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Mittwochsfrage #131: Erkennungszeichen

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    Mittwochsfrage #131: Erkennungszeichen

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    Glaubt oder wisst ihr, dass eure Texte ein gewisses Erkennungszeichen haben, das typisch für euch ist? Und wenn ja, sind das eher Dinge, die zufällig beim Schreiben passieren oder gibt es Dinge – egal ob handwerklich oder inhaltlich – die ihr bewusst immer wieder einbringt, weil es eben zu euch und euren Texten gehört?
    »Elezeis Blut schien in Aufruhr zu sein und brannte unerwartet kalt durch ihren Körper. Es war ein Gefühl, das nach Zerstörung dürstete.« – Blutgesang

    #2
    Oh, das sagte man mir schon. Ich schreib ja Fanfictions und manchmal krieg ich einen Kommentar a la "Irgendwie kam mir dein Schreibstil bekannt vor und dann schau ich nach, da hatte ich eine deiner FFs schon als Favorit" oder sowas. Also ich hab offenbar einen Schreibstil, den man widererkennt.
    Woran allerdings, weiß ich nicht genau. Es ist vermutlich eine Kombination von Dingen, die meinen Schreibstil ausmachen und zu dem Ton führen, den meine Geschichten haben. Ich denke, ein wichtiges Merkmal und etwas, woran ich viel arbeite, ist, dass meine Wörter einen gewissen Rhythmus haben, dass es einen gewissen Klang hat, wie die Silben aneinanderstoßen. Darauf achte ich, das soll auch auffallen.
    Ayo, my pen and paper cause a chain reaction
    to get your brain relaxin', the zany actin' maniac in action.
    A brainiac in fact, son, you mainly lack attraction.
    You look insanely whack when just a fraction of my tracks run.

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      #3
      Ich liebe Ellipsen. Und verwende sie inflationär (ein paar müssen dann in der Überarbeitung wieder raus).
      Und Aufzählungen aus personeller Perspektive, die immer absurder werden.
      Und (wenn ich jetzt hier noch was hinschreibe, ist der ganze Beitrag nicht nur elliptisch, sondern auch ne Aufzählung 😅).

      Keine Ahnung, ob das nachher als Erkennungsmerkmal dient. Vor allem die Ellipsen werden jedenfalls von dem einen oder anderen Testleser immer wieder angemahnt. Scheinen also aufzufallen.
      and it's not what we think
      rather the opposite
      it's staring at the end of you.

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      • In-Genius
        In-Genius kommentierte
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        Ellipsen und Aufzählungen sind toll.

      #4
      Mir wurde gesagt, man erkenne meine Texte. Allerdings ist es bei mir so, wie mit dem Wald und den Bäumen - ich sehe nicht, was es ist bzw. ich kann dem keinen Namen geben. Ich glaube ein Teil davon ist die Art des Humors: Selbstironie und Bisoziationen. Scheinbare Gegenteile, die ich versuche zusammenzufügen. Und, das bunte, sehr bildhafte Schreiben.
      Mehr fällt mir nicht ein.
      Nein das war ich nicht.
      Ach so, das!
      Ja, das war ich.

      Kontakt: administrator@wortkompass.de

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      • Milch
        Milch kommentierte
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        Vielleicht als Praxistest: Findet man solche Wörter in der Tageszeitung oder im Spiegel? Wenn ja, kann man die Bedeutung voraussetzen.

      • Milch
        Milch kommentierte
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        Ich mag es auch, so viele kurze Wörter wie möglich zu benutzen. Normativ und Delegation sind durchaus gebräuchliche Wörter, deren Bedeutung ich voraussetze würde.

      • In-Genius
        In-Genius kommentierte
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        Ankh Das sind Menschen aus einem Fortbildungskurs, hat nichts mit meinem Schreiben zu tun. In meine Wortwahl lasse ich mir selten reinreden und schon gar nicht mit dem Argument, die Wörter wären zu schwierig. Schwierige Wörter gibt es nicht, nur unbekannte.

      #5
      Ich habe eine Tendenz zu Monstersätzen. 4-5 Zeilen sind noch normal Das passiert eher zufällig und ist etwas, das ich bewusst versuche, ein wenig zu reduzieren. Bei manchen Sätzen stehe ich aber auch dazu und lasse sie, wie sie sind.

      Gerne und bewusst baue ich Vergleiche ein, möglichst kreativ und passend zur Perspektivfigur. Kann dann mitunter dazu führen, dass ich mich in meiner metaphorischen Welt verirre und die Bilder etwas überreize, aber wenn ich das richtige Maß treffe, bin ich stolz darauf.

      Was ich auch unglaublich liebe ist, Motive in meine Geschichte zu flechten. Sei das eine Situation oder Konstellation, die immer wieder auftritt, oder ein Gag, der immer wieder neu einschlägt, oder ein Ereignis, auf das es immer wieder versteckte Hinweise gibt. Ich habe eine ganze Sequenz von Szenen im letzten Viertel meiner Geschichte, die aus lauter Bausteinen besteht, die ich vorher angelegt habe. Praktisch alles, was die Figuren tun, haben sie vorher irgendwo im Buch trainiert oder gelernt, alles Wissen, das sie anwenden, wurde ganz unschuldig irgendwo eingestreut, jeder Gegenstand hat seine eigene kleine Geschichte.

      Inhaltlich gibt es eine Reihe Archetypen, die ich bevorzuge. Dass die in verschiedenen Werken von mir immer wieder auftauchen, liegt auch daran, dass die sich gegenseitig inspirieren. Wenn eine Szene nicht recht zu einer Figur passt, dann entstehen manchmal Klone von ihr in einer anderen Welt und bekommen eine eigene Geschichte.

      Die übrigen Stilmittel sind textabhängig und werden bewusst eingesetzt oder zurückgehalten.

      Poems are never finished.
      Just abandoned.

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        #6
        Ich denke manchmal bei anderen, der/die schreibt wie ich, aber ich kann's nicht festmachen. Ich reflektiere meinen Stil nicht, ich schreib einfach.
        Vielleicht habe ich meinen Stil noch nicht gefunden. Mal schreibe ich Monstersätze, sogar gern, aber ich versuche es zu vermeiden, nachdem mein ausbildender Arzt mal neben einen meiner Befundtexte "Geht's noch" geschrieben hat. Mal schreib ich kurz, kühl und klar. Aber eigentlich liebe ich es, wenn ich Wörter ramschen kann. Und danach muss ich entramschen. "Geht's noch".
        Wahrscheinlich ist "geht's noch" das Kriterium.

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          #7
          Ich versuche für jeden Text einen eigenen Stil zu geben.

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            #8
            Die Namen meiner Protagonisten beginnen oft mit A.
            Meine Geschichten spielen immer wieder an den gleichen Orten.
            Ich schreibe gerne im Präsens.
            Ich verwende das Wörtchen "noch" inflationär, und trenne häufig Nebensätze mit einem Komma vor dem "und" ab, obwohl es nicht nötig wäre. Wie z.B. im letzten Satz.
            Suchen und Ausmerzen von "noch" und ", und" ist tatsächlich ein eigener, fester Schritt in der Überarbeitung.
            Always avoid alliteration.

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            • Julestrel
              Julestrel kommentierte
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              Oh, das mit den Namen, die mit A beginnen, kenne ich

            #9
            Spannende Frage! Ich kann es gar nicht so genau festmachen, auch wenn ich schon öfter mal gehört habe »Ich liebe deinen Stil!« … vielleicht sollte ich mal fragen, was denn dieser »mein Stil« ist. Manchmal neige ich zu langen Beschreibungen und sprachlichen Bildern, manchmal nicht. Lange Sätze mag ich übrigens auch Wiederkehrende Motive sind vermutlich irgendeine Art von Niederschlag (Regen, Schnee, ...) und vermutlich von den Figuren her relativ häufig zwei Protagonisten und wenig Nebencharaktere. Meine Hauptcharaktere sind fast nie weiblich, Nebencharaktere oder irgendwelche Statisten schon manchmal.

            Ich überlege aber, ob es quasi »das« Erkennungszeichen gibt bei mir. Sicherlich habe ich auch Formulierungen oder sprachliche Bilder, die immer wiederkehren. Aber so richtig festmachen kann ich das gerade nicht. Vielleicht unterscheidet sich das, von dem ich denke, es wäre eines meiner Erkennungszeichen, ja auch grundlegend von dem, was meine Leser als »meinen Stil« sehen.
            Wartest du dort hinterm Horizont? Schmiegt die Erde sich so müde an das Himmelreich? Sturm zieht auf mit dunkler Wolkenfront. Ganz egal wie schnell ich lauf, der Abstand bleibt doch gleich. Die alte Sehnsucht ist mein einziger Begleiter. Und trotzdem steh ich auf und gehe taumelnd weiter. — ASP, Ziel

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              #10
              Also ich habe ja schon Texte von einigen von euch gelesen und würde definitiv sagen, eure Stile haben Wiedererkennungswert ... aber woran genau ich das festmachen soll? Keine Ahnung. Ich kann das nicht so wirklich beschreiben, die Texte haben einfach so einen ... Gesamteindruck. Ein gewisses Gefühl, das sie vermitteln. Ich bin schlecht darin, sowas zu erklären. ^^'

              Ich könnte also unmöglich erklären, ob und inwieweit mein Stil dieses gewisse Etwas hat, das ihm Wiedererkennungswert gibt. Es gibt aber einige Dinge, die ich immer wieder gerne einbaue, ist mir aufgefallen.
              Ich mag die kleinen Details, die einen Charakter ausmachen und gar nicht so zentral für die Geschichte, aber einfach da sind. Sei es irgendeine kleine Angewohnheit, ein Tick, ein Geruch ... ich mag es einfach, solche "unnötigen" Details kurz zu erwähnen. Meine Protagonisten haben meistens mehr Eigenschaften, Angewohnheiten, Vorlieben und Abneigungen als für die Geschichte direkt relevant ist. Ich habe allgemein viele Charaktere und versuche zumindest, eine Geschichte zu schreiben, in der kein Charakter eine reine Pappfigur und kein Abzieh-Irgendwas ist. Auch noch so unwichtige Nebencharaktere bekommen kleine Details zugeschrieben, die darauf hindeuten, dass auch dieser Charakter seine eigene Persönlichkeit und Geschichte hat die man weiter ergründen könnte (wenn er nicht nur ein Nebencharakter wäre) und es genauso gut einen Roman über ihn geben könnte, wenn er der Protagonist wär.
              Außerdem liebe ich Tragikomik und versuche zumindest, die gut rüberzubringen. Was nicht immer einfach ist. Ich mag es, ernsten, dramatischen Szenen ein Bisschen Humor zu verleihen, selbst wenn es nur durch einen sarkastischen Spruch oder Gedanken des Charakters ist, und in lustigen (und auch allgemein glücklichen Szenen) durchscheinen zu lassen, dass nicht alles toll und strahlender Sonnenschein ist. Genauso am Ende. Märchenhaftes "glücklich bis ans Ende ihrer Tage" gibt's bei mir auch nicht (was nicht heißt, dass ich nich auch hoffnungsvoll/positive Enden schreibe, zu traurig macht mich eher selbst fertig ... aber es ist eben nie alles gut, weder in der Realität, noch in Geschichten).
              Oh, und ich spiele gern mit dem Wetter als Stilmittel ... aber eher so wie Farin Urlaub. Oder, noch besser: langweiliges, bedecktes 17°-Wetter mit einer leichten Brise und 35% Regenwahrscheinlichkeit, dem die Dramatik so scheißegal ist, das es sich nicht mal mit Sonnenschein darüber lustig macht. Ja, ich hab den Sonnenschein schon mal gebracht und die 17° mit 35% Regenwahrscheinlichkeit sind in Planung.
              Oh, und mein Cast ist meistens recht vielfältig. Ich habe einen einzigen weißen heterosexuellen Charakter. Alle anderen würden hier als Minderheiten angesehen werden (sind sie da wo sie wohnen und da wo sie herkommen aber nicht). Und jeder hat seinen eigenen Platz auf der Kinsey-Skala aber irgendwie sind die meisten mindestens ein Bisschen bi. Fällt nur nicht bei allen auf weil ich nicht jedem gleich zwei Partner andichte. (Was ich aber auch mach. Zeitgleich. Es ist auch nicht jeder monogam. Aber die Romanzen sind bei mir eher Nebenstränge).

              Wenn ich mir das so anschau, glaub ich ich weiß was meine Geschichten ausmacht ... sie sind wie ein Wimmelbild, in dem man sich kaum zurechtfindet.
              There are many ways to make music.

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                #11
                Ich denke schon, dass es diese Erkennungsmerkmale bei mir gibt. Eine Freundin hat mich z.B. mal darauf hingewiesen, dass es auffällt, dass ich ein Faible für starke Frauenrollen habe. Stilistisch ist mein Satzbau sicher auch wiederkehrend.Etwas ad absurdum führen ist z.B. eine Formulierung, die mir selbst in diversen Texten schon aufgefallen ist. Also ja, wenn man mehrere meiner Texte kennt, fallen bestimmt Dinge auf. Aber ich persönlich finde das auch gar nicht schlimm - weder bei mir, noch bei anderen.

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                  #12
                  Schwierig zu sagen.
                  Ich bin auch ein Freund von Ellipsen, wobei ich mir gerade nicht sicher bin, ob diese tatsächlich merkbar in meinen Texten vorkommen.
                  Auffallen sollte aber, dass ich relativ häufig sehr kurze Sätze verwende, um z.B. Spannung zu erzeugen oder etwas dramatischer zu machen.
                  Ich habe meist viel Dialog mit jeweils relativ kurzen Redeanteilen.
                  Man hat mir mal gesagt, dass es einem so vorkommt als wäre mein Text viel mehr Umfang als in Wirklichkeit, weil so viel passiert ist (damit war eher die Entwicklung gemeint, nicht die Ereignisse ansich). Ich könnte mir vorstellen, dass das auch auf andere Texte zutrifft, vielleicht aber nicht so extrem.
                  Und ich befürchte ich bin ein Fan von Füllwörtern und schreibe manchmal etwas verwirrend, aber daran arbeite ich.
                  Achso, noch etwas was ich tatsächlich oft gehört habe: "Bei dir sterben ja immer alle." Ist ja irgendwie auch ein Erkennungszeichen und ich befürchte das, was ich am häufigsten gehört habe.

                  Ich finde die Frage spannend. Wenn ich mal wieder richtig schreibe und was fertig gestellt habe, werde ich Testleser das mal fragen.
                  There is no real ending. It´s just the place where you stop the story.
                  Frank Herbert

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