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Das erste Kapitel

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    Das erste Kapitel

    Das erste Kapitel ist die Visitenkarte für dein Buch. Ich hab’ gerade das Erste zu Ende geschrieben und bin dabei es zu bearbeiten. Doch ich hab’ das Gefühl, dass etwas nicht stimmt. Es ist entweder zu wenig oder zu viel Show don’t Tell; zu viel Info-Dumping; zu wenig, was passiert; etc. Wenn ich schreibe, muss das, was davor geschrieben worden ist, mich zufrieden stellen, damit ich weiterschreiben kann. Doch das tut es nicht. – Woran liegt es? Liegt es an der Idee? An mir? An der Szene selber?
    Was sind eure Tipps und Tricks?

    #2
    Alles ist deine Visitenkarte. Dein Cover. Dein Klappentext. Dein Plot. Dein Spannungsbogen. Dein Schreibstil ...

    Doch am Anfang sollte dich das nicht belasten. Hab Geduld mit dir. Ich selbst schreibe erst seit vier Jahren. Und ein Schriftsteller aus meiner Zeit meinte einmal: “Der erste Entwurf ist immer scheiße.”
    Und er hatte recht.
    Am meisten hab ich gelernt, wenn ich mein Manuskript, oder Teile davon, jemand anderen zum Lesen gab. Am besten jemanden der selbst schreibt. Du kannst einen Teil in die geschlossene Textwerkstatt hier eingeben und wirst eine ehrliche Meinung dazu bekommen. Trau dich! Du lernst daraus. Und mit der Zeit ... Es beißen hier übrigens nur wenige. (Sagte der Narr.)

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      #3
      ich habe eine ganze Liste von Anforderungen für mein(e) erstes/n Kapitel

      Es soll:
      Perspektivfigur, Handlungsort und Zeit verdeutlichen
      Der Leser soll eine Bindung zur Figur aufbauen, die er primär durch den Roman begleitet, und sich in der Welt zurechtfinden. Für den Anfang ist es ganz praktisch, wenn man sich Klischees bedient, um sich nicht zu lange mit Beschreibungen aufzuhalten.

      Thema und Konflikt verdeutlichen
      Natürlich kann man nicht alles sofort auf den Tisch packen, Andeutungen reichen vorerst. Aber der Leser soll ahnen, mit welchen inneren und äußeren Problemen der Protagonist zu tun haben wird.

      Genre verdeutlichen
      Ein Krimileser will möglichst früh über eine Leiche stolpern (ja, es gibt Krimis, die das vergessen). Ein Fantasy- oder SciFileser will eine fremde Welt betreten, ein Historenleser will historische Details, um sich in die Zeit einzufühlen, ein Actionfan will einen actionreichen Auftakt. Zeig ihnen, dass sie in deinem Buch richtig sind.

      Fragen aufwerfen und Leser ködern
      Gib dem Leser einen Grund, weiterzulesen

      Mit Spannung den Leser bei der Stange halten
      Wenn der Alltag deines Protas nicht gerade der von James Bond ist, dann halte den Alltag möglichst kurz und komm zu dem Punkt, an dem dein Prota aus dem Alltag gerissen wird.

      Bindung zur Figur durch die Erzählhaltung, die Charaktereigenschaften und Handlung/Interaktion
      Die Figur muss kein Sympath, aber interessant sein. Lass sie z.B. nicht wie einen beliebigen Durchschnittsmenschen denken und handeln, sondern überrasche den Leser. Hier bietet es sich auch an, die ganz oben angerissenen Klischees zu brechen.

      Genialen ersten Satz / Absatz
      Wobei ein Satz nicht für den Rest des Buches reicht. Ich nenne es die Häkelmethode: Nimm den Leser mit dem ersten Satz so an den Haken (s.o. Fragen aufwerfen), dass er den zweiten lesen will, und mit dem zweiten mach ihm Lust auf den dritten etc.

      Exzellentes Handwerk
      In Kapitel 35 kann man auch mal stilistisch ein bisschen schlumpfen, weil der Leser bis dahin hoffentlich fest in der Handlung sitzt und wissen will, wie es mit dem Prota weitergeht. Am Anfang dagegen muss man glänzen.

      Fehlerloser Text
      Versteht sich eigentlich von selbst und gilt für den Rest des Buches, aber ganz am Anfang sind Fehler besonders fatal und prägen einen negativen Eindruck. Wenn der erste Schreibfehler auf Seite 238 auftaucht, denke ich "jo, passiert". taucht er auf Seite 2 auf, denke ich "schlampig gearbeitet".


      Info-Dumping sollte man generell vermeiden, aber am Anfang ist er oft besonders unnötig. Gib dem Leser die Informationen, die er braucht, da, wo er sie braucht. Am Anfang braucht er meistens überraschend wenig. Hab ein bisschen vertrauen, dass er sich zurechtfindet, auch ohne, dass du ihm eine Akte an Hintergrundinformationen vor die Nase knallst. Beib bei deiner Figur und lass ihn seine Umgebung wahrnehmen, und vermeide, allzu weit herauszuzoomen.


      Wenn dir das noch nicht weiterhilft, kannst du deine Szene ja mal ins Text- oder Projektforum stellen, dann können wir sie uns ansehen und konkrete Probleme finden.
      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #4
        Wenn du gerade erst das erste Kapitel geschrieben hast, würde ich dir raten, erstmal weiter zu schreiben, bevor du dich daran setzt, es zu überarbeiten. Ich kann verstehen, dass du ihm jetzt schon den richtigen Feinschliff geben willst, schließlich wirkt es so unglaublich wichtig. Das habe ich bei meinem ersten vollendeten Roman auch so gemacht. An den ersten Paragraph habe ich viele Stunden verschwendet, nur um das erste Kapitel nach der Rohfassung komplett zu löschen und ein neuens zu schreiben. Denn erst wenn du mindestens eine Rohfassung hast, wirst du wirklich sehen können, was das erste Kapitel wirklich braucht, und wo du es am besten ansetzen kannst.

        Also mein bester Tipp ist: schreib weiter und ignorier es bis du mit dem letzten Kapitel fertig bist.

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          #5
          Das erste Kapitel sollte interessant und überraschend sein, ein Konflikt wäre schön, aber keine ausgelutschten, die sind meist langweilig, wenn der Autor keinen neuen Aspekt hinzufügt. Ansonsten schreib erstmal weiter.

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            #6
            Ich denke auch, dass es am sinnvollsten ist, erst mal weiter zu schreiben und dann zu schauen, was du am ersten Kapitel vielleicht noch ändern kannst, um es spannender zu machen. Oft täuscht einen das eigene Gefühl ja auch ein bisschen und du hast offensichtlich schon sehr hohe Erwartungen an dich selbst. Hast du gar keine Idee, was dich jetzt vielleicht schon stört? Alternativ könntest du auch einen ganz neuen Start aus einer anderen Richtung zu schreiben versuchen, aber das macht womöglich auch mehr Sinn, wenn dann auch schon mehr Geschichte steht und du weißt, wo du hinwillst.

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              #7
              Jadelyn Ja! Ich hab durchaus Höhe Erwartungen an mich. Ich möchte kein Geld mit dem Buchschreiben drucken. Oder gar angeben. Einfach ein kleines Stück Unterhaltung.
              Ich hab einen Typen in der Stufe, der damit angibt, dass er Bücher schreibt. Solche Art von Autor mag ich nicht.

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