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Mittwochsfrage #132 Gute Absicht - gut gemacht?

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    #16
    Ich tu mich echt schwer mit dem Begriff minoritäten. Ich weiß, was meistens damit gemeint ist, aber wirklich greifbar ist er nicht für mich. In der Minderheit kann ja immer nur Teilaspekt eines Menschen sein.
    Zum Beispiel: Frauen sind in der IT eine Minderheit.
    Noch spezieller: Entwicklerinnen sind eine Minderheit. Aber eine Entwicklern unter Entwicklern ist keine Minderheit, nur weil sie einen Frau ist, denn alle entwickeln.
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    Versteht man das Problem? Minderheit wäre dann das reduzieren einer Person auf eine Eigenschaft die sie anders macht. Aber die Person ist nicht nur diese Eigenschaft und vielleicht teilt sie sogar die Eigenschaft mit anderen Personen die wieder ihr ganz eigenes Set an Eigenschaften haben.
    Irgendwie lande ich dann eher bei Diversität, was es für mich auch viel eher trifft.
    Denn für mich macht eine Eigenschaft jemanden noch nicht zur Minderheit. Erst wenn diese Eigenschaft in der Gruppe/Gesellschaft anders wahr genommen und behandelt wird.

    Fantasy ist eigentlich ein ganz spannendes Genre um so ein Thema wie Minderheiten zu beleuchten. Denn in fantasy kommen neue Faktoren dazu, warum eine bestimmte Gruppe eine Minderheit sein kann. Mir fällt soetwas dann leichter zu abstrahieren, als Dinge mit denen ich keine Berührungspunkte haben.
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    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Deshalb bevorzuge ich den Begriff "marginalisiert". Zahlenmäßig sind die Personen manchmal gar nicht in der Minderheit, sondern es geht darum, dass sie insitutionell und strukturell unsichtbar gemacht und an den Rand der Gesellschaft gedrängt werden. Das bemerkt man auch in der Literatur. Sie sind nicht sichtbar, es ist ungewohnt, sie in einer dominanten Rolle mit eigenem Plot zu lesen. (New-Adult-Romanzen: Schon mal eine Schwarze Protagonistin gelesen? Meist sind es nur die Nachbaren oder Freunde …)

      Die Frage ist, weshalb man sie auch in der Literatur beiseiteschiebt? Sie ebenfalls marginalisiert. Warum passt ein Mann besser in die Superheldenrolle als eine Frau?

      Ich verstehe, was du mit "reduzieren einer Person auf eine Eigenschaft die sie anders macht" meinst. Der Anspruch an Literatur, die Rollen aus marginalisierten Gruppen beinhaltet, ist, dass diese Figuren eben nicht als fremd dargestellt werden. Nicht die Andersartigkeit soll fosskussiert beschrieben werden. Um auf dein Beispiel zurückzugehen: Er wäre wünschenswert, wenn eine weibliche Rolle einfach so in der IT-Branche arbeitet, weil es zu ihrem "Charakter" gehört, und im Roman nicht "woohoo, diese Frau ist so KRAAASSS, die versteht COMPUTERDINGENS!!!" geschrieben wird. Das ist nämlich nicht empowernd für weiblich Gelesene, die in die IT wollen oder dort sind.

    • Schneeregen
      Schneeregen kommentierte
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      Victoria ja, maginalisiert trifft es dann wohl eher. Da habe ich aus dem Blickwinkel auch noch nie drauf geschaut, dass es vieles in der Literatur einfach nicht gibt oder nur sehr spärlich. Unbewusst weiß man das immer aber wirklich bewusst gemacht habe ich mir das nie.
      Besonders wenn es um Hauptcharaktere geht. Ich etappe mich oft dabei, dass ich mich frage, warum Charakter xy denn nicht einfach mal z ist. Und mir fällt auch positiv auf wenn der Charakter dann wirklich z ist j d das realistisch und nicht over the top.

      Ich stimme dir auch zu, dass Charaktere die sonst maginalisiert werden wirklich nicht besonders hervorgehoben werden sollten. Das wirkt immer super komisch.
      Und ja ich hätte gerne mehr IT Frauen die nicht den Klischees entsprechen. Oder generell mal gerne keine Klischee it Menschen

      Aber bei meinen POV-Protagonisten ist es eher langweilig. Ich habe zwar diverse casts aber die protas sind da oftmals noch die, die am wenigsten herausstechen. Auch wenn die auch alle nicht 08/15 sind. Ich habe nur eine Protagonistin die LGBT ist.

    #17
    Ich bin heute Morgen zufällig drüber gestolpert. Ein älterer Artikel aus 2018, der gerade ein Update erhielt.

    Diversität und deren Umsetzung, und der latente Rassismus im Literaturbetrieb (also den Verlagen ), ist wohl ein ziemlich kontroverses und explosives Thema, wenn sogar die RITAs abgesagt wurden.

    Sorry, falls ich hier alte Kamellen poste.

    https://edition.cnn.com/2020/01/13/u...rnd/index.html

    I love deadlines. I like the whooshing sound they make as they fly by.

    Douglas Adams

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    • Peter
      Peter kommentierte
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      Victoria

      Ich dachte, der Artikel passt ganz gut hier rein. Ist ja auch kein ganz neues Ereignis.

    • Victoria
      Victoria kommentierte
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      Ich finde es schon recht aktuell, weil Verlage und große Autor*innen darauf reagieren und Konsequenzen gezogen werden … während es in der deutschen Branche noch viel schlimmer ist, aber es die meisten unter den Tisch kehren.

    • Dodo
      Dodo kommentierte
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      Solange sich große Namen gegenseitig Feuerschutz geben, wird sich da (also hier) auch nicht so viel rühren.
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