Umfang macht (das gibt es, wenn du z.B. für Reihen schreibst, da kannst du dafür auch schon mal auf die Seite genau vorgeschrieben bekommen, wo du zu landen hast), dann würde ich erst einmal die Geschichte frei wachsen lassen. Eventuell wird sie eh schon länger, als du gedacht hattest. Falls nicht, kannst du natürlich immer noch überlegen, wo du sie noch ein bisschen ausbauen könntest, aber wenn du mit dem Ergebnis komplett glücklich bist, dann würde ich davon abraten, noch unnötig Stränge da hineinzuzwängen, nur um irgendeine Seitenzahl zu erreichen.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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      • Gloria Regali
        Gloria Regali kommentierte
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        Klar, auf Biegen und Brechen strecken mache ich auch nicht, da tut der Geschichte nicht gut. Das merkt man natürlich auch, ob der text aufgebläht wurde, oder nicht. Manche Geschichten sind eben kürzer, andere umfassen locker 1000 Seiten, ohne langweilig zu sein.

      • Ankh
        Ankh kommentierte
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        Es hängt viel davon ab, wie du schreibst. Wenn du sehr genau plottest und deinen Stil kennst, dann kannst du auch sehr genau vorhersagen, welchen Umfang deine Geschichte haben wird. Wenn du dagegen drauflosschreibst und bei jeder Laune noch einen Nebenstrang einfügst, der dir gerade in den Sinn kommt, dann kann der Umfang auch schnell mal unvorhergesehen explodieren.

        Solange dein Plot nicht endgültig steht, kann man schlecht vorhersagen, wie lange es dauert, alle Fäden am Ende zusammenzuführen, das kann sich bei entsprechender Komplexität auch potenzieren. Und wenn dein Plot steht und er dir solide erscheint, tut es dem Roman nicht gut, noch Dinge draufzupfropfen. Ob das, was du planst, für einen bestimmten Umfang reicht, kannst nur du selbst abschätzen. Manchen Autoren reicht ein recht schlichter Plot, weil sie wunderbar ausschweifend den Raum dazwischen füllen, ohne dass es langweilig wird. Andere verlieren sich weniger in Details und Beschreibungen und fügen dafür lieber viele Twists und Umwege in die übergeordnete Handlung ein. Schwierig wird es halt, wenn beides nicht deine Art ist, dann dürftest du kämpfen, auf eine höhere Seitenzahl zu kommen. Aber das ist dann eine Sache, die ich generell angehen würde und nicht nur auf ein einzelnes Buch bezogen analysierst, denn sonst stehst du beim nächsten vor dem gleichen Problem. Da bleibt dir dann nur, entweder deinen Stil/ deine Plots generell ausschweifender zu machen, oder dazu zu stehen, dass die Gloria halt auf 200 Seiten einen knackigen Roman rauskloppt, in dem alles drin ist.

      #4
      Als Leser mag ich auch Bücher, die auf die Kurzstrecke gehen, sprich auch nur etwas mehr als 100 Seiten haben. Ich finde es immer doof, wenn Menschen nach der Seitenzahl urteilen. In einen guten 125-Seiten-Text kann mehr Arbeit stecken als in einem 500-Seitenwälzer.

      Zazie in der Metro ist nur 200 Seiten lang und ein Lesevergnügen.
      Zuletzt geändert von Milch; 11.10.2019, 13:30.

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        #5
        Ich sehe es wie Peter : Der Leser merkt es, wenn das Zeug gestreckt ist.
        Man merkt es meist auch beim Schreiben, wenn man über Hohlräumen ein Satzwerk webt. Von daher: Fertig ist fertig; wenn jemand ausschweifend das erzählt, was zu erzählen ist, dann wird es etwas länger; wenn jemand kürzer formuliert, dann ist es kürzer. Hauptsache, es ist nicht hohl.

        Mich persönlich schrecken 500+Seiten als Leser ab; es sei denn, Klappentext oder Probelesen überzeugen mich, dass ich es wagen sollte. Ansonsten lass ich die Briefbeschwerer eher liegen.

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Gloria Regali Ich schätze, das kann für hochepische Fantasy zutreffen; um allein die Welt(en) plastisch und voller Facetten rüberzubringen, braucht man mehr Seiten im "Reiseführer", der das hoffentlich spannend verpackt .

        • Ankh
          Ankh kommentierte
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          Was Dodo sagt. Das ist weniger eine Voraussetzung (obwohl die Fans natürlich einen gewissen Umfang gewohnt sind und deshalb vielleicht skeptisch gucken, wenn sie ein dünnes Büchlein in die Hand bekommen statt einen dicken Schinken) als vielmehr eine Folge der inhaltlichen Konventionen. Es dauert einfach länger, eine fremde Welt oder Gesellschaft zu beschreiben als eine, die der Leser bereits kennt. In einem Historienroman werden alltägliche Dinge viel genauer beschrieben, weil das einfach einen Teil von Historienromanen ausmacht, das damalige Leben zu beschreiben. Wenn so ein Buch zu kurz gerät, dann sind nicht die Seitenzahlen das Problem, sondern der zu knappe Inhalt, und wenn die potenziellen Leser skeptisch auf das dünne Büchliein gucken, dann vor allem deswegen, weil sie bezweifeln, dass das eine spannende Geschichte beinhalten kann UND ihnen das Setting ausreichend näherbringt.

        • Milch
          Milch kommentierte
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          Es gibt auch Historienromane, die 100 Seiten kurz sind und trotzdem gut.

        #6
        Was die Kürze angeht, finde ich, dass es auf die Genre ankommt. Wenn du ein Kinder- oder Jugendroman schreibst, dann ist Kürze die perfekt Würze. Kinder und Jugendliche, je nach Alter, wollen oder können nicht so viel lesen. Da ist es nur eine Unterstützung, wenn ich kurze Sätze schreibe.
        Bei Erwachsenen ist es etwas schwieriger. In einem Romance-Buch würd’ ich auf Show don’t Tell setzten, jedoch mit kurzen Sätzen. Wenn man ein Historie-Roman schreibt, ist es wiederum anders.

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        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Bücherböe Willst Du hier als Erwachsene oder als Kind behandelt werden?
          Ich würde Dich gern ernstnehmen, aber das funktioniert so nicht. Du erscheinst mir als faktenresistent, und ich nehme keine Deiner Äußerungen derzeit ernst, sondern sehe sie tatsächlich als kindlich-trotzig oder gar trollig neben der Spur. Soll das so sein?
          Wenn nicht, solltest Du darauf achten, Deine Behauptungen substanziell zu belegen oder eindeutig als Deine persönliche Meinung zu kennzeichnen, nicht als allgemeinen Trend oder allgemeine Wahrheit. Dann kann man sich nämlich sachlich und auch auf Früherwachsenenniveau unterhalten.
          Hilft übrigens auch im Abitur, wenn man Fakten und Meinung trennen und kennzeichnen kann.

        • Bücherböe
          Bücherböe kommentierte
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          Dodo Schon klar! Erwachsen, natürlich. Aber der schmlimmste Fehler den ein Autor machen kann, ist sein inneres Kind zu vergessen. Manchmal ist es auch gut die Aktentasche zur Seite zu legen und den Ball zu nehmen. Sonst verliert man eins: Seine Fantasie!

        • Dodo
          Dodo kommentierte
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          Fantasie ersetzt kein Faktenwissen. Wenn man einen Fakt diskutiert, kann man nicht mit einem Fantasieargument kommen. Sonst verliert man eins: seine Glaubwürdigkeit.
          Und wenn der Leser Dir nicht mehr glaubt, ist Dein Text verloren. In Sach- und Belletristiktexten.

        #7
        Das kommt auf die Geschichte drauf an, aber sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben bevorzuge ich eher das 300 Seiten Buch als das 900 Seiten Buch. Ich habe es halt in meinem ganzen Leben erst 1 Mal erlebt, dass ich ein 700-900 Seiten Buch nicht unnötig in die Länge gezogen fand. Manche lesen nur dicke Bücher. Beim Schreiben sind kürzere Bücher natürlich auch leichter zu überarbeiten (Im sinne von potenziell weniger Arbeit, weil Menge, muss aber nicht sein) Ich schreibe tendenziell erst mal so viel, wie die Geschichte braucht und dann sehe ich weiter, meistens ergibt sich das. Band 1 meiner Fantasy Trilogie ist mit 70k zu kurz, der Plot geht zu schnell, da werde ich ein paar Kapitel neu schreiben. Ein anderes Fantasy Buch mit 105k muss ich vielleicht kürzen, habs ewig nicht mehr gelesen und Band 1 einer realistischen Reihe war plötzlich nach 142k erst am Ende, das werde ich also radikal kürzen oder in 2 Teile aufteilen müssen Ich habe letztens ein New Adult Buch mit 280 Seiten gelesen und auch wenn das eher dünner ist, war das ideal, kein unnötiges hin und her. Es kann aber auch sein, dass ich ein Buch mit ebenso vielen Seiten als zu oberflächlich empfinde und Themen nur angekratzt werden. Das ist wie gesagt je nach Geschichte individuell und ich versuche, nicht allzu sehr auf die Seitenzahlen zu achten. Nur ein 40k Fantasy Buch würde ich in der Überarbeitung wohl noch strecken und wie gesagt das 142k Buch aufteilen oder kürzen, solche Ausreißer eben. Ansonsten kann alles dabei sein.

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          #8
          Festgelegte Angaben, die ich erreichen möchte, habe ich nicht. Beim Lesen habe ich da eher im Kopf, dass das Buch ja schon irgendwas über 300 Seiten haben sollte, wenn es als Roman durchgeht und keine Novelle ist oder so. Das ist aber einfach Gewohnheit, weil die meisten Bücher eben drüber sind, denke ich. (Wie auch bei Filmen, Filme unter 90 Minuten irritieren im ersten Moment.) Aber eine Chance bekommen sie trotzdem, wenn es mich anspricht.
          Beim Schreiben schaue ich, was passiert und füge im Nachhinein auch Szenen hinzu, wenn ich finde, dass es das einfach runder macht. Mein letztes NaNo-Projekt bekommt durch die Überarbeitung deutlich Wortzuwachs, weil es einfach noch Szenen gibt, die ich loswerden möchte. Eine bestimmte Wortmenge erreichen möchte ich dabei aber auch nicht.

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            #9
            Ehrlich gesagt habe ich keine festen Seitenvorgaben, wenn ich anfange. Die Geschichte wird so lange wie sie sein muss. Gestreckt wird bei mir nie (ich hasse auch Bücher mit vielem Infodump, vor sich hindümpelten Plot und "Füllszenen" ), kürzen tue ich eher mal.

            Allerdings muss ich gestehen, dass ich ein relativ gutes Gefühl habe, wie lange meine Geschichten werden, da ich meine durchschnittliche Szenen-Wortzahl kenne, dadurch die Kapitel- und Gesamtlänge berechnen. Aber es ist jetzt nicht so, dass ich nichtmal Szenen streiche oder ergänze. Es muss halt zur Geschichte passen.

            Einiges ist hier sicher auch Erfahrung, da man nach ein paar Geschichten sich selbst und den Schreibprozess besser einschätzen kann. Ich hab zum Beispiel einfach "meine" Länge für Geschichten, bei denen ich im Großen und Ganzen immer wieder ende. Dafür habe ich echt Probleme mit Kurzgeschichten oder wenn ich einen Mehrteiler schreiben müsste ...

            Aber solange man keine Vorgaben von einem Verlag oder so hat, würde ich mich nicht selbst auf eine Seitenzahl beschränken wollen (jedenfalls solange sich diese im normalen Rahmen befindet ).
            »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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              #10
              Danke an alle =)

              Dann bin ich wohl alleine mit dieser inneren Grenze Wo auch immer die her kommt xD Obwohl mir diese innere Grenze auch schon geholfen hat, neue interessante Subplots zu finden, die ich ohne diese Grenze nie gefunden hätte. So kann es auch gehen =)
              Unter den Masken (2021) - Booksnacks/dp DigitalPublishers
              Nordfriesentote (2021) - Twentysix

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                #11
                Oft habe ich eine bestimmte Wortanzahl die ich erreichen muss. Das hängt allerdings mit meiner Arbeitsweise zusammen, dass ich vor dem Schreiben ausrechne (basierend auf einem Lied, was als Grundlage für den Text dient), wie viele Wörter ein bestimmter Absatz oder Szene haben darf. Mit irgendeiner Art von vermarktungstechnischer Finesse hat das absolut nichts zu tun.

                Es ist allerdings oft besser, weniger zu schreiben. Nicht, weil es kürzer ist, sondern weil man dem Leser mehr Raum für seine eigenen Gedanken und Interpretation lässt. Wenn der Leser an der Geschichte mitwirkt, hinterlässt sie einen anderen Eindruck bei ihm und ich möchte behaupten, einen besseren. Man muss natürlich gut darauf achten, dass man dem Leser genug Text gibt, über den er sich auch Gedanken und Interpretationen machen kann. Aber Menschen haben viel Fantasie, von daher.
                Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
                to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
                A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
                You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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