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Mittwochsfrage #135: Anti! Anti!

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    Mittwochsfrage #135: Anti! Anti!

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    Als Autoren wollen wir in der Regel, dass die Leser unsere Protagonisten mögen. Schließlich sollen sie mit unserer Hauptfigur mitfühlen und mit ihr zusammen bis zum Ende des Buches (und darüber hinaus) gehen. Aber was, wenn der Star unseres Buches nicht Everybody's Darling ist, den man einfach nur lieben kann und dem man das Happy End wünscht?

    Habt ihr Geschichten mit Antihelden?
    Was sind Antihelden für euch? Hauptcharaktere, die so richtig unsympathisch oder innen und außen hässlich sind? Oder reicht schon eine markante Schwäche, um aus einem Helden einen Antihelden zu machen?
    Was macht den Reiz von Geschichten mit Antihelden aus?
    Und ist ein Antiheld immer zum Scheitern verurteilt?
    Zuletzt geändert von SaKi; 02.10.2019, 18:09.
    Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

    #2
    Habt ihr Geschichten mit Antihelden?

    Ich möchte fast behaupten, dass all meine Protagonisten eher Antihelden sind.


    Was sind Antihelden für euch? Hauptcharaktere, die so richtig unsympathisch oder innen und außen hässlich sind? Oder reicht schon eine markante Schwäche, um aus einem
    Helden einen Antihelden zu machen?


    Zunächst ist ein Antiheld mal einfach kein Held. Er hat nichts Herausragendes geleistet und wird es, wenn überhaupt, aus zweifelhaften Motiven oder vielleicht einem anderen (oft äußeren) Zwang heraus tun.
    Für meine Begriffe passt ein Antiheld auch nie so richtig ins System der Welt, in dem die Geschichte spielt. Er ist weder beliebt noch sympathisch.
    Um ein Protagonist zu sein, braucht die Figur natürlich auch Sympathiepunkte - keine Frage.


    Was macht den Reiz von Geschichten mit Antihelden aus?

    Alles! Eine rosa Erdbeer-Disney-Welt mag ihre Fans und Berechtigung haben. Aber ich denke, die Zeiten für solche Geschichten sind vorbei. Mit einem Antihelden können sich viele auch auf Grund dessen Schwächen identifizieren. Denn wer hat keine Schwächen?


    Und ist ein Antiheld immer zum Scheitern verurteilt?

    Nein, auf keinen Fall. Wieso sollte er? Der Ausgang der Story ist für mich dabei nicht entscheidend. Manchmal hilft der Zufall, manchmal andere Figuren. Da gibt es so viele Möglichkeiten.
    http://www.wandern-mit-kindern-in-thueringen.de

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      #3
      Habt ihr Geschichten mit Antihelden?
      Finde schon.
      Im LiRo geht das relativ einfach, fängt damit an, dass sie nicht gephotoshopt sind, und die Imperfektion setzt sich in die Figuren-Eingeweide fort.

      Was sind Antihelden für euch? Hauptcharaktere, die so richtig unsympathisch oder innen und außen hässlich sind? Oder reicht schon eine markante Schwäche, um aus einem Helden einen Antihelden zu machen?
      Ein Haufen negativer Eigenschaften macht keine glaubwürdige antiheroische Figur, ebenso wenig wie ein Haufen positiver Eigenschaften einen glaubwürdigen (oder gar sympathischen) Helden schafft.
      Ein Antiheld ist für mich nicht unbedingt eine tragische, kaputte Figur, kein Outlaw, sondern eine Figur mit folgenschweren, für die Geschichte notwendigen, menschlichen Fehlern. Es reicht eine markante Schwäche, um eine Figur zu demontieren und zu einem Antihelden aufzubauen. Man muss sich nur Mühe mit der Konzeption geben und die Psychologie der Schwäche ausloten. Im LiRo kann man sich das einfach machen: Die Schwäche muss der Beziehung im Weg stehen, fertig. Die Schwäche muss aber echt, schwerwiegend und facettenreich sein und kein Pseudo-Bla, kein „ich seh so schrecklich gut aus“. Und da unterscheiden sich die einen LiRo von anderen: Um welche Schwäche geht es.

      Was macht den Reiz von Geschichten mit Antihelden aus?
      Ein strahlender Held ist langweilig. Ich lese und schreibe Geschichten gern, wo sich am Innenleben der Figuren etwas tut und nicht alles nur Symmetrie, Glätte, Toleranz, Liebe und Altruismus ist. Wo soll denn da die Entwicklung hin?
      Wobei ich der Dichotomie Held/Antiheld nicht viel abgewinne und immer als Perfektion/Imperfektion deute. Im Grunde habe ich nie Helden. Helden gibt es nicht. Helden sind, wenn nicht unmenschlich, dann übermenschlich, aber immer unglaubliche bzw unglaubwürdige Figuren (jaaa, für rein action-driven Plots sind sie OK).

      In dem Film „Mystery Men“ gibt es einen Superhelden, der alle Schurken hinter Schloss und Riegel gebracht hat. Das ist die Heldenstory schlechthin: Die Geschichte ist aus. *gähn*
      Und da beginnt der Film. Und er funktioniert, weil der saubere Held nicht der Protagonist ist, sondern eine Art Figuren-MacGuffin, der aus eben doch vorhandener Eitelkeit (die eine Eigenschaft, die ihn imA den Heldenstatus kostet) die Katastrophe in Gang setzt, die schließlich von einem Haufen Trotteln unterschiedlichen Putzig- bis Ekligkeitsgrades gebannt wird. Die Geschichte gehört den Trotteln.


      Und ist ein Antiheld immer zum Scheitern verurteilt?
      Für mich ist der Antiheld zur Entwicklung verurteilt.
      Damit kann er Erfolg haben. Das wäre das, was ich in meinen Projekten anpeile, weil ich Happy Ends nicht nur aus Genregründen mag, sondern eben mag mag.
      Oder er hat keinen Erfolg. Das täte mir leid. Aber wenn es die Geschichte verlangt ...

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        #4
        Habt ihr Geschichten mit Antihelden?
        Hmm ... ich würde zwar nicht sagen, dass meine Figuren klassische Antihelden sind, aber ich denke, manche von ihnen gehen schon ein bisschen in diese Richtung.

        Was sind Antihelden für euch? Hauptcharaktere, die so richtig unsympathisch oder innen und außen hässlich sind? Oder reicht schon eine markante Schwäche, um aus einem Helden einen Antihelden zu machen?
        Antihelden müssen für mich nicht direk unsympathisch oder hässlch sein, aber der Großteil ihrer Eigenschaften sollte dem Widersprechen, was man klassicherweise einem Helden zuschreiben würde. Eine markante Schwäche dagegen wäre mir zu wenig. Ein gutes Beispiel wäre für mich hier z.B. Jorg Ancrath aus der Thorn-Reihe von Mark Lawrence: Er ist bzw. kann sympathisch sein, er sieht auch relativ gut aus, aber als nett würde ich ihn nicht gerade beschreiben

        Was macht den Reiz von Geschichten mit Antihelden aus?
        Für mich wirken Antihelden oft realistischer und menschlicher. Sie sind greifbarer und nicht so weit entfernt wie Helden. Allerdings sollte ihre Motivation durchaus nachvollziehbar und die Charaktereigenschaften interessant sein. Nicht jeder Antiheld funktioniert für mich.

        Und ist ein Antiheld immer zum Scheitern verurteilt?
        Meiner Meinung nach nicht. Aber ich denke, die Kosten, um die Ziele zu erreichen sind oft ein vielfaches höher. Aber vielleicht macht das die Antihelfen auch interessanter: Man weiß nicht, ob sie am Ende siegen, glücklich werden oder was sie dafür dann zahlen müssen.
        »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

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          #5
          So ganz allgemein behaupte ich mal, dass sogar der sympathisch geschriebene Prota unsympathisch rüber kommen kann. Sympathie liegt meines Erachtens im Auge des Betrachters.

          Für mich müssen Romanfiguren Ecken und Kanten haben, das gibt Tiefgang und wird beim lesen nicht langweilig. Es ist, glaube ich, wichtig, dass man sich ein Stückweit als Leser mit dieser Figur identifizieren kann, die Handlungsweisen nachvollziehen und im besten Fall auch die Gefühle nachempfinden kann. Dann ist für mich eigentlich keine Figur ein sog. Antihelt, sondern schlicht Prota der Geschichte, selbst wenn sie plündert und brandschatzt.
          Nein das war ich nicht.
          Ach so, das!
          Ja, das war ich.

          Kontakt: administrator@wortkompass.de

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            #6
            Was sind Antihelden für euch?
            Zitat von magico Beitrag anzeigen
            Zunächst ist ein Antiheld mal einfach kein Held.
            Da schließe ich mich voll an

            Ansonsten sehe ich das etwas differenzierter als meine Vorschreiber. Auch ein Held kann und sollte eine Entwicklung duchmachen. Der Unterschied liegt für mich darin, dass der Held dazu bereit ist und der Antiheld ist es nicht. Der Antiheld hat Fehler und dunkle Seiten, aber er findet sie okay und sieht keinen Grund, etwas daran zu ändern.

            Luke aus Star Wars IV* ist ein Held. Er will sein Leben verändern, er will seine Prinzessin retten und gegen das Imperium kämpfen. Aber er macht erst eine Entwicklung durch, bevor er dazu mächtig genug ist.
            Han Solo ist ein Antiheld. Nicht (nur), weil er ein Schurke ist, sondern weil er mit seiner Schurkigkeit ganz zufrieden ist. Er will Geld verdienen und rutscht dabei ungewollt an die Seite der Helden. Seine Entwicklung passiert eher unfreiwillig und widerstrebend. Er kämpft gegen das Imperium, weil das Imperium gegen seine Freunde kämpft, aber letztlich geht es ihm stets mehr um seine eigenen Interessen als um irgendein hehres Ziel.

            Ich denke, die meisten Antihelden haben gar keinen positiven, sondern einen flachen Entwicklungsarc. Das, was sie zu dem gemacht hat, was sie sind, liegt bereits hinter ihnen, bevor die Geschichte anfängt, und das Ergebnis hat sich als ausreichend brauchbar erwiesen, sodass eine weitere Entwicklung hin zum Guten eher gescheut wird (und oft auch ganz wegfällt). Wenn sie tatsächlich am Ende eine Entwicklung durchmachen, die sie stark verändert, dann wandeln sie sich weg vom Antihelden zum bekehrten Helden.

            Was macht den Reiz von Geschichten mit Antihelden aus?
            Ich denke, der Reiz an der Figur kommt daher, dass er zu seinem Charakter mit all seinen Fehlern steht. Er kämpft und strauchelt, aber er bewahrt sich durch die ganze Reise hindurch sein Selbstverständnis. Es ist weniger er selbst, der sich ändert, sondern er überzeugt vielmehr im Laufe der Geschichte das Publikum, dass seine unkonventionelle Art (wenn man klassische Helden als Maßstab nimmt) seine Berechtigung hat. Er ist nicht "gut" und er will es auch gar nicht sein, weil ihm solche Dinge nur im Wege stehen.

            Und ist ein Antiheld immer zum Scheitern verurteilt?
            Nein, im Gegenteil, sonst wäre er kein Antiheld, sondern ein Antagonist. Er vollbringt heroische Taten, aber er bedient sich Mitteln, vor denen ein Held zurückschrecken würde, aus Angst, dass es ihn zu nah an die Sichtweise des Antagonisten führt. Und er kommt damit durch.

            Habt ihr Geschichten mit Antihelden?
            Nach dieser Definition habe ich sowohl Helden als auch Antihelden in meiner Geschichte.



            *Dass ich Star Wars so oft als Beispiel anführe, liegt 1. daran, dass fast jeder den Film kennt, und 2., dass es extrem straight Archetypen, Plotstrukturen und andere Muster verwendet. Viele andere Geschichten brechen Muster auf, und das ist auch gut so, aber als Grundbeispiel ist Star Wars einfach unschlagbar.
            Poems are never finished.
            Just abandoned.

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              #7
              Habt ihr Geschichten mit Antihelden?
              Vielleicht. Der Prota meines zweiten Romans hat so seine dunklen Momente, bei denen ich im Nachhinein sagen muss, dass ich ihn dann nicht leiden kann.

              Was sind Antihelden für euch? Hauptcharaktere, die so richtig unsympathisch oder innen und außen hässlich sind? Oder reicht schon eine markante Schwäche, um aus einem Helden einen Antihelden zu machen?
              Das Aussehen ist zweitrangig. Klar, man kann dessen Charakter auch auf das Äußerliche spiegeln, aber meine Erfahrung ist, dass oft die Schönheiten unter uns die fiesen Charakterzüge besitzen. (Nicht nur, manche "hässliche Entlein" nutzen sie zunächst zur Verteidigung und merken irgendwann, dass sie damit gut vorankommen!). Gerade dieser Kontrast zwischen Schönheit und negativen Eigenschaften macht das erst interessant. Aber ja, sie sind unsympathisch. Bei meinem Prota reicht da die eine Eigenschaft schon für mich, um unsympathisch zu sein.

              Was macht den Reiz von Geschichten mit Antihelden aus?
              Ich glaube, sie sind näher an der Realität. Mal ehrlich, ich würde jeden auslachen, der mir erzählt, ich wäre auserkoren, die Welt zu retten, ihn dann wegschicken und vergessen. Wenn mir etwas gegen den Strich geht, kann ich auch ziemlich grantig reagieren. Scrooge lässt grüßen! Sicher, irgendwann würde ich mich in meine Rolle als Heldin einfühlen, aber ich schätze, das würde deutlich später und mit deutlicherer Gegenwehr als bei Luke Skywalker geschehen.

              Und ist ein Antiheld immer zum Scheitern verurteilt?
              Ich wüsste nicht, wieso er überhaupt scheitern muss. Natürlich kann es auch spannend sein, zu sehen, wie der unsympathische Typ auf die Nase fällt, aber ich fände es wohl noch besser, wenn er eben gerade wegen seiner negativen Eigenschaften siegreich hervorginge, wo ein typischer Held versagen würde, weil er einfach zu nett oder gutgläubig ist.

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                #8
                AH!!! Das Bild!!!! Jetzt juckt es mich überall.

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                • Gast-Avatar
                  Gast kommentierte
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                  Das erinnert mich an die letzten paar Wochen. Ich war bei einer Verwandten zu Gast und habe dort auch immer wieder fleißig den Hund gestreichelt. Am Ende habe ich dann zufälig entdeckt, dass er total verwurmt ist.

                  Aber wenigstens weiß ich jetzt, was manche Würmer so im menschlichen Körper anrichten können. Besonders pikant: Der Fuchsbandwurm.
                  Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.
                  Zuletzt geändert von Flossenschwinge; 21.12.2019, 17:03.

                • Victoria
                  Victoria kommentierte
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                  I Pfui. 😭

                  Ich hoffe, du bist gesund.

                • Gast-Avatar
                  Gast kommentierte
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                  Danke, die Chancen stehen gut. Die Tierärztin war felsenfest überzeugt, dass keine Gefahr besteht.

                  Ein wenig mulmig war mir bis dahin trotzdem zumute.
                  Nur registrierte Nutzer können diesen Inhalt sehen.

                #9
                Habt ihr Geschichten mit Antihelden?
                Nach meinem Verständnis eines Antihelden schon, aber nur in Kurzgeschichten.

                Was sind Antihelden für euch? Hauptcharaktere, die so richtig unsympathisch oder innen und außen hässlich sind? Oder reicht schon eine markante Schwäche, um aus einem Helden einen Antihelden zu machen?
                Da stimme ich Julestrel vollkommen zu, das verstehe ich auch darunter.

                Was macht den Reiz von Geschichten mit Antihelden aus?
                Ich würde sagen das ist sehr unterschiedlich je nachdem was für eine Art von Antiheld es ist. Bei meinen Geschichten sind es böse Menschen, bzw. Menschen, die etwas Böses getan haben, was hauptsächlich thematisiert wird. Dort spiele ich mit dem Symathieempfinden des Lesers insofern, dass erst zum Schluss klar wird, dass es sich um einen Antihelden handelt. Ich lese sowas selbst gerne, weil man hinters Licht geführt wird und ich den Punkt interessant finde, wo man alles anders sieht und nachvollziehen kann.

                Und ist ein Antiheld immer zum Scheitern verurteilt?
                Meiner Meinung nach nicht.
                There is no real ending. It´s just the place where you stop the story.
                Frank Herbert

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                  #10
                  Ich finde "Antiheld" eine sehr schwierige Bezeichnung, da sie gefühlt nach ihrer "Erschaffung" plötzlich für so ziemlich jeden Protagonisten genutzt wurde, der keine perfekte/ aka graue Moralität hat.
                  Für mich würde es am meisten Sinn machen, die Bezeichnung für solche Protagonisten zu nehmen, die die eigentlichen Bösen sind, oder zumindest das potential dazu haben, und "trotzdem" aus ihrer Sicht erzählt wird. Wenn also bspw. der Joker aus Batman seinen eigenen Film bekommt, und damit Protagonist wird, ist er ein Antiheld. Andere Beispiele wären für mich Walter White, MacBeth, und wahrscheinlich der Erzähler aus Lolita (wobei ich da weder Buch noch Film persönlich kenne).
                  Damit finde ich auch, dass wenn die Figur am Ende seiner Arc zu einem "richtigen" Helden wird, sie damit kein Antiheld war, daher sind für mich z.B. Han Solo und Zuko auch keine Antihelden.

                  Und nach dieser Definition habe ich auch bisher keine expliziten Antihelden-Protagonisten in meinen Geschichten geschrieben.

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                    #11
                    Anti-Helden sind die besseren Protagonisten. Wenn man Mal ehrlich ist: Welcher Mensch ist schon rein gut oder böse? – Das macht diesen Typ von "Held" so interessant. Er ist menschlich! Er hat Schwächen, Ängste, Moral und Ziele wie jede andere Person auch. Doch er braucht kein Obi-Wan oder Gandalf, der ihm sagt, dass das Abenteuer da draußen ist und auf ihm wartet. Der Anti-Held macht es einfach.
                    Bestes Beispiel: Deadpool.
                    Deadpool ist ein sakastischer Vollidiot, der (zumindest im Film –, also Spoiler, wenn du ihn noch sehen möchtest) seine Freundin retten möchte. Dabei geht er mit dummen, aber lustigen Sprüchen gerne Mal über Leichen, um sein Ziel zu erreichen.

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                      #12
                      Ich mag Antihelden sehr und finde gerade Geschichten, wo der Prota nicht gerade der sympathischste Typ ist, nicht der Mann / Frau von nebenan, sondern jemand der scharfe Ecken und Kanten hat. Daher kommen bei mir auch immer wieder Antihelden vor, obwohl dann immer die Frage ist, ob das wirklich ein Antiheld ist oder einfach nur jemand, den ich ein paar Eigenschaften mit angedichtet habe, die nur die wenigsten als sympathisch empfinden. Ich glaube, da ist der Übergang teils fließend, obwohl ich beim Antihelden schon sagen würde, dass er etwas schlimmes auf dem Kerbholz hat und vielleicht in einer anderen Geschichte auch als Bösewicht durchgehen könnte.
                      Ich finde halt Figuren, die von Anfang bis Ende moralisch immer korrekt handeln ziemlich eintönig. Solche Figuren muss es auch geben, klar, aber nicht unbedingt in der Hauptrolle. Das kann ja der beste Freund sein, der den Prota immer mal wieder einen Ellenbogenstoß gibt, dass er sich eventuell gerade nicht auf den richtigen Weg befindet.

                      Einer für mich besten Antihelden ist John Cleaver aus "Ich bin kein Serienkiller"-Reihe von Dan Wells. Man weiß da wirklich nicht, ob man bei ihm von Sympathie sprechen kann. Er versucht zwar das Richtige zu tun, hat seine Regeln, damit er nicht zum Serienkiller wird, aber so manche Gedankengänge sind doch recht bedenklich. Ich sag mal so, als Kumpel würde ich den nicht haben wollen, aber als Romanfigur einfach nur spannend.
                      Im Manga "Gleipnir" scheint sich der gute Shuichiauch langsam zu einem Antihelden zu mausern, umso sympathischer wird er mir. Er hatte zwar schon am Anfang seine Probleme, aber da war er mir einfach... zu unscheinbar, zu nett. Da hat seine Partnerin Claire alles rausgerissen, die von Anfang eine Antiheldin ist und die ich für ihre Art gefeiert habe und immer noch tue.

                      Übrigens kann ich einen der bekanntesten Antihelden allerdings nicht leiden - Deadpool (um mal ein Gegenbeispiel zu nennen). Länger als eine halbe Stunde konnte ich mir das nicht antun, weil er mir mit seinen wirklich dummen Sprüchen und seiner Selbstgefälligkeit einfach auf die Nerven ging. Da war dann meine Toleranzgrenze überschritten (oder ich verstehe den Humor nicht, was auch gut möglich sein kann ^^).

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                        #13
                        Antihelden finde ich sehr interessant. Man sieht oft mehr Fehler, Probleme, den Kampf mit der Situation, die sie bereinigen sollen/wollen. Das Scheitern, das einen Antihelden vielleicht sogar noch viel mehr trifft oder längerfristige Folgen hat. Aber auch gefallene Helden können für mich zu Antihelden werden. Ich finde den Begriff grundsätzlich etwas schwer zu fassen (ich spreche eher von Protagonisten, die dann eher in die eine oder eben andere Richtung tendieren und auch mal komplett fallen), habe aber definitiv auch Charaktere, die mehr in diese Richtung gehen.

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